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Ereignisse im Russland-Ukraine-Krieg aus KW 44 im Rückblick

Ereignisse im Russland-Ukraine-Krieg aus KW 44 im Rückblick

Entwicklungen, Reaktionen und Nachrichten zum Russland-Ukraine-Krieg vom 27. Oktober bis 02. November im Rückblick.

Über dieses Thema berichtet: Bayern-2-Nachrichten am .

Mit Informationen der ARD-Korrespondentinnen und -Korrespondenten sowie der Nachrichtenagenturen AFP, AP, dpa, epd, KNA und Reuters. Zum Teil lassen sich die Angaben nicht unabhängig überprüfen.

Mittwoch, 29. Oktober 2025

23.34 Uhr: Selenskyj - Lage in Pokrowsk hart, in Kupjansk etwas besser

Nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj ist die Lage für die ukrainischen Verteidiger in der Stadt Pokrowsk im Osten des Landes schwierig. Die Intensität der Kämpfe sei dort wie in den vergangenen Wochen sehr hoch, das russische Militär habe dort sehr viele Truppen zusammengezogen, teilte er in seiner Videobotschaft am Abend mit.

Auch die Stadt Kupjansk im nordostukrainischen Gebiet Charkiw bleibt nach Angaben Selenskyjs schwer umkämpft. Die Lage sei weiterhin kompliziert, habe sich aber leicht verbessert.

19.35 Uhr: Putin: Wichtige ukrainische Städte umzingelt - Ukraine dementiert

Russische Soldaten haben nach Darstellung von Präsident Wladimir Putin ukrainische Truppen in zwei wichtigen Städten im Osten der Ukraine umzingelt. Ukrainische Militärvertreter bestritten das am Mittwoch. Putin sagte bei einem Treffen mit verwundeten Soldaten in Moskau, die Ukrainer seien in Pokrowsk in der ukrainischen Region Donezk und in Kupjansk in der nordostukrainischen Region Charkiw eingekreist. Er äußerte Bereitschaft zu einem Abkommen, damit sich die ukrainischen Soldaten ergeben könnten.

Vom ukrainischen Militär hieß es, Behauptungen, wonach Kupjansk umzingelt sei, seien "Erfindungen und Fantasien". Ein Sprecher der östlichen Streitkräfte der Ukraine, Hryhorij Schapowal, sagte der Nachrichtenagentur AP, die Lage in Pokrowsk sei "hart, aber unter Kontrolle". Die Militäreinheit, die Pokrowsk verteidigt, teilte mit, Russland habe rund 11.000 Soldaten stationiert, um die Stadt zu umzingeln. Einige russische Einheiten hätten es geschafft, in die Stadt einzudringen, teilte die ukrainische Einheit in den sozialen Medien mit.

17.15 Uhr: Ukraine meldet neun Verletzte bei russischem Angriff auf Kinderkrankenhaus

Bei einem russischen Angriff auf ein Kinderkrankenhaus im Süden der Ukraine sind nach Behördenangaben neun Menschen verletzt worden, darunter vier Kinder. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bezeichnete den Angriff auf die Klinik in Cherson am Mittwoch im Onlinedienst Telegram als "gezielte russische Attacke", die sich gegen Kinder und medizinisches Personal gerichtet habe. Moskau äußerte sich nicht zu dem Angriff.

Selenskyj zufolge hielten sich zum Zeitpunkt des Angriffs etwa hundert Menschen in dem Krankenhaus auf. Das jüngste der verletzten Kinder sei acht Jahre alt. 

16.45 Uhr: Menschenrechtler – Tausende ukrainische Zivilisten in russischer Haft

Zehntausende ukrainische Zivilisten sind nach Angaben von Menschenrechtlern in Gefängnissen im besetzten Osten der Ukraine sowie in ganz Russland inhaftiert. "In russischen Gefängnissen werden ukrainische Zivilisten mit Elektroschocks gefoltert, sexuell missbraucht, ukrainische Tattoos werden ausgebrannt und Leichnamen werden Organe entnommen", erklärte Valerio Krüger, Sprecher des Vorstands der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM), am Mittwoch in Frankfurt.

In Russland würden Regime- und Kriegskritiker für Flugblätter, Social-Media-Posts oder symbolische Proteste kriminalisiert, gefoltert und für Jahre weggesperrt. "Freiheit und Frieden unter Putin wird es weder für die Ukraine noch für Kritiker in Russland geben", sagte Krüger. Europa müsse daher mit Stärke und Entschiedenheit vorgehen, "denn nur diese Sprache versteht Putin".

14.50 Uhr: Ukrainische Verteidiger von Pokrowsk unter Druck

Für die ukrainischen Soldaten wird die Lage in der seit mehr als einem Jahr verteidigten Stadt Pokrowsk im Osten immer brenzliger. Ukrainische wie russische Militärblogger berichten übereinstimmend, dass immer mehr russische Soldaten von Süden in das Zentrum der Bergbaustadt eindringen. Die Russen lieferten sich Straßenkämpfe mit ukrainischen Truppen und bekämpften mit Drohnen und Mörsern deren Nachschubwege, schrieb der militärnahe ukrainische Blog "DeepState".

13.20 Uhr: Putin – Haben atomwaffentaugliche Unterwasserdrohne Poseidon getestet

Russland hat nach Angaben von Präsident Wladimir Putin eine atomwaffentauglichen Unterwasserdrohne vom Typ Poseidon getestet. Dies sei ein großer Erfolg, sagte Putin. Die Leistung von Poseidon übertreffe die der Interkontinentalrakete Sarmat, fügte der Präsident hinzu.

Experten in den USA und Russland haben den Poseidon als eine neue Kategorie von Vergeltungswaffe beschrieben, die in der Lage sei, radioaktive Wellen im Meer auszulösen, die Küstenstädte unbewohnbar machen könnten. 2022 war im russischen Fernsehen ein Video gezeigt worden, das die komplette Zerstörung Großbritanniens unter Einsatz von Poseidon darstellte.

13.05 Uhr: Putin – Russische Truppen rücken in Ukraine vor

Russlands Truppen sind nach den Worten des russischen Präsidenten Wladimir Putin in der Ukraine insgesamt auf dem Vormarsch. Russland sorge damit für seine langfristige Sicherheit, sagte Putin der staatlichen Nachrichtenagentur Interfax zufolge. In Kupjansk und Pokrowsk sei der Feind umzingelt, erklärte Putin mit Blick auf die im Osten der Ukraine liegenden Städte. Die ukrainische Führung müsse nun Entscheidungen über das Schicksal ihrer eingeschlossenen Bürger treffen.

12.38 Uhr: Litauen hält Grenze zu Belarus bis Ende November geschlossen

Die Grenzübergänge zwischen Litauen und Belarus bleiben nach Angaben der litauischen Regierung für die meisten Reisenden bis zum 30. November geschlossen. Grund dafür sei, dass in jüngster Zeit mehrfach Schmugglerballons in den litauischen Luftraum eingedrungen seien.

11.14 Uhr: Russen greifen ukrainisches Energiesystem an

Das ukrainische Energieministerium in Kiew berichtet von neuen russischen Angriffen auf das Energiesystem in den Gebieten Odessa, Dnipropetrowsk und Donezk während der vergangenen Nacht. Weil das Stromnetz bereits durch Attacken in den vergangenen Tagen und Wochen beschädigt ist, gelten in einigen Regionen für Industrie wie für private Verbraucher stundenlange Abschaltungen.

Bei den nächtlichen Angriffen wurde nach Behördenangaben ein Mensch getötet. Nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe setzte die russische Armee 126 Drohnen ein, von denen 93 ausgeschaltet worden seien.

10.36 Uhr: Polens Luftwaffe fängt russischen Aufklärer über Ostsee ab

Kampfjets der polnischen Luftwaffe haben ein russisches Aufklärungsflugzeug über der Ostsee abgefangen. Die Maschine vom Typ Iljuschin IL-20 sei am Dienstag im internationalen Luftraum ohne Flugplan und mit ausgeschaltetem Transponder unterwegs gewesen, teilte das Oberkommando der polnischen Streitkräfte jetzt auf X mit. Zwei polnische Kampfjets vom Typ MiG-29 hätten das Flugzeug abgefangen, visuell identifiziert und aus ihrem Zuständigkeitsbereich eskortiert. Der Luftraum über Polen wurde demnach nicht verletzt.

Ein Sprecher des Oberkommandos sagte dem Sender TVN24, das Abfangmanöver sei auch eine Machtdemonstration und ein Zeichen dafür, dass Polen seinen Luftraum genau überwache und Verletzungen nicht zulasse.

10.32 Uhr: In Tschechien zeichnet sich eine Ukraine-kritische Koalition ab

In Tschechien zeichnet sich gut drei Wochen nach der Parlamentswahl eine Koalition unter dem Wahlsieger Andrej Babis ab, die einer weiteren Unterstützung der Ukraine kritisch gegenübersteht. Babis erklärte in Prag, dass er ein Regierungebündnis mit der euroskeptischen Autofahrer-Partei und der rechtsextremen Anti-EU-Partei Freiheit und direkte Demokratie (SPD) bilden werde. Der Koalitionsvertrag solle am Montag unterzeichnet werden.

Das gemeinsame Regierungsprogramm sieht eine deutliche politische Wende mit weniger Hilfe für die Verteidigung der Ukraine gegen Russland sowie geringerer Unterstützung für die Migrations- und Klimapolitik der Europäischen Union vor.

09.44 Uhr: Japan hält Importstopp für russisches Gas für schwierig

Japan sieht ein von den USA gefordertes Importverbot für russisches Flüssigerdgas (LNG) als schwierig umsetzbar an. Dies habe Ministerpräsidentin Sanae Takaichi US-Präsident Donald Trump bei dessen Besuch in Tokio gesagt, berichtet die Wirtschaftszeitung "Nikkei" unter Berufung auf Regierungskreise.

Russisches Flüssigerdgas macht fast neun Prozent der gesamten japanischen LNG-Importe aus. Die japanischen Unternehmen Mitsui und Mitsubishi sind an dem russischen Gasprojekt Sachalin-2 beteiligt. Die USA hatten Japan und andere Käufer russischer Energieprodukte vor Trumps Asien-Reise gedrängt, die Importe einzustellen.

09.11 Uhr: Rumänien - USA wollen Truppen an Nato-Ostflanke reduzieren

Die USA wollen nach Angaben des rumänischen Verteidigungsministeriums ihre Truppen in Rumänien und an der Nato-Ostflanke reduzieren. Darüber seien Rumänien und die Nato-Verbündeten informiert worden, teilt das Ministerium in Bukarest mit. Entsprechende Pläne der Regierung von US-Präsident Donald Trump seien bereits erwartet worden. Rund 1.000 US-Soldaten würden jedoch weiterhin in Rumänien stationiert bleiben. Weitere Einzelheiten wurden zunächst nicht bekannt.

08.06 Uhr: Stromausfälle in Odessa nach russischem Angriff

Nach einem russischen Angriff auf die ukrainische Region Odessa kommt es dem örtlichen Energieversorger zufolge zu Stromausfällen. 26.900 Haushalte seien am Morgen ohne Elektrizität, teilte das Unternehmen DTEK mit. Für 7.000 Haushalte sei die Versorgung bereits wiederhergestellt worden. Bei dem Angriff in der Nacht sei eine Energieanlage erheblich beschädigt worden.

07.24 Uhr: Russland - Treibstofflager auf Krim brennt nach ukrainischem Drohnenangriff

Auf der von Russland annektierten Halbinsel Krim ist nach Angaben russischer Behörden ein Treibstofflager in Brand geraten. Die Anlage in Simferopol sei von einer ukrainischen Drohne getroffen worden, schrieb der von der Moskauer Regierung eingesetzte Gouverneur Sergej Aksjonow auf Telegram. Opfer gibt es seinen Angaben zufolge nicht.

07.14 Uhr: Region Moskau dritte Nacht in Folge Ziel ukrainischer Drohnenangriffe

Die Region Moskau ist nach Angaben russischer Behörden die dritte Nacht in Folge zum Ziel ukrainischer Angriffe geworden. Sechs Drohnen seien über dem Großraum der Hauptstadt und 13 über angrenzenden Regionen abgeschossen worden, teilte Russlands Verteidigungsministerium auf Telegram mit. Der Bürgermeister von Moskau, Sergej Sobjanin, schrieb auf Telegram, es habe mehrere Angriffswellen auf die Hauptstadt gegeben.

Die Flugaufsicht schloss nach eigenen Angaben vorübergehend drei der vier Moskauer Flughäfen. Zunächst war nur von zwei geschlossenen Flughäfen berichtet worden. Ziel der ukrainischen Drohnenangriffe in Russland ist es nach Angaben aus Kiew, militärische und industrielle Anlagen zu treffen, die russische Kriegswirtschaft zu schwächen und der Bevölkerung zu zeigen, dass der Ukraine-Krieg ihnen näher kommt.

06.58 Uhr: Russland meldet erneut Abschuss von Drohnen aus der Ukraine

Die russische Armee hat nach eigenen Angaben in der Nacht erneut zahlreiche ukrainische Drohnen abgewehrt. Über verschiedenen russischen Regionen seien insgesamt 100 Drohnen abgefangen und zerstört worden, teilte das Verteidigungsministerium laut Nachrichtenagentur Tass mit. Sechs Drohnen seien in der Region der russischen Hauptstadt abgewehrt worden, darunter vier mit Ziel Moskau.

Darüber hinaus seien unter anderem in der Region Brjansk 46, in der Region Belgorod 8 und der Region Krasnodar 7 Drohnen abgefangen worden. Solche Informationen sind nicht unabhängig überprüfbar, sie lassen aber Rückschlüsse auf den Umfang eines Angriffs zu. Zu Treffern und Schäden wurde nichts bekannt. 

06.06 Uhr: Russland - Ukraine greift Industriegebiet Budjonnowsk mit Drohnen an

Die Ukraine hat russischen Angaben zufolge mit mehrere Drohnen das Industriegebiet Budjonnowsk in der russischen Region Stawropol angegriffen. Die Attacke habe jedoch keine Schäden verursacht, teilte der Gouverneur der Region, Wladimir Wladimirow, über den Nachrichtendienst Telegram mit.

04.20 Uhr: Medien - Erneut Öllager in Russland von Drohnen getroffen

In der russischen Region Uljanowsk an der Wolga ist Medienberichten zufolge ein Treibstofflager von ukrainischen Drohnen angegriffen worden. Getroffen worden seien Reservoirs der Firma NS-Oil, berichtete der ukrainische Telegram-Kanal Exilenova. Auf den dort veröffentlichten Fotos und Videos sind Brände zu erkennen, die von dem Öllager stammen sollen. 

Offiziell gibt es aus Russland bislang keine Bestätigung für die Attacke. Das russische Militär meldete am späten Abend lediglich den Abschuss von 57 Drohnen. In zahlreichen Regionen wurde Drohnenalarm gegeben.

02.43 Uhr: Ukraine-Konflikt Thema bei Türkei-Besuch von Kanzler Merz

Beim heutigen Besuch von Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) in der Türkei wird der Ukraine-Krieg ein wichtiges Thema sein. Die Türkei unterhält gute Beziehungen zu Russland und der Ukraine und war schon Austragungsort von Gesprächen zwischen den beiden Parteien. Diese Vermittlerrolle bedeutet aber auch, dass sich die Türkei nicht an Sanktionen gegen Russland beteiligt. Im Gegenteil: Ankara bezieht große Mengen an Öl und Gas aus dem Land, dessen Streitkräfte vor mehr als drei Jahren in die Ukraine einmarschiert sind. 

Neue Impulse für die Friedensbemühungen sind von dem Treffen zwischen Merz und Erdogan nicht zu erwarten. Seit Monaten blicken alle darauf, was US-Präsident Donald Trump macht. Zuletzt war ein angestrebtes Treffen Trumps mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin in Budapest nicht zustande gekommen. Die US-Regierung belegte russische Energiekonzerne mit Sanktionen.

Dienstag, 28. Oktober 2025

23.20 Uhr: Zwei Moskauer Flughäfen stellen Flugbetrieb wegen Drohnenangriffen ein

Die Ukraine hat russischen Angaben zufolge die dritte Nacht in Folge die Region Moskau mit Drohnen angegriffen. Der Flugverkehr um die russische Hauptstadt wurde gestört. Die russische Flugabwehr zerstörte nach Angaben des Verteidigungsministeriums innerhalb von drei Stunden 57 ukrainische Drohnen, darunter vier über der Region Moskau. Zwei der vier Moskauer Flughäfen stellten vorübergehend den Betrieb ein. Berichte über Schäden lagen zunächst nicht vor.

19.15 Uhr: Ukraine will in Zukunft auch Waffen exportieren

Die Ukraine will ihrem Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zufolge von November an in begrenztem Umfang Waffen exportieren. Er ordnet bei einem Treffen mit Vertretern seiner Regierung außerdem eine weitere Steigerung der Drohnenproduktion an. Zudem solle sichergestellt werden, dass im Inland produzierte Waffen und Munition etwa 50 Prozent des Bedarfs der Armee decken.

17.00 Uhr: Selenskyj – Beraten mit Europäern Details für Waffenruheplan

Vertreter der Ukraine und europäischer Staaten treffen sich dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zufolge Ende der Woche, um Einzelheiten eines Planes für eine Waffenruhe zu besprechen. "Es ist kein Plan, den Krieg zu beenden. Zunächst ist eine Waffenruhe nötig", sagt Selenskyj vor der Presse. "Es ist ein Plan, diplomatische Schritte einzuleiten. ... Unsere Berater werden sich in den kommenden Tagen treffen, wir haben uns auf Freitag oder Samstag geeinigt. Sie werden die Details dieses Plans besprechen."

15.40 Uhr: Russland setzt Reservisten im Kampf gegen Kiewer Drohnen ein

Russland setzt zum Schutz vor ukrainischen Drohnenangriffen gegen wichtige Anlagen etwa der Energieinfrastruktur nun erstmals Reservisten ein. Im Leningrader Gebiet um die Millionenmetropole St. Petersburg (früher Leningrad) hat die erste Einheit, die auch Sabotageakte verhindern soll, ihre Arbeit aufgenommen, wie die Zeitung "Kommersant" unter Berufung auf Gouverneur Alexander Drosdenko berichtet.

Demnach sollen in einem ersten Schritt dort 105 Reservisten zum Einsatz kommen. Zugleich verabschiedete das russische Parlament im Eilverfahren ein Gesetz, um dieses neue Modell zum Schutz strategisch wichtiger Objekte durch Reservisten zu legalisieren.

13.40 Uhr: Lawrow bringt Nichtangriffsgarantie für Europa ins Spiel

Russland ist nach Worten von Außenminister Sergej Lawrow zu einer Nichtangriffsgarantie für EU- und Nato-Staaten bereit. "Wir haben mehrmals gesagt, dass wir nicht die Absicht hatten und haben, irgendein derzeitiges Nato- oder EU-Mitglied anzugreifen", sagte Lawrow bei einem Sicherheitsforum für den eurasischen Raum in Minsk in Belarus. "Wir sind bereit, diese Position in künftigen Sicherheitsgarantien für diesen Teil Eurasiens zu verankern", erklärte er laut Wortlautprotokoll auf der Website seines Ministeriums in Moskau.

Lawrow machte den Vorschlag in einer Rede, in der er ansonsten bekannte Moskauer Kritik an EU und Nato wiederholte. Mit den derzeitigen Eliten der EU-Länder sei kein sinnvoller Dialog möglich, sagte er. Führende EU-Politiker verweigerten das, was er "echte kollektive Sicherheitsgarantien" nannte, weil sie auch bei einem Ende des Ukraine-Kriegs nur Garantien gegen Russland, aber nicht mit Russland wollten.

13.18 Uhr: Ex-Chef von Ukrenergo wegen Betrugsvorwurfs festgenommen

In der Ukraine ist der Ex-Chef des staatlichen Stromnetzbetreibers Ukrenergo, Wolodymyr Kudryzkyj, wegen des Vorwurfs der Unterschlagung von Geldern des Unternehmens festgenommen worden. Den Ermittlungen zufolge soll sich Kudryzkyj bereits 2018 mit einem Komplizen Anzahlungen für nie ausgeführte Umbauarbeiten an einem Umspannwerk angeeignet haben. Es handele sich um eine Summe von umgerechnet mehr als 400.000 Euro. Kudryzykyj drohen nun zwölf Jahre Gefängnis. 

Kudryzykj streitet die Vorwürfe als politisch motiviert ab. Der 39-Jährige leitete Ukrenergo von 2020 bis 2024. Zuvor war er in einer Führungsposition eines für Investitionen zuständigen Tochterunternehmens tätig. Die derzeitigen Stromausfälle nach russischen Angriffen auf Energieanlagen werden immer wieder auch auf Korruption bei der Errichtung von Schutzbauten zurückgeführt. Die Ukraine ist nach Einschätzung von Transparency International trotz seit 2014 neu geschaffener Antikorruptionsbehörden weiter eines der korruptesten Länder Europas.

12.25 Uhr: Trotz Sanktionen: Ungarn will von Trump grünes Licht für russische Gas-Importe

Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban erhofft sich von einem Treffen mit US-Präsident Donald Trump grünes Licht für weitere Öl- und Gas-Importe aus Russland - trotz US-Sanktionen. "Ich werde bald in Washington sein, um dies mit Präsident Trump zu besprechen", sagte Orban der italienischen Zeitung "La Repubblica". Dabei wolle er diskutieren, wie für Ungarns Wirtschaft ein "nachhaltiges System" aufgebaut werden könne. Ungarn sei stark von russischem Öl und Gas abhängig.

Der Zeitung zufolge soll Orban Trumps Sanktionen als Fehler bezeichnet haben. Orbans politischer Berater dementierte dies als "Fake News" und warf der Zeitung vor, den Premier falsch zitiert zu haben. Laut "La Repubblica" fragte der Reporter mit Bezug auf die US-Sanktionen: "Ist Trump also zu weit gegangen und hat er einen Fehler gemacht?" Orban habe geantwortet: "Aus ungarischer Sicht ja. Wir werden also versuchen, einen Ausweg zu finden, insbesondere für Ungarn."

11.40 Uhr: Orban will "Ukraine-skeptisches" Bündnis schmieden

Ungarns rechtspopulistischer Ministerpräsident Viktor Orban strebt ein "Ukraine-skeptisches" Bündnis mit den EU-Staaten Tschechien und Slowakei an. Das sagte Orbans politischer Berater Balazs Orban dem Portal "Politico". Er wolle sich künftig mit seinem slowakischen Kollegen Robert Fico und dem Kandidaten für das Amt des tschechischen Ministerpräsidenten, Andrej Babis, stets vor EU-Gipfeltreffen über gemeinsame Positionen darüber abstimmen.

"Ich glaube, er (der Ukraine-skeptische Block) wird kommen – und er wird immer sichtbarer werden", sagte der Berater Orbans – der mit Ungarns Regierungschef nicht verwandt ist – den Angaben zufolge. Die Zusammenarbeit der östlichen EU-Länder habe bereits während der Flüchtlingskrise von 2015 "sehr gut funktioniert", sagte er. Allerdings haben sich die Beziehungen zwischen Ungarn und Polen gerade wegen unterschiedlicher Haltungen in der Ukraine-Russland-Frage deutlich abgekühlt.

10.42 Uhr: Polen ermahnt Ukrainer: Arbeitet nicht als Agenten für Moskau

Polens Regierung hat die im Land lebenden Ukrainer vor Anwerbeversuchen russischer Geheimdienste gewarnt. "Ich appelliere an die ukrainischen Staatsbürger, die sich in Polen aufhalten, sich nicht für ein paar Tausend Euro zu solchen Aktionen verleiten zu lassen", sagte Geheimdienstkoordinator Tomasz Siemoniak dem Sender Polsat: "Wozu Jahre im Gefängnis sitzen? Und wozu Russland helfen, das die Ukraine angegriffen hat?"

In den vergangenen Wochen waren dem polnischen Inlandsgeheimdienst vermehrt mutmaßliche Agenten ins Netz gegangen, die für Russland Sabotageakte vorbereitet oder militärische Infrastruktur ausgespäht haben sollen. "Es ist eine traurige Tatsache, dass dafür meist ukrainische Staatsbürger angeheuert werden", sagte Siemoniak. 

10.32 Uhr: Selenskyj - Benötigen EU-Unterstützung für zwei bis drei weitere Jahre

Die Ukraine braucht nach Auffassung des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj europäische Finanzhilfen, um den Kampf gegen die russischen Streitkräfte noch "zwei bis drei Jahre" fortsetzen zu können. Er habe diesen Punkt erneut vor allen europäischen Staats- und Regierungschefs hervorgehoben, betonte Selenskyj in einer Erklärung. "Ich habe ihnen gesagt, dass wir nicht für Jahrzehnte kämpfen werden", so Selenskyj, sie müssten aber zeigen, dass sie der Ukraine für eine bestimmte Zeit stabile finanzielle Unterstützung gewähren. "Und deshalb haben sie dieses Programm im Sinn – zwei bis drei Jahre", erklärte der Präsident und bezog sich auf die Pläne Brüssels, russische eingefrorene Vermögen zu nutzen, um Kiew zu helfen.

Die EU-Staats- und Regierungschefs hatten sich in der vergangenen Woche bei einem EU-Gipfel in Brüssel nach langen und schwierigen Gesprächen auf einen Minimalkompromiss zur Verwendung eingefrorener russischer Vermögenswerte verständigt. In einer Gipfelerklärung beauftragten sie die EU-Kommission damit, Optionen für die weitere finanzielle Unterstützung der Ukraine bis 2027 zu prüfen. 

09.55 Uhr: Selenskyj - Ukraine wird keine von ihr kontrollierten Gebiete abtreten

Die Ukraine ist nach den Worten von Präsident Wolodymyr Selenskyj zu Friedensgesprächen bereit, solange diese nicht in Russland oder Belarus stattfinden. Zudem müssten die Gespräche den Krieg tatsächlich beenden, sagte Selenskyj in Äußerungen vor Journalisten, die nun veröffentlicht wurden. Die ukrainische Armee werde allerdings "keinen Schritt zurückweichen", um Territorium abzutreten.

Selenskyj forderte zugleich den US-Kongress auf, schärfere Sanktionen gegen Russland zu verabschieden. Zudem benötige sein Land für weitere zwei bis drei Jahre eine stabile Finanzierung durch seine europäischen Verbündeten und die Luftwaffe brauche insgesamt 250 neue Flugzeuge. Die Ukraine habe zuletzt verstärkt im Inland hergestellte Raketen der Typen "Ruta" und "Flamingo" gegen russische Ziele eingesetzt und wolle diese künftig in größeren Mengen produzieren. Durch ukrainische Langstreckenangriffe auf Russland sei die Treibstoffversorgung dort um 22 bis 27 Prozent reduziert und mehr als 20 Prozent der Ölraffineriekapazität zerstört worden.

06.45 Uhr: Russland meldet neuen ukrainischen Drohnenangriff auf Moskau

Russland hat nach eigenen Angaben die zweite Nacht in Folge einen ukrainischen Drohnenangriff auf die Hauptstadt Moskau abgewehrt. Insgesamt seien 17 Drohnen zerstört worden, teilte das Verteidigungsministerium mit. Russische Luftabwehreinheiten hätten die übrigen drei Drohnen über der Region Brjansk, die im Westen an die Ukraine und im Nordosten an die Region Kaluga grenzt, zerstört. In Brjansk wurde dem dortigen Gouverneur zufolge ein Zivilist verletzt. Eine ukrainische Stellungnahme lag zunächst nicht vor.

04.50 Uhr: UN – Russische Drohnen jagen gezielt Zivilisten

Russland jagt in der Ukraine nach Erkenntnissen der Vereinten Nationen gezielt Zivilisten in der Nähe der Frontlinie mit Drohnen. Ziel sei es, die Menschen aus diesen Gegenden zu vertreiben, heißt es in dem Bericht der Unabhängigen Internationalen Untersuchungskommission für die Ukraine, der diese Woche der UN-Generalversammlung vorgelegt werden soll. Demnach werden Zivilisten über weite Strecken von Drohnen verfolgt und manchmal bei der Suche nach Schutz mit Brandbomben oder Sprengstoff angegriffen. "Diese Angriffe wurden als Teil einer koordinierten Strategie begangen, um Zivilisten aus diesen Gebieten zu vertreiben", heißt es in dem 17-seitigen Dokument.

Die Untersuchung fußt auf Interviews mit 226 Personen sowie auf der Sichtung Hunderter verifizierter Online-Videos. So sei eine Frau aus Cherson im August 2024 von einer Drohne verfolgt worden, als sie ihr Auto parkte. Als sie in ihrer Garage Schutz suchte, sei sie von der Drohne angegriffen und verletzt worden. Noch am selben Tag seien zwei weitere Drohnen eingetroffen und hätten ihr Haus getroffen, das sie daraufhin verlassen habe. Die Angriffe seien über einen Zeitraum von mehr als einem Jahr in drei Regionen im Süden der Ukraine nahe der Frontlinie und gegenüber den russischen Streitkräften auf der anderen Seite des Flusses Dnipro erfasst worden.

01.22 Uhr: Russischer Ölkonzern Lukoil kündigt Verkauf von Auslandsvermögen an

Wenige Tage nach der Bekanntgabe von US-Sanktionen gegen Lukoil hat der russische Erdöl-Konzern den Verkauf seines Auslandsvermögens angekündigt. "Aufgrund der Einführung restriktiver Maßnahmen gegen das Unternehmen und seine Tochtergesellschaften durch einige Staaten gibt das Unternehmen seine Absicht bekannt, seine internationalen Vermögenswerte zu veräußern", erklärte Lukoil in einer am Montagabend veröffentlichten Mitteilung. Das Bieterverfahren habe bereits begonnen, hieß es weiter.

US-Präsident Donald Trump hatte in der vergangenen Woche Sanktionen gegen die beiden größten russischen Erdöl-Konzerne Lukoil und Rosneft verkündet. Unter anderem werden sämtliche Vermögenswerte der Unternehmen in den USA eingefroren. US-Unternehmen werden zudem geschäftliche Beziehungen zu beiden untersagt. Firmen, die mit den beiden Konzernen Handel treiben, haben einen Monat Zeit, ihre Beziehungen zu unterbrechen. Andernfalls werden sie mit indirekten Sanktionen belegt und ihnen wird der Zugang zu Banken, Handelspartnern, Speditionsunternehmen und Versicherungen in den USA versagt.

Montag, 27. Oktober 2025

19.55 Uhr: Wadephul – Dieser Winter von entscheidender Bedeutung

Bundesaußenminister Johann Wadephul hat die westlichen Alliierten zu einer entschiedenen Unterstützung der Ukraine aufgerufen. "Dieser Winter ist von entscheidender Bedeutung. Die Ukraine muss verteidigungsfähig bleiben", sagte der CDU-Politiker am Montag nach Gesprächen unter anderem mit Nato-Generalsekretär Mark Rutte in Brüssel.

Es sei vergangenen Freitag in der sogenannten Koalition der Willigen besprochen worden, "alle Kräfte (zu) mobilisieren, dass die Ukraine in diesem Winter widerstehen kann". Dabei komme auf Deutschland eine besondere Verantwortung zu. "Die Ukraine kann sich jederzeit auf Deutschland verlassen", betonte der Außenminister. Hintergrund sind die massiven russischen Angriffe auf die ukrainische Energieversorgung vor dem Winter.

19.20 Uhr: Selenskyj droht mit Angriffen auf weitere russische Regionen

Präsident Wolodymyr Selenskyj hat mit einer Ausweitung der ukrainischen Drohnen- und Raketenangriffe auf weitere russische Regionen gedroht. "Die Fähigkeiten für weitreichende Angriffe sind ein Bestandteil (unserer) Unabhängigkeit und werden zum größten Bestandteil für die Garantie des Friedens", sagte der Staatschef in seiner abendlichen Videobotschaft. Zuvor seien bei einer Beratung mit dem Armee-Oberkommando die Ziele für Angriffe bis Ende des Jahres besprochen worden und dabei auch eine "geografische Ausweitung" der Attacken. 

Am Vortag hatte Selenskyj allerdings ein "technisches Problem" bei der Produktion von seit längerem angekündigten ukrainischen Marschflugkörpern des Typs "Flamingo" einräumen müssen. In der vergangenen Nacht hatte Russland nach eigenen Angaben einen größeren ukrainischen Drohnenangriff auf die Hauptstadt Moskau abgewehrt.

16.52 Uhr: Ukrainisches Militär meldet schwere Gefechte in Pokrowsk

Das ukrainische Militär hat schwere Gefechte in der ostukrainischen Stadt Pokrowsk gemeldet. Russische Einheiten seien in mehrere Stadtviertel vorgedrungen, hätten es aber nicht geschafft, die Stadt unter ihre Kontrolle zu bringen, teilte das 7. Schnelleingreifkorps am Montag in sozialen Medien mit. In den vergangenen zwei Tagen hätten ukrainische Truppen 42 feindliche Angriffe abgewehrt. Zuvor seien Verteidigungsstellungen mit Sturmtruppen, Artillerie und Drohneneinheiten verstärkt worden.

Nach Angaben der Luftwaffe setzte Russland in der Nacht 100 Schahed- und Täuschungsdrohnen gegen die Ukraine ein. 26 Drohnen hätten ihr Ziel erreicht. Berichte über Todesopfer oder Schäden lagen zunächst nicht vor. Das private ukrainische Energieunternehmen DTEK kündigte wegen der Angriffe Notabschaltungen in Kiew, der umliegenden Region und im Gebiet Dnipropetrowsk an.

16.25 Uhr: Ukrainische Drohnen beschädigen Talsperre von Belgorod

Die Talsperre der russischen Großstadt Belgorod nahe der Grenze zur Ukraine ist nach Moskauer Behördenangaben durch ukrainische Drohnen beschädigt worden. Der Wasserstand in dem künstlichen See sei auf einen Meter gesunken, teilte die zuständige russische Wasserbehörde der Agentur Tass zufolge mit. Gouverneur Wjatscheslaw Gladkow rief die Bewohner von Orten unterhalb des Staudamms zu Vorsicht auf.

14.26 Uhr: Ukrainische Armee verstärkt Stellungen in Pokrowsk

Nach dem Eindringen einzelner russischer Truppeneinheiten hat die Ukraine ihre Stellungen in der strategisch wichtigen Stadt Pokrowsk im Osten des Landes verstärkt. Dies teilt das ukrainische Militär auf Facebook mit. Die Kämpfe im Stadtgebiet dauerten an. Die eingedrungenen russischen Soldaten versuchten, weiter nach Norden vorzurücken. Sie wollten so die ukrainischen Verteidigungslinien durch ein Auseinanderziehen schwächen. Das russische Verteidigungsministerium sprach von einem Angriff, um in der Nähe des Bahnhofs weiter vorzurücken. Russland versucht seit Monaten, Pokrowsk einzunehmen. Die Stadt gilt als entscheidend für den russischen Vorstoß zur vollständigen Einnahme der Region Donezk, die etwa zu 75 Prozent unter russischer Kontrolle ist.

13.58 Uhr: Lawrow wirft Trump "radikale Änderung" in Ukraine-Politik vor

Russlands Außenminister Lawrow hat die Forderung von US-Präsident Trump nach einem raschen Ende der Kämpfe als Abkehr von Vereinbarungen des Treffens in Alaska kritisiert. Dort habe Trump eine umfassende Friedensvereinbarung als Ziel ausgegeben. Wenn jetzt nur noch von einer schnellen Feuereinstellung die Rede sei, "dann ist das eine radikale Änderung", sagte Lawrow dem ungarischen YouTube-Kanal Ultrahang, und ein "Sinneswandel", für den Europäer und die Ukrainer verantwortlich seien. Präsident Putin habe die Position der USA als Basis für weitere Verhandlungen übernommen, so Lawrow. Eine dauerhafte Friedenslösung statt einer Waffenruhe sei "der wichtigste Moment" dabei.

Tatsächlich hatte Trump in Alaska gesagt, ein dauerhafter Frieden wäre einer Waffenruhe vorzuziehen. Allerdings hatte der US-Präsident ursprünglich eine Feuerpause gefordert, um bei schweigenden Waffen über einen endgültigen Frieden zu verhandeln. Putin hatte dies mit dem Verweis abgelehnt, dass die Ukraine die Pause für eine Wiederbewaffnung und Neuaufstellung ihrer Kräfte nutzen könne. Stattdessen hatte stets Moskau gefordert, erst dann die Waffen ruhen zu lassen, wenn ein endgültiger Frieden ausgehandelt sei. Trump hatte sich zuletzt zunehmend genervt vom Kurs der russischen Führung gezeigt.

13.04 Uhr: Selenskyj erwartet Friedensplan der Koalition der Willigen

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj rechnet in den kommenden Tagen mit einem Friedensplan der sogenannten Koalition der Willigen. Der Plan solle kurz sein, sagte er dem US-Portal "Axios": "Ein paar schnelle Punkte. Wie der Plan eines Waffenstillstands. Wir haben beschlossen, in der kommenden Woche oder zehn Tagen daran zu arbeiten." Allerdings bezweifele er, dass Russlands Präsident Wladimir Putin dem Plan zustimmen werde, sagte Selenskyj. Um Putin an den Verhandlungstisch zu zwingen, seien weitere Sanktionen gegen Russland sowie Waffen mit hoher Reichweite für die Ukraine nötig.

Die Koalition der Willigen sind etwa zwei Dutzend Staaten, angeführt von Großbritannien und Frankreich, die der Ukraine nach einem möglichen Waffenstillstand militärische Sicherheitsgarantien geben wollen. Nach einem Treffen am vergangenen Freitag in London sprach auch der britische Premierminister Keir Starmer von einem Friedensplan der Koalition. US-Präsident Donald Trump hat gefordert, die Kämpfe entlang der derzeitigen Frontlinie einzustellen. Dem hat die Ukraine zugestimmt, ebenso ihre europäischen Unterstützer. Moskau besteht unter anderem darauf, dass die ukrainischen Truppen komplett aus dem Gebiet Donezk abziehen.

12.00 Uhr: Polen: Ukrainer sollen Militärobjekte ausgespäht haben

Polens Geheimdienst hat zwei ukrainische Staatsbürger festgenommen, die militärische Einrichtungen für einen fremden Geheimdienst ausgespäht haben sollen. Der 32 Jahre alte Mann und die 34 Jahre alte Frau seien im schlesischen Katowice festgenommen worden, teilte der Sprecher des Geheimdienstkoordinators auf X mit. Die beiden sollen Geräte zur Überwachung von Infrastruktur, die der logistischen und militärischen Unterstützung der Ukraine dient, montiert haben. Ein Gericht ordnete drei Monate Untersuchungshaft an.

Polen hat eine wichtige Funktion als logistische Drehscheibe für die Militärhilfe des Westens für Kiew. Polen sieht sich auch selbst von Russland bedroht. Erst in der vergangenen Woche hatte Regierungschef Donald Tusk die Festnahme von acht mutmaßlichen Saboteuren bekanntgegeben.

11.12 Uhr: Russland weist Trumps Kritik an Raketentest zurück

Der Kreml hat Kritik von US-Präsident Donald Trump nach dem kürzlichen Test einer neuen Langstreckenrakete zurückgewiesen. Russland werde sich von den eigenen nationalen Interessen leiten lassen, sagte Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow. Er reagierte damit auf Trumps Appell an den russischen Präsidenten Wladimir Putin, den Krieg gegen die Ukraine zu beenden, anstatt den neuen atomgetriebenen Marschflugkörper vom Typ "Burewestnik" testen. Peskow sagte, es gebe an dem Test nichts, was die Beziehungen zu den USA belaste.

11.06 Uhr: Italienisches Gericht erlaubt Auslieferung von Nord-Stream-Verdächtigem

Im juristischen Streit um die Auslieferung eines mutmaßlichen Nord-Stream-Saboteurs an Deutschland hat ein italienisches Gericht grünes Licht gegeben. Dies teilte der Anwalt des beschuldigten Ukrainers mit. Der Fall wird jedoch voraussichtlich abermals vor Italiens oberstem Gericht landen. Rechtsanwalt Nicola Canestrini kündigte nach der Entscheidung des Gerichts in Bologna an, Revision vor dem Kassationsgerichtshof in Rom einzulegen. 

Serhij K. gilt als einer der mutmaßlichen Drahtzieher der Anschläge auf die Gasleitungen aus Russland im September 2022. Die Bundesanwaltschaft wirft ihm gemeinschaftliches Herbeiführen einer Sprengstoffexplosion und verfassungsfeindliche Sabotage vor. Deshalb soll er in Deutschland vor Gericht gestellt werden. Dafür beantragte die Bundesanwaltschaft die Auslieferung. K. war auf Grundlage eines europäischen Haftbefehls an der Adriaküste festgenommen worden. Seitdem sitzt der Ukrainer im Norden Italiens in einem Hochsicherheitsgefängnis.

10.25 Uhr: Litauen will Schmuggler-Ballons aus Belarus abschießen

Litauen will künftig Schmuggler-Ballons aus Belarus abschießen und schließt zudem die Grenzübergänge zu dem Nachbarland. "Wir haben heute beschlossen, die strengsten Maßnahmen zu ergreifen", sagte Ministerpräsidentin Inga Ruginiene. Ausnahmen bei der Grenzschließung soll es für Diplomaten und ausreisende EU-Bürger geben. Ihre Regierung erwäge zudem, Sicherheitsberatungen nach Nato-Artikel 4 zu beantragen, so Ruginiene.

Allein in der vergangenen Woche war der Flughafen der Hauptstadt Vilnius wegen Ballons viermal geschlossen worden. Ruginiene bezeichnete die Vorfälle als "hybride Attacken". Litauen zufolge werden die Ballons von Schmugglern für den Transport von Zigaretten genutzt. Die Regierung wirft jedoch auch dem belarussischen Präsidenten Alexander Lukaschenko vor, diese Praxis nicht zu unterbinden.

08.58 Uhr: Anwohner berichten von Explosionen bei Moskau

Nach den ukrainischen Drohnen-Attacken auf die Region Moskau ist über Schäden weiterhin nichts bekannt. Anwohner der Städte Domodedowo, Podolsk, Dubna, Ramenskoje und Troizk im Moskauer Umland berichteten aber von Explosionen, wie der russische Telegramkanal "Mash" schrieb. Bilder gab es indes nur von einer Rauchsäule bei dem Ort Kommunarka.

07.41 Uhr: Trump - Putin sollte Krieg beenden, keine Raketen testen

US-Präsident Donald Trump hat den von seinem russischen Kollegen Wladimir Putin verkündeten Abschluss von Tests mit nuklear angetriebenen Marschflugkörpern als "nicht angemessen" kritisiert. "Er sollte den Krieg (in der Ukraine) beenden", sagte Trump vor Journalisten an Bord der Präsidentenmaschine Air Force One über Putin: "Ein Krieg, der eine Woche hätte dauern sollen, dauert nun schon fast vier Jahre. Das sollte er tun, anstatt Raketen zu testen." 

Putin hatte bei einem Treffen mit Militärs am Sonntag den Abschluss von Tests mit dem nuklear angetriebenen Marschflugkörper Burewestnik verkündet. Zudem ordnete der Kreml-Chef an, mit den "Vorbereitungen der Infrastruktur für die Stationierung dieser Waffen in den russischen Streitkräften" zu beginnen. Washington wurde nach Angaben des Kreml-Wirtschaftsgesandten Kirill Dmitrijew bereits über den Abschluss der Tests informiert. Putin sprach von einer "unbegrenzten Reichweite" der Flugkörper und einer "einzigartigen Erfindung", über die "kein anderer auf der Welt" verfüge.

06.58 Uhr: Russland - Haben 193 ukrainische Drohen abgeschossen

Russland hat nach eigenen Angaben in der Nacht193 ukrainische Drohnen abgeschossen. Nach neuen Angaben der Behörden zielten 34 davon auf Moskau. Bürgermeister Sergej Sobjanin erklärte auf Telegram, die Drohnenabwehr habe kurz vor 22.00 Uhr Ortszeit begonnen und sechs Stunden gedauert.

Meldungen über Schäden in der Hauptstadt gibt es nicht. Allerdings berichtet Russland in der Regel auch nur über die gesamten Folgen ukrainischer Angriffe, wenn zivile Ziele getroffen wurden. Laut dem Verteidigungsministerium wurden ukrainische Drohnen über mehr als zehn Regionen abgeschossen, vor allem im Süden und Westen des Landes.

06.16 Uhr: Russland - Ein Toter bei ukrainischem Drohnenangriff auf Kleinbus

Bei einem ukrainischen Drohnenangriff auf einen Kleinbus in der russischen Region Brjansk werden nach Angaben des Gouverneurs Alexander Bogomas der Fahrer getötet und fünf weitere Menschen verletzt. Die Verletzten seien in ein Krankenhaus gebracht worden.

04.24 Uhr: Wadephul reist zu Gesprächen mit EU- und Nato-Vertretern nach Brüssel

Bundesaußenminister Johann Wadephul (CDU) reist am Montag zu politischen Gesprächen mit Vertretern von EU und Nato nach Brüssel. Im Zentrum der Gespräche stehen laut dem Auswärtigen Amt die weitere Unterstützung der Ukraine und die europäische Sicherheit und Verteidigungsfähigkeit. Ein weiterer Schwerpunkt ist demnach der internationale Handel und dabei vor allem eine reibungslose Versorgung von europäischen Unternehmen mit wichtigen Rohstoffen und Vorprodukten, insbesondere mit Seltenen Erden und Computerchips. Eine eigentlich für Anfang der Woche geplante Reise nach China hatte Wadephul kurzfristig verschoben. 

02.11 Uhr: Zwei Moskauer Flughäfen wegen Drohnenangriffen geschlossen

Russland wehrt in der Nacht wiederholt Drohnenangriffe auf die Hauptstadt Moskau ab. Zwei der vier Flughäfen der Stadt, Domodedowo und Schukowski, wurden daraufhin vorübergehend geschlossen, wie die Luftfahrtbehörde Rosawiazija mitteilt. Nach Angaben des Moskauer Bürgermeisters Sergej Sobjanin schießt die Luftabwehr innerhalb von fünf Stunden 28 Drohnen ab. Eine Stellungnahme der Ukraine liegt zunächst nicht vor.

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