Menschen in Kiew suchen in U-Bahn-Stationen Schutz vor russischen Luftangriffen.
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Ukraine-Ticker: Stromabschaltung in Kiew und anderen Regionen

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Ereignisse im Russland-Ukraine-Krieg aus KW 46 im Rückblick

Ereignisse im Russland-Ukraine-Krieg aus KW 46 im Rückblick

Entwicklungen, Reaktionen und Nachrichten zum Russland-Ukraine-Krieg vom 11. bis 17. November im Rückblick.

Über dieses Thema berichtet: Nachrichten am .

Mit Informationen der ARD-Korrespondentinnen und -Korrespondenten sowie der Nachrichtenagenturen AFP, AP, dpa, edp, KNA und Reuters. Zum Teil lassen sich Angaben nicht unabhängig überprüfen.

Mittwoch, 13. November 2024

21.51 Uhr: Lawrow erwartet keine neue Russland-Politik unter Trump

Moskaus Außenminister Sergej Lawrow erwartet keinen Kurswechsel der US-Politik unter dem designierten Präsidenten Donald Trump gegenüber Russland oder der Ukraine. Jede US-Regierung habe ein Interesse daran, Russland zu schwächen. "Ihnen ist wohl, wenn sie Russland und seinen Einfluss schwächen", sagte Lawrow dem russischen Staatsfernsehen in einem Interview. Russland wirft den USA immer wieder vor, den Krieg in der Ukraine vor allem zu unterstützen, um Moskau zu schwächen.

20.42 Uhr: Ukraine - Russischer Vorstoß bei Kupiansk zurückgeschlagen

Die Ukraine hat nach eigenen Angaben einen russischen Vorstoß nahe der nordöstlichen Stadt Kupiansk zurückgeschlagen. Der Angriff sei in vier Wellen erfolgt, teilte der Generalstab auf Facebook mit. Dabei seien auch Panzer und gepanzerte Fahrzeuge eingesetzt worden. Diese seien alle zerstört und "ein bedeutender Teil" der feindlichen Soldaten ausgeschaltet worden. Einige russische Soldaten hätten ukrainische Uniformen getragen. Eine Stellungnahme Russlands lag zunächst nicht vor. Kupiansk war in den ersten Tagen des Krieges von Russland eingenommen worden. Die Ukraine eroberte den Ort östlich von Charkiw dann zurück.

17.47 Uhr: US-Raketenstützpunkt im Norden Polens eröffnet

In Polen ist ein US-Raketenstützpunkt offiziell eröffnet worden. Verteidigungsminister Wladyslaw Kosiniak-Kamysz sprach bei der Zeremonie von einem Ereignis mit "historischer Bedeutung für die Sicherheit Polens, der Vereinigten Staaten und der Nato". Der Stützpunkt Redzikowo liegt im Norden des Landes, etwa 230 Kilometer von der russischen Grenze entfernt.

17.46 Uhr: Geheimdienst liquidiert wohl russischen Offizier

Die Ukraine hat sich zu einem Angriff auf die von Russland annektierte Halbinsel Krim bekannt, bei dem ein russischer Militärangehöriger getötet wurde. Der ukrainische Inlandsgeheimdienst SBU habe den Marineoffizier Walery Trankowsky bei einem "Sondereinsatz" mithilfe einer Autobombe getötet, verlautete aus Geheimdienstkreisen. Trankowsky sei ein "Kriegsverbrecher" gewesen, der Marschflugkörper aus dem Schwarzen Meer auf zivile Ziele in der Ukraine abgefeuert habe.

17.42 Uhr: Scholz schließt Taurus-Lieferung auch für die Zukunft aus

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat einer Lieferung weitreichender deutscher Marschflugkörper an die Ukraine auch für die Zukunft eine Absage erteilt. Deutschland tue in Europa am meisten für die Ukraine, müsse in dieser Rolle aber auch eine Eskalation verhindern, sagte der Kanzler im Bundestag. Es sei alles zu unternehmen, damit "wir nicht Kriegspartei werden".

15.35 Uhr: Hoher russischer Offizier laut Bericht auf Krim getötet

Bei einer Autoexplosion in Sewastopol auf der von Russland annektierten Halbinsel Krim ist Medienberichten zufolge ein ranghoher Offizier der Schwarzmeerflotte getötet worden. Es soll sich demnach um den Kommandeur der Raketenschiffbrigade handeln. Mehrere ukrainische Medien berichteten unter Berufung auf eine Quelle beim Kiewer Geheimdienst SBU, dass dieser für die Tat verantwortlich sei. 

Laut der russischen staatlichen Nachrichtenagentur Tass ist der Wagen mutmaßlich aufgrund eines unter dem Auto angebrachten Sprengsatzes explodiert. Russische Strafverfolgungsbehörden ermitteln demnach wegen eines Terroranschlags.

12.43 Uhr: Blinken – Biden will vor Trump-Antritt "jeden Dollar" für Ukraine ausgeben

Vor dem Amtsantritt des neuen US-Präsidenten Donald Trump im Januar will die scheidende US-Regierung die Ukraine noch im vollen Umfang unterstützen. US-Außenminister Antony Blinken sagte am Mittwoch bei der Nato in Brüssel: "Präsident (Joe) Biden setzt sich dafür ein, dass jeder Dollar, der uns zur Verfügung steht, bis zum 20. Januar ausgegeben wird." Er verwies auf rund 8,5 Milliarden Dollar (gut acht Milliarden Euro), die Washington zuletzt für die Sicherheit der Ukraine zugesagt habe.

11.58 Uhr: Ukraine bekennt sich zu tödlichem Anschlag auf russischen Militär auf der Krim

Die Ukraine hat sich zu einem Angriff auf die von Russland annektierte Halbinsel Krim bekannt, bei der ein russischer Militärangehöriger getötet wurde. Der ukrainische Inlandsgeheimdienst habe Walery Trankowsky mithilfe einer Autobombe getötet, verlautete am Mittwoch aus Geheimdienstkreisen. Zuvor hatte das russische Militär von der Explosion in der Hafenstadt Sewastopol berichtet. 

Russischen Angaben zufolge explodierte im Bezirk Gagarin ein Sprengsatz unter dem Fahrzeug. Die russischen Ermittler gaben an, sie hätten Ermittlungen wegen eines "terroristischen Akts" aufgenommen. Der Getötete wurde als "Soldat" beschrieben.

10.52 Uhr: Russland meldet Einnahme von Riwnopil in Region Donezk

Die russischen Streitkräfte haben nach Angaben der Regierung in Moskau die Ortschaft Riwnopil in der ostukrainischen Region Donezk eingenommen. Das meldet die staatliche russische Nachrichtenagentur RIA Nowosti unter Berufung auf das Verteidigungsministerium. Reuters kann solche Berichte über das Kampfgeschehen nicht unabhängig überprüfen.

10.21 Uhr: Deutsches Rotes Kreuz - Ukraine erwartet härtesten Winter

Der bevorstehende Winter wird für die Menschen in der Ukraine nach Einschätzung des Deutschen Roten Kreuzes der härteste seit Kriegsbeginn. "Die humanitäre Lage in der Ukraine ist dramatisch. Viele Menschen befinden sich in einer Situation, die wir uns kaum vorstellen können", sagte der Leiter humanitäre Zusammenarbeit beim Deutschen Roten Kreuz, Christof Johnen, am Mittwoch in Berlin. Rund 40 Prozent der ukrainischen Bevölkerung benötigen nach Aussage der Hilfsorganisation humanitäre Hilfe. Die psychischen und physischen Belastungen für die Menschen seien enorm.

09.49 Uhr: Landesweit Luftalarm in der Ukraine - Präsidialamt warnt vor Angriff auf Kiew

In der Ukraine haben die Behörden am Mittwoch landesweit Luftalarm ausgelöst. Der Leiter des ukrainischen Präsidialamtes, Andrij Jermak, warnte im Onlinedienst Telegram, dass der russische Präsident Wladimir Putin "in diesem Moment einen Raketenangriff auf Kiew" starte.

Zuvor hatte die ukrainische Luftwaffe darauf hingewiesen, dass eine Rakete in den Luftraum des Landes eingedrungen sei und auf dem Weg nach Kiew befinde. "Achtung! Rakete in der Region Tschernihiw auf dem Weg in die Region Kiew", erklärte sie auf Telegram.

09.47 Uhr: Blinken kündigt "harte Antwort" auf Nordkoreas Unterstützung für Russland an

US-Außenminister Antony Blinken hat eine "harte Antwort" auf die militärische Unterstützung Nordkoreas für Russland im Ukraine-Krieg angekündigt. Bei einem gemeinsamen Auftritt mit Nato-Generalsekretär Mark Rutte in Brüssel sagte Blinken am Mittwoch, dass Nordkorea für die Beteiligung seiner Truppen an den Kampfhandlungen "eine harte Antwort erhalten werde". Nach US-Angaben sind nordkoreanische Soldaten inzwischen in der Nähe der Grenze zur Ukraine in Kampfhandlungen involviert.

09.26 Uhr: Blinken berät mit Nato-Chef Rutte in Brüssel

US-Außenminister Antony Blinken trifft in Brüssel den Nato-Generalsekretär Mark Rutte. Die scheidende US-Regierung bemüht sich, die Unterstützung für die Ukraine vor der Amtsübernahme durch den Republikaner Donald Trump zu festigen. Trump hat die US-Hilfe für die Ukraine infrage gestellt und erklärt, er werde den Krieg schnell beenden – wie genau dies geschehen soll, ließ er bislang offen. Dies nährt bei den US-Verbündeten die Befürchtung, dass Trump versuchen könnte, die ukrainische Regierung dazu zu drängen, einen Frieden zu akzeptieren, der die Bedingungen Russlands berücksichtigt.

Nach dem Treffen zwischen Blinken und Rutte ist laut dem US-Außenministerium auch eine Begegnung mit dem ukrainischen Außenminister Andrij Sybiha geplant. Zudem soll Blinken Gespräche mit dem Nato-Oberbefehlshaber für Europa, General Christopher Cavoli, sowie mit ranghohen EU-Vertretern und dem britischen Außenminister David Lammy führen.

09.04 Uhr: Vier russische Raketen und 37 Drohnen abgefangen

Die ukrainische Luftwaffe gab an, in der Nacht zu Mittwoch vier von insgesamt sechs russischen Raketen abgefangen zu haben. Zudem seien 37 von 90 russischen Drohnen zerstört worden. 47 Drohnen seien aus dem Radar des ukrainischen Militärs verschwunden, zwei hätten den ukrainischen Luftraum in Richtung Russland und Belarus verlassen. Zwei weitere Drohnen befanden sich noch am Morgen im Luftraum der Ukraine.

08.15 Uhr: Ukraine meldet ersten Raketenangriff auf Kiew seit August

Die ukrainische Hauptstadt Kiew wird am Morgen erstmals seit August wieder von russischen Streitkräften mit Raketen beschossen. Die Behörden rufen die Bevölkerung auf, Schutzräume aufzusuchen. "Putin startet gerade einen Raketenangriff auf Kiew", schrieb Präsidialamtschef Andrij Jermak auf Telegram. "Explosionen in der Stadt", warnte die Stadtverwaltung von Kiew ebenfalls auf Telegram. "Die Luftabwehrkräfte sind im Einsatz. Bleiben Sie in den Schutzräumen!" Das Ausmaß des Angriffs und mögliche Schäden sind noch unklar, es liegen derzeit keine weiteren Informationen vor. Dem Raketenangriff war zuvor ein Drohnenangriff vorausgegangen.

05.15 Uhr: Strack-Zimmermann erwartet höhere Verteidigungsausgaben

Die FDP-Europapolitikerin Marie-Agnes-Strack-Zimmermann erwartet durch die politischen Turbulenzen in Deutschland keinen Schaden für den weiteren Aufbau der Verteidigungsfähigkeit. "Voraussichtlich können manche Entscheidungen jetzt kurzfristig nicht getroffen werden. Aber es sind weniger die acht Wochen Aufschub. Viel relevanter für die europäischen Partner ist, die unberechenbare Zwei-Schritte-vor-Ein-Schritt-zurück Politik", sagte Strack-Zimmermann der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Damit werde es vorbei sein.

Deutschland müsse sich nach dem Wahlsieg von Donald Trump in den USA auf deutlich höhere Verteidigungsausgaben einstellen und mit der Realität umgehen. "Die Amerikaner sind seit 80 Jahren unsere Verbündeten. Wir sollten das Bündnis pflegen", forderte sie. "Präsident Trump wird uns allerdings alles abverlangen, denn von den 32 Nato-Mitgliedern kommen 29 Staaten aus Europa, 23 aus der EU. 90 Prozent der Mitglieder tragen aber lediglich circa 62 Prozent der Nato-Verteidigungsausgaben." Das werde Trump nicht akzeptieren.

05.01 Uhr: Nordkorea an Kampfhandlungen beteiligt

Tausende nordkoreanische Soldaten sind nach US-Angaben bei den Kämpfen in der russischen Grenzregion nahe Kursk gegen ukrainische Soldaten im Einsatz. Die meisten der mehr als 10.000 in den Osten Russlands geschickten Nordkoreaner seien in das Gebiet Kursk geschickt worden, wo sie begonnen hätten, "gemeinsam mit den russischen Streitkräften in Kampfhandlungen einzutreten", sagte Außenamtssprecher Vedant Patel in Washington.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte bereits vor einigen Tagen gesagt, dass einige der 11.000 nordkoreanischen Soldaten im russischen Grenzgebiet Kursk in Kämpfe mit der ukrainischen Armee verwickelt seien. Die Ukraine bindet durch den Vorstoß ihrer Truppen nach Angaben Selenskyjs rund 50.000 russische Soldaten im dortigen Frontgebiet. Diese könnten nicht an anderen Frontstellungen der Russen auf ukrainischem Gebiet eingesetzt werden.

00.05 Uhr: Rutte fordert stärkere Unterstützung für Ukraine

Nato-Generalsekretär Mark Rutte hat angesichts des wachsenden russischen Drucks an der Ostfront der Ukraine mehr Unterstützung für das angegriffene Land gefordert. "Wir müssen mehr tun, als nur die Ukraine im Kampf zu halten. Wir müssen die Kosten für Putin und seine autoritären Freunde in die Höhe treiben, indem wir der Ukraine die Unterstützung zukommen lassen, die sie braucht, um den Verlauf des Konflikts zu ändern", sagte Rutte kurz vor einem Treffen mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron in Paris.

Rutte sagte weiter, die westlichen Partner müssten sich erneut verpflichten, den Kurs langfristig beizubehalten. Es sei wichtig, die Unterstützung fortzusetzen, während sich die Ukrainer auf den möglicherweise härtesten Winter seit 2022 vorbereiten.

Dienstag, 12. November 2024

22.50 Uhr: Insider - USA prüfen Russland-Konten, die UBS von Credit Suisse übernahm

US-Behörden nehmen Insidern zufolge russische Kunden unter die Lupe, die die UBS im Zuge einer Notakquisition von der Credit Suisse übernommen hatte. Die Sanktionsbehörde Office of Foreign Assets Control (OFAC) habe die Schweizer Großbank in diesem Zusammenhang angeschrieben, sagten zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen zur Nachrichtenagentur Reuters. Ein US-Beamter, der nicht namentlich genannt werden wollte, sagte, es habe Gespräche zwischen der Schweizer Bank und der Behörde gegeben. Die UBS und die OFAC wollten sich nicht äußern.

Der Umgang mit russischem Geld ist zunehmend riskant geworden, nachdem die USA und ihre westlichen Verbündeten als Reaktion auf Moskaus Einmarsch in die Ukraine eine beispiellose Reihe von Sanktionen verhängt haben.

Während der US-Beamte die UBS für ihre Kooperationsbereitschaft lobte, sagte eine zweite Person, die USA hätten klargestellt, dass ein Versäumnis, das Problem anzugehen, unliebsame Folgen haben könnte. Ende Juli hatte Reuters gemeldet, dass die Schweizer Finanzmarktaufsicht (Finma) der UBS dabei auf die Finger schaut, wie sie wohlhabende Risikokunden der Credit Suisse überprüft.

22.41 Uhr: Pentagonleck - Nationalgardist zu langer Haftstrafe verurteilt

Wegen der Weitergabe streng geheimer Militärdokumente zum Ukraine-Krieg hat ein US-Bundesgericht gegen ein Mitglied der Nationalgarde des Staats Massachusetts 15 Jahren Haft verhängt. Jack Teixeira nahm das Urteil regungslos auf. Schon Anfang März hatte sich der junge Mann schuldig bekannt, in sechs Fällen geheime Informationen rund um die nationale Verteidigung vorsätzlich aufbewahrt und weitergegeben zu haben.

Staatsanwälte hatten erst 17 Jahre Haft für Teixeira gefordert und argumentiert, dass er einen der erheblichsten und folgenschwersten Verstöße gegen den sogenannten Espionage Act - ein Bundesgesetz gegen Spionage - in der US-Geschichte begangen habe. Die Verteidigung strebte eine Gefängnisstrafe von elf Jahren an. Die Anwälte räumten ein, dass ihr Mandant "eine furchtbare Entscheidung getroffen" habe, die er über 14 Monate hinweg wiederholt habe. Doch habe Teixeira mit seinen Aktionen zu keinem Zeitpunkt beabsichtigt, den USA zu schaden. Teixeira war nicht vorbestraft.

20.37 Uhr: Trump betraut Abgeordneten Waltz mit Posten des Nationalen Sicherheitsberaters

In der Regierung des künftigen US-Präsidenten Donald Trump wird der republikanische Kongressabgeordnete Mike Waltz den wichtigen Posten des Nationalen Sicherheitsberaters übernehmen.

Der Abgeordnete aus dem Bundesstaat Florida sei ein "Experte für die Bedrohungen durch China, Russland, den Iran und den globalen Terrorismus", erklärte Trump. Überdies sei er ein starker Verfechter "meiner 'America First'-Außenpolitik-Agenda", fügte Trump hinzu.

Waltz ist ein scharfer Kritiker der russischen Regierung, lehnt aber zugleich wie Trump eine weitere finanzielle Unterstützung der Ukraine im Verteidigungskrieg gegen Russland ab. Noch mehr Milliarden der Ukraine zur Verfügung zu stellen, sei "im Moment die Definition von Wahnsinn", sagte er kürzlich.

Waltz sieht darüber hinaus in China die größte sicherheitspolitische Herausforderung für die USA. In einem kürzlich veröffentlichten Buch schrieb Waltz, die USA befänden sich in einem "existenziellen" Kampf mit der Kommunistischen Partei Chinas.

19.22 Uhr: Kiew - Russland bereitet umfassenden Angriff an der Südfront vor

Russland bereitet nach Angaben von Kiew im Krieg gegen die Ukraine einen Angriff an der südlichen Front vor. "Die Russen bereiten sich seit mehreren Wochen auf Angriffe in mehrere Richtungen vor, insbesondere in Richtung Saporischschja", teilte der ukrainische Armeesprecher Wladyslaw Woloschyn der Nachrichtenagentur AFP mit. Die russische Armee habe in den ukrainischen Sektoren Wremiwka, Guliapol und Robotyne ihre Truppen verstärkt.

Die russische Armee unternehme dort täglich Luft- und technische Aufklärung und versorge sich mit neuer Munition. Seit mehreren Wochen bereite sich der Feind zudem "auf den Einsatz von gepanzerten Fahrzeugen vor", fuhr Woloschyn fort. Russische Verbände würden bereits mehrere Angriffe pro Tag ausführen. 

Während die Südfront derzeit weitgehend stagniert, hat die Ukraine im Osten in den vergangenen Wochen Gebiete an an Russland verloren. Vor diesem Hintergrund stellen die Angriffe im Süden eine verstärkte Gefahr dar. 

Die meisten Ukrainer lehnen indes mit Blick auf eine mögliche Verhandlungslösung mit Russlands Präsident Wladimir Putin eine Abtretung ukrainischer Gebiete im Gegenzug für einen Frieden strikt ab, wie eine am Dienstag veröffentlichte Umfrage zeigt. Der Anfang Oktober vom Kiewer Institut für Soziologie organisierten Befragung sind 58 Prozent der Ukrainer  "trotz aller schwierigen Umstände" gegen "jegliche territorialen Zugeständnisse". 

17.23 Uhr: Rutte mahnt in Paris mehr Unterstützung für Ukraine an

Nato-Generalsekretär Mark Rutte hat westliche Partner der Ukraine zu zusätzlicher Unterstützung in deren Abwehrkampf gegen die russischen Angriffstruppen aufgerufen. "Wir müssen mehr tun, als die Ukraine nur im Kampf zu halten", mahnte Rutte in Paris vor einem Treffen mit dem französischen Staatspräsidenten Emmanuel Macron. Es gelte vielmehr, die Kosten für Kremlchef Wladimir Putin und dessen autoritären Freunde zu erhöhen, die ihn stützen, indem die Ukraine die notwendige Hilfe bekomme, "um den Lauf des Konflikts zu ändern".

Rutte warnte auch vor einer Ausweitung des Konflikts. Ein Russland, das mit Nordkorea, dem Iran und China zusammenarbeite, bedrohe nicht nur Europa, sondern den Indopazifik und Nordamerika. "Daher müssen wir zusammenstehen."

Macron bekräftigte seine Forderung nach einem "starken Europa". Dies sei entscheidend für die Nato, aber auch eine Reaktion auf das, "was die US-Regierung zu Recht erwartet", sagte er. Damit schien Macron auf den Wahlsieg des früheren und künftigen US-Präsidenten Donald Trump zu verweisen. "Viel zu lange hat sich Europa gescheut, die Last für seine eigene Sicherheit zu tragen; und angenommen, dass es die Dividende des Friedens ohne jede zeitliche Beschränkung bekommen kann."

16.58 Uhr: Medwedew wirft Friedrich Merz Eskalation im Ukrainekrieg vor

Russlands Ex-Präsident Dmitri Medwedew hat dem Unionskanzlerkandidaten Friedrich Merz unterstellt, mit einer Aussage über die Lieferung von Taurus-Marschflugkörper die Lage in der Ukraine zu eskalieren. "Es ist klar, dass diese Raketen nicht in der Lage sind, den Kampfverlauf wesentlich zu ändern", schrieb der in Moskau immer noch einflussreiche Vizechef des nationalen Sicherheitsrates bei Telegram. Das Risiko, dass der Konflikt in eine äußerst gefährliche Phase eintrete, würde durch Schläge mit Marschflugkörpern aber vielfach erhöht, warnte er. Insgesamt zielten Europas Politiker auf einen irreparablen Konflikt mit Russland, so Medwedew. 

Merz hatte zuletzt zur Lieferung von Taurus an die Ukraine dem «Stern» gesagt, er halte das offen. In dem am Sonntag veröffentlichten Interview sagte er, er habe den Vorschlag gemacht, "der Regierung in Kiew das Recht zu geben, zu sagen: Wenn das Bombardement auf die Zivilbevölkerung nicht innerhalb von 24 Stunden aufhört, werden die Reichweitenbegrenzungen der vorhandenen Waffen gemeinschaftlich aufgehoben. Falls das nicht ausreicht, wird eine Woche später der Taurus geliefert."

16.31 Uhr: Über fünf Jahre Haft für Russin wegen "Armee-Diffamierung"

In Russland hat ein Gericht eine Ärztin wegen angeblicher Diffamierung der russischen Armee zu fünfeinhalb Jahren Freiheitsentzug verurteilt. Die Staatsanwaltschaft hatte sogar eine sechsjährige Haftstrafe verlangt.

Die Kinderärztin Nadeschda Bujanowa soll sich der Anklage zufolge negativ über Russlands Krieg gegen die Ukraine geäußert haben. Die Witwe eines gefallenen russischen Soldaten hatte sich nach der Behandlung ihres Kindes über die Medizinerin beschwert und eine Strafverfolgung gefordert. Die Ärztin soll dem Urteil zufolge gesagt haben, dass der Soldat ein "legitimes Ziel" der ukrainischen Streitkräfte gewesen sei. Bujanowa weist diese Äußerung zurück. Das Verfahren gegen Bujanowa war bereits im Februar eröffnet worden.

Nach Angaben der Menschenrechtsgruppe OVD-Info wurden in Russland seit der russischen Invasion in der Ukraine mehr als 1.000 Menschen strafrechtlich verfolgt, weil sie sich gegen den Krieg ausgesprochen haben, und mehr als 20.000 wurden wegen ihrer Proteste inhaftiert.

15.29 Uhr: Nach Trump-Sieg - Blinken berät mit Nato und EU über Ukraine-Hilfen

US-Außenminister Antony Blinken will am Mittwoch mit den Spitzen von Nato und EU über weitere Hilfen für die Ukraine beraten. Dafür wollte er noch heute nach Brüssel aufbrechen, wie das US-Außenministerium in Washington mitteilte. Nato-Generalsekretär Mark Rutte kündigte für Morgen eine gemeinsame Stellungnahme mit Blinken im Hauptquartier an.

Die Nato und die EU fürchten, dass der künftige US-Präsident Donald Trump die milliardenschweren Militärhilfen für die Ukraine wie angekündigt kürzt. Sorge ruft zudem der Zusammenbruch der Ampel-Koalition in Deutschland hervor. Die USA sind bisher vor Deutschland der größte einzelne Geldgeber für Kiew.

14.14 Uhr: Rutte: Russlands Kooperation mit Nordkorea und China bedroht Europa

Die Zusammenarbeit Russlands mit Nordkorea, China und dem Iran bedrohen nach Einschätzung des Nato-Generalsekretärs Mark Rutte Europa und den indopazifischen Raum. "Russland arbeitet mit Nordkorea, dem Iran und China zusammen", sagt Rutte bei einem Treffen mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron. "Es bedroht Frieden und Sicherheit, ja, hier in Europa, aber auch im Indopazifik und in Nordamerika."

Russland und China haben im Mai eine neue Ära in ihrer strategischen Partnerschaft ausgerufen. Nordkorea hat nach Erkenntnissen unter anderem der USA und Südkoreas Tausende Soldaten nach Russland geschickt, die die russischen Truppen im Krieg gegen die Ukraine unterstützen sollen. Der Iran liefert dem russischen Militär Schahed-Drohnen, die gegen die Ukraine eingesetzt werden.

13.18 Uhr: Nominierte EU-Außenbeauftragte Kallas hält zur Ukraine

Die für den Posten als EU-Außenbeauftragte vorgesehene estnische Ex-Ministerpräsidentin Kaja Kallas hält auch langfristig an der Unterstützung für die Ukraine gegen Russland fest. "Der Sieg der Ukraine hat für uns alle Priorität", sagte Kallas vor EU-Abgeordneten bei einer Anhörung zu ihrer Nominierung. "Die Situation auf dem Schlachtfeld ist sehr schwierig. Deshalb müssen wir weiter jeden Tag arbeiten. Heute, morgen und so lange, wie es dauert, und mit so viel militärischer, finanzieller und humanitärer Hilfe wie nötig." Im Rahmen der Bemühungen müsse der Ukraine auch ein Weg in die EU geebnet werden.

Zuletzt wurde angezweifelt, dass die Europäische Union auch weiter fest zur Ukraine halten wird, die 2022 von Russland angegriffen wurde. Grund für die Skepsis sind die offenbar günstigere Lage für Russland in seinem Angriffskrieg und die Wiederwahl des früheren US-Präsidenten Donald Trump.

13.09 Uhr: Selenskyj soll bei Sondersitzung des EU-Parlaments sprechen

1.000 Tage nach Beginn des russischen Angriffskriegs wird der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj eine Rede vor dem Europäischen Parlament halten. Anlass sei eine außerordentliche Plenartagung zum Krieg in der Ukraine, teilte EU-Parlamentspräsidentin Roberta Metsola auf der Plattform X mit. 

Im Fokus der Sitzung am 19. November stehen demnach die "1.000 Tage der Tapferkeit und des Mutes der Menschen in der Ukraine", so Metsola. Selenskyj wird für seine Ansprache aus der Ukraine zugeschaltet. Zuletzt war der ukrainische Präsident im Oktober nach Brüssel gereist. Er stellte damals seinen sogenannten Siegesplan, eine Strategie für ein Ende des Krieges, beim EU-Gipfel vor.

12.40 Uhr: UNHCR: Zuletzt 170.000 Menschen vor Gewalt in Ost-Ukraine geflüchtet

Rund 170.000 Menschen sind laut dem Hilfswerk UNHCR seit August vor den Kämpfen im Osten der Ukraine geflüchtet. Viele von ihnen seien aus Gebieten mit Gefechten zwischen ukrainischen Truppen und russischen Einheiten evakuiert worden, sagte die stellvertretende UN-Hochkommissarin für Flüchtlinge, Kelly T. Clements, in Genf.

Knapp 1.000 Tage nach Beginn der russischen Großoffensive seien insgesamt nahezu elf Millionen Menschen innerhalb und außerhalb der Ukraine auf der Flucht. Die Not der Zivilisten werde sich in den kommenden Wintermonaten verschlimmern, da russische Attacken die Versorgung der Menschen mit Elektrizität, Fernwärme und Wasser unterbunden hätten, sagte Clements.

12.13 Uhr: IT-Sicherheitsbehörde warnt vor "besorgniserregender" Bedrohungslage

Das IT-Sicherheitsamt BSI hat vor einer "besorgniserregenden" Bedrohungslage durch Cyberangriffe in Deutschland gewarnt. "Die digitale Angriffsfläche nimmt stetig zu, Schwachstellen bieten allzu oft gravierende Eingriffsmöglichkeiten und Angreifer finden immer schneller und geschickter Wege, diese auszunutzen", schreibt das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik in seinem in Berlin veröffentlichten Lagebericht. Besonders gefährdet seien die Bereiche Verteidigung sowie öffentliche Sicherheit und Ordnung. Es sei "unabdingbar, dass wir uns - dass Kommunen und Unternehmen sich selbst - besser schützen", forderte die BSI-Chefin. Die Angreifer würden "besser und schneller. Wir aber auch – und das ist die gute Nachricht", hob sie weiter hervor. Als Erfolg wertete Plattner, dass die zahlreichen Wahlen in Deutschland im Jahr 2024 "ohne nennenswerte Cybersicherheitsvorfälle abgelaufen" seien.

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) sagte mit Blick auf die Bundestagswahl: "Wir müssen uns gegen Bedrohungen durch Hackerangriffe, Manipulationen und Desinformation besonders wappnen", die von Russland, aber auch von anderen Akteuren ausgingen. Generell sei der russische Angriffskrieges gegen die Ukraine "auch für die IT-Sicherheit in Deutschland eine Zeitenwende".

Laut dem BSI-Bericht wurden im Berichtszeitraum von Mitte 2023 bis Mitte 2024 täglich durchschnittlich 309.000 neue Schadprogramm-Varianten bekannt. Das entspricht demnach einem Anstieg von 26 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Seit dem Ukraine-Krieg und dem Angriff der Hamas auf Israel seien "Desinformation, Hacktivismus, Spionage und Sabotage" in Deutschland weiter verbreitet. Zudem würden "massenhaft" kleine und mittlere Unternehmen mit Erpressungssoftware angegriffen. Ebenso gebe es Gefahren für Verbraucherinnen und Verbraucher etwa durch Datendiebstahl.

11.55 Uhr: Moldau bestellt wegen Drohnenabsturzes russischen Botschafter ein

Das Außenministerium der Republik Moldau bestellt den russischen Botschafter ein, um gegen den Absturz zweier Drohnen am Sonntag auf moldauisches Gebiet zu protestieren. Das russische Militär schickt immer wieder Angriffsdrohnen, um Ziele in der Ukraine attackieren. Mehrfach sind solche Drohnen in das Gebiet der Republik Moldau eingedrungen. Das Land grenzt im Osten an die Ukraine und im Westen an.

08.56 Uhr: Ukrainer greifen russisches Tanklager mit Drohne an

In Stary Oskol, einer Stadt in der westrussischen Grenzregion Belgorod, ist nach einem nächtlichen ukrainischen Drohnenangriff ein Brand in einem Tanklager ausgebrochen. Der Feuerwehr sei es gelungen, die Flammen schnell zu löschen, schrieb der Gouverneur der Region, Wjatscheslaw Gladkow, bei Telegram. Tote und Verletzte habe es nicht gegeben.

Das russische Militär meldete den Abschuss von insgesamt 13 ukrainischen Drohnen in der Nacht. 9 seien dabei im Gebiet Belgorod abgefangen worden, jeweils 2 in den angrenzenden Regionen Brjansk und Kursk, heißt es. Seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine beschießt Moskau systematisch zivile Ziele im Hinterland des Nachbarn. Aber auch Kiew hat seine Drohnenangriffe ausgeweitet und zielt dabei neben rein militärischen Objekten auch auf die Treibstoffversorgung und Logistik, um der russischen Armee den Vormarsch zu erschweren.

08.11 Uhr: Nach russischem Raketenschlag: Drei Kinder tot geborgen

Nach einem russischen Raketenangriff sind in der ukrainischen Großstadt Krywyj Rih drei tote Kinder aus den Trümmern eines Wohnhauses geborgen worden. Das jüngste sei nicht einmal ein Jahr alt, schrieb der Militärgouverneur der Region Dnipropetrowsk, Serhij Lyssak, bei Telegram. «Insgesamt haben die Russen damit bei der gestrigen Attacke auf Krywyj Rih Stand jetzt vier Menschen getötet», fügte er hinzu. Beim vierten Todesopfer soll es sich um die Mutter der drei Kinder handeln. Zudem wurden 14 Personen bei dem Beschuss verletzt.

07.40 Uhr: Manöver im Ärmelkanal von russischer Fregatte

Eine mit modernen Hyperschallraketen ausgerüstete Fregatte der russischen Marine hat nach Angaben aus Moskau ein Manöver im Ärmelkanal abgehalten. Die Besatzung der "Admiral Golowko" habe Anti-Terror-Einsätze geübt, bei denen Luft- und Seedrohnenangriffe eines fiktiven Feindes abgewehrt worden seien, meldeten die staatlichen Nachrichtenagenturen Ria und Tass am Dienstag unter Berufung auf eine Erklärung der russischen Nordflotte. Die Fregatte habe die Durchfahrt durch den Ärmelkanal abgeschlossen und setze nun ihre Einsätze im Atlantik fort.

02.07 Uhr: Ukrainische Drohne löst Brand in russischer Grenzregion aus

Bei einem ukrainischen Drohnenangriff bricht nach russischen Angaben in der südrussischen Region Belgorod ein Feuer in einem Treibstofflager aus. Die Feuerwehr habe den Brand schnell unter Kontrolle gebracht, teilt der Gouverneur der Region, Wjatscheslaw Gladkow, über den Kurznachrichtendienst Telegram mit. Im Bezirk Starkooskolsky nahe der ukrainischen Grenze sei einer der Tanks des Lagers in Brand geraten. Über das Ausmaß des Schadens und mögliche Verletzte ist zunächst nichts bekannt.

02.00 Uhr: Borrell will keine voreiligen Zugeständnisse an Russland

Vor dem Hintergrund von Berichten über mögliche Zugeständnisse des Westens im Ukraine-Krieg warnt der Außenbeauftragte der Europäischen Union (EU) vor übereilten Zusagen an Russland. "Die Position der EU ist sehr klar: Jede Vereinbarung muss einen gerechten und langfristigen Frieden sicherstellen, in Übereinstimmung mit der Charta der Vereinten Nationen (UN) und dem internationalen Recht. Und die Ukraine muss jeder Vereinbarung zustimmen", sagte Josep Borrell der "Welt" (Dienstagausgabe) laut Vorabbericht. Die EU unterstütze die Ukraine bei der Suche nach internationaler Unterstützung für die ukrainische Friedensformel, da diese "die einzige brauchbare Option auf dem Tisch ist".

01.54 Uhr: 50.000 russische Soldaten laut Ukraine "bei Kursk gebunden"

Die Ukraine bindet durch den überraschenden Vorstoß ihrer Truppen auf russischen Boden bei Kursk eigenen Angaben zufolge rund 50.000 russische Soldaten im dortigen Frontgebiet. "Dort halten unsere Männer eine ziemlich große Gruppe russischer Truppen zurück - 50.000 Angehörige der Besatzungsarmee", schrieb der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj auf Telegram. Diese könnten nicht an anderen Frontstellungen der Russen auf ukrainischem Gebiet eingesetzt werden. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

Montag, 11. November 2024

17.30 Uhr: Ukraine evakuiert weitere Orte im Charkiwer Gebiet

Angesichts der vorrückenden russischen Truppen ist im ostukrainischen Gebiet Charkiw die Zwangsevakuierung von zehn weiteren Ortschaften angeordnet worden. "Der Feind beschießt dort ständig unsere zivilen Siedlungen", begründete der Gouverneur Oleh Synjehubow die Maßnahme im ukrainischen Nachrichtenfernsehen. Es betreffe Orte um die Siedlung Borowa auf dem Ostufer des Flusses Oskil.

Vorher gab es solche Anordnungen für Ortschaften im nördlicher gelegenen Großraum Kupjansk. Seit 10. September seien insgesamt gut 6.500 Menschen evakuiert worden, darunter gut 500 Minderjährige, so der Gouverneur. Das Gebiet war im Herbst 2022 im Zuge einer ukrainischen Gegenoffensive nach gut fünf Monaten Besatzung befreit worden.

17.15 Uhr: Militärexperten warnen vor Katastrophe in Kurachowe

Angesichts der schweren russischen Angriffe bei Kurachowe im Osten der Ukraine droht den Verteidigern nach Angaben des regierungsnahen ukrainischen Militärkanals Deep State eine Katastrophe. Die Stadt sei bereits von drei Seiten eingeschlossen. Inzwischen versuchten die russischen Einheiten, das dort postierte ukrainische Militär von der Versorgung abzuschneiden und einzukesseln, so die Militärexperten. 

Die Lage der ukrainischen Truppen im Donezker Gebiet verschlechterte sich seit Anfang August rapide. An diesem Frontabschnitt rückt die russische Armee nicht nur auf das inzwischen stark zerstörte Kurachowe vor, sondern hat sich auch dem nahe gelegenen Verkehrsknotenpunkt Pokrowsk bedenklich genähert. Im Verlauf der schweren Kämpfe um Kurachowe ist nach offiziellen ukrainischen Angaben durch die Russen auch ein Staudamm bei Stari Terny zerstört worden. Flussabwärts sei der Pegelstand der Wowtscha bereits um über einen Meter angestiegen.

17.00 Uhr: Menschenrechtsorganisation - Tausende politische Gefangene in Russland

Die Zahl der politischen Gefangenen in Russland ist nach Einschätzung der russischen Menschenrechtsorganisation Memorial weitaus höher als bislang angenommen. So würden rund 7000 ukrainische Zivilisten von den russischen Behörden festgehalten, sagte der Leiter des Memorial-Hilfsprogramms für politische Gefangene, Sergej Davidis, der Nachrichtenagentur AFP. Dabei bezog er sich auf Angaben der in Kiew ansässigen Nichtregierungsorganisation Zentrum für bürgerliche Freiheiten. 

Darüber hinaus sind nach Erkenntnissen von Memorial seit dem Beginn des Ukraine-Kriegs in Russland hunderte Menschen wegen "Hochverrats" und Sabotage inhaftiert worden. Zudem gebe es "tausende" Strafverfahren wegen der Weigerung, an der Front in der Ukraine zu dienen. Laut Davidis werden außerdem dutzende ukrainische Soldaten in Russland festgehalten und strafrechtlich verfolgt, anstatt als Kriegsgefangene behandelt zu werden.

14.45 Uhr: Ukrainisches Militär befürchtet Bodenangriffe in Saporischschja

Das ukrainische Militär warnt vor möglichen Bodenangriffen der russischen Infanterie in der Region Saporischschja. Diese könnten bereits in einigen Tagen beginnen, so ein Militärsprecher. Die Angriffe könnten die ukrainischen Truppen zusätzlich unter Druck setzen. Schon jetzt seien sie im Osten des Landes in der Defensive. Saporischschja liegt im Süden der Ukraine. Dort war das Kampfgeschehen in den vergangenen Monaten weniger intensiv.

14.40 Uhr: Russland und Iran verzahnen Zahlungssysteme

Angesichts ihrer politischen Isolation haben Russland und der Iran ihre Zahlungssysteme verzahnt. Mit der Anbindung des russischen MIR-Systems an das iranische Schetab-Netzwerk sollen Kartenbesitzer künftig nach der schrittweisen Freischaltung im jeweils anderen Land bezahlen und Geld abheben, wie der staatliche iranische Rundfunk berichtete. Damit vertiefen die beiden autoritär geführten Länder ihre Zusammenarbeit weiter. Die Pläne sind bereits mehr als zwei Jahre alt. 

Nach dem russischen Angriff auf die Ukraine verhängte der Westen Sanktionen gegen den russischen Finanzsektor, wodurch zahlreiche Banken vom Kommunikationsnetzwerk Swift ausgeschlossen wurden. Die globalen Kreditkartenriesen Visa und Mastercard stellten ihr Russlandgeschäft daraufhin ein. Der Iran ist davon bereits seit langem betroffen.

13.00 Uhr: 12 Jahre russische Haft wegen 50-Euro-Spende an Ukraine

Ein Gericht in Russland hat die Verurteilung der US-Russin Xenia Karelina wegen "Hochverrats" bestätigt. Der Einspruch gegen ihre zwölfjährige Haftstrafe sei abgewiesen worden, teilte das Berufungsgericht der Region Swerdlowsk im Onlinedienst Telegram mit. Russischen Medien zufolge soll die 33-Jährige umgerechnet knapp 50 Euro an eine die Ukraine unterstützende Hilfsorganisation gespendet zu haben. 

Die Ballett-Tänzerin, die in Los Angeles lebte und arbeitete, war Anfang des Jahres in Jekaterinburg während eines Familienbesuchs festgenommen worden. Mitte August wurde die 33-Jährige des "Hochverrats" schuldig gesprochen. Die russischen Behörden nehmen seit Beginn der Ukraine-Offensive im Februar 2022 vermehrt Menschen wegen "Spionage", "Verrats", "Sabotage", "Extremismus" oder einfacher Kritik an der Armee fest. Oftmals werden sehr hohe Haftstrafen verhängt.

12.55 Uhr: Baerbock fordert mehr Geld für Verteidigung

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock fordert deutlich mehr Geld für die Verteidigung. Das sogenannte Zwei-Prozent-Ziel werde nicht mehr ausreichen, sagte die Grünen-Politikerin bei einer Konferenz der "Süddeutschen Zeitung" in Berlin. Es wäre nach dem Sieg des Republikaners Donald Trump bei der US-Präsidentenwahl eine Brücke für das transatlantische Verhältnis, jetzt den europäischen Pfeiler in der Nato zu stärken. "Wir tun das in unserem ureigensten Sicherheitsinteresse", sagte Baerbock.

Baerbock sprach von einer entscheidenden Phase in der Unterstützung der von Russland angegriffenen Ukraine. Es seien mehr Haushaltsmittel etwa zur Drohnenabwehr der Ukraine nötig. In Europa müssten zudem Fähigkeiten aufgebaut werden, etwa zur Verteidigung des eigenen Luftraums. Hier müssten Aufgaben geteilt, Fähigkeiten der 27 EU-Armeen gebündelt werden.

11.11 Uhr: Kreml - Berichte über Trump-Putin-Telefonat "reine Fiktion"

Der Kreml hat Medienberichte über ein Telefonat zwischen dem künftigen US-Präsidenten Donald Trump und dem russischen Staatschef Wladimir Putin dementiert. "Das ist völlig unwahr. Das ist reine Fiktion. Das sind einfach Falscheinformationen", sagte Präsidialamtssprecher Peskow vor der Presse. "Es gab kein Gespräch." Es handle sich um "das offensichtlichste Beispiel für die Qualität der Informationen, die heutzutage veröffentlicht werden, manchmal sogar in recht seriösen Publikationen". Auf die Frage, ob eine Kontaktaufnahme zwischen Putin und Trump vorgesehen sei, antwortete Peskow: "Es gibt noch keine konkreten Pläne."

10.32 Uhr: Briten rechnen nicht mit Trump-Abkehr von Nato und Ukraine

Der britische Verteidigungsminister John Healey geht davon aus, dass sich die USA auch unter dem künftigen US-Präsidenten Trump zur Nato und zur Unterstützung der Ukraine bekennen werden. "Ich erwarte nicht, dass sich die USA von der Nato abwenden. Sie erkennen die Bedeutung des Bündnisses an und wie wichtig es ist, weitere Konflikte in Europa zu vermeiden", sagte Healey dem Sender Sky News. "Und ich erwarte, dass die USA an der Seite von Verbündeten wie Großbritannien bleiben und der Ukraine so lange zur Seite stehen, wie es nötig ist, um die Oberhand über Putins Invasion zu gewinnen."

07.52 Uhr: Stromabschaltungen in Kiew und anderen Regionen der Ukraine

In der Ukraine ist es in Kiew und mehreren Regionen zu präventiven Stromabschaltungen gekommen. Grund dafür sei die Bedrohung durch einen russischen Raketenangriff, teilten das Militär und der Energieversorger DTEK mit. Stromabschaltungen gab es demnach auch in den Regionen Kiew, Odessa, Dnipropetrowsk und Donezk. Für das gesamte Land wurden Luftalarme ausgelöst.

07.25 Uhr: Ukraine meldet weiteren Toten nach russischem Luftangriff

Mittlerweile melden Behörden nach Angriffen auf die Städte Mykolajiw und Saporischschja mindestens sechs getötete Menschen. In Mykolajiw wurden laut Regionalgouverneur Witali Kim mehrere Wohngebäude bombardiert. Fünf Menschen seien dabei getötet worden. Im rund 300 Kilometer weiter östlich gelegenen Saporischschja wurden nach Angaben von Gouverneur Iwan Fedorow ein Mann getötet und 18 weitere Menschen verletzt, darunter fünf Minderjährige.

04.54 Uhr: Zahl der Toten und Verletzten bei russischem Luftangriff in der Südukraine steigt

Bei nächtlichen russischen Luftangriffen im Süden der Ukraine ist die Zahl der Toten nach Angaben der regionalen Behörden auf mindestens fünf gestiegen. 19 weitere Menschen seien verletzt worden, darunter fünf Kinder, teilen die örtlichen Behörden über den Kurznachrichtendienst Telegram mit. In der Region Mykolajiw kamen demnach vier Menschen ums Leben, in Saporischschja wurde eine Person bei der Zerstörung eines Wohnhauses getötet. Unter den Verletzten in Saporischschja sind fünf Kinder im Alter von vier bis 17 Jahren.

04.30 Uhr: Greenpeace-Studie: Nato bleibt Russland deutlich überlegen

Die Nato-Staaten sind Russland einer Studie zufolge militärisch weiterhin überlegen – ungeachtet der Aufrüstung unter Präsident Wladimir Putin. "Nur bei den Atomwaffen herrscht Parität zwischen beiden Seiten", stellt die Studie im Auftrag von Greenpeace fest. Die Autoren kommen zu dem Schluss: "Die Notwendigkeit, in Deutschland die Militärausgaben weiter und dauerhaft zu erhöhen und dabei – in logischer Konsequenz – andere essenzielle Bereiche wie Soziales, Bildung oder ökologische Transformation nicht ausreichend zu finanzieren, lässt sich daraus nicht ableiten."

04.06 Uhr: Ukraine - Zwei Tote bei russischem Luftangriff in Südukraine

Bei einem nächtlichen russischen Luftangriff in der südukrainischen Region Mykolajiw sind zwei Zivilisten getötet worden. Eine weitere Person sei verletzt, teilte Gouverneur Witalij Kim am Montag über Telegram mit. Eine 45-Jährige sei mit Verletzungen ins Krankenhaus gekommen. Mehrere Wohnhäuser seien in Brand geraten. Russland äußerte sich zunächst nicht zu dem Vorfall. Beide Seiten bestreiten, bei ihren Angriffen Zivilisten ins Visier zu nehmen.

02.47 Uhr: Scholz will "demnächst" mit Putin über Ukraine sprechen

Bundeskanzler Olaf Scholz will mit Blick auf den russischen Angriffskrieg in der Ukraine "demnächst" wieder den Gesprächsfaden mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin aufnehmen. "Ja, ich habe mir vorgenommen, mit dem russischen Präsidenten zur richtigen Zeit zu sprechen", sagte der SPD-Politiker in der ARD-Sendung "Caren Miosga". "Aber ich bin ein verantwortlicher Politiker, ich mache das nicht im Alleingang", fügte er hinzu. Ein Gespräch mit Putin setze viele Kontakte und Gespräche mit sehr vielen anderen voraus.

02.37 Uhr: Selenskyj - Militärische Stärke und Diplomatie müssen Hand in Hand gehen

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj plädiert für ein Zusammenspiel von militärischer Stärke und diplomatischen Bemühungen, um einen dauerhaften Frieden zu sichern und künftige Konflikte zu verhindern. "Wir verstehen sehr gut, dass Diplomatie ohne Stärke keine Perspektive hat", sagt Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. "Aber ohne ein klares Verständnis der diplomatischen Ziele werden Waffen allein nicht ausreichen. Deshalb müssen Stärke und Diplomatie Hand in Hand gehen." Nur so könne ein dauerhafter Frieden gesichert und eine Wiederholung von Kriegen wie dem zwischen Russland und der Ukraine verhindert werden.

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