Symbolbild: Plakat gegen den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine.
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Ereignisse im Russland-Ukraine-Krieg im Rückblick KW 11

Ereignisse im Russland-Ukraine-Krieg im Rückblick KW 11

Alle Entwicklungen, Reaktionen und Informationen vom 14. bis 20. März 2022 zum Russland-Ukraine-Krieg finden Sie hier im Rückblick.

Über dieses Thema berichtet: BR24 Infoblock am .

  • Den aktuellen News-Ticker zum Russland-Ukraine-Krieg finden Sie hier

Sonntag, 20. März 2022

22.55 Uhr: Lambrecht - Wir dürften bei Energie-Importstopp nicht einknicken

Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht zweifelt, ob Deutschland derzeit ein Embargo russischer Energieimporte überhaupt durchhalten könnte. "Es wäre viel schlimmer, wenn wir dann wieder einknicken müssten", sagt die SPD-Politikerin in der ARD-Sendung "Anne Will". Dies könnte der Fall sein, wenn viele Arbeitsplätze verloren gingen oder die Preise weiter stiegen. "Das wäre eine verheerende Wirkung." Wichtig sei, dass man sich auf lange Sicht unabhängiger von russischen Energielieferungen mache. Jetzt aber müsse man die Sanktionen gegen Russland durchhalten - "und die wirken".

22.25 Uhr: Russland: Ukrainische Truppen sollen Mariupol unbewaffnet verlassen

Russland fordert ukrainische Truppen in Mariupol auf, die Waffen niederzulegen und die besonders schwer von Kämpfen betroffene Hafenstadt am Montagvormittag zu verlassen. Dazu solle zwischen 10.00 und 12.00 Uhr Moskauer Zeit (8.00 bis 10.00 Uhr MEZ) ein Korridor eingerichtet werden, teilte Generalmajor Michail Misinzew am Sonntag der russischen Staatsagentur Tass zufolge mit.

Demzufolge schlug Russland der Ukraine einen Plan vor, wonach alle bewaffneten Einheiten der Ukraine die Stadt «ohne Waffen und Munition auf der mit der Ukraine vereinbarten Route verlassen sollten». Russland besteht demnach auf eine "förmliche schriftliche Antwort" seitens der Ukraine zu den Vorschlägen bis Montagmorgen um 5.00 Uhr Moskauer Zeit (3.00 Uhr MEZ). Von ukrainischer Seite gab es zunächst keine Reaktion auf die Pläne.

21.25 Uhr: EU-Diplomat - Mariupol wird durch Krieg völlig zerstört

Griechenlands Generalkonsul in Mariupol, Manolis Androulakis, sagt nach seiner Rückkehr in die Heimat, er hoffe, er werde nie so etwas wieder sehen. "Mariupol wird sich in die Liste der Städte einreihen, die durch den Krieg völlig zerstört wurden", sagt er und verweist auf Guernica, Coventry, Aleppo, Grosny und Leningrad. Nach Angaben des griechischen Außenministeriums ist Androulakis der letzte EU-Diplomat, der am Dienstag Mariupol verlassen hat.

21.03 Uhr: Selenskyj wirft Israel mangelnde Hilfsbereitschaft vor

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Israel mangelnde Hilfsbereitschaft und die Verweigerung von Sanktionen gegen Russland vorgeworfen. "Jeder weiß, dass Ihre Raketenabwehrsysteme die besten sind und dass Sie unserem Volk definitiv helfen und das Leben von Ukrainern und ukrainischen Juden retten können", sagte er am Sonntag in einer Video-Ansprache vor dem Parlament in Jerusalem. Warum liefere Israel keine Waffen an die Ukraine, weshalb würden keine Sanktionen verhängt, fragte der Präsident die Abgeordneten.

Selenskyj verglich den russischen Angriff mit der von Nazi-Deutschland geplanten Vernichtung der Juden während des Zweiten Weltkriegs. "Hören Sie, was jetzt in Moskau gesagt wird, hören Sie, wie sie wieder dieses Wort gebrauchen: die Endlösung." Dieses Mal sei es auf die Ukraine bezogen. Selenskyj belegte seine Aussagen nicht und gab auch nicht an, wer den Begriff verwendet haben könnte. Nach Reuters-Berichten hat Russlands Präsident Wladimir Putin in den letzten 30 Tagen einmal einen Ausdruck verwendet, der "endgültige Entscheidung/Endlösung" bedeutet, aber damit nicht den mit "Endlösung" umschriebenen Völkermord an Juden gemeint.

19.53 Uhr: Pentagon - Einsatz von Hyperschallraketen kein Wendepunkt im Ukraine-Krieg

Der mutmaßliche Einsatz von Hyperschallraketen durch Russland stellt nach Einschätzung der USA keinen Wendepunkt im Ukraine-Krieg dar. Er betrachte die neuartigen Raketen "nicht als Game-Changer", sagte US-Verteidigungsminister Lloyd Austin am Sonntag im TV-Sender CBS.

Russland hatte die Raketen des Typs Kinschal (Dolch) nach eigenen Angaben seit Freitag zweimal auf Ziele in der Ukraine abgefeuert. Austin wollte den Einsatz der Flugkörper weder bestätigen, noch dementieren. Der Einsatz von Hyperschallraketen durch Russland könnte nach Einschätzung des Pentagon-Chefs darauf abzielen, "eine gewisse Dynamik wiederherzustellen".

Die russische Armee habe angesichts ihres stockenden Vormarsches ihre Taktik geändert und nehme verstärkt Zivilisten ins Visier, sagte Austin. Russland habe "Städte und Zivilisten direkt angegriffen, und wir erwarten, dass das so weitergeht". Die ukrainische Armee stelle die russischen Streitkräfte "vor erhebliche Probleme".

19.50 Uhr: Stellvertretender Kommandeur der russischen Schwarzmeer-Flotte getötet

Der stellvertretende Kommandeur der russischen Schwarzmeer-Flotte, Andrei Palij, ist nach Angaben des Gouverneurs von Sewastopol, Michail Raswoschajew, bei Kämpfen in Mariupol getötet worden. Sewastopol ist ein großer Stützpunkt der Schwarzmeer-Flotte auf der Krim. Die russische Marine reagierte zunächst nicht auf die Bitte um eine Stellungnahme.

19.00 Uhr: Russland meldet Geländegewinne

Die russische Armee ist nach eigenen Angaben im Osten der Ukraine um zwölf Kilometer vorgerückt. Die Grenze der Siedlung Nikolske nordwestlich der Stadt Mariupol sei erreicht worden, erklärte der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow. Von ukrainischer Seite gab es dazu keine Angaben. Der ukrainische Generalstab schrieb auf Facebook jedoch von russischen Mobilisierungsmaßnahmen in den von Russland eingenommenen Gebieten der Regionen Luhansk und Donezk.

18.00 Uhr: Selenskyj fordert Raketenabwehrsystem von Israel

In einer Rede vor der Knesset hat Wolodymy Selesnkyjn Israel aufgefordert, die Ukraine mit Raketenabwehrsystemen zu unterstützen. Außerdem solle das Land wirtschaftlichen Druck auf Russland ausüben, so der ukrainische Präsident in seiner Rede, die per Video übertragen wurde. Israel müsse die Wahl treffen, ob es damit das Leben auch ukrainischer Juden retten wolle.

17.14 Uhr: Selenskyj fordert Putin erneut zu Gespräch auf

In einem Interview mit dem US-Sender CNN am Sonntag hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erneut Kremlchef Wladimir Putin zu direkten Verhandlungen mit der Ukraine aufgefordert. "Ich bin bereit für Verhandlungen mit ihm", so Selenskyj. Wenn es auch nur eine einprozentige Chance gebe, den Krieg zu beenden, "dann denke ich, dass wir sie ergreifen müssen", so der ukrainische Präsident. Zugleich machte Selenskyj klar, dass die Souveränität und territoriale Unversehrtheit seines Landes nicht verhandelbar seien.

16.38 Uhr: Biden reist nicht in die Ukraine

US-Präsident Joe Biden wird bei seiner Europa-Reise in den kommenden Tagen nicht in die Ukraine reisen. Das stellte das Weiße Haus am Sonntag klar. "Die Reise wird darauf ausgerichtet sein, die Welt weiterhin für die Unterstützung des ukrainischen Volkes und gegen Präsident Putins Einmarsch in der Ukraine zu mobilisieren", so die Sprecherin Jen Psaki am Sonntag im Kurznachrichtendienst Twitter. "Aber es ist nicht geplant, in die Ukraine zu reisen." Nach Angaben des Weißen Hauses reist der Präsident am Mittwoch nach Europa. Es ist sein dritter Besuch seit seinm Amtsantritt 2021.

16.08 Uhr: Türkei sieht Friedensverhandlungen kurz vor Einigung

"Wir sehen, dass die Parteien kurz vor einer Einigung stehen", so der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu am Sonntag in Antalya. Die Türkei stehe in Kontakt mit beiden Ländern, bestätigte der Außenminister. Man woll jedoch eine "ehrliche Vermittlerrolle spielen" und gebe deshalb keine Details über die Gespräche bekannt. Cavusoglu war in der vergangenen Woche sowohl nach Russland als auch in die Ukraine gereist. Im US-Nachrichtensender CNN nannte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj Verhandlungen den einzigen Weg "diesen Krieg zu beenden". Er betonte die Gesprächsbereitschaft der Ukraine.

15.44 Uhr: Deutschland hat Ukraine Luftabwehrraketen übergeben

Deutschland hat 500 Luftabwehrraketen vom Typ Strela an die Ukraine geliefert, wie die "Welt am Sonntag" berichtet. Die Waffen seien am Donnerstag in Polen übergeben worden, heißt es aus ukrainischen Regierungskreisen. Das Bundesverteidigungsministerium bestätigte am Sonntag, dass Militärausrüstung zur Unterstützung der ukrainischen Streitkräfte zugesagt worden sei und teils auch bereits in der Ukriane eingetroffen. Nach ihrer anfangs ablehenden Haltung gegenüber Waffenlieferungen in Krisengebiete, hat die Bundesregierung inzwischen unter anderem Panzerfäuste und das Flugabwehrsystem "Stinger" an die Ukraine übergeben.

15.00 Uhr: Wirtschaftsweise Schnitzer warnt vor "schwierigen Zeiten"

"Dieser Krieg macht uns alle ärmer", so die Ökonomin Monika Schnitzer beim "Sonntags-Stammtisch" im BR Fernsehen. Beim Gas sei Deutschland zu über 50 Prozent abhängig von Russland. Das könne man auch nicht in allen Bereichen schnell ersetzen. Zum Heizen könnte Deutschland zwar auf andere Reserven zurück greifen. Die chemische Industrie jedoch brauche Gas als Rohstoff. "Und in quasi jedem Produkt, das wir nutzen, ist ein Vorprodukt aus der chemischen Industrie drin", so Schnitzer. Viele Menschen könnten sich immer höhere Energiepreise schlicht nicht leisten. "Ich habe Angst vor gesellschaftlichen Verwerfungen", sagte Schnitzer, die Mitglied im Sachverständigenrat der Bundesregierung ist. Die Bundesregierung müsse sich auf den Fall vorbereiten, dass Russland plötzlich die Energielieferungen stoppt.

14.49 Uhr: Fast eintausend Festnahmen bei Protesten in Russland

Bei Protesten gegen den Angriffskrieg in der Ukraine sind nach Angaben von Bürgerrechtlern am Sonntag in Russland mindestens 937 Menschen in 38 Städten festgenommen worden. Das teilte die Organisation OWD-Info mit. Unter anderem gingen die Menschen in Moskau, St. Petersburg, Jekaterinburg, Nischni Nowgorod und Wladiwostok gegen den Krieg auf die Straße. Seit Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine am 24. Februar hat OWD-Info mehr als 15.000 Festnahmen von Demonstranten gezählt.

14.35 Uhr: UN-Menschenrechtsbüro zählt fast 1.500 tote Zivilisten

Der Krieg in der Ukraine hat seit dem 24. Februar mindestens 902 Zivilisten das Leben gekostet. 1.459 seien bis zum Samstag verletzt worden, teilt das UN-Menschenrechtsbüro mit. Die tatsächliche Opferzahl liege aber verutlich höher. Die meisten Menschen starben nach Angaben des UN-Menschenrechtsbüros durch Explosivwaffen, wie den Beschuss durch schwere Artillerie und Mehrfachraketen. Andere kamen bei Raketen- und Luftangriffen ums Leben.

14.25 Uhr: Schon zehn Millionen Menschen auf der Flucht

Der russische Angriffskrieg in der Ukraine hat inzwischen bereits zehn Millionen Menschen in die Flucht getrieben, wie das UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) mitteilt. Diese Zahl umfasst sowohl Binnenflüchtlinge innerhalb des Landes als auch diejenigen, die Zuflucht im Ausland suchen, schrieb der Chef des UN-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR), Filippo Grandi, am Sonntag im Kurznachrichtendienst Twitter.

Die Zahl der Menschen, die vor den Kämpfen in andere Länder gefohlen sind, liege bei knapp 3,4 Millionen. Die meisten Flüchtlinge sind Beginn des Krieges am 24. Februar in Polen angekommen. 90 Prozent der Schutzsuchenden sind nach Angaben des UNHCR Frauen und Kinder. Ukrainische Männer im Alter von 18 bis 60 Jahren können zum Militär eingezogen werden und dürfen das Land nicht verlassen. Das UN-Kinderhilfswerk Unicef beziffert die Zahl der Kinder unter den Kriegsflüchtlingen im Ausland mit 1,5 Millionen Personen. Das Hilfswerk warnt vor der Bedrohung dieser Kinder durch Menschenhändler. Die Gefahr sei "real und nimmt zu". In Deutschland hat die Bundespolizei bis Sonntag 218.301 Geflohene aus der Ukraine registriert.

14.17 Uhr: Ukraine spricht von fast 15.000 getöteten Russen

Laut Angaben der Ukraine hat die russische Armee bislang Verluste von 14.700 gefallenen Personen und 476 verlorenen Panzer zu verzeichnen. Die Verluste hätten die Invasoren seit Beginn der Kämpfe am 24. Februar erlitten, teilt das ukrainische Militär mit. Russland selbst meldete am 2. März fast 500 gefallene Soldaten. Eine unabhängige Überprüfung dieser Zahlen ist derzeit nicht möglich.

13.28 Uhr: Pop-Szene mobilisiert mit "Sound of Peace" für Ukraine

Mit einer großen Solidaritätskundgebung vor dem Brandenburger Tor haben Kulturschaffende vor Tausenden Menschen heute ihre Unterstützung für die von Russland angegriffene Ukraine demonstriert. Die Friedensaktion "Sound of Peace" sollte nach Einschätzung der Veranstalter "Europas größte musikalische Kundgebung" gegen den Krieg werden. Angemeldet waren 20.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Zum Auftakt kamen zunächst mehrere Hundert Menschen zur musikalischen Kundgebung. Die Menge wuchs nach Beginn zunehmend auf mehrere Tausend an. Ziel von "Sound of Peace" sollte es sein, viele Spenden zu sammeln, um die Opfer des Krieges in der Ukraine zu unterstützen.

12.57 Uhr: Lindner fordert neuen Anlauf für Freihandelsabkommen mit USA

Mit Blick auf den Angriff Russlands auf die Ukraine und die wirtschaftlichen Folgen fordert Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) einen neuen Anlauf für ein Freihandelsabkommen mit den USA. "Wir sollten die Verhandlungen zu einem transatlantischen Freihandelsabkommen wieder aufnehmen. Gerade jetzt in der Krise zeigt sich, wie wichtig der freie Handel mit Partnern in der Welt ist, die unsere Werte teilen", sagte Lindner dem "Handelsblatt". "Aus den Erfahrungen mit den TTIP-Gesprächen sollten wir dabei lernen." Das europäisch-amerikanische Freihandelsabkommen TTIP ("Transatlantische Handels- und Investitionspartnerschaft") wurde 2016 auf Eis gelegt. Insbesondere in Europa gab es massive Proteste dagegen, unter anderem weil Umwelt- und Verbraucherschützer fürchteten, hohe EU-Standards könnten verwässert werden.

12.36 Uhr: Papst beklagt "sinnloses Massaker" und "widerlichen Krieg"

Papst Franziskus wertet den russischen Krieg in der Ukraine als ein "sinnloses Massaker" und ruft die internationale Gemeinschaft zu mehr Friedensanstrengungen auf. "Dieser widerliche Krieg" müsse endlich aufhören, so Franziskus heute bei seinem Mittagsgebet auf dem Petersplatz.

12.01 Uhr: Ukrainisches Militär: "Tschernihiw wird verteidigt"

Um die nordukrainische Stadt Tschernihiw gibt es nach Militärangaben aus Kiew weiter schwere Gefechte. "Tschernihiw wird verteidigt", teilte die ukrainische Armee heute mit. Die Stadt nahe der Grenze zu Belarus werde beschossen. Es gebe keinen Strom und keine Heizung mehr. Viele Einwohner seien ohne Gas.

Dagegen sei die Nacht rund um die Hauptstadt Kiew vergleichsweise ruhig verlaufen. Der "Feind" errichte Befestigungsanlagen. Es habe aber Kämpfe um den Ort Butscha nordwestlich von Kiew gegeben, ebenso um Hostomel und Worsel. Seit mehr als einer Woche dauert dem Militär zufolge auch der Beschuss auf Vororte der Stadt Sumy im Nordosten der Ukraine an. Alle Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen

11.33 Uhr: Stadtrat - fast 40.000 Menschen binnen einer Woche aus Mariupol geflüchtet

Fast 40.000 Menschen sind binnen einer Woche vor den Kämpfen um die ukrainische Hafenstadt Mariupol geflüchtet. Der Stadtrat von Mariupol erklärte heute, 39.426 Einwohner seien in diesem Zeitraum in ihren eigenen Fahrzeugen sicher aus der Stadt evakuiert worden. Dies entspricht fast 10 Prozent der 430.000 Einwohner der Stadt. Die Evakuierten hätten mehr als 8.000 Fahrzeuge genutzt, um über einen humanitären Korridor über Berdjansk nach Saporischschja zu gelangen, hieß es.

Die strategisch wichtige Hafenstadt ist von russischen Truppen eingekreist und seit drei Wochen einem unerbittlichen russischen Bombardement ausgesetzt. Die Stadt ist von der Energie-, Nahrungsmittel- und Wasserversorgung abgeschnitten. Mindestens 2.300 Menschen wurden nach Angaben der lokalen Behörden getötet.

11.22 Uhr: Ländern fehlt Technik zur Registrierung von Flüchtlingen

Die Registrierung von Flüchtlingen wird einem Bericht zufolge länger dauern als gehofft. Die elektronischen sogenannten PIK-Stationen zum Abnehmen und Vergleichen von Fingerabdrücken seien Mangelware, berichtete die Zeitung "Welt" am Sonntag. Die Bundesdruckerei könne keine weiteren Geräte nachliefern. PIK steht für Personalisierungsinfrastrukturkomponente. Die letzten Geräte seien in den vergangenen Tagen ausgegeben worden. Eine Neubestellung dauere laut Bundesinnenministerium im Regelfall bis zu drei Monate, berichtete die Zeitung weiter. Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) leiste bereits allen Ländern Amtshilfe mit rund 160 Stationen und mehr als 200 Mitarbeitern. Eine Sprecherin der Bundesdruckerei wollte gegenüber der Zeitung, keine Details zu Lieferzeiten oder Liefermengen nennen.

11.19 Uhr: Babys von Leihmüttern warten in Kiew auf Abholung

Mindestens 20 von Leihmüttern geborene Babys warten in einem provisorischen Luftschutzkeller in der ukrainischen Hauptstadt Kiew darauf, von ihren ausländischen Eltern abgeholt zu werden. Manche von ihnen sind erst wenige Tage alt. Für die Kinder wird gut gesorgt, doch ist auch unter der Erde der russische Beschuss der Stadt deutlich zu hören. Viele der Krankenschwestern des Leihmutterschaftszentrums sind ebenfalls in dem Schutzraum gestrandet, weil der Weg zwischen ihren Wohnstätten und ihrem Einsatzort zu gefährlich ist. "Jetzt bleiben wir hier, um unsere Leben und die der Babys zu retten", sagte die 51-jährige Krankenschwester Ljudmilia Jaschtschenko.

In der Ukraine gibt es eine florierende Leihmutterschaftsindustrie. Es ist eines der wenigen Länder, die die Dienstleistung für Ausländer zulassen. Die Eltern der Babys leben in Europa, Lateinamerika oder China.

11.09 Uhr: BRK: Mehr als 120 Notunterkünfte für Geflüchtete eingerichtet

Das Bayerische Rote Kreuz (BRK) hat nach eigenen Angaben bislang mehr als 120 Notunterkünfte für Geflüchtete in Bayern eingerichtet. Dort könnten bis zu 16.000 Menschen betreut werden, teilte das BRK heute in München mit. "In den allermeisten Notunterkünften arbeiten Hilfsorganisationen und Wohlfahrtsverbände Hand in Hand zusammen", sagte BRK-Vizepräsidentin Brigitte Meyer. Die Einrichtung und Betreuung der Notunterkünfte sei neben den regulären Aufgaben und dem flächendeckenden Betrieb von Test- und Impfzentren "eine weitere Herausforderung". Nun müssten den Geflüchteten strukturierte Angebote gemacht werden, forderte BRK-Vizepräsidentin Meyer. Dazu müsse der Ausbau von Flüchtlings- und Integrationsberatung, der Migrationsberatung und des Jugendmigrationsdienstes "auskömmlich" gefördert werden.

10.55 Uhr: Berlin rechnet mit deutlich mehr Ukraine-Flüchtlingen

Die Bundesregierung rechnet einem Medienbericht zufolge mit drei Mal so vielen Flüchtlingen aus der Ukraine wie zunächst angenommen. Berlin richte sich darauf ein, eine Million Menschen aus dem von Russland angegriffenen Land für längere Zeit in Deutschland aufzunehmen, berichtet "Bild am Sonntag". Ursprünglich sei die Regierung von 340.000 Menschen ausgegangen.

10.49 Uhr: Sieben Fluchtkorridore für Zivilisten eingerichtet

In den umkämpften Städten der Ukraine sind heute sieben humanitäre Korridore für flüchtende Zivilisten eingerichtet worden. Über die Wege sollten auch Hilfsgüter in die Städte gebracht werden, teilte die ukrainische Vize-Regierungschefin Irina Wereschtschuk in Kiew mit. Angelegt seien die Korridore in den Gebieten um die Hauptstadt Kiew und Charkiw sowie aus der besonders schwer von Kämpfen betroffenen Hafenstadt Mariupol in Richtung der Stadt Saporischschja.

Für die Menschen stünden Busse bereit, sagte Wereschtschuk. Verlassen werden könne Mariupol auch mit dem Auto. Organisiert werden sollten zudem Transportmöglichkeiten für Menschen, die sich bereits zu Fuß auf den Weg gemacht hätten. Die Fluchtrouten und Wege für die Hilfslieferungen werden für jeden Tag neu angekündigt.

10.44 Uhr: Gouverneur - Junge Waisenkinder aus Sumy in Sicherheit gebracht

Die Behörden in der Ukraine haben etliche kleine Waisenkinder aus der umkämpften Stadt Sumy evakuiert. Der Gouverneur der Region, Dmytro Schywytskyj, sagte, 71 Kleinkinder und Babys seien über einen humanitären Korridor in Sicherheit gebracht worden. Bei Facebook erklärte er, die Waisen würden in ein nicht genanntes Land im Ausland gebracht. Die meisten von ihnen bedürften ständiger medizinischer Versorgung. Wie viele andere ukrainische Städte wird Sumy von russischen Truppen belagert und ist wiederholtem Beschuss ausgesetzt.

10.18 Uhr: Deutsche-Bank-Chef - Russland-Sanktionen nicht vorschnell verschärfen

Der Vorstandschef der Deutschen Bank, Christian Sewing, warnt davor, zu früh neue Sanktionen gegen Russland zu verhängen. "Wir sollten die verkündeten Sanktionen zunächst einmal wirken lassen", sagte Sewing der "Welt am Sonntag". Ob es schärfere Sanktionen brauche, müsse immer wieder neu überprüft werden. Denn: "Diese Sanktionen haben aber eben auch einen negativen Effekt auf uns, und das müssen wir durchhalten." Sewing machte aber gleichzeitig deutlich: "Wenn es die Bundesregierung für nötig halten sollte, werden wir das mittragen." In der vergangenen Woche hatte die Deutsche Bank angekündigt, angesichts der russischen Invasion in die Ukraine ihr Geschäft in Russland herunterzufahren. Auch werde dort kein Neugeschäft mehr gemacht.

10.15 Uhr: Ukraine - Hohe Gefahr von Angriff im Westen von Belarus aus

Die Ukraine befürchtet einen Angriff auf die westliche Region Wolyn von Belarus aus, wie das Präsidialamt unter Berufung auf das Militär mitteilt. Die Wahrscheinlichkeit sei hoch. Unklar bleibt, ob der Angriff durch russische Truppen von belarussischem Boden aus oder vom belarussischen Militär erfolgen könnte. Bislang konzentrierte sich der Einmarsch Russlands in die Ukraine auf den Norden, Süden und Osten des Landes.

09.41 Uhr: Mehr als 218.000 Ukraine-Flüchtlinge in Deutschland angekommen

Die Zahl der in Deutschland ankommenden Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine steigt weiter. Bislang seien 218.301 Flüchtlinge festgestellt worden, teilte das Bundesinnenministerium heute mit. Die Zahl wird von der Bundespolizei ermittelt, die derzeit verstärkte Kontrollen auch in Zügen durchführt. Die tatsächliche Zahl kann aber höher sein, weil es an der deutsch-polnischen Grenze keine regulären Kontrollen gibt und sich Menschen mit ukrainischem Pass zunächst für 90 Tage frei in der EU bewegen können. Sie müssen sich erst registrieren, wenn sie staatliche Leistungen beantragen. Ukraine-Flüchtlinge, die nicht privat bei Familien, Bekannten oder anderen hilfsbereiten Menschen unterkommen, werden laut Bundesregierung zufolge zunehmend aber auch in Erstaufnahmeeinrichtungen registriert.

09.18 Uhr: Türkei - Russland und Ukraine nähern sich bei kritischen Punkten an

Die Ukraine und Russland nähern sich der Türkei zufolge bei kritischen Punkten an. Bei einigen Themen gebe es fast eine Einigung, sagt der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu der Tageszeitung "Hürriyet". Er hoffe auf eine Waffenruhe, sofern es bei den Gesprächen zwischen den beiden Ländern keinen Rückschritt gebe und die erzielten Fortschritte damit zunichtegemacht würden.

08.58 Uhr: Selenskyj legt TV-Sender zusammen

Präsident Wolodymyr Selenskyj legt alle ukrainischen Fernsehsender zusammen. Selenskyj habe ein entsprechendes Dekret unterzeichnet, teilt sein Büro mit. In Kriegszeiten sei es wichtig, eine einheitliche Informationspolitik zu haben, heißt es zur Begründung. Ab wann das Dekret in Kraft tritt ist unklar.

08.48 Uhr: Moskau meldet erneut Einsatz von Hyperschallraketen

Die russischen Streitkräfte haben nach Angaben Moskaus erneut Hyperschallraketen in der Ukraine eingesetzt. Mit Raketen des Typs Kinschal sei ein Lager für Treib- und Schmierstoffe der ukrainischen Streitkräfte in der Region Mykolajiw zerstört worden, erklärte das russische Verteidigungsministerium am Sonntag. Das neuartige Hyperschall-Waffensystem war laut Moskau am Freitag erstmals zum Einsatz gekommen.

08.38 Uhr: Heute sieben Fluchtkorridore geplant

Am Sonntag sind nach Angaben der stellvertretenden ukrainischen Ministerpräsidentin Iryna Wereschtschuk sieben Fluchtkorridore geplant.

08.30 Uhr: Interfax - Russland feuert von Schiffen Marschflugkörper auf Ukraine ab

Russland feuert einem Agenturbericht zufolge von Schiffen im Schwarzen und Kaspischen Meer Marschflugkörper auf die Ukraine ab. Das berichtet die Agentur Interfax.

07.54 Uhr: Polizei - Fünf Tote bei Beschuss eines Hauses in Charkiw

Beim Beschuss eines mehrstöckigen Wohnhauses in Charkiw im Osten der Ukraine sind nach Behördenangaben mindestens fünf Menschen getötet worden - darunter ein neun Jahre alter Junge. Das Gebäude in der Nähe eines Industriegebiets sei in der Nacht zum Sonntag beschossen worden und in Brand geraten, teilte die Polizei mit. Sie veröffentlichte ein Foto von dem Haus, auf dem zu sehen war, wie Rauch aus mehreren Etagen drang. Fensterscheiben wurden zerstört. Den Behörden der Stadt zufolge sind seit dem Einmarsch russischer Truppen in die Ukraine vor mehr als drei Wochen allein in Charkiw 266 Zivilisten getötet worden.

07.50 Uhr: Stadtrat von Mariupol - Russland bombardiert Kunstschule

Russland hat nach Angaben des Stadtrats von Mariupol eine Kunstschule bombardiert, in der 400 Menschen Schutz gesucht hatten. Es gebe noch keine Informationen über Opfer, teilt der Stadtrat der belagerten Hafenstadt Mariupol heute im Nachrichtenkanal Telegram mit. Das Gebäude sei bei dem Angriff am Samstag zerstört worden. "Menschen liegen noch immer unter den Trümmern." Der Stadtrat machte russische Truppen dafür verantwortlich. Das ließ sich aber nicht von unabhängiger Seite überprüfen.

07.27 Uhr: Britisches Verteidigungsministerium - Ukraine verteidigt Luftraum

Die Ukraine hat aus Sicht des britischen Verteidigungsministeriums bei der Verteidigung des Luftraums des Landes weiterhin Erfolg. Die ukrainische Luftwaffe und Luftverteidigungskräfte würden den ukrainischen Luftraum "weiterhin effektiv verteidigen", teilte das Ministerium mit.

Russland habe es nicht geschafft, Lufthoheit zu erlangen, und verlasse sich weitgehend auf Abstandswaffen, die aus der relativen Sicherheit des russischen Luftraums abgefeuert würden, um Ziele in der Ukraine zu treffen, teilte das Ministerium bei Twitter mit. Die Kontrolle über den Luftraum zu erlangen, sei eines der Hauptziele Russlands in den ersten Tagen des Krieges gewesen. Der anhaltende Misserfolg dabei habe Russlands "operativen Fortschritt erheblich beeinträchtigt."

07.00 Uhr: Stahlwerk in Mariupol zerstört

In Mariupol wurde nach ukrainischen Angaben eine große Stahlfabrik schwer beschädigt. Die Abgeordnete Lesja Wasilenko veröffentlichte ein Video, das ihr zufolge eine Explosion im Werk der Asowstal-Gruppe zeigt und warnte vor schweren Umweltschäden. Ihr Kollege Serhij Taruta schrieb auf Facebook, die russischen Streitkräfte "haben die Fabrik praktisch zerstört". Der Generaldirektor von Asowstal, Enver Zkitischwili, erklärte es seien im Voraus Maßnahmen ergriffen worden, um die Umweltschäden im Falle eines Angriffs zu verringern.

Ein Polizist aus Mariupol forderte in einer Videobotschaft Hilfe für die Einwohner der Stadt. "Kinder, alte Leute sterben", sagte Michail Werschnin in dem Video, das von der Nachrichtenagentur AP verifiziert wurde. "Die Stadt ist zerstört und vom Erdboden getilgt worden."

06.59 Uhr: Mehr als 6.600 Ukrainern gelingt Flucht aus Mariupol und Kiew

In der Ukraine haben sich am Samstag mehr als 6.600 Menschen über Fluchtkorridore vor den Kämpfen in Sicherheit bringen können. Nach Angaben der Behörden konnten 4.128 Menschen aus der belagerten Hafenstadt Mariupol fliehen. Weitere 1.820 Menschen verließen die Hauptstadt Kiew über Fluchtkorridore.

In Kiew heulten am Samstagabend erneut die Sirenen, wie Bewohner in Online-Netzwerken mitteilten. Auch die Stadt Charkiw im Nordwesten wurde am Samstag weiter bombardiert, dabei wurden nach Angaben der örtlichen Behörden ein Mann und ein neunjähriges Kind getötet. Insgesamt starben in der russischsprachigen Großstadt seit Kriegsbeginn den örtlichen Behörden zufolge mindestens 500 Menschen.

06.41 Uhr: Selenskyj - Mariupol wird als Kriegsverbrechen in Geschichte eingehen

Die Belagerung der Hafenstadt Mariupol wird nach Worten des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj als Kriegsverbrechen des russischen Militärs in die Geschichte eingehen. "Das einer friedlichen Stadt anzutun, was die Besatzer getan haben, ist ein Terror, an den man sich noch jahrhundertelang erinnern wird", sagte er am Sonntag in seiner nächtlichen Videoansprache an die Nation.

05.53 Uhr: Stadtrat von Mariupol - Tausende Einwohner nach Russland verschleppt

Nach Angaben der Stadtverwaltung der ukrainischen Stadt Mariupol haben russischen Streitkräfte in der vergangenen Woche mehrere Tausend Menschen gewaltsam aus der belagerten Stadt deportiert. "Die Besatzer haben illegal Menschen aus dem Stadtteil Livoberezhniy und aus dem Schutzraum des Sportklubs verschleppt, wo sich mehr als Tausend Menschen, hauptsächlich Frauen und Kinder, vor den ständigen Bombardierungen versteckt hatten", teilte der Stadtrat in einer Erklärung auf seinem Telegram-Kanal am späten Samstagabend mit. Die Agentur RIA Novosti berichtete letzte Woche unter Berufung auf Hilfsdienste, dass fast 300.000 Menschen, darunter etwa 60.000 Kinder, aus den Regionen Luhansk und Donbass sowie Mariupol nach Russland gekommen seien. Die russische Nachrichtenagentur TASS meldete, dass 13 Busse mit mehr als 350 Menschen an Bord nach Russland unterwegs seien. Das russische Verteidigungsministerium verkündete diesen Monat, dass Russland 200 Busse für die "Evakuierung" der Bürger von Mariupol bereitgestellt habe.

Die knapp 400.000 eingeschlossenen Menschen in Mariupol leben nach Angaben der Behörden seit nunmehr fast zwei Wochen unter ständiger Bombardierung, ohne Heizung, Strom und fließendes Wasser.

05.18 Uhr: Göring-Eckardt fordert Krisenstab im Kanzleramt für Versorgung der Flüchtlinge

Vize-Bundestagspräsidentin Katrin Göring-Eckardt (Grüne) fordert eine schnellere und bessere Hilfe für die Flüchtlinge aus der Ukraine. Nötig sei ein "ministeriumsübergreifender nationaler Krisenstab im Kanzleramt", sagte Göring-Eckardt der "Bild am Sonntag". Dort könnten alle Fragen von der Unterbringung bis zur Versorgung und Kinderbetreuung geklärt werden. "Wir brauchen eine Flüchtlingskoordination, bei der alle Fäden, auch die Abstimmung mit den Bundesländern, zusammenlaufen", plädierte sie.Die Politik müsse jetzt "schnell staatliche Strukturen hochfahren und für eine bessere Verteilung sorgen", mahnte die Grünen-Politikerin an. Die Koalition müsse zudem mehr Geld für Deutschkurse zur Verfügung stellen. "Da braucht es zügig mehr Personal und mehr Geld. Das wird Teil der Haushaltsverhandlungen nächste Woche", kündigte sie an.

03.59 Uhr: Selenskyj: Berge von Leichen russischer Soldaten

Mit drastischen Worten über schwere russische Kriegsverluste hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj eine Videobotschaft an die Bevölkerung Russland gerichtet. "An den Brennpunkten besonders schwerer Kämpfe sind unsere vordersten Abwehrlinien mit Leichen russischer Soldaten praktisch überhäuft", sagte Selenskyj in der Nacht zum Sonntag. "Und diese Leichen, diese Körper werden von niemandem geborgen", fuhr er fort. "Und über sie jagen sie neue Einheiten hinweg, irgendwelche Reserven, die die russischen Befehlshaber irgendwo sammeln." Er könne verstehen, das Russland über schier endlose Reserven an Soldaten und Militärgerät verfüge. "Aber ich möchte von den Bürgern Russlands wissen: Was hat man mit Ihnen in diesen Jahren getan, dass Sie Ihre Verluste nicht bemerkt haben?". Bisher seien bereits über 14.000 russische Soldaten getötet worden. "Das sind 14.000 Mütter, 14.000 Väter, Ehefrauen, Kinder, Verwandte, Freunde - und Ihnen fällt das nicht auf?"

Die ukrainische Darstellung zu den getöteten russischen Soldaten lässt sich nicht unabhängig überprüfen - ebenso wenig wie jene zu den eigenen militärischen Verlusten, die die Staatsführung vor rund einer Woche auf etwa 1300 Soldaten bezifferte. Die russische Seite hat bislang offiziell nur knapp 500 Gefallene in den Reihen der eigenen Armee bestätigt.

02.23 Uhr: Ukrainischer Sicherheitsrat verbietet Arbeit prorussischer Parteien

Der Nationale Sicherheits- und Verteidigungsrat der Ukraine hat die Arbeit einer Reihe von prorussischen Parteien für die Gültigkeitsdauer des Kriegsrechts im Land verboten. Das teilte Präsident Wolodymyr Selenskyj in der Nacht zum Sonntag per Videobotschaft mit. «Die Aktivitäten von deren Politikern, die auf Spaltung oder Kollaboration abzielen, werden keinen Erfolg haben, dafür aber eine harte Antwort erhalten», wurde Selenskyj von der "Ukrajinska Prawda" zitiert.

Zu den betroffenen Parteien gehören unter anderem die "Oppositionsplattform - Aus Lebenszeit" und der "Oppositionsblock", die auch im Parlament vertreten sind. Sie gelten ebenso wie die übrigen neun nunmehr verbotenen außerparlamentarischen Parteien als euroskeptisch, antiliberal oder als prorussisch. Das Justizministerium wurde laut Selenskyj angewiesen, den Beschluss des Sicherheitsrats umzusetzen.

01.59 Uhr: Australien verbietet Aluminiumerz-Exporte nach Russland

Australien verhängt ein sofortiges Ausfuhrverbot für Aluminiumerze nach Russland. "Russland bezieht knapp 20 Prozent seines Aluminiumerzbedarfs aus Australien", erklärt die australische Regierung in einer gemeinsamen Erklärung mehrerer Ministerien, einschließlich des Büros des Ministerpräsidenten. Dadurch werde Russlands Kapazität zur Herstellung von Aluminium, das für Russland ein wichtiges Exportgut ist, eingeschränkt.

01.30 Uhr: Verteidigungsministerium: Mehr Interesse am Dienst bei der Bundeswehr

Seit Beginn des russischen Krieges gegen die Ukraine ist das Interesse am Dienst bei der Bundeswehr in Deutschland gewachsen. «Wir registrieren seit dem Ausbruch des Krieges eine erhöhte Zahl an Interessentinnen und Interessenten, die über das im Internet-Auftritt der Bundeswehr hinterlegte Kontaktformular oder über unsere Karriere-Hotline Kontakt zu uns aufnehmen», teilte eine Sprecherin des Bundesverteidigungsministeriums auf Anfrage den Zeitungen der Funke Mediengruppe mit. "Auch seitens Reservistinnen und Reservisten verzeichnen wir ein erhöhtes Anfrageaufkommen." Genaue Zahlen nannte die Sprecherin nicht.

01.16 Uhr: Ukrainische Behörden: Mehr als 260 Zivilisten in Charkiw getötet

Seit dem Einmarsch russischer Truppen in die Ukraine vor über drei Wochen sind bei Kämpfen um die Stadt Charkiw nach Angaben lokaler Behörden 266 Zivilisten getötet worden. Darunter seien 14 Kinder, teilten die Justizbehörden der zweitgrößten Stadt des Landes am Samstagabend mit. Die von russischen Truppen belagerte Stadt, in der vor Kriegsbeginn 1,5 Millionen Menschen lebten, werde weiterhin mit Artillerie beschossen, berichtete die Agentur Unian. Dabei seien am Samstagabend mehrere Wohnhäuser getroffen worden und in Brand geraten. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen.

00.52 Uhr: Ägypten plant Festpreis für Brot

Ägypten beabsichtigt, für drei Monate einen Einheitspreis für nicht subventioniertes Brot festzulegen. Der Preis könne bei Bedarf jeden Monat angepasst werden, sagt Versorgungsminister Ali Moselhy in einem Interview mit einem lokalen Fernsehsender. Letzte Woche hatte der ägyptische Präsident Abdel Fattah al-Sisi die Regierung aufgefordert, einen Preis für nicht subventioniertes Brot festzulegen, nachdem die Brotpreise in letzter Zeit gestiegen waren. Ägypten ist einer der führenden Weizenimporteure. Weltweit ist der Weizenpreis gestiegen, da in der Ukraine, einem der global größten Exporteure, mit großen Ernteausfällen gerechnet wird.

00.34 Uhr: Scholz macht Verteilung der 100 Milliarden Euro für Bundeswehr zu Chefsache

Drei Wochen nach seiner Ankündigung eines Investitionspakets in Höhe von 100 Milliarden Euro für die Bundeswehr macht Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) die Verteilung des Geldes einem Bericht zufolge zur Chefsache. Wie die "Bild am Sonntag" berichtete, trifft Scholz sich am Montag persönlich mit Generalinspekteur Eberhard Zorn. Er wolle mit dem ranghöchsten Soldaten beratschlagen, in welche Ausrüstungsprojekte die Milliarden fließen sollen. Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) nimmt demnach ebenfalls an dem Treffen teil.

Als Reaktion auf den russischen Einmarsch in der Ukraine hatte Scholz angekündigt, 100 Milliarden Euro für die Modernisierung der Bundeswehr zur Verfügung zu stellen. Diese Mittel sollen als Sondervermögen im Grundgesetz abgesichert werden.

00.00 Uhr: SPD-Chef Klingbeil nennt Putin einen Kriegsverbrecher

SPD-Chef Lars Klingbeil nennt den russischen Präsidenten Wladimir Putin in der "Bild am Sonntag" nach Vorabbericht einen Kriegsverbrecher. Putin trage die Verantwortung für "diesen brutalen Krieg, für die ermordeten Kinder, Frauen und Männer, für die auseinandergerissenen Familien, für all das verbrecherische Elend". Das Verhältnis zu seinem Vorgänger in der Parteispitze Gerhard Schröder ist nach seinen Worten zerbrochen: "Das, was in den letzten Wochen passiert ist, ist natürlich auch ein politischer Bruch zwischen Schröder und mir." Schröder wird massiv dafür kritisiert, seine Mandate in russischen Energieunternehmen nicht niedergelegt zu haben.

Samstag, 19. März 2022

23.53 Uhr: Bahnverbindungen zwischen Ukraine und Belarus wohl unterbrochen

Belarussische Bahnarbeiter haben offenkundig alle Schienenverbindungen zwischen Belarus und der Ukraine unterbrochen. Der Vorsitzende der ukrainischen Eisenbahnen, Olexander Kamyschin, dankte am Samstag den Kollegen in Belarus für die nicht näher beschriebene Aktion. "Mit dem heutigen Tag kann ich sagen, dass es keinen Bahnverkehr zwischen Belarus und der Ukraine gibt", wurde er von der Agentur Unian zitiert. Dies würde bedeuten, dass die russischen Truppen in der Ukraine über diese Strecken weder Verstärkungen noch Nachschub erhalten. Auch ein Berater der belarussischen Oppositions-Ikone Swetlana Tichanowskaja hatte über Twitter von der angeblichen Aktion berichtet. "Helden! Belarussische Bahnarbeiter haben die Bahnverbindung mit der Ukraine unterbrochen, so dass Züge mit russischer Ausrüstung nicht in die Ukraine fahren können", schrieb Franak Viatschorka. Dies sei die bisher größte Anti-Kriegs-Aktion bei den Bahnen.

Die angebliche Aktion konnte aus unabhängigen Quellen nicht bestätigt werden.

22.45 Uhr: Frau von Präsident Selenskyj bittet Ökumenischen Rat der Kirchen um Unterstützung für Fluchtkorridore

Die Frau des ukrainischen Staatschefs Wolodymyr Selenskyj hat den Ökumenischen Rat der Kirchen (ÖRK) um Unterstützung bei der Einrichtung humanitärer Korridore in der Ukraine gebeten. "Da wir die Erfahrung des Ökumenischen Rates der Kirchen bei der Bewältigung humanitärer Krisen kennen, bitten wir Sie, der Ukraine und den Ukrainern, die derzeit vor dem Krieg fliehen, zu helfen", schrieb Olena Selenska nach Angaben der ukrainischen Präsidentschaft in einem Brief an den ÖRK.

"Ich bitte Sie insbesondere darum, bei der Organisation echter humanitärer Korridore zu vermitteln", fügte sie hinzu. Im ÖRK haben sich rund 350 orthodoxe, lutherische, anglikanische, baptistische und andere Kirchen mit weltweit mehr als 500 Millionen Gläubigen zusammengeschlossen.

22.32 Uhr: Hohe Opferzahl in zerstörter Kaserne in Mykolajiw

Nach einem Raketenangriff russischer Truppen auf eine Kaserne in Mykolajiw im Süden der Ukraine haben Helfer am Samstag mindestens 50 Tote aus den Trümmern geborgen. Insgesamt hatten rund 200 Soldaten in dem Gebäude geschlafen, als die Raketen einschlugen, wie die "Ukrajinska Prawda" berichtete. Knapp 60 Verletzte wurden in umliegende Krankenhäuser gebracht. Nach den Worten von Bürgermeister Olexander Senkewitsch sei der Überfall am Freitag aus unmittelbarer Nähe von Mykolajiw erfolgt, so dass es nicht möglich gewesen sei, rechtzeitig Alarm zu schlagen. Die Angaben über die Opferzahlen ließen sich nicht unabhängig überprüfen.

21.48 Uhr: Stadtrat von Mariupol: Tausende Bewohner nach Russland verschleppt

Mehrere tausend Einwohner von Mariupol sind nach Angaben des Stadtrates nach Russland verschleppt worden. Vor allem Frauen und Kinder seien mit Gewalt weggebracht worden, teilte der Stadtrat am Samstagabend mit. Wohin in Russland die Bewohner geschafft worden sein sollen, wurde nicht erwähnt. Unabhängig waren die Angaben nicht überprüfbar.

Die russischen Truppen hatten zuvor deutliche Bodengewinne in Mariupol erzielt. Olexij Arestowytsch, ein Berater des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, hatte gestern Abend gesagt, die Verteidiger der Stadt am Asowschen Meer könnten nicht auf Verstärkung hoffen.

21.13 Uhr: Selenskyj kritisiert Nestlé und andere Schweizer Konzerne für Geschäfte mit Russland

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat den Lebensmittelriesen Nestlé und andere Schweizer Konzerne für die Fortführung ihrer Geschäftsaktivitäten in Russland scharf kritisiert. Bei einer per Video übertragenen Rede während einer Kundgebung in Bern forderte Selenskyj die Unternehmen am Samstag auf, sich aus Russland zurückzuziehen. Er warf ihnen vor, ihr Geschäft in Russland wie gewohnt fortzusetzen, obwohl im Ukraine-Krieg "unsere Kinder sterben und unsere Städte zerstört werden".

Der ukrainische Präsident bezeichnete es als "schmerzlich", dass die russische Elite ihr Geld in der Schweiz in Sicherheit gebracht habe. "Das Geld der Leute, die diesen Krieg entfesselt haben, liegt in Ihren Banken. Helfen Sie, das zu bekämpfen", sagte Selenskyj. Er rief dazu auf, reichen Russen mit Verbindungen zum Kreml ihre Besitztümer und Privilegien in der Schweiz zu entziehen.

20.45 Uhr: Japan und Indien fordern sofortiges Ende der Gewalt in der Ukraine

Die Regierungschefs von Indien und Japan haben ein sofortiges Ende der Gewalt in der Ukraine gefordert. Es gebe "keine andere Wahl als den Weg von Dialog und Diplomatie zur Lösung des Konflikts", hieß es in einem gemeinsamen schriftlichen Statement nach dem Besuch von Japans Ministerpräsident Fumio Kishida bei seinem indischen Kollegen Narendra Modi am Samstag in Neu Delhi. Die Regierungschefs versprachen zudem humanitäre Hilfe für das vom russischen Angriffskrieg getroffene Land. "Japan wird gemeinsam mit Indien weiter versuchen, den Krieg zu beenden und Ukraine und seine Nachbarstaaten zu unterstützen", sagte Kishida.

Indien und Japan sind gemeinsam mit den USA und Australien Teil einer Vier-Länder-Gruppe, auch Quad genannt, die als Allianz gegen Chinas zunehmendes Selbstbewusstsein im Indopazifik gesehen wird. Indien, mit einer traditionell starken Beziehung zu Moskau, ist das einzige der vier Länder, das Russlands Invasion in die Ukraine nicht verurteilt hatte.

20.25 Uhr: Polens orthodoxe Kirche ruft Kyrill I. zum Umdenken auf

In der orthodoxen Kirche wird immer mehr Kritik am Moskauer Patriarchen Kyrill I. laut wegen dessen indirekter Billigung des Krieges gegen die Ukraine. Das Oberhaupt der polnisch-orthodoxen Kirche, Metropolit Sawa, bat ihn in einem am Samstagabend von Warschauer Medien veröffentlichten Brief, seine "Stimme zu erheben, damit der von der russischen Armee geführte Krieg in der Ukraine abgebrochen wird".

Es sei unmöglich zu verstehen, "dass zwei slawisch-orthodoxe Nationen, die demselben Taufbecken des heiligen Fürsten Wladimir entstammen, einen Bruderkrieg führen".

Der russisch-orthodoxe Patriarch hatte den russischen Krieg gegen die Ukraine als "metaphysischen Kampf" des Guten gegen das Böse aus dem Westen gerechtfertigt. Er machte sich damit das Narrativ der russischen Kriegspropaganda zu eigen. Auch der Vorsitzende der katholischen Polnischen Bischofskonferenz, Erzbischof Stanislaw Gadecki, hatte Anfang März an Kyrill I. geschrieben: "Ich bitte Dich demütigst, dass Du appellierst, das russische Militär aus dem souveränen Staat, der die Ukraine ist, zurückzuziehen."

20.13 Uhr: Mehr als 6.600 Menschen über Fluchtkorridore evakuiert

Heute konnten nach Angaben des stellvertretenden Leiters des Präsidialamtes, Kyrylo Tymoschenko, 6.623 Menschen über Fluchtkorridore aus umkämpften Städten fliehen. Davon seien 4.128 aus Mariupol entkommen, wo sich ukrainische und russische Truppen besonders schwere Gefechte liefern.

20.11 Uhr: Kämpfe in Mariupol und Appell Kiews an China

In der belagerten Hafenstadt Mariupol am Asowschen Meer dauerten heute die Kämpfe zwischen russischen Soldaten und den ukrainischen Regierungstruppen an. Von ukrainischer Seite hieß es am Samstag, sie habe "vorübergehend" den Zugang zum Asowschen Meer verloren. Ein Berater des ukrainischen Innenministeriums beschrieb die Lage in Mariupol als "katastrophal". Am Rande der Stadt gebe es Kämpfe um das Stahlwerk Asowstal, sagte der Berater Wadym Denysenko. "Eines der größten Stahlwerke Europas wird im Moment zu einer Ruine", sagte er.

Kiew rief außerdem China auf, den Angriff Russlands auf die Ukraine zu verurteilen. "China kann ein wichtiges Element des globalen Sicherheitssystems sein, wenn es die richtige Entscheidung trifft, die Koalition der zivilisierten Länder zu unterstützen und die russische Barbarei zu verurteilen", schrieb der ukrainische Präsidentenberater Mychailo Podoljak am Samstag auf Twitter.

20.01 Uhr: Greenpeace-Protest gegen russische Öltanker

Auf Kayaks, kleinen Booten oder direkt im Wasser schwimmend haben Umweltaktivisten von Greenpeace gegen russische Öltanker in der Ostsee demonstriert. Die Teilnehmer des Protests stammen Greenpeace zufolge aus verschiedenen skandinavischen Ländern, den Niederlanden und Deutschland.

"Während die Menschen in der Ukraine leiden und die Menschen in Russland für den Frieden auf die Straße gehen, erreicht Putins Öl und Gas weiterhin europäische Häfen und trägt zu seiner Kriegskasse bei", sagte der Greenpeace-Chef für die nordischen Länder, Mads Flarup Christensen einer Mitteilung der Umweltschutzorganisation zufolge. Greenpeace zählte nach eigenen Angaben seit Kriegsbeginn 189 Supertanker, die Russland mit Öl und Gas verließen, darunter 88 mit dem Ziel Europa. Die Umweltschützer fordern eine Umstellung auf erneuerbare Energien.

19.59 Uhr: Claudia Roth warnt vor ideologischer Vereinnahmung von Kultur

Kulturstaatsministerin Claudia Roth hat Kulturnationalismus gewarnt. "Wir erleben gerade ein autokratisches Regime in Russland, das sich zur Diktatur wandelt." Künstler würden verfolgt, weil sie sich nicht auf eine nationale Idee verpflichten lassen wollen - andere wiederum dienten sich derselben Idee, demselben verbrecherischen Regime an, sagte Roth. Den überfallenen und vertriebenen Ukrainern sowie verfolgten Künstlern aus der Ukraine, aus Belarus und Russland sicherte sie Unterstützung zu.

Kultur sei nicht gegen ihre Vereinnahmung gefeit, mahnte Roth. "Was ich aber in Deutschland nicht erleben will, ist, dass Schriftsteller und Schriftstellerinnen nicht mehr verlegt oder Komponistinnen und Komponisten vom Spielplan genommen werden, weil es russische Schriftstellerinnen und Schriftsteller, weil es russische Komponistinnen und Komponisten sind." Es habe sie erschreckt zu hören, dass Fjodor Dostojewski aus Bücherläden, aus Schaufenstern genommen werde.

19.57 Uhr: Letzte belarussische Diplomaten verlassen Ukraine

Die letzten Diplomaten aus der autoritär geführten Republik Belarus haben Angaben aus Minsk zufolge die Ukraine verlassen. Hintergrund seien zuletzt "unerträgliche Zustände" für die Belarussen in der Ukraine gewesen, sagte Igor Sokol, der bislang als Botschafter in Kiew gewesen war, am Samstag im belarussischen Staatsfernsehen. Er verwies etwa auf gesperrte Bankkonten. Belarus gilt als enger Verbündeter Russlands, das seit dem 24. Februar einen Angriffskrieg gegen die Ukraine führt.

Der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko hat wiederholt betont, dass keine belarussischen Soldaten in der Ukraine kämpften. Der immer wieder als "letzter Diktator Europas" kritisierte Politiker hat dem russischen Präsidenten Wladimir Putin allerdings sein Land als Aufmarschgebiet zur Verfügung gestellt. So flogen etwa russische Raketen von Belarus aus in Richtung Ukraine.

19.50 Uhr: Ukraine zählt seit Kriegsbeginn 228 Tote in Kiew

Kiewer Behörden erklären, 228 Menschen seien seit Ausbruch des Krieges in der Hauptstadt getötet worden. Darunter seien auch vier Kinder. 912 Menschen seien verletzt worden. Die Angaben können nicht unabhängig überprüft werden.

19.40 Uhr: Ukraine erwartet neue Rüstungslieferungen aus den USA

Das ukrainische Militär wird in einigen Tagen weitere Waffen aus den USA erhalten, darunter Raketen vom Typ Stinger und Javelin. Das kündigt der Sekretär des Nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrates, Olexij Danilow, im Fernsehen an. Russland kritisiert die Militärhilfen von Nato-Staaten an die Ukraine.

19.36 Uhr: FIFA unterstützt Ukraine mit einer Million Dollar

Der Fußball-Weltverband Fifa hat eine Million Dollar für Hilfsleistungen an die von Russland überfallene Ukraine zur Verfügung gestellt. Ein erstes Hilfspaket sei bereits an den ukrainischen Verband UAF geliefert, teilte der Weltverband mit. "Wir wollen unseren Beitrag leisten, indem wir den Menschen in der Ukraine und denjenigen, die vor dem Krieg geflüchtet sind, helfen", sagte FIFA-Präsident Gianni Infantino.

19.35 Uhr: Moskau: Ukraine plant Angriff auf diplomatische Einrichtungen in Lwiw

Russland hat der Ukraine vorgeworfen, unter falscher Flagge Angriffe auf Einrichtungen westlicher Diplomaten in der westukrainischen Stadt Lwiw (Lemberg) vorzubereiten. "Das nationalistische Kiewer Regime plant, Angriffe auf diplomatische Objekte der USA und westlicher Länder als angeblichen 'gezielten Angriff der russischen Streitkräfte' darzustellen", sagte der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, heute Abend. So solle Druck auf die Nato erzeugt werden, um weitere Waffenlieferungen und eine Flugverbotszone über der Ukraine zu erwirken.

Belege dafür gab es nicht. Die Ukraine wirft ihrerseits Russland immer wieder vor, Unwahrheiten über angeblich geplante Provokationen zu verbreiten, um dann wiederum selbst unter falscher Flagge angreifen zu können.

19.34 Uhr: Gouverneur: Zahlreiche Luftangriffe erschüttern südukrainische Stadt Mykolajiw

Die russischen Streitkräfte haben am Samstag nach Angaben der Regionalregierung ihre Luftangriffe auf die südukrainische Stadt Mykolajiw verstärkt. Die Attacken erfolgten in so rascher Abfolge, dass kein Alarm ausgelöst werden könne, erklärte Gouverneur Vitali Kim am Samstag in den Online-Netzwerken. "Denn bis wir diesen Tornado ankündigen, ist er bereits da." Die Warnnachrichten und die Bombenangriffe kämen "zur gleichen Zeit". Zum Ausmaß der Schäden oder zur Zahl möglicher Opfer machte Kim keine Angaben.

Unterdessen durchkämmten Rettungskräfte weiter Trümmer einer Militärkaserne im Norden der Stadt, die am Freitag von sechs Raketen getroffen worden war. Nach Angaben von Augenzeugen schliefen zum Zeitpunkt des Angriffs rund 200 Soldaten in den Baracken. Es werden dutzende Tote befürchtet. Ein Soldat sprach von 50 Leichen, die geborgen worden seien. Mykolajiw gilt als "Schutzschild" für die Hafenstadt Odessa, die rund 130 Kilometer weiter westlich liegt.

19.21 Uhr: Selenskyj will am Sonntag per Videoschalte vor Israels Parlament sprechen

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj will sich am Sonntagnachmittag um 17.00 Uhr per Videoschalte an das israelische Parlament richten. Bei der außerordentlichen Sitzung der Knesset wird sich Selenskyj zur Lage in seinem Land seit Beginn des russischen Angriffskriegs vor mehr als drei Wochen äußern. Der ukrainische Präsident hatte sich in den vergangenen Tagen bereits an mehrere Parlamente in verschiedenen Ländern gewandt, darunter den Deutschen Bundestag und den US-Kongress. Israels Regierungschef Naftali Bennett bemüht sich als Vermittler zwischen Russland und der Ukraine. Er telefonierte vergangene Woche sowohl mit Russlands Staatschef Wladimir Putin als auch mit Selenskyj und flog Anfang des Monats nach Moskau, um Putin zu treffen.

18.58 Uhr: Papst besucht Patienten in Vatikan-Kinderklinik

Papst Franziskus hat im vatikanischen Krankenhaus "Bambino Gesu" Kinder besucht, die aus der Ukraine geflohen sind.Laut Vatikansprecher Matteo Bruni werden derzeit 19 ukrainische Kinder in der Klinik und am Außenstandort Palidoro behandelt.

Seit Kriegsbeginn seien etwa 50 Patienten im "Bambino Gesu" medizinisch betreut worden. Die Kinder litten unter anderem an Krebs oder neurologischen Erkrankungen. In den vergangenen Tagen seien zudem kleine Mädchen mit schweren Explosionswunden in der Kinderklinik eingeliefert worden.

18.55 Uhr: ifo-Expertin: Bei Gasverzicht müssten Unternehmen abgeschaltet werden

Die politische Entscheidung, auf russisches Erdgas zu verzichten, hätte erhebliche wirtschaftliche Konsequenzen. Davor warnt die Wirtschaftswissenschaftlerin Karen Pittel vom Münchner Ifo-Institut. Die Lücke, die durch den Wegfall des russisches Gases entstehe, lasse sich nicht komplett schließen. "Die Frage ist, ob man das durchhält. Wenn man es nicht durchhält, macht man sich noch erpressbarer", sagte sie im Interview mit BR24.

Im Falle eines Verzichts aus russisches Gas würden die Privat-Haushalte erstmal weiter versorgt. Einige Unternehmen müssten aber "abgeschaltet werden". Es seien bereits "Diskussionen im Gange, welche Industrien systemrelevant sind und welche nicht". Auf die Frage zum Zeithorizont, in dem Deutschland russisches Gas Schritt für Schritt ersetzen könnte, wollte sich Pittel nicht festlegen. Die Bauzeit für ein Flüssiggas-Terminal zur Anlandung von LNG-Tankschiffen betrage etwa drei bis dreieinhalb Jahre. Die gesamte Europäische Union könne nach ihrer Einschätzung in etwa 15 bis 20 Jahren fast komplett unabhängig von fossilen Energieträgern sein, also unabhängig von Öl-, Gas- oder Kohle.Importen.

18.41 Uhr: Chinesischer Vize-Außenminister nennt Sanktionen "empörend"

Der stellvertretende chinesische Außenminister Le Yucheng erklärt, die Sanktionen des Westens gegen Russland seien zunehmend empörend. Er macht sich die russische Sichtweise zu eigen, indem er erklärt, das westliche Militärbündnis sollte sich nicht weiter ostwärts ausbreiten und damit eine Atommacht wie Russland in eine Ecke drängen.

18.36 Uhr: Mindestens 847 Zivilisten getötet

In der Ukraine sind nach UN-Angaben bis zum Freitag mindestens 847 Zivilisten seit Kriegsbeginn getötet worden. Mindestens 1.399 unbeteiligte Menschen seien verletzt worden, teilt das UN-Büro für Menschenrechte mit. Die meisten Opfer seien durch Artilleriefeuer oder Raketeneinschlag getötet worden.

Die UN gehen von einer wesentlich höheren Dunkelziffer aus, da Berichte über viele Todesfälle in umkämpften Städten nicht überprüft werden konnten.

17.54 Uhr: Offenbar viele Tote bei Angriff auf Kaserne

Russland hat seine Angriffe in der Ukraine ausgeweitet. Besonders verheerende Folgen hatte ein russischer Luftangriff auf eine Kaserne in Mykolajiw, bei dem laut Augenzeugen dutzende Menschen getötet wurden. Die Kaserne im Norden der Stadt wurde am Freitag von sechs Raketen getroffen und zerstört. Zum Zeitpunkt des Angriffs hätten rund 200 Soldaten in den Baracken geschlafen. Der Regionalgouverneur von Mykolajiw, Vitali Kim, warf der russischen Armee "feige Raketenangriffe auf schlafende Soldaten" vor.

Auch die von russischen Truppen belagerte Hafenstadt Mariupol am Asowschen Meer war weiter umkämpft. Von ukrainischer Seite hieß es am Samstag, sie habe "vorübergehend" den Zugang zum Asowschen Meer verloren.

In anderen ukrainischen Städten wie Makariw, westlich von Kiew, und in der ostukrainischen Region Donezk kamen zahlreiche Menschen bei russischen Angriffen ums Leben.

17.23 Uhr: Gefahr durch Seeminen im Schwarzen Meer

Im nordwestlichen Schwarzen Meer steigt angeblich die Gefahr durch Seeminen. Die ukrainische Marine habe die Häfen Odessa, Otschakiw, Tschornomorsk und Piwdenny vermint, so der russische Inlandsgeheimdienst FSB. Einige der mehr als 420 verankerten Seeminen hätten sich im Sturm aber losgerissen. Das bedrohe Schiffe auf dem Schwarzen Meer. Schlimmstenfalls könnten Minen durch die türkischen Meerengen ins Mittelmeer treiben, hieß es in der FSB-Mitteilung.

Das ukrainische Portal BlackSeaNews warnte ebenfalls vor treibenden Seeminen, berichtete aber unter Berufung auf eigene Quellen, die russische Schwarzmeerflotte habe die Minen auf der Route zwischen Odessa und dem Bosporus gelegt.

Unabhängige Bestätigungen gab es nicht.

17.05 Uhr: 190.000 Zivilisten evakuiert

Seit Beginn der russischen Invasion hat die Ukraine 190.000 Zivilisten aus Frontgebieten über Fluchtkorridore evakuiert. Das teilte die stellvertretende Ministerpräsidentin Iryna Wereschtschuk in einem Fernsehinterview mit. Die Korridore in den Regionen Kiew und Luhansk waren am Samstag offen. Ein geplanter Fluchtkorridor zur belagerten östlichen Hafenstadt Mariupol hingegen sei nur teilweise funktionsfähig, da Busse von russischen Truppen nicht durchgelassen würden.

Zwischen der Ukraine und Russland hatte es am Samstag eine Einigung auf zehn Fluchtkorridore gegeben.

16.40 Uhr: Britische Ex-Premiers sprechen sich für Kriegsverbrechertribunal aus

Die beiden früheren britischen Premierminister Gordon Brown (Labour) und John Major (Konservative) haben sich für ein gesondertes Kriegsverbrechertribunal für die Ukraine ausgesprochen.

Hintergrund: Eine Anklage gegen den russischen Präsidenten beim Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag wegen des Befehls zum Angriffskrieg gegen die Ukraine sei unwahrscheinlich, sagte Brown der BBC. Bestraft würden Kriegsverbrechen, Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Völkermord. Doch hinsichtlich des Verbrechens eines Angriffskrieges gebe es ein juristisches Schlupfloch, weil Moskau beim UN-Sicherheitsrat ein Veto einlegen könne.

16.18 Uhr: Selenskyj ruft Schweiz auf, Konten russischer Oligarchen zu sperren

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Schweizer Regierung aufgerufen, die Konten aller russischen Oligarchen zu sperren. "Auch das ist ein Kampf gegen das Böse", sagte Selenskyj nach Angaben des Übersetzers während einer Live-Schalte zu einer Antikriegsdemonstration vor dem Schweizer Parlament in Bern.

Die Schweiz hat sich den europäischen Sanktionen weitgehend angeschlossen. Es gibt jedoch schwerreiche Russen, die in der Schweiz Geschäfte machen und denen eine Nähe zum russischen Präsidenten Wladimir Putin nachgesagt wird. Bislang unterliegen sie keinen Sanktionen.

16.01 Uhr: Ausgangssperre in Saporischschja

In der zentralukrainischen Stadt Saporischschja ist eine anderthalbtägige Ausgangssperre verhängt worden. Bis Montagmorgen um 6.00 Uhr (5.00 Uhr MEZ) stelle auch der Bahnhof der Stadt seinen Betrieb ein, teilte die ukrainische Eisenbahngesellschaft mit.

Nach Saporischschja waren in den vergangenen Tagen viele Menschen etwa aus der belagerten Hafenstadt Mariupol am Asowschen Meer geflüchtet.

16.00 Uhr: Auf welcher Seite steht China?

Die ukrainische Regierung appelliert an China, den Krieg gegen die Ukraine zu verurteilen. Gleichzeitig verstärkt sich dem russischen Außenminister Sergej Lawrow zufolge die Verbindung zwischen Russland und China. "Das Zusammenwirken wird enger", zitiert die Nachrichtenagentur Interfax. In diesen Zeiten "müssen wir - als zwei große Mächte - darüber nachdenken, wie wir in dieser Welt weiter verfahren", so Lawrow.

Unterdessen fordert EVP-Fraktionschef Manfred Weber, China müsse "sich entscheiden, auf welcher Seite es steht". Weber kritisierte, dass völlig unklar sei, ob China an der Seite Russlands steht, "vielleicht sogar mit Waffenlieferungen, wie spekuliert wird". Oder ob es bereit sei, "für Frieden einzutreten in der Welt". Offiziell hat China bisher nicht Stellung bezogen.

  • Zum Artikel: Weber fordert - China soll sich entscheiden

15.23 Uhr: Lehrerverband für Hilfen an Schulen

Der Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, Heinz-Peter Meidinger fordert rasche Hilfen für Schulen: "Es ist eine einfache Rechnung: Wenn wir einmal von 250.000 geflüchteten Kindern, die nach Deutschland kommen könnten, ausgehen, brauchen wir dafür 10.000 bis 15.000 Lehrer mehr", sagte Meidinger dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.

Zudem brauche es so schnell wie möglich zusätzliche Räume. Die Einbindung von ukrainischen Lehrkräften halte er für richtig. Die Kultusminister müssten aber auch alles tun, um pensionierte Lehrkräfte zu reaktivieren und Lehramtsstudenten einzubinden. Meidinger betonte: "Die Kultusminister müssen schnell handeln - sonst droht großes Chaos."

14.50 Uhr: Russland wirft USA Einflussnahme vor

Russlands Außenminister Sergej Lawrow hat den USA vorgeworfen, die Friedensverhandlungen zwischen Moskau und Kiew zu erschweren. Die Verhandlungen sind laut Lawrow im Gange. Ein Teil des Dialogs habe sich zwar verbessert. Allerdings habe man das Gefühl, dass die ukrainische Delegation an der Hand gehalten werde, höchstwahrscheinlich von den Amerikanern. Sie würden den Ukrainern nicht erlauben, so Lawrow, den Forderungen zuzustimmen.

Moskau fordert unter anderem einen Verzicht der Ukraine auf einen Nato-Beitritt und eine Anerkennung der ostukrainischen Separatistengebiete Donezk und Luhansk als unabhängige Staaten. Kiew will eine Waffenruhe, den Abzug russischer Truppen sowie Sicherheitsgarantien.

Die britische Außenministerin Liz Truss ist "sehr skeptisch", ob der russische Präsident ernsthaft an Verhandlungen interessiert ist. Unter dem Deckmantel der Verhandlungen eskaliere Russland vielmehr die Gewalt und formiere seine Truppen neu, sagte Truss der Zeitung "The Times".

14.30 Uhr: Polen fordert härtere Sanktionen gegen Russland

Der polnische Ministerpräsident Mateusz Morawiecki fordert härtere Sanktionen gegen Russland. Sein Land schlage eine Handelsblockade vor, die so schnell wie möglich in Kraft treten müsste, sagte der Morawiecki nach Angaben der Agentur PAP.

Diese müsse sowohl ein Einfahrverbot russischer Schiffe mit russischen Waren in europäischen Seehäfen als auch ein Verbot des Handels auf dem Landweg umfassen, so Morawiecki. Ein solcher Schritt könne Russland "dazu zwingen zu überlegen, ob es nicht besser wäre, diesen grausamen Krieg zu beenden", sagte der nationalkonservative Politiker.

14.21 Uhr: Putin telefoniert mit Luxemburgs Premier Bettel

Russlands Präsident Wladimir Putin hat mit Luxemburgs Premierminister Xavier Bettel telefoniert. Putin habe auf die "unaufhörlichen Raketenangriffe ukrainischer Kräfte auf Donezk und andere Städte in der Donezker Volksrepublik und der Luhansker Volksrepublik, die zu vielen zivilen Opfern führten", hieß es in einer Kremlmitteilung vom Samstag. Die Ukraine wiederum meldete russische Angriffe auf auf Kiew und Donezk mit mehreren zivilen Opfern.

Bettel sagte nach einer Mitteilung des luxemburgischen Staatsministeriums, es sei ihm darum gegangen, zur Deeskalation beizutragen. Die Situation vor Ort habe sich seit seinem letzten Gespräch mit Putin vor allem in Mariupol weiter verschlechtert. Er sei zutiefst schockiert über Angriffe auf zivile Einrichtungen.

14.12 Uhr: USA schicken Militärkontingent nach Bulgarien

Die USA werden zur Stärkung der Nato-Ostflanke ein Truppenkontingent nach Bulgarien entsenden. Das kündigte der bulgarische Ministerpräsident Kiril Petkow nach Gesprächen mit US-Verteidigungsminister Lloyd Austin an. Dieses Kontingent soll unter dem Kommando des Nato-Oberbefehlshabers in Europa stehen.

Petkow versicherte, es werde keine Waffenlieferungen aus Bulgarien in die Ukraine geben. "Wir haben in keiner Weise über eine militärische Unterstützung der Ukraine gesprochen", sagte er während einer Pressekonferenz. Bulgarien werde die Ukrainer weiter humanitär unterstützen.

14.04 Uhr: Ukraine meldet weitere Tote

Die Ukraine meldet weitere Tote und Verletzte nach russischen Angriffen. Erneut seien Wohngebiete getroffen worden. Im Ort Butscha nordwestlich der Hauptstadt Kiew seien durch Beschuss am Freitag sieben Zivilisten ums Leben gekommen, teilte die Polizei der Region Kiew am Samstag mit. In der ostukrainischen Region Donezk sprach die regionale Polizeibehörde von Dutzenden Toten und Verletzten. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

Kiew wirft Moskau vor, seit Kriegsausbruch gezielt zivile Gebäude anzugreifen. Russland weist das zurück, auch wenn die Zerstörungen ziviler Infrastruktur offensichtlich sind.

13.50 Uhr: Ministerin Scharf - Mehr Geflüchtete in Bayern als vorgesehen

Laut Bayerns Sozialministerin Ulrike Scharf (CSU) nimmt Bayern deutlich mehr Geflüchtete aus der Ukraine auf als nach dem bundesweiten Verteilschlüssel vorgesehen. "Wir in Bayern haben den Königsteiner Schlüssel längst überschritten und rund 30 Prozent der Ankommenden aufgenommen", sagte Scharf der Münchner "Abendzeitung".

Der Freistaat stoße dabei an Grenzen. So gebe es für Kinder, die in München angekommen, dort "keinen freien Kitaplatz", sagte Scharf. Auch mit Blick auf Jugendhilfe oder die Betreuung traumatisierter Kinder müsse die Unterbringung besser koordiniert werden, sagte Scharf. Die Ministerin betonte aber auch, der Freistaat helfe den Geflüchteten "mit offenem Herzen".

In Deutschland registrierte die Bundespolizei seit Beginn des Krieges nach Angaben des Bundesinnenministeriums vom Samstag 207.742 Kriegsflüchtlinge. Rund 60.000 Menschen aus der Ukraine seien laut Innenminister Joachim Herrmann (CSU) bereits in Bayern angekommen.

  • Zum Artikel: Ukraine-Krieg: Was brauchen Geflüchtete am dringendsten?

13.15 Uhr: Russland greift in Donezk an

Das russische Militär hat binnen 24 Stunden acht Städte und Dörfer in der östlichen Region Donezk in der Ukraine angegriffen. Dabei wurden nach ukrainischen Angaben Flugzeuge, Raketen und schwere Artillerie eingesetzt. Die ukrainische Nationalpolizei erklärte am Samstag bei Telegram, Dutzende Zivilisten seien dabei getötet oder verletzt worden. Zudem seien mindestens 37 Wohngebäude und Infrastruktur-Einrichtungen beschädigt worden. Darunter sollen auch eine Schule, ein Kindergarten, ein Museum und ein Einkaufszentrum sein.

Auch die Kiewer Vororte Butscha, Hostomel, Irpin und Moschtschun gerieten am Samstag unter Beschuss. Die Kiewer Regionalverwaltung erklärte, die Stadt Slawutytsch nördlich der Hauptstadt sei vollständig isoliert. Russische Militärausrüstung sei in der Region nordöstlich und östlich von Kiew gesichtet worden.

11.56 Uhr: Deutschland spendet über 3.000 Tonnen Lebensmittel

Mehr als 3.000 Tonnen gespendete Lebensmittel aus Deutschland sind mittlerweile über eine Koordinierungsstelle des Bundesagrarministeriums in die Ukraine gebracht worden. Dafür wurden gut 100 Lkw-Ladungen mit fast 3.300 Paletten transportiert, wie das Ministerium am Samstag in Berlin mitteilte. Geliefert werden über Umschlagpunkte in Polen vor allem Grundnahrungsmittel, Wasser, Saft, Babynahrung und Konserven mit Fisch und Fleisch. Gespendet wurden die Produkte von mehreren deutschen Handels- und Lebensmittelunternehmen.

Die Koordinierungsstelle des Bundes wurde für gewerbliche Spenden eingerichtet, um Anfragen der Ukraine und Angebote zusammenzubringen. Sie steht mit öffentlichen Stellen in der Ukraine zum Bedarf in Kontakt und informiert interessierte Firmen in Deutschland darüber.

10.38 Uhr: Verständigung auf zehn Fluchtkorridore

Die Ukraine und Russland haben sich nach Angaben der stellvertretenden ukrainischen Ministerpräsidentin Iryna Wereschtschuk auf zehn humanitäre Korridore geeinigt. Ihren Angaben nach schließt dies einen Korridor aus der umkämpften Hafenstadt Mariupol sowie mehrere in den Regionen Kiew und Luhansk ein. Wereschtschuk gab zudem Pläne bekannt, humanitäre Hilfen in die Stadt Cherson zu liefern, die derzeit vom russischen Militär kontrolliert wird.

Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte zuvor den Russen vorgeworfen, sie verhinderten es, dass Lieferungen die eingekreisten Städte im Zentrum des Landes sowie im Südosten erreichten.

09.23 Uhr: Russland setzt Hyperschallraketen ein

Das russische Militär hat einigen Angaben nach in der Ukraine Hyperschallraketen eingesetzt. Mit dem Raketensystem "Kinschal" sei dort am Vortag ein unterirdisches Waffenlager zerstört worden, erklärte das Verteidigungsministerium in Moskau. Das Lager mit Raketen und Munition habe sich im Dorf Deljatyn befunden, das rund hundert Kilometer von der Grenze zum Nato-Mitgliedstaat Rumänien entfernt liegt. Die Angaben können nicht überprüft worden. Es wäre der erste Einsatz des neuen Systems in einem Kampf.

Die Kinschal-Raketen können nach russischen Angaben alle Luftabwehrsysteme umgehen. Ihr Einsatz war nach Angaben der staatlichen Agentur Ria Novosti ein Novum. Der erste erfolgreiche Test dieser Hyperschallraketen wurde von Russland 2018 gemeldet. Seither wurde sie mehrfach bei Manövern eingesetzt. Die Kampfflugzeuge des Typ Mig-31 werden mit den Hyperschallraketen ausgerüstet. Sie können nach russischen Angaben Ziele in bis zu 2.000 Kilometer Entfernung treffen – unter Umgehung von Luftabwehrsystemen. Dabei übertreffen sie die Schallgeschwindigkeit um ein Mehrfaches und fliegen mit mehr als 6.000 Kilometern pro Stunde.

07.40 Uhr: Selenskyj will von Moskau ehrliche Gespräche

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Russland erneut zu umfassenden Friedensgesprächen aufgefordert. Er wolle, dass ihn alle hörten, insbesondere in Moskau. Es sei Zeit für ein Treffen, es sei Zeit zu reden, sagte Selenskyi in einer Videobotschaft am frühen Samstagmorgen. Die territoriale Integrität der Ukraine müsse wieder hergestellt werden. Russland werde ansonsten Verluste erleiden, für die es Generationen brauche, um sie zu verkraften. Die Ukraine habe stets ihre Bereitschaft gezeigt, ohne Verzögerungen ehrliche Gespräche über Frieden und Sicherheit zu führen.

Der Präsident der Ukraine warf Russland erneut vor, Hilfslieferungen in belagerte Städte zu verhindern. Das sei ein Kriegsverbrechen und sie würden dafür bezahlen. Er habe weiterhin noch keine Erkenntnisse über mögliche Todesopfer nach dem Angriff auf ein Theater in Mariupol. Bislang seien 130 Menschen aus den Trümmern gerettet worden. Russland bestreitet den Angriff.

  • Zum Artikel: Selenskyj fordert erneut ernsthafte Gespräche mit Putin

04.00 Uhr: Deutschland schickt Güter für Zivilschutz

Deutschland schickt unter anderem schweres Gerät zur Brandbekämpfung und für den Zivilschutz in die Ukraine. Man helfe zum Beispiel mit Feuerlöschgeräten, Sattelschleppern, Stromgeneratoren, Unterkünften für Menschen auf der Flucht und psychologischer Betreuung, sagte die Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) der "Augsburger Allgemeinen".

Am Freitag seien bereits 21 auf Anhänger montierte Feuerlöschgeräte, sogenannte Tragkraftspritzen, sowie große Mengen an Schutzkleidung, Rettungsausrüstung und ein Evakuierungsbus in das Land geschickt worden. Ebenso seien 2.000 Stromgeneratoren sowie zahlreiche Wassertanks, Zelte und Schlafsäcke auf dem Weg in die Ukraine.

Am Montag sollen neun Sattelschlepper für den Transport von schwerem Feuerwehrgerät und am Mittwoch rund 1.600 Atemschutzgeräte folgen. In der Ukraine komme es jetzt ganz konkret darauf an, Menschen in Not zu helfen, so die Entwicklungsministerin

03.00 Uhr: EU warnt vor Hungersnot in der Ukraine

Angesichts der anhaltenden Kämpfe in der Ukraine warnt die EU-Kommission vor einer Hungersnot in dem Land. "Die Menschen in den belagerten Städten sind apokalyptischen Zuständen ausgesetzt – keine Nahrung, kein Wasser, keine medizinische Versorgung und kein Ausweg", sagt der zuständige EU-Kommissar Janez Lenarcic für humanitäre Hilfe und Krisenschutz der "Welt am Sonntag" einem Vorabbericht zufolge. Die humanitäre Krise in der Ukraine könne noch schlimmer werden. "Das Riesenproblem ist der Zugang. Es ist eine Verpflichtung, humanitären Zugang zu gewähren, ohne jedes Hindernis," sagt der Politiker aus der Slowakei. Die Verletzung des Völkerrechts müsse sofort aufhören.

00.00 Uhr: Lambrecht lehnt NATO-Einsatz kategorisch ab

Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) schließt ein militärisches Eingreifen des westlichen Bündnisses in der Ukraine kategorisch aus: Die NATO werde nicht zur Kriegspartei, dabei bleibe es, sagt sie der "Süddeutschen Zeitung". Man müsse verhindern, dass aus diesem furchtbaren Krieg ein Flächenbrand werde. Auch die von der Ukraine geforderte Flugverbotszone über dem von Russland angegriffenen Land lehnt sie weiterhin ab. Die Gefahr wäre unkalkulierbar. Deswegen habe man so klar entschieden, keine solche Zone einzurichten.

Freitag, der 18. März

21.13 Uhr: Scholz: Russicher Angriff ist auch Zeitenwende für die EU

Der russische Angriff auf die Ukraine muss nach Angaben von Bundeskanzler Olaf Scholz auch die EU verändern. "Der Krieg in der Ukraine bedeutet eine Zeitenwende auch für die EU", sagte Scholz am Freitagabend vor einem Gespräch mit Spaniens Ministerpräsident Pedro Sanchez in Berlin. Zusammen mit Sanchez rief er Russlands Präsident Wladimir Putin auf, die Kämpfe umgehend einzustellen und "die Invasionstruppen aus dem Land abzuziehen". Sanchez sagte, dass Putin der alleinige Urheber des Krieges sei. Mit Blick auf den EU-Gipfel kommenden Donnerstag und Freitag sagte Scholz, dass die EU ihre Verteidigungsfähigkeit stärken und im Energiebereich Beschlüsse treffen müsse. Sanchez forderte, dass die Europäer gemeinsam auf die stark gestiegenen Energiepreise reagieren müssten. Spanien und Portugal wollen die Preise in ihren Ländern deckeln. "Für Spanien ist es sehr wichtig, dass der EU-Gipfel dringend Maßnahmen ergreift."

21.03 Uhr: Ukrainischer Militär sieht Verteidigung von Kiew gut aufgestellt

Der Kommandeur der ukrainischen Truppen im Großraum Kiew hat sich zuversichtlich gezeigt, russischen Angriffen weiterhin standhalten zu können. "Von Zeit zu Zeit testet der Feind unsere Verteidigung", sagte Generalmajor Oleksandr Pawljuk, dem in dieser Woche die Verantwortung für die Verteidigung der Region um die ukrainische Hauptstadt Kiew übertragen wurde. "Aber unsere Jungs sind stark in ihren Stellungen und spielen auch eine aktive Rolle dabei, den Feind davon abzuhalten, seine Pläne zu erfüllen." Seine Truppen verbesserten ihr Verteidigungssystem, sagte Pawljuk der Nachrichtenagentur AP. Damit solle Kiew "für den Feind unerreichbar" gemacht werden. Die Russen verwendeten die gleiche Taktik wie in der Ostukraine, um zivile Gebäude anzugreifen und den ukrainischen Widerstand zu brechen, sagte er. "Deshalb ist dieser Krieg jetzt dazu verwandelt worden, Zivilisten zu töten, zivile Infrastruktur zu zerstören, um unsere Leute bis aufs Maximum zu verängstigen", sagte Pawljuk. "Aber wir werden niemals aufgeben. Wir werden bis zum Ende kämpfen. Bis zum letzten Atemzug und zur letzten Kugel."

20.47 Uhr: Roger Federer spendet 500.000 Dollar für ukrainische Kinder

Tennisstar Roger Federer spendet umgerechnet rund 450.000 Euro für ukrainische Kinder. Er und seine Familie seien "entsetzt" über die Bilder aus der Ukraine, weshalb er über seine Stiftung die Organisation War Child Holland mit 500.000 Dollar unterstützen möchte, teilte Federer am Freitag auf Twitter mit. Mit dem Geld solle sichergestellt werden, dass ukrainische Kinder weiter zur Schule gehen können. "Meine Familie und ich sind entsetzt über die Bilder aus der Ukraine und untröstlich über die unschuldigen Menschen, die so furchtbar betroffen sind. Wir sind für den Frieden", schrieb die Schweizer Tennislegende. Er wolle den Kindern helfen, diese "extrem traumatische Erfahrung zu bewältigen". Versehen war der Tweet mit gelben und blauen Herzen und einer Friedenstaube.

20.40 Uhr: Schweiz schließt sich EU-Sanktionen gegen Export von Luxusgütern nach Russland an

Die Schweiz hat sich den jüngsten EU-Sanktionen gegen Russland wegen des Ukraine-Krieges angeschlossen und verbietet den Export von Luxusgütern in das Land. Die Maßnahmen sollten in den kommenden Tagen in Kraft treten, erklärte die Schweizer Regierung am Freitag. Das Verbot könne einzelne Unternehmen hart treffen, räumte Bern ein. Die Schweiz ist vor allem für die Herstellung von Luxusuhren bekannt. Uhren stehen an dritter Stelle der wichtigsten Schweizer Exportgüter. Russland importierte im vergangenen Jahr nach Branchenangaben Schweizer Uhren für insgesamt umgerechnet 250 Millionen Euro. Schweizer Luxus-Zeitmesser sind bei reichen Russen sehr beliebt, Präsident Wladimir Putin zeigt sich regelmäßig mit Uhren berühmter Schweizer Marken am Handgelenk. Die Schweiz hatte angesichts des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine ihre traditionelle Neutralität aufgegeben und sich den bisherigen EU-Sanktionswellen gegen Russland angeschlossen. Die jüngsten EU-Sanktionen verbieten unter anderem den Export von Champagner, Zigarren, Parfüm, Schmuck, Jachten und Luxuslimousinen nach Russland.

19.36 Uhr: Italienischer Staat will auf russische Antivirenprogramme verzichten

Italienische Behörden sollen vor dem Hintergrund des Krieges Virenschutzprogramme russischer Herkunft von ihrem Computern löschen, um mögliche Sicherheitsrisiken auszuschließen. Das geht aus einem Regierungsentwurf hervor, den Reuters einsehen konnte. Die italienische Datenschutzbehörde prüft bereits mögliche Verstöße gegen Datenschutz bei dem Antivirenprogramm des Herstellers Kaspersky Lab. Das Unternehmen bestätigte gegenüber Reuters, die Behörde habe bestimmte Informationen angefordert, man sei bereit, auf alle Anfragen zu antworten. Kaspersky versichert, ein privatwirtschaftliches Unternehmen zu sein, das keine Verbindungen zur russischen Regierung habe.

19.31 Uhr: DOSB ruft zur Unterstützung von Geflüchteten auf

Der Deutsche Olympische Sportbund hat erneut zur Unterstützung der vor dem Ukraine-Krieg geflüchteten Menschen aufgerufen. "Wir wollen alles tun, um das Netzwerk unserer 90.000 Sportvereine und ihrer Verbände in den Dienst von Hilfe und Unterstützung für die Geflüchteten zu stellen", teilte das DOSB-Präsidium heute mit und bekräftigte zudem die nationalen und internationalen Sanktionen gegen russische und belarussische Athletinnen und Athleten. Der DOSB hob dabei die von Kommunen oder Schulen angebotenen Sporthallen zur Unterbringungen von Geflüchteten als positives Beispiel hervor. Als mittel- oder langfristige Massenunterkünfte seien Turnhallen allerdings ungeeignet. "Gerade nach zwei Jahren der Pandemie sind Sport, Spiel und Bewegung essentiell für unsere Zivilgesellschaft. Die positiven Beispiele der beiden Städte Köln und Düsseldorf zeigen, dass geflüchtete Menschen in gut ausgestatteten Messehallen untergebracht werden", hieß es.

19.05 Uhr: Italien plant Aufnahme von 175.000 Flüchtlingen

Italien plant die Aufnahme von 175.000 Flüchtlingen aus der Ukraine. Das geht aus einem Beschluss-Entwurf vor, den Reuters einsehen konnte. Es wird damit gerechnet, dass der Beschluss noch am Freitag vom Kabinett in Rom gefasst wird. Nach Angaben des Innenministeriums sind seit Beginn der Invasion rund 53.600 Ukrainer, darunter 27.000 Frauen und 21.600 Kinder, nach Italien geflohen.

19.02 Uhr: Friedensgebet für Ukraine im Berliner Dom

Mit einem Friedensgebet im Berliner Dom haben am Freitagabend Geistliche verschiedener Konfessionen der Opfer des Ukraine-Krieges gedacht. Zugleich wurde dazu aufgerufen, den Krieg sofort zu beenden. Neben der Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Annette Kurschus, und dem Vorsitzenden der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland, dem griechisch-orthodoxen Erzpriester Radu Constantin Miron, beteiligten sich daran auch Vertreter ukrainischer und russischer Kirchen. Kurschus würdigte jene Priester des Moskauer Patriarchats, die sich in einer Unterschriftenaktion gegen den Krieg und die Position ihrer Kirchenleitung gestellt haben, sowie die Aktivisten der inzwischen verbotenen russischen Menschenrechtsorganisation Memorial und die vielen Hilfswilligen, "die jetzt Hände reichen und Geflüchteten Zuflucht geben".

18.55 Uhr: Russland zurückhaltend zu möglichem Treffen Putin - Selenskyi

Russlands Ukraine-Verhandlungsführer Wladimir Medinski hält ein Treffen der Präsidenten der beiden Länder zur Lösung der Krise erst bei Vorliegen eines fertigen Vertrags für wahrscheinlich. Zunächst müssten die Delegationen den Text vereinbaren und die Regierungen dem Vertrag zustimmen, sagte er heute der Agentur Interfax zufolge. "Erst dann macht es Sinn, über einen Gipfel der Staatschefs zu sprechen." Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte wiederholt ein Treffen mit seinem russischen Kollegen Wladimir Putin angeboten. Moskau reagierte darauf stets zurückhaltend.

Zu den Verhandlungen sagte Medinski, man habe sich in der "Schlüsselfrage" einer möglichen Neutralität oder Nato-Mitgliedschaft der Ukraine angenähert. Es gebe aber noch einige Punkte wie etwa Sicherheitsgarantien für die Ukraine. In der Frage einer möglichen "Entmilitarisierung" der Ukraine sei man "irgendwo in der Mitte". Details wolle und dürfe er nicht nennen. Was den ostukrainischen Donbass angehe, sei Russland der Ansicht, dass die Menschen in der dortigen Region selbst über ihre Verwaltung entscheiden sollten. Die Ukraine wiederum sei der Meinung, dass die Frage der Verwaltung des Gebiets zentral in Kiew gelöst werden solle.

18.33 Uhr: Putin und Macron telefonieren erneut

Russlands Präsident Wladimir Putin hat erneut mit seinem französischen Kollegen Emmanuel Macron telefoniert. Das teilte der Kreml am Freitagabend in Moskau mit. Bei dem Gespräch sei es um die Lage im Kriegsgebiet Ukraine gegangen. Putin versicherte demnach, dass die russischen Streitkräfte alles unternehmen würden, "um das Leben von Zivilisten zu retten". Die Ukraine wirft Moskau auch den gezielten Beschuss von ziviler Infrastruktur vor. Putin habe zudem auf "Kriegsverbrechen" der Ukraine aufmerksam gemacht, hieß es in der Moskauer Mitteilung. Die Initiative für das Telefonat ging dem Kreml zufolge von Macron aus. Die beiden Präsidenten hatten zuletzt schon mehrfach miteinander gesprochen. Wie es aus dem Élyséepalast hieß, äußerte sich Macron in dem Gespräch sehr besorgt zur Lage in Mariupol und verlangte erneut einen sofortigen Waffenstillstand. Es gehe um konkrete und nachprüfbare Schritte zur Aufhebung der Belagerung der Stadt sowie einen Zugang für humanitäre Hilfe.

18.27 Uhr: Verteidigungsministerin Lambrecht: Bundeswehr-Möglichkeiten für Waffenlieferungen an Ukraine erschöpft

Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) sieht kaum weitere Möglichkeiten zur Abgabe von Bundeswehr-Waffen an die Ukraine. "Die Möglichkeiten über die Bundeswehr sind erschöpft", sagte Lambrecht im "Interview der Woche" des Deutschlandfunks, das am Sonntag ausgestrahlt wird. "Wir loten aus, welche Möglichkeiten es darüber hinaus gibt." Demnach laufen in der Bundesregierung nun Gespräche über den Kauf von Waffen für die Ukraine. Wenn allerdings bei deutschen Unternehmen Waffen zur Lieferung an die Ukraine angekauft würden, sei das "kein Weg, der über das Verteidigungsministerium geht", sagte Lambrecht. "Das ist dann ein Weg, der über das Wirtschaftsministerium geht, weil wir dann über Rüstungsexporte sprechen." Deutschland hatte nach dem russischen Einmarsch in der Ukraine Waffenlieferungen beschlossen. Geliefert wurden 1.000 Panzerabwehrwaffen und 500 Boden-Luft-Raketen vom Typ "Stinger" aus Bundeswehr-Beständen.

18.24 Uhr: Laut Stadtverwaltung keine Todesopfer bei Angriff auf Theater in Mariupol

Bei dem Angriff auf ein als Schutzraum für Zivilisten genutztes Theater in der ukrainischen Hafenstadt Mariupol hat es nach Angaben der Stadtverwaltung offenbar keine Todesopfer gegeben. Nach ersten Informationen gebe es keine Toten, erklärte die Stadtverwaltung am Freitag im Internetdienst Telegram. Demnach sei ein Mensch schwer verletzt worden. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte zuvor gesagt, mehr als 130 Menschen seien aus den Trümmern des Theaters gerettet worden, hunderte weitere säßen noch immer unter dem Schutt eingeschlossen. Nach ukrainischen Angaben hatte Russland das Theater am Mittwoch bombardiert, obwohl vor beiden Seiten des Gebäudes gut sichtbar das Wort "Kinder" auf Russisch auf den Boden gemalt war. Russland bestreitet das. Wegen Russlands Belagerung von Mariupol lassen sich die Angaben nicht unabhängig überprüfen. International löste der Beschuss des Theaters große Empörung aus. Auch China, das Russlands Krieg gegen die Ukraine bislang nicht verurteilte, wandte sich gegen den Beschuss.

18.24 Uhr: Vorwurf Spionage - Bulgarien weist zehn russische Diplomaten aus

Bulgarien hat erneut wegen Spionagevorwürfen zehn russische Diplomaten zu unerwünschten Personen erklärt. Ihre Tätigkeit sei unvereinbar mit der Wiener Konvention über diplomatische Beziehungen, hieß es heute in einer Mitteilung des bulgarischen Außenministeriums. Die Diplomaten müssen binnen 72 Stunden Bulgarien verlassen. Darüber wurde die russische Botschafterin in Sofia, Eleonora Mitrofanowa, informiert. Der einstige Ostblockstaat Bulgarien hat damit seit 2019 insgesamt 21 russische Diplomaten wegen Spionagetätigkeit zu unerwünschten Personen erklärt. Die russische Botschaft in Sofia reagierte mit Empörung. "Diese feindliche Demarche wird bald eine entsprechende Einschätzung und eine dem neuen Geist der bilateralen Beziehungen angemessene Reaktion erhalten", hieß es auf der Webseite der Botschaft.

18.22 Uhr: Laut UN 9,7 Millionen Menschen in und aus der Ukraine auf der Flucht

Der russische Krieg in der Ukraine hat nach Schätzungen der Internationalen Organisation für Migration knapp 6,5 Millionen Menschen zu Binnenflüchtlingen gemacht. Hinzu kämen 3,2 Millionen Menschen, die aus der Ukraine geflüchtet seien, teilte das UN-Büro für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten unter Berufung auf Zahlen der IOM mit. Mit Stand 16. März habe es 6,48 Millionen Vertriebene im Land gegeben. Damit sieht es so aus, als ob sich die Zahl der Flüchtlinge in und aus der Ukraine auf die Zahl der Flüchtlinge zubewegt, die wegen des syrischen Bürgerkriegs zu Vertriebenen wurden. Diese Zahl hat rund 13 Millionen erreicht.

18.18 Uhr: Xi fordert von Biden Verhandlungen mit Russland über ein Kriegsende in der Ukraine

Chinas Präsident Xi Jinping hat bei einem Telefonat mit US-Präsident Joe Biden chinesischen Medien zufolge Verhandlungen zur Beendigung des Krieges in der Ukraine gefordert. Oberste Priorität müssten die Fortsetzung von Gesprächen und die Vermeidung einer humanitären Katastrophe haben, sagte Xi heute zu Biden nach Berichten chinesischer Staatsmedien. Von Seiten der USA wurden zunächst keine inhaltlichen Angaben zu dem Telefonat gemacht. Die US-Regierung teilte lediglich mit, das Video-Gespräch habe knapp zwei Stunden gedauert. Xi sagte nach dem Bericht, dass das westliche Verteidigungsbündnis Nato mit Russland Gespräche aufnehmen sollte, um die hinter dem Krieg liegenden Konflikte zu lösen. Der chinesische Präsident zeigte sich zudem zu humanitärer Hilfe bereit. Vor den Telefonat hatten die USA China mit Konsequenzen im Falle militärischer Hilfen für Russland gedroht. China stehe in der Verantwortung, seinen Einfluss auf Putin geltend zu machen und die Einhaltung internationaler Regeln einzufordern.

18.17 Uhr: König von Norwegen: Müssen im Ukraine-Krieg richtige Balance finden

Norwegens König Harald V. hat beim Besuch einer Flüchtlingsunterkunft in der Hauptstadt Oslo über die schwierige Position des Westens im Ukraine-Krieg gesprochen. Auf die Frage, ob Norwegen genug tue, um der Ukraine zu helfen, antwortete der König (85) heute dem Sender NRK zufolge, dies sei eine schwierige Frage. Tue man zu viel, riskiere man einen Weltkrieg, tue man zu wenig, eine Hungersnot. Es gehe darum, das richtige Gleichgewicht zu finden. König Harald sitzt seit 31 Jahren auf dem norwegischen Thron.

18.14 Uhr: Scholz macht Putin persönlich für Ukraine-Krieg verantwortlich und verspricht Solidarität

Bundeskanzler Olaf Scholz macht Russlands Präsident Wladimir Putin persönlich für die Invasion in der Ukraine verantwortlich. "Es ist Putins Krieg, der hier gestoppt werden muss", sagte der SPD-Politiker am Freitag auf einer SPD-Wahlveranstaltung im saarländischen Neunkirchen. Deutschland und die westlichen Staaten stünden an der Seite der Ukraine. "Wir werden Solidarität weiter zeigen, auf uns kann man sich verlassen", fügte er hinzu. Die Nato werde sich allerdings nicht an dem Krieg in der Ukraine beteiligen. "Denn das wäre eine dramatische Bedrohung für den Frieden in der Welt", sagte er. Der Kanzler hatte noch am Vormittag mit Putin telefoniert und auf einen sofortigen Waffenstillstand gedrungen. Man müsse gegenüber Russland Konsequenz und Entschlossenheit zeigen. Denn der Angriff auf die Ukraine stelle alles infrage, was sich Europa in den vergangenen Jahrzehnten als Sicherheitsordnung aufgebaut habe. "Der Frieden ist bedroht in Europa", sagte Scholz.

18.03 Uhr: Bund will bei Aufnahme kompletter Kinderheime helfen

Bundesfamilienministerin Anne Spiegel (Grüne) hat angekündigt, Länder und Kommunen bei der Unterbringung kompletter Kinderheime aus der Ukraine zu unterstützen und eine zentrale Koordinierungsstelle einzurichten. "Mir ist sehr wichtig, dass diese Kinder und Jugendlichen, die so viel Leid und Tod erlebt haben, als Gruppe zusammenbleiben können und auch nicht von ihren vertrauten Erzieherinnen und Erziehern getrennt werden", sagte sie dem RedaktionsNetzwerk Deutschland. "Komplette Kinderheime unterzubringen und zu betreuen, ist für Länder und Kommunen eine besondere Herausforderung", führte die Bundesfamilienministerin aus. Sie versprach: "Wir werden eine Koordinierungsstelle einrichten, die die Länder und Kommunen darin unterstützt, die Kinder und Jugendlichen aus ukrainischen Waisenhäusern und Kinderheimen mit ihren Betreuungspersonen unterzubringen, zu versorgen und zu betreuen."

17.45 Uhr: Litauen fordert neue Verteidigungsstrategie für Nato-Ostflanke

Litauens Außenminister Gabrielius Landsbergis hat in Reaktion auf den russischen Angriffskrieg in der Ukraine eine neue Strategie zum Schutz des östlichen Nato-Bündnisgebietes gefordert. "Die gesamte Verteidigung der Ostflanke muss strategisch neu geschrieben werden", sagte er der Agentur BNS zufolge am Freitag in Vilnius. "Wir hoffen auf eine schnelle Lösung."

17.09 Uhr: Russischer Unterhändler: Annäherung bei Nato-Frage und Neutralität

Russlands Verhandlungsführer bei den Gesprächen mit Vertretern der Ukraine über ein Ende der Kämpfe, Wladimir Medinski, erklärt, in der Frage einer Neutralität und eines Verzichts der Ukraine auf eine Nato-Mitgliedschaft habe man sich am meisten angenähert. Geredet werde über Nuancen bei Sicherheitsgarantien für die Ukraine, sollte diese nicht Nato-Mitglied werden. Bei der von Russland geforderten Entmilitarisierung der Ukraine sei man auf halbem Weg.

16.20 Uhr: Russland gelingen offenbar keine neuen Geländegewinne

Die russische Armee hat nach Darstellung der Ukraine am Freitag keine Geländegewinne erzielt. Ukrainische Truppen hätten sie daran gehindert, sagt Vize-Verteidigungsministerin Hanna Maljar im Fernsehen. Die russischen Einheiten kämpften mit logistischen Schwierigkeiten bei Treibstoff und Lebensmitteln sowie Kommunikationsproblemen. Die Angaben lassen sich von unabhängiger Seite nicht überprüfen.

16.03 Uhr: Selenskyi wirft Russland Blockade humanitärer Korridore vor

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wirft Russland vor, weiter humanitäre Korridore in die belagerte Stadt Mariupol zu blockieren. Dort sind seit Tagen Wasser und Lebensmittel knapp. Hilfskonvois Konvois sind wegen des anhaltenden Beschusses nicht in der Lage, in die Stadt zu gelangen.

15.50 Uhr: Xi: China und USA sollen sich gemeinsam für Frieden einsetzen

Chinas Präsident Xi Jinping hat im Gespräch mit seinem US-Kollegen Joe Biden chinesischen Staatsmedien zufolge erklärt, dass niemand Interesse an Konflikten wie in der Ukraine haben könne. "So etwas wie die Ukraine-Krise wollen wir nicht sehen", wird Xi zitiert. Die USA und China sollten als ständige Mitglieder des UN-Sicherheitsrats und wichtigste Volkswirtschaften der Welt auch "internationale Verantwortung übernehmen und Anstrengungen für Frieden und Ruhe in der Welt unternehmen". Von amerikanischer Seite gab es zunächst keine Angaben zum Verlauf des Telefonats.

15.43 Uhr: Russische Armee steht rund zehn Kilometer östlich von Kiew

Rund um Kiew kommt es weiterhin zu Gefechten. Die russische Armee versucht seit Tagen, die ukrainische Hauptstadt einzukesseln, stößt dabei aber auf massiven Widerstand. Die russischen Truppen sind rund zehn Kilometer vom östlichen Stadtrand entfernt. Das britische Verteidigungsministerium sprach von enormen Versorgungsproblemen der russischen Armee. Die "ununterbrochenen Gegenangriffe" der ukrainischen Armee "begrenzen das russische Offensivpotenzial erheblich".

15.33 Uhr: Ehemaliger Kreml-Berater legt nach Kritik an Ukraine-Einsatz Posten nieder

Nach Kritik am russischen Militäreinsatz in der Ukraine hat sich der frühere russische Vize-Ministerpräsident Arkadi Dworkowitsch aus der Spitze einer wichtigen russischen Stiftung zurückgezogen. Er gab keine Begründung für seinen Rückzug aus der Stiftung ab. Dworkowitsch, der seit 2018 an der Spitze der Skolkowo-Stiftung stand und auch als Kreml-Berater tätig war, gehört zu den wenigen einflussreichen russischen Vertretern, die den Einsatz der russischen Armee öffentlich verurteilt haben.

15.13 Uhr: Putin-Auftritt im Staatsfernsehen abgebrochen

Kremlchef Wladimir Putin hat die "militärische Spezial-Operation" in der Ukraine als "heldenhaften" Einsatz der russischen Armee gelobt. Es würden alle Pläne umgesetzt, sagte Putin am Freitag im Moskauer Luschniki-Stadion vor Zehntausenden jubelnden Russen mit Blick auf den Krieg in dem Nachbarland. Die Übertragung der Putin-Rede wurde allerdings plötzlich unterbrochen, was für große Verwunderung sorgte.

15.08 Uhr: Noch "hunderte" Menschen unter Trümmern von Theater in Mariupol

Zwei Tage nach der Bombardierung eines Theaters in der südukrainischen Stadt Mariupol sind dort laut Präsident Wolodymyr Selenskyj noch immer "hunderte" Menschen unter den Trümmern eingeschlossen. Mehr als 130 Menschen hätten lebend gerettet werden können, teilte Selenskyj am Freitag mit. Das Theater hatte als Zufluchtsort für Zivilisten gedient, Russland bestreitet eine Verantwortung für das Bombardement des Gebäudes.

14.25 Uhr: 816 zivile Todesopfer seit Kriegsbeginn

In der Ukraine sind seit Anfang des Krieges am 24. Februar bis einschließlich Donnerstag mindestens 816 Zivilisten getötet worden. Das teilt der UN-Menschenrechtsrat in Genf mit. Demnach wurden bis zum 17. März 1333 weitere Menschen verletzt. Die meisten Opfer seien wegen schwerem Artillerie- und Raketenbeschuss zu beklagen gewesen. Die tatsächlichen Zahlen dürften allerdings weit höher liegen. Die Beobachter des Hohen Kommissariats der Vereinten Nationen für Menschenrechte (OHCHR) sind in der Ukraine zwar zahlreich vertreten, Opferzahlen aus besonders umkämpften Gebieten wie etwa Mariupol liegen aber noch nicht vor.

14.16 Uhr: Offenbar ein Toter und Verletzte bei Angriff auf Kiewer Wohngebiet

Bei einem Angriff auf ein Wohnviertel der ukrainischen Hauptstadt Kiew sind nach Angaben von Bürgermeister Vitali Klitschko ein Mensch getötet und 19 verletzt worden. Unter den Verwundeten im Stadtteil Podil seien vier Kinder, sagte Klitschko am Freitag in einem Video, das er auf Telegram veröffentlichte. Russische Truppen hätten Wohnhäuser, Kindergärten und eine Schule beschossen. Diese Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

14.20 Uhr: Bürgermeister von Lwiw bittet um Hilfe für Flüchtlinge

Der Bürgermeister der westukrainischen Stadt Lwiw, Andrij Sadowij, hat angesichts von Hunderttausenden Kriegsflüchtlingen um internationale Hilfe gebeten. Am dringendsten benötigt werde Geld für die Versorgung der Menschen mit Nahrungsmitteln und Medikamenten sowie für den Bau von Containerhäusern, mobilen Duschen und Toiletten, sagte Sadowij der "Süddeutschen Zeitung. "Wir können die Menschen ja nicht ewig in einem Turnsaal oder auf einer Theaterbühne unterbringen." Die Stadt Lwiw und die gleichnamige Region haben Sadowij zufolge jeweils rund 200 000 geflüchtete Menschen aufgenommen.

14.14 Uhr: Russische Diplomaten ausgewiesen

Die drei baltischen Staaten und Bulgarien weisen insgesamt zwanzig russische Diplomaten aus. Lettland und Estland hätten je drei Diplomaten ausgewiesen, teilen die Außenministerien mit. In Litauen betrifft der koordinierte Schritt vier Diplomaten. Grund seien Aktivitäten, die dem diplomatischen Status der Betroffenen zuwiderliefen, und die anhaltende russische Aggression in der Ukraine. Auch Litauen spricht von Solidarität mit der Ukraine. Estland erklärt, die Diplomaten hätten direkt und aktiv seine Sicherheit untergraben und Propaganda verbreitet, die Russlands Militäreinsatz rechtfertige. Bulgarien erklärt zehn russische Diplomaten zu unerwünschten Personen und begründet dies mit Aktivitäten, die dem diplomatischen Status nicht angemessen seien. Die russische Botschaft in Sofia bezeichnet dies als weiteren aggressiven Schritt, auf den angemessen reagiert werde.

14.08 Uhr: EU überweist weiteren Teil von Milliardenhilfe an Ukraine

Die Europäische Union hat die zweite Tranche einer Milliardenhilfe an die Ukraine überwiesen. Wie die EU-Kommission am Freitag in Brüssel mitteilte, wurden 289 Millionen Euro ausgezahlt. Vergangene Woche wurden bereits 300 Millionen überwiesen. Insgesamt sind 1,2 Milliarden an Notfallkrediten vorgesehen. Die restlichen rund 600 Millionen sollen im Laufe des Jahres folgen. Die Nothilfe soll angesichts der Bedrohung durch Russland vor allem die wirtschaftliche und finanzielle Stabilität der Ukraine sichern.

13.50 Uhr: 3,27 Millionen Menschen seit Kriegsbeginn geflohen

Nach einer Zählung des UN-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR) sind seit Beginn der russischen Invasion am 24. Februar 3,27 Millionen Menschen aus der Ukraine geflohen. Damit stieg die Zahl der Flüchtlinge seit dem Vortag um mehr als 100.000. Viele Menschen flüchten vor allem nach Polen, aber auch in die Nachbarländer Ungarn, Rumänien, die Slowakei oder Moldau. Hinzu kommen laut UNHCR rund zwei Millionen Flüchtlinge innerhalb der Ukraine. Die UN-Unterorganisation schätzt, dass etwa 13 Millionen Menschen innerhalb der Ukraine humanitäre Hilfen benötigen. Es handelt sich um die größte Flüchtlingsbewegung innerhalb Europas seit dem Zweiten Weltkrieg.

13.37 Uhr: Ukraine will EU-Beitritt nicht aufgeben

Die Ukraine will nach eigenen Angaben in den Verhandlungen mit Russland ihren Antrag auf Beitritt zur Europäischen Union nicht aufgeben. Man werde nicht darauf verzichten, um einen Kompromisses als Teil einer Vereinbarung mit Russland zur Beendigung des Krieges zu erreichen, sagt der stellvertretende Stabschef des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, Andrij Sybiha. "Ich werde kategorisch sagen, dass dies absolut inakzeptabel ist. Es ist unsere Entscheidung, der Antrag auf EU-Mitgliedschaft wurde eingereicht und wird nun in die Tat umgesetzt", sagt Sybiha im ukrainischen Fernsehen.

13.14 Uhr: Putin berät mit nationalem Sicherheitsrat über Ukraine

Unter Vorsitz von Präsident Wladimir Putin hat sich Russlands nationaler Sicherheitsrat mit der Lage in der Ukraine befasst. "Bei dem Treffen wurde die aktuelle internationale Situation besprochen und der Meinungsaustausch über die laufende Spezial-Operation der russischen Streitkräfte in der Ukraine fortgesetzt", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow der Agentur Interfax zufolge. Moskau nennt den Krieg gegen das Nachbarland eine "militärische Spezial-Operation".

12.42 Uhr: Moskau berichtet von ukrainischem Beschuss auf Melitopol

Russlands Armee hat eigenen Angaben zufolge einen ukrainischen Raketenangriff auf die südukrainische Stadt Melitopol abgewehrt. In der Nacht zum Freitag habe das ukrainische Militär Raketen vom Typ Totschka-U auf Wohngebiete der von russischen Einheiten besetzten Stadt gefeuert, sagte der Sprecher des Verteidigungsministeriums in Moskau, Igor Konaschenkow. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig prüfen.

12.38 Uhr: UN: Wasser-Reserven in Mariupol gehen zu Ende

Die Vereinten Nationen sind extrem besorgt über die Lage in der umkämpften Stadt Mariupol in der Ukraine. Ein Sprecher des Welternährungsprogramms (WFP) sagte am Freitag in Genf: "Die letzten Reserven an Essen und Wasser gehen zu Ende." Zudem fehlten Versorgungsgüter und Medikamente, was verheerende Konsequenzen haben könne, hieß es vom UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR). Immer noch könnten keine Hilfskonvois die Stadt erreichen. Auch sonst sei die Versorgungskette nicht mehr gewährleistet. Aus Angst vor Schüssen zögerten Lkw-Fahrer, sich ans Steuer zu setzen.

12.20 Uhr: Ostukrainisches Kramatorsk meldet Tote und Verletzte

Beim Beschuss der Großstadt Kramatorsk im Gebiet Donezk in der Ostukraine sind den örtlichen Behörden zufolge zwei Menschen getötet und sechs verletzt worden. Pawlo Kyrylenko vom Koordinierungszentrum der Region machte die russische Armee für den Angriff verantwortlich. Kyrylenko zufolge trafen Raketen am Morgen ein Wohn- und ein Verwaltungsgebäude. Die Angaben konnten nicht unabhängig überprüft werden. Russland bestreitet, zivile Ziele in der Ukraine anzugreifen.

11:55 Uhr: 35.000 Zivilisten an zwei Tagen aus Mariupol geflüchtet

Etwa 35.000 Zivilisten haben die umkämpfte ukrainische Hafenstadt Mariupol nach ukrainischen Angaben während der vergangenen zwei Tage verlassen. Diese Zahl nannte der Leiter der militärisch-zivilen Verwaltung von Donezk, zu der auch Mariupol gehört, Pawlo Kirilenko.

11.30 Uhr: UN-Ernährungsprogramm: Lieferkette in Ukraine bricht zusammen

Das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen WFP warnt, die Lieferkette bei Lebensmitteln in der Ukraine bricht zusammen. Zahlreiche Infrastrukturen seien zerstört, Geschäfte und Lagerhäuser leer. Besonders bedrohlich sei die Lage in eingekesselten Städten wie Mariupol, sagt der WFP-Koordinator für die Ukraine, Jakob Kern. Konvois des Programms seien nicht in der Lage, in die Stadt zu gelangen.

11.04 Uhr: Polen kündigt formellen Antrag für Nato-Friedensmission an

Die polnische Regierung will formell einen Friedenseinsatz der Nato in der Ukraine beantragen. Eine entsprechende Vorlage werde beim nächsten Gipfel eingereicht, kündigt Ministerpräsident Mateusz Morawiecki an.

10.52 Uhr: Scholz drängt Putin zu Waffenstillstand

Bundeskanzler Olaf Scholz hat Russlands Präsidenten Wladimir Putin nach Angaben eines Regierungssprechers zu einem möglichst schnellen Waffenstillstand in der Ukraine aufgefordert. In einem knapp einstündigen Gespräch habe Scholz am Freitag zudem darauf gepocht, dass die humanitäre Lage verbessert werden müsse und man sich um eine diplomatische Lösung des Konflikts bemühen solle, teilte der Sprecher mit.

Russische Nachrichtenagenturen meldeten, Putin habe Scholz gesagt, dass die Ukraine versuche, die Gespräche mit Russland zu verlangsamen. Die Regierung in Kiew habe unrealistische Vorschläge unterbreitet. Die russische Führung sei bereit, nach Lösungen zu suchen, die ihren grundsätzlichen Einstellungen entsprechen.

10.08 Uhr: Mehr als 197.000 Ukraine-Flüchtlinge in Deutschland gemeldet

Die Bundespolizei hat am Donnerstag rund 10.000 neue Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine in Deutschland registriert. Damit sind nun 197.423 Flüchtlinge festgestellt worden, wie das Bundesinnenministerium am Freitag mitteilte. Die Zahl wird von der Bundespolizei ermittelt, die derzeit verstärkte Kontrollen auch in Zügen durchführt. Die tatsächliche Zahl kann aber höher sein, weil es an der deutsch-polnischen Grenze keine regulären Kontrollen gibt und sich Menschen mit ukrainischem Pass zunächst für 90 Tage frei in der EU bewegen können. Sie müssen sich erst registrieren, wenn sie staatliche Leistungen beantragen.

09.59 Uhr: Polen zählt mehr als zwei Millionen Flüchtlinge aus der Ukraine

In Polen sind nach Angaben des Grenzschutzes seit dem Beginn des Kriegs in der Ukraine mehr als zwei Millionen Flüchtlinge aus dem Nachbarland eingetroffen. Es seien hauptsächlich Frauen und Kinder, teilte die Behörde am Freitag per Twitter mit. Allein am Donnerstag waren es demnach rund 52.500 Menschen. Dies sei ein Rückgang um elf Prozent im Vergleich zum Vortag. Aus Polen in die Ukraine hätten seit Kriegsbeginn am 24. Februar etwa 227.000 Menschen die Grenze überquert.

09.54 Uhr: Nato-Generalsekretär: Wachsam sein vor Einsatz von Chemiewaffen

Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg zufolge sollten die Verbündeten genau verfolgen, ob Russland den Einsatz chemischer Waffen plant. "Wir haben die sehr gefährliche Rhetorik Russlands gesehen, nukleare Rhetorik, aber auch die falschen Anschuldigungen gegen die Ukraine und die Nato-Verbündeten, dass wir den Einsatz chemischer Waffen vorbereiten. Das ist absolut falsch", sagte Stoltenberg am Freitagmorgen im Deutschlandfunk. "Aber natürlich müssen wir wachsam sein und sehr genau verfolgen, was Russland tut, ob es eine Art Operation unter falscher Flagge plant, die auch den Einsatz chemischer Waffen beinhaltet." Russland habe schon früher chemische Kampfstoffe eingesetzt und dem Assad-Regime in Syrien den Einsatz chemischer Waffen erleichtert.

09.40 Uhr: London: Moskau hat Probleme bei Versorgung der Truppen

Moskau hat nach Einschätzung der britischen Geheimdienste angesichts seines stockenden Vormarsches in der Ukraine Probleme, die eigenen Truppen mit Lebensmitteln oder Benzin zu versorgen. Dass Russland keine Kontrolle über den Luftraum habe und sich kaum über unbefestigtes Gelände bewege, verhindere, dass die russische Armee effektiv mit dem Nötigsten versorgt werden könne, hieß es in der Nacht zum Freitag in einem Geheimdienst-Update des britischen Verteidigungsministeriums.

Die Gegenangriffe ukrainischer Kräfte zwängen Russland dazu, viele Soldaten dafür einzusetzen, ihre eigenen Versorgungswege zu verteidigen. Dies schwäche die russische Kampfstärke deutlich, hieß es.

09.39 Uhr: Gouverneur: Russisches Bombardement verhindert Evakuierungen in Region Luhansk

In der ostukrainischen Region Luhansk verhindert den Behörden zufolge häufiger und weit verbreiteter Beschuss durch russische Streitkräfte eine sichere Evakuierung von Städten und Dörfern an der Front. Seit Beginn des Krieges am 24. Februar seien 59 Zivilisten in der Region getötet und mehrere Wohngebiete vollständig zerstört worden, sagt der Gouverneur von Luhansk, Serhij Gaidai. "Es gibt keine einzige Gemeinde, die nicht unter Beschuss geraten ist", sagt er im staatlichen Fernsehen und nannte die Städte Sewerodonezk, Rubischne und Popasna als besondere Brennpunkte. Die Behörden hofften, dass für Samstag eine zeitweilige Waffenruhe vereinbart werden könne, damit Lastwagen Lebensmittel, Medikamente und andere Hilfsgüter zu den notleidenden Menschen bringen könnten. Luhansk liegt in der Region Donbass, die teils von Russland unterstützten Separatisten kontrolliert wird.

09.33 Uhr: Zerstörtes Theater in Mariupol - "Italien bereit für Wiederaufbau"

Italiens Kulturminister hat Unterstützung beim Wiederaufbau des im Krieg zerstörten Theaters in der ukrainischen Küstenstadt Mariupol zugesagt. "Italien ist bereit, das Theater von Mariupol wiederaufzubauen", schrieb Dario Franceschini am Donnerstagabend auf Twitter. Der Ministerrat habe seinen Vorschlag angenommen, der Ukraine finanzielle Mittel anzubieten, um das Gebäude wieder aufzubauen, sobald es möglich sei. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj dankte dem Italiener auf Twitter. Franceschini gehe mit gutem Beispiel voran.

Am Mittwoch zerstörte ein Bombenabwurf das Theater, in dem Menschen Schutz suchten, weitgehend. Wie viele Menschen dabei verletzt und getötet wurden, war zunächst unklar.

09.16 Uhr: Ukraine kündigt erneut neun Fluchtkorridore für Zivilisten an

Ukrainischen Angaben zufolge sind für Freitag landesweit erneut neun Fluchtkorridore geplant, über die Zivilisten aus umkämpften Gebieten in Sicherheit gebracht werden sollen. Aus der von Russland belagerten Hafenstadt Mariupol sollen Menschen ins nordwestlich gelegene Saporischschja fliehen können, sagte Vizeregierungschefin Iryna Wereschtschuk am Vormittag in einer Videobotschaft. Weitere sogenannte Korridore soll es beispielsweise in der nordöstlichen Region Sumy geben, die aus verschiedenen Städten ins zentralukrainische Poltawa führen.

Nach Mariupol, wo die Lage besonders dramatisch ist, sei zudem noch immer ein Tanklaster mit Kraftstoff für Privatautos auf dem Weg, sagte Wereschtschuk.

09.16 Uhr: Moskau: Russische Armee kämpft im Stadtzentrum von Mariupol

Die russische Armee ist nach eigenen Angaben mit ihren separatistischen Verbündeten ins Stadtzentrum der Hafenstadt Mariupol im Südosten der Ukraine vorgerückt, wo am Freitag gekämpft wurde. "In Mariupol ziehen die Einheiten der Volksrepublik Donezk mit Unterstützung der russischen Streitkräfte ihren Belagerungsring enger und bekämpfen die Nationalisten im Zentrum der Stadt", erklärte der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow.

Der Sprecher versicherte auch, dass die russischen Streitkräfte und die pro-russischen Separatisten inzwischen 90 Prozent des Gebietes der Region Luhansk kontrollierten, die ebenso wie Donezk von Moskau als unabhängige "Volksrepublik" anerkannt wurde.

07.42 Uhr: Russland verhängt Flugverbotszone über Donbass-Region

Russland hat einem heimischen Medienbericht zufolge eine Flugverbotszone über die ostukrainische Donbass-Region verhängt. Dies meldet die russische Nachrichtenagentur Interfax unter Berufung auf einen Vertreter der dortigen Separatistenregion Donezk.

07.17 Uhr: Heftige Explosionen am Flughafen von Lwiw

Russische Streitkräfte haben nach Angaben des Bürgermeisters von Lwiw das Flughafengelände der westukrainischen Stadt angegriffen. "Mehrere Raketen schlugen in einer Fabrik ein, in der Flugzeuge repariert werden", schrieb der Bürgermeister Andrij Sadowyj am Freitagmorgen auf Facebook. Das Gebäude sei durch den Beschuss zerstört worden. Opfer gebe es bislang keine, der Betrieb der Werkstatt sei zuvor bereits eingestellt worden.

Zeugen berichteten von einer heftigen Explosion. Über dem Gebiet stieg eine dichte Rauchwolke auf. Rettungskräfte seien im Einsatz, erklärte der Bürgermeister weiter. Auch Beobachtungen von Reportern britischer und polnischer Medien legten nahe, dass mehrere mutmaßlich russische Marschflugkörper am Flughafen der Stadt eingeschlagen seien.

06.52 Uhr: Medien melden Luftalarm in fast allen Regionen der Ukraine

In fast allen Gebieten der Ukraine hat es in der vergangenen Nacht Luftalarm gegeben. Das berichten ukrainische Medien. Aus Lwiw im Westen werden mehrere Explosionen gemeldet. Auch auf die Stadt Tschernihiw im Norden haben russische Truppen laut der ukrainischen Regierung die Nacht über ihre Angriffe fortgesetzt, ebenso in Browary im Großraum Kiew. Die Situation sei aber insgesamt unter Kontrolle, die russischen Truppen würden weitgehend zurückgehalten, meldet der ukrainische Generalstab.

05.15 Uhr: Blinken besorgt über mögliche chinesische Unterstützung Russlands

US-Präsident Joe Biden und Chinas Präsident Xi Jinping werden heute um 14 Uhr deutscher Zeit miteinander telefonieren, um über den Krieg in der Ukraine zu sprechen. US-Außenminister Antony Blinken zufolge wollen die USA deutlich machen, dass China die Verantwortung für alle Maßnahmen trage, die es zur Unterstützung der russischen Aggression ergreife. "Wir sind besorgt, dass China erwägt, Russland direkt mit militärischer Ausrüstung für den Einsatz in der Ukraine zu unterstützen", so Blinken. China hat solche Pläne bisher dementiert. Washington ist auch besorgt darüber, dass China Russland dabei helfen könnte, die von den westlichen Staaten verhängten Wirtschaftssanktionen zu umgehen.

03.29 Uhr: Wohl mehr Personen in Theater in Mariupol

In dem bombardierten Theater in der ukrainischen Stadt Mariupol könnten sich noch mehr Menschen befunden haben als bisher angenommen. Der ukrainische Abgeordnete Serhij Taruta schrieb in der Nacht zu Freitag auf Facebook, dort seien zuletzt offenbar noch mindestens 1300 Menschen gewesen. Das habe er von Personen erfahren, die im Theater gewesen und aus Mariupol hinausgekommen seien. Davor war der Stadtrat von rund 1000 Personen ausgegangen, die dort Schutz gesucht hatten.

Aussagen der ukrainischen Abgeordneten Olga Stefanyschyna zufolge wurden am Donnerstag rund 130 Zivilisten aus dem Theater gerettet. Taruta schrieb auf Facebook weiter, es sei noch immer unklar, wie viele Verletzte und Tote es gebe.

02.19 Uhr: Selenskyj: Ukrainische Armee hält weiter Schlüsselgebiete

Nach Angaben der ukrainischen Staatsführung halten die Streitkräfte mehr als drei Wochen nach Beginn des russischen Angriffskriegs weiter die wichtigsten Gebiete, in die Russlands Armee vorzudringen versucht. Die Truppen antworteten auch auf jeden Angriff russischer Einheiten, sagte Präsident Wolodymyr Selenskyj in einer in der Nacht zu Freitag veröffentlichen Videobotschaft.

Selenskyj richtete sich auch an die Menschen in Städten wie Mariupol im Süden, Charkiw im Osten und Tschernihiw im Norden, die von russischen Truppen belagert werden und teils schweren Schaden durch die Kämpfe genommen haben. Die Bewohnerinnen und Bewohner würden nicht im Stich gelassen, versicherte der Präsident. Von der Armee bis zur Kirche tue jeder alles für die Menschen. Selenskyj versprach ihnen: "Ihr werdet frei sein."

02.10 Uhr: Japan und Australien verhängen weitere Sanktionen gegen Russland

Japan will weitere Sanktionen gegen 15 russische Einzelpersonen und neun Organisationen verhängen. Darunter soll auch der staatliche Waffenexporteur Rosoboronexport fallen. Australien verhängt weitere Sanktionen gegen das russische Finanzministerium und elf weitere Banken und Regierungsorganisationen. "Mit der kürzlich erfolgten Einbeziehung der russischen Zentralbank hat Australien nun alle russischen Regierungsstellen ins Visier genommen, die für die Emission und Verwaltung der russischen Staatsschulden verantwortlich sind", erklärt Außenministerin Marise Payne.

01.22 Uhr: Russland will vorerst nicht über Ukraine-Resolution abstimmen lassen

Russland verzichtet im UN-Sicherheitsrat vorerst auf eine Abstimmung über seinen Resolutionsentwurf zur humanitären Situation in der Ukraine. Die USA und Albanien hätten Druck auf andere Mitglieder ausgeübt, die Resolution abzulehnen, sagte der russische UN-Botschafter Wassili Nebensia. Er betonte aber, Russland ziehe seinen Resolutionsentwurf nicht zurück. Die USA, Frankreich und Großbritannien könnten die Resolution mit ihrem Veto verhindern, falls es überhaupt eine Mehrheit dafür geben sollte.

Westliche Staaten kritisieren, in dem russischen Entwurf werde die Verantwortung für den von Russland ausgelösten Krieg nicht erwähnt. "Wenn es Russland tatsächlich um die humanitäre Krise geht, die es selbst verursacht hat, kann es seine Angriffe auf die Menschen in der Ukraine einfach stoppen", sagte die amerikanische UN-Botschafterin Linda Thomas-Greenfield.

Donnerstag, der 17. März

23.50 Uhr: Blinken nennt russische Angriffe auf Zivilisten "Kriegsverbrechen"

US-Außenminister Antony Blinken hat die russischen Angriffe auf Zivilisten in der Ukraine als "Kriegsverbrechen" bezeichnet. US-Präsident Joe Biden habe am Mittwoch gesagt, dass seiner Meinung nach in der Ukraine Kriegsverbrechen begangen würden, "und ich persönlich stimme dem zu", sagte Blinken vor Journalisten. Absichtlich Zivilisten anzugreifen, sei ein Kriegsverbrechen. "Nach all den Zerstörungen der vergangenen Wochen fällt es mir schwer, zu dem Schluss zu kommen, dass die Russen etwas Anderes tun".

23.10 Uhr: Uno fordert Untersuchung zu zivilen Opfern

Die Vereinten Nationen haben eine Untersuchung zu den vielen zivilen Opfern und zerstörten Wohnhäusern, Schulen und Krankenhäusern in der Ukraine gefordert. Die Verantwortlichen müssten zur Rechenschaft gezogen werden, sagte die UN-Untergeneralsekretärin für politische Angelegenheiten, Rosemary DiCarlo, dem UN-Sicherheitsrat in New York. Im humanitären Völkerrecht sei eindeutig geregelt, dass direkte Angriffe auf Zivilisten bei Militäreinsätzen verboten seien. Dennoch sei es in der Ukraine so, dass wahllos auch Wohngebiete beschossen würden.

22.35 Uhr: Bericht: Mehr als 3800 Menschen aus belagerten Städten gerettet

Nach Angaben eines hochrangigen Mitarbeiters der ukrainischen Regierung konnten 3810 Menschen aus belagerten Städten in Sicherheit gebracht werden, wie die ukrainische Nachrichtenagentur Interfax berichtete. Die stellvertretende ukrainische Ministerpräsidentin Irina Wereschtschuk sagt bei einer Pressekonferenz, rund 2000 Menschen sei es gelungen, die eingekesselte Stadt Mariupol zu verlassen.

21.55 Uhr: Russland greift laut Pentagon zunehmend zivile Einrichtungen an

Das russische Militär greift in der Ukraine nach Angaben der US-Regierung vermehrt zivile Einrichtungen an. "Wir haben eine Zunahme der Angriffe auf zivile Infrastruktur und zivile Ziele festgestellt", sagte ein hoher US-Verteidigungsbeamter. Gleichzeitig beobachte man stellenweise schwindende Moral bei den russischen Soldaten. "Wir haben keinen Einblick in jede Einheit und jeden Standort. Aber wir haben sicherlich anekdotische Hinweise darauf, dass die Moral in einigen Einheiten nicht hoch ist", sagte der Beamte.

Beachtenswert sei außerdem, dass das russische Militär darüber nachdenken würde, Nachschub in die Ukraine zu bringen. Man sehe zwar aktuell noch nicht, dass das passiere. Aber allein, dass dies ein Thema sei, sei ein Zeichen für Sorge auf russischer Seite, sagte der Beamte.

20.40 Uhr: WHO belegt über 40 Angriffe auf medizinische Einrichtungen

Die Weltgesundheitsorganisation WHO erklärt, es gebe 43 nachgewiesene Fälle von Angriffen auf medizinische Einrichtungen in der Ukraine. Dabei seien zwölf Menschen getötet und mehrere Dutzend verletzt worden, sagt WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus. "In jedem Konflikt stellen Angriffe auf Gesundheitseinrichtungen eine Verletzung des Völkerrechts dar", sagt Ghebreyesus.

20.25 Uhr: Europarat setzt Beziehungen zu Belarus aus

Der Europarat setzt seine Beziehungen zu Belarus wegen der "Beteiligung des Landes" an der russischen Invasion in der Ukraine aus. Es sei beschlossen worden, "alle Beziehungen zu Belarus auszusetzen", erklärte der Rat. Zugleich kündigte die Institution an, die Verbindung mit der belarussischen Zivilgesellschaft und der Opposition im Exil stärken zu wollen.

Die Ankündigung folgte einen Tag nach dem Ausschluss Russlands aus dem Europarat, dem das Land seit 1996 angehörte. Belarus hingegen ist kein Vollmitglied des Europarats, da es die Europäische Menschenrechtskonvention nicht unterzeichnet hat.

19.20 Uhr: Kampfmoral der russischen Truppen sinkt nach US-Angaben

Die USA haben nach Angaben eines hochrangigen Mitarbeiters des Verteidigungsministeriums Hinweise auf eine nachlassende Kampfmoral in einigen Einheiten der russischen Truppen. Die Hinweise benennt er nicht. Als Gründe würden mangelhafte Führung, kaum Informationen über Sinn und Zweck des Einsatzes und der unerwartet heftige Widerstand angenommen.

19.10 Uhr: Lambrecht kündigt weitere Hilfen für Ukraine an

Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) hat nach dem Hilfsappell des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj weitere Unterstützung in Aussicht gestellt. "Die Rede von Präsident Selenskyj heute im Deutschen Bundestag hat sehr betroffen gemacht, sehr - weil sie nochmal deutlich gemacht hat, in welcher Situation die Menschen in der Ukraine gerade leben", sagte Lambrecht bei einem Treffen mit Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg.

Die Lage zeige, dass gehandelt werde müsse. Es werde auch gehandelt, sagte Lambrecht. Allerdings werde über militärische Lieferungen nicht mehr detailliert öffentlich gesprochen, damit "diejenigen, die diese Lieferungen durchführen, nicht zur Zielscheibe werden".

18.45 Uhr: Bund und Länder warnen vor Anfeindungen russischstämmiger Mitbürger

Bund und Länder haben vor dem Hintergrund des Ukraine-Kriegs zu einem friedlichen Umgang mit russischstämmigen Mitbürgern aufgerufen. Es gebe "keinerlei Rechtfertigung", Menschen aus Russland "zu beschuldigen, zu beleidigen oder gar körperlich anzugreifen", heißt es im Beschluss der Bund-Länder-Konferenz. Jede Straftat in diesem Bereich werde "konsequent verfolgt".

18.40 Uhr: Tote durch russischen Einsatz von Streumunition

Russische Truppen haben Angaben der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch zufolge im Krieg gegen die Ukraine bereits mehrfach völkerrechtswidrig Streumunition eingesetzt. Berichten zufolge seien am vergangenen Sonntag in der dicht besiedelten Stadt Mykolajiw neun Zivilisten getötet worden, die offenbar an einem Geldautomaten Schlange gestanden hätten, heißt es in einer Mitteilung der Organisation.

"Mehrere Wohngebiete in Mykolajiw wurden innerhalb einer Woche von Streumunitionsangriffen erschüttert", zitierte Human Rights Watch die Krisen- und Konfliktforscherin Belkis Wille. Russland werde aufgefordert, solche Einsätze einzustellen. Die Ukraine wirft Russland immer wieder gezielte Angriffe gegen Zivilisten vor. Moskau dementiert das.

18.30 Uhr: G7-Außenminister drohen Kriegsverbrechern

Die Außenminister der G7-Staaten haben die "wahllosen Angriffe auf Zivilisten" durch russische Truppen in der Ukraine scharf verurteilt. Alle für Kriegsverbrechen Verantwortlichen würden zur Rechenschaft gezogen, warnten sie nach einer Videokonferenz, an der auch der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell teilnahm.

Wegen des "nicht provozierten und schändlichen Krieges" des russischen Präsidenten Wladimir Putin seien Millionen von Menschen zur Flucht gezwungen, hieß es in der Erklärung weiter. Auch die Zerstörung von Infrastruktur, Krankenhäusern, Theatern und Schulen gehe weiter.

"Diejenigen, die für Kriegsverbrechen, einschließlich des wahllosen Einsatzes von Waffen gegen Zivilisten, verantwortlich sind" würden zur Rechenschaft gezogen, warnten die Minister Deutschlands, Frankreichs, Italiens, Japans, Großbritanniens und der USA. Sie begrüßten in dem Zusammenhang "die laufenden Ermittlungs- und Beweiserhebungsarbeiten, auch durch den Chefankläger des Internationalen Strafgerichtshofs."

18.25 Uhr: Etwa 80 Prozent der Wohnungen in Mariupol zerstört

In der vom Krieg stark betroffenen ukrainischen Hafenstadt Mariupol sind nach örtlichen Angaben etwa 80 Prozent der Wohnungen zerstört und davon rund 30 Prozent nicht wieder aufzubauen. "Täglich werden durchschnittlich 50 bis 100 Bomben auf die Stadt geworfen. Die Verwüstung ist enorm", teilte der Rat der Stadt am Donnerstag bei Telegram mit.

Mariupol sei seit 16 Tagen blockiert, Tausende müssten vor russischem Beschuss Deckung suchen in Schutzräumen, hieß es.

18.10 Uhr: Macron schließt Besuch in Kiew nicht aus

Der französische Präsident Emmanuel Macron schließt einen Besuch in der von russischen Truppen belagerten ukrainischen Hauptstadt Kiew nicht aus. Er würde dem Vorbild der Ministerpräsidenten von Polen, Tschechien und Slowenien folgen, sagt Macron. Eine solche Reise müsse aber zum richtigen Zeitpunkt kommen und nützlich für die Lösung der Krise sein.

18.01 Uhr: Ukraine meldet mehr als 20 Tote bei Angriff auf Stadt nahe Charkiw

Bei einem Angriff im ostukrainischen Gebiet Charkiw sind Behördenangaben zufolge 21 Menschen getötet worden. Weitere 25 Menschen seien in der Stadt Merefa verletzt worden, teilte die Bezirksstaatsanwaltschaft mit. Zuvor hatte die ukrainische Armee bereits mitgeteilt, dass russische Truppen in der vergangenen Nacht in Merefa eine Schule und ein Kulturhaus beschossen hätten. Das ließ sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Merefa liegt knapp 30 Kilometer südwestlich der Großstadt Charkiw. Die Ukraine wirft Russland immer wieder vor, gezielt auch Zivilisten anzugreifen. Moskau bestreitet das.

17.56 Uhr: Ankara - Ukraine will auch Deutschland und Türkei als Garanten für mögliches Abkommen

Die Ukraine will nach türkischen Angaben, dass Deutschland und die Türkei als Garanten für ein mögliches Sicherheitsabkommen mit Russland einstehen. Die Ukraine habe vorgeschlagen, dass die fünf ständigen Mitglieder des UN-Sicherheitsrats sowie die Türkei und Deutschland als Garanten für ein Sicherheitsabkommen zwischen Moskau und Kiew fungierten, sagte der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu bei einem Treffen mit seinem ukrainischen Kollegen Dmytro Kuleba in Lwiw.

Bei einem Besuch am Vortag in Moskau habe er "gesehen, dass die Russische Föderation darin kein Hindernis sieht und ein solches Angebot akzeptieren könnte", sagte Cavusoglu: "Die Hoffnungen auf eine Waffenruhe sind gestiegen." Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan bekräftigte derweil gegenüber Russlands Staatschef Wladimir Putin sein Angebot, ein Gipfeltreffen zwischen Putin und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in der Türkei zu ermöglichen.

17.49 Uhr: Söder - Bund und Länder beim Thema Flüchtlinge "einen Schritt weiter"

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) sieht Bund und Länder bei der Bewältigung der hohen Flüchtlingszahlen nun in einem guten Miteinander. "Alle wollen helfen, und alle sind bereit, zusammenzuarbeiten", sagte Söder nach Beratungen der Ministerpräsidenten mit der Bundesregierung.

Zuletzt hätten die Länder viel alleine stemmen müssen, nun habe man "gemeinsame Grundüberzeugungen" gefunden, man sei "einen Schritt weiter". Einigkeit herrsche über die Verteilung der Flüchtlinge auf die Bundesländern nach dem Königsteiner Schlüssel. Zudem nehme der Bund die Registrierung federführend in die Hand. Bei der Finanzierung sei man zwar noch zu keinem definitiven Ergebnis gekommen, "aber zum Bewusstsein, dass der Bund sich substanziell beteiligen muss".

17.40 Uhr: Biden wirft Putin inhumane Brutalität in der Ukraine vor

US-Präsident Joe Biden hat Kremlchef Wladimir Putin ein brutales Vorgehen in der Ukraine vorgeworfen. "Putins Brutalität und das, was seine Truppen in der Ukraine machen, ist einfach unmenschlich", sagte Biden in einer Videoschalte mit dem irischen Ministerpräsidenten Micheál Martin.

17.30 Uhr: Scholz - Bund und Länder werden "alle Kräfte bündeln"

Bund und Länder sind sich einig im Umgang mit den Flüchtlingen aus der Ukraine, wie Bundeskanzler Olaf Scholz nach der Spitzenrunde in Berlin sagte. Es sei klar, "dass das eine große, große Herausforderung werden wird", so Scholz. Es gehe jetzt darum, schnell und unkompliziert Hilfe zu leisten, dazu würden Bund und Länder "alle Kräfte bündeln".

Scholz versprach Ländern und Kommunen finanzielle Unterstützung bei der Aufnahme und Versorgung der Kriegsflüchtlinge. "Die Bewältigung dieser Herausforderungen ist eine gemeinsame Aufgabe unseres Staates", sagte der Kanzler. Bund und Länder hätten deshalb vereinbart, die Finanzfragen in einer Arbeitsgruppe bis zu ihrem nächsten Treffen am 7. April zu klären.

17.24 Uhr: G7-Außenminister fordern humanitäre Korridore und Ahndung von Kriegsverbrechen

Die G7-Gruppe der führenden westlichen Industrienationen hat Russland aufgefordert, unverzüglich humanitäre Hilfe für Mariupol und andere belagerte ukrainische Städte zu ermöglichen. Belagerungen und die Verweigerung humanitärer Hilfe seien nicht hinnehmbar, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung.

Die Runde habe sich verpflichtet, die humanitäre Hilfe erheblich aufzustocken, da die Bedürfnisse des ukrainischen Volkes aufgrund der Aggression Russlands täglich wüchsen. Notwendig sei eine verstärkte internationale Hilfe auch für die Nachbarländer der Ukraine. Die G7-Staaten treten zudem dafür ein, Kriegsverbrechen zu ahnden. Diejenigen, die für Kriegsverbrechen "einschließlich des wahllosen Einsatzes von Waffen gegen Zivilisten, verantwortlich sind", müssten zur Rechenschaft gezogen werden.

17.18 Uhr: Stadtrat von Mariupol - Noch über 350.000 Menschen in der Stadt

Im von russischen Truppen eingekesselten Mariupol harren nach Angaben des Stadtrates noch immer mehr als 350.000 Menschen aus. Bislang sei es rund 30.000 Zivilisten gelungen, die Hafenstadt im Südosten der Ukraine zu verlassen. Die Stadt wird immer wieder von russischen Truppen beschossen. In den Trümmern eines Theaters, in dem Hunderte Zivilisten vor russischen Luftangriffen Zuflucht gesucht hatten, suchten Rettungskräfte weiter nach Überlebenden, erklärte der Stadtrat. Es sei noch immer unmöglich zu sagen, wie viele Opfer es gegeben habe. Russland bestreitet, das Theater angegriffen zu haben.

17.11 Uhr: "Sound of Peace" - Solidaritätskonzert vor dem Brandenburger Tor

Mit einer großen Solidaritätskundgebung vor dem Brandenburger Tor wollen Kulturschaffende ihre Unterstützung für die Ukraine demonstrieren. Mit "Sound of Peace" ist am Sonntag eine musikalische Kundgebung für den Frieden in Europa geplant. Auftreten sollen unter anderem Sarah Connor, The BossHoss, Peter Maffay, Adel Tawil, Hartmut Engler, Silbermond, In Extremo und Revolverheld. Sprechen soll Natalia Klitschko, Frau des Bürgermeisters von Kiew und Ex-Profiboxers Vitali Klitschko.

Ziel von "Sound of Peace" sei es, über das Zeichen für Demokratie und Menschenrechte hinaus viele Spenden zu sammeln, um die Opfer des Krieges in der Ukraine zu unterstützen, so die Veranstalter.

17.01 Uhr: Erdogan regt bei Putin Treffen mit Selenskyj an

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat mit Wladimir Putin über die jüngste Entwicklung im Ukraine-Krieg und die humanitäre Lage dort gesprochen. Erdogan habe betont, dass einige Fragen in einem direkten Treffen zwischen Putin und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj gelöst werden könnten, hieß es in einer Erklärung, die von der türkischen Präsidentschaft veröffentlicht wurde. Erdogan habe erneut angeboten, ein solches Treffen in Istanbul oder Ankara auszurichten.

Erdogan habe der Hoffnung Ausdruck verliehen, dass eine dauerhafte Feuerpause den Weg für eine langfristige Lösung bereiten werde. Zudem habe er in beide Richtungen funktionierende Fluchtkorridore gefordert, hieß es.

16.56 Uhr: Integrationsbeauftragte - Sind besser auf Flüchtlinge vorbereitet als 2015, rund 200.000 registriert

Deutschland ist nach Einschätzung der Integrationsbeauftragten der Bundesregierung, Reem Alabali-Radovan (SPD), heute besser auf Flüchtlinge vorbereitet als 2015. Sie sei zuversichtlich und wisse von ihrer Arbeit in einer Erstaufnahmeeinrichtung, dass Deutschland 2022 besser aufgestellt sei, sagte sie in Berlin bei einer Aktuellen Stunde des Bundestages zur Lage der ukrainischen Flüchtlinge.

Bislang seien rund 200.000 Menschen aus der Ukraine nach Deutschland geflohen. "Das ist die Größenordnung der Hansestadt Rostock. Und das sind nur die Registrierten", sagte Alabali-Radovan in Berlin. Tatsächlich seien es weitaus mehr. Ländern und Kommunen versprach sie die Unterstützung des Bundes.

16.53 Uhr: Schwarzenegger ruft Russen zum Kampf gegen Propaganda auf

Hollywoodstar Arnold Schwarzenegger hat die russische Bevölkerung dazu aufgerufen, sich gegen die Propaganda ihres Staates zu wehren. "Ich spreche heute zu euch, weil es Dinge in der Welt gibt, die euch vorenthalten werden - schreckliche Dinge, von denen ihr wissen solltet", sagte der 74-Jährige in dem bei Twitter und Telegram veröffentlichten Video.

Die Regierung habe die Bevölkerung und die Soldaten über die wahren Gründe für den Krieg in der Ukraine belogen, so Schwarzenegger: "Deshalb fordere ich die russische Bevölkerung und die russischen Soldaten in der Ukraine auf, die Propaganda und die Desinformation zu durchschauen, die man erzählt ... Informieren Sie Ihre russischen Mitbürger über die humanitäre Katastrophe, die sich in der Ukraine abspielt." Menschen, die in Russland gegen den Krieg demonstrierten, nannte Schwarzenegger seine "neuen Helden".

16.42 Uhr: Bundeswehr hilft Berlin mit 80 Soldaten bei Flüchtlings-Registrierung

Berlin erhält bei der Registrierung und Verteilung ukrainischer Flüchtlinge Hilfe von der Bundeswehr. Innensenatorin Iris Spranger (SPD) hat nach eigenen Angaben die Bestätigung für das Amtshilfeersuchen an das Bundesverteidigungsministerium bekommen, mit dem die besonders belastete Bundeshauptstadt um Unterstützung durch die Streitkräfte gebeten hatte.

Den Angaben zufolge werden 80 Soldatinnen und Soldaten im Ankunftszentrum auf dem Gelände des ehemaligen Flughafens Tegel rund um die Uhr im Einsatz sein. Sie sollen bei der digitalen Erfassung und Verarbeitung von Personendaten der ankommenden Geflüchteten sowie bei der Koordination für den Weitertransport ins Bundesgebiet und bei der medizinischen Versorgung helfen.

16.34 Uhr: Bürgermeister von Merefa meldet 21 Tote nach Angriff auf Schule

Bei russischem Artilleriebeschuss einer Schule und eines Gemeindezentrums in der ukrainischen Stadt Merefa sind nach Angaben des Bürgermeisters 21 Menschen getötet worden. Der Angriff habe sich am Donnerstag kurz vor Tagesanbruch ereignet, sagte Bürgermeister Wenjamin Sitow. Merefa liegt nordöstlich der umkämpften Stadt Charkiw. Die Region wird seit Beginn des Krieges von den russischen Streitkräften unter Dauerbeschuss genommen.

16.22 Uhr: Rotes Kreuz sieht Fortschritte beim Thema Kriegsgefangene

Im Bemühen um Besuche bei Kriegsgefangenen aus dem russischen Krieg gegen die Ukraine sieht das Rote Kreuz Fortschritte. "Das Thema ist unsere Kernaufgabe", sagte der Präsident des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK), Peter Maurer.

Über den Zugang zu Kriegsgefangenen verhandele das IKRK seit zwei Wochen intensiv mit beiden Seiten, sagte Maurer: "Die Fortschritte ermutigen mich." Ziel sei es, dass dem IKRK alle Kriegsgefangenen gemeldet und Besuche ermöglicht werden. Solche Zugänge sind in den Genfer Konventionen verankert, über deren Einhaltung das IKRK wacht. Sie sind die Basis des humanitären Völkerrechts und gelten sowohl für die Ukraine als auch Russland. Das IKRK habe kein Mandat, den Austausch von Gefangenen zu organisieren, so Maurer.

16.07 Uhr: Raumfahrtagentur Esa setzt europäisch-russisches Mars-Projekt aus

Die europäische Raumfahrtagentur Esa setzt das europäisch-russische Weltraumprojekt "Exomars" angesichts des Ukraine-Kriegs aus. Der Esa-Rat sei zu dem Schluss gekommen, dass es derzeit unmöglich ist, das Projekt gemeinsam mit Russland durchzuführen, teilte die Esa in Paris mit. Beim "Exomars" geht es um die Suche nach Spuren von Leben auf dem Mars.

Russlands Raumfahrtbehörde Roskosmos kritisierte die Entscheidung. Ein Sprecher sagte der Agentur Interfax zufolge: "Es ist sehr bedauerlich, dass die Kollegen von der Esa ihre antirussische Haltung über die allgemeinmenschlichen Ziele der Erforschung des Universums stellen." Roskosmos-Chef Dmitri Rogosin kündigte eine eigene russische Forschungsmission zum Mars an.

16.01 Uhr: Krebsforscher unterstützen ukrainische Patienten mit Rat und Geld

Krebsforscher wollen dafür sorgen, dass geflüchtete ukrainische Patienten möglichst schnell Hilfe bekommen und unterstützen sie mit Rat und Geld. Tausende Krebspatienten aus der Ukraine hätten ihre Heimat verlassen und benötigten medizinische Hilfe, hieß es. Mit aktuellen Infos in der Landessprache und einem Hilfsfonds für mitreisende Angehörige wollen das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) und die Deutsche Krebshilfe Geflüchteten unter die Arme greifen.

Die Deutsche Krebshilfe hat einen Hilfsfonds mit 2,5 Millionen Euro für Angehörige ukrainischer Krebspatienten eingerichtet, die Betroffene während der Behandlung in Krebszentren in Deutschland begleiten. Damit sollen Reise- und Aufenthaltskosten oder andere Ausgaben von Familien der Patienten beglichen werden.

  • Zum Artikel: So funktioniert die medizinische Hilfe für Ukrainer in Bayern

15.49 Uhr: Institute - Ukraine-Krieg belastet deutsche Konjunktur und treibt Inflation

Der Ukraine-Krieg belastet die deutsche Wirtschaft erheblich und lässt die ohnehin schon hohe Inflationsrate weiter steigen. Drei Wirtschaftsforschungsinstitute senkten daher am Donnerstag ihre Konjunkturprognosen für dieses Jahr teils kräftig.

Das Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW) halbierte seine Vorhersage für die Zunahme des Bruttoinlandsproduktes (BIP) für 2022 nahezu auf 2,1 Prozent. Die Inflationsrate dürfte laut IfW auf 5,8 Prozent steigen, so hoch wie noch nie seit der Wiedervereinigung. Auch das Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung (RWI) senkte die Wachstumsprognose von 3,9 Prozent auf nur noch 2,5 Prozent. Optimistischer ist das Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung: Der Krieg sorge für einen "Energiepreisschock" , Teuerung und Ausfälle von Exporten kämen hinzu. Die Aufhebung vieler Corona-Maßnahmen sorge dennoch für ein Wirtschaftswachstum von 3,1 Prozent.

15.35 Uhr: Weitere Städte beantragen Bundeswehr-Hilfe bei Flüchtlingsversorgung

Nach Berlin haben weitere Städte Unterstützung der Bundeswehr bei der Versorgung von Geflüchteten angefordert. Es seien Amtshilfeersuchen im "einstelligen Bereich" beim Kommando Territoriale Aufgaben der Bundeswehr eingegangen, teilte das Bundesverteidigungsministerium auf Anfrage von Zeit Online mit. Die Anfragen kamen aus Hamburg, Münster und Lage in Nordrhein-Westfalen, Cottbus in Brandenburg, Stendal in Sachsen-Anhalt sowie aus Bayern, wie das Portal unter Berufung auf das Kommando berichtete.

Ob die Ersuchen Erfolg haben werden, sei noch unklar, berichtete Zeit Online weiter. Die Bundeswehr sei noch immer stark durch die laufende Amtshilfe im Kampf gegen Corona gebunden, sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums. Die Mittel der Bundeswehr seien "aktuell limitiert", die Prüfung neuer Amtshilfeanträge könne länger dauern als gewohnt.

  • Zum Artikel: Söder: Bayern stellt eine Milliarde für Flüchtlinge bereit

15.32 Uhr: Rotes Kreuz mahnt Einhaltung von Genfer Konvention an

Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz mahnt die Einhaltung der Genfer Konvention an. Zivilpersonen müssten aus Kampfgebieten wie der Hafenstadt Mariupol eskortiert werden, sagt IKRK-Präsident Peter Maurer bei einem Besuch in Kiew. Humanitäre Hilfe müsse in diese Gebiete gebracht werden können. Es müsse gewährleistet sein, dass die nicht kämpfende Bevölkerung in ihren Häusern oder auf Reisen sicher sei. Die zivile Infrastruktur wie Krankenhäuser und Schulen, aber auch die Strom- und Wasserversorgung müssten verschont bleiben. Schließlich müssten Kriegsgefangene und andere festgesetzte Personen mit Würde behandelt werden.

15.21 Uhr: "Kolossaler Verlust und Zerstörung" in Tschnernihiw

Die nordukrainische Stadt Tschernihiw hat unter schwerem Bombardement durch russische Artillerie und Luftangriffe "kolossale Verluste und Zerstörungen" erlitten, wie Gouverneur Wjatscheslaw Tschaus im ukrainischen Fernsehen sagte. Die Leichen von 53 Menschen seien in den vergangenen 24 Stunden in die Leichenhallen der Stadt gebracht worden.

Die Zivilbevölkerung verstecke sich in Kellern und Unterkünften ohne Zugang zu Versorgungseinrichtungen in der 280.000 Einwohner zählenden Stadt, sagte Tschaus: "Die Stadt hat noch nie solche albtraumhaften, kolossalen Verluste und Zerstörungen erlebt." Die ukrainische Generalstaatsanwaltschaft teilte am Mittwoch mit, dass zehn Menschen in Tschernihiw getötet wurden, als sie in einer Schlange für Brot anstanden. Russland hat eine Beteiligung bestritten.

15.14 Uhr: Ukraine und Türkei bemühen sich um Treffen zwischen Selenskyj und Putin

Die Ukraine und die Türkei bemühen sich nach Angaben ihrer Außenminister um ein Treffen zwischen dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und dessen russischen Amtskollegen Wladimir Putin. Die Ukraine sei bereit, die diplomatischen Bemühungen voranzutreiben, um die russische Aggression zu stoppen, sagte der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba nach Beratungen mit seinem türkischen Kollegen Mevlüt Cavusoglu. Dieser forderte, Putin und Selenskyj müssten sich treffen.

15.04 Uhr: Menschenrechtler - Mehrere Tote durch russische Streumunition

Russische Truppen haben Angaben der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch zufolge im Krieg gegen die Ukraine bereits mehrfach völkerrechtswidrig Streumunition eingesetzt. Berichten zufolge seien am vergangenen Sonntag in der dicht besiedelten Stadt Mykolajiw neun Zivilisten getötet worden, die offenbar an einem Geldautomaten Schlange gestanden hätten, hieß es in einer Mitteilung der Organisation.

"Mehrere Wohngebiete in Mykolajiw wurden innerhalb einer Woche von Streumunitionsangriffen erschüttert", zitierte Human Rights Watch den Krisen- und Konfliktforscher Belkis Wille. Russland werde aufgefordert, solche Einsätze einzustellen. Die Ukraine wirft Russland immer wieder gezielte Angriffe gegen Zivilisten vor. Moskau dementiert das.

14.51 Uhr: Abgeordnete - Offenbar keine Todesopfer in Theater in Mariupol

Bei dem Angriff auf ein Theater in der belagerten Stadt Mariupol gab es offenbar keine Todesopfer. Wie die ukrainische Abgeordnete Lesja Wasylenko mitteilte, gab es aber Verletzte in dem Theater, in dem sich zwischen 1000 und 1500 Menschen aufgehalten hätten, als es von einem Luftangriff getroffen wurde. Sie bezeichnete den Angriff als absichtliche «Zerstörung einer Zuflucht».

14.48 Uhr: Bund-Länder-Beratungen zu Flüchtlingen begonnen

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und die Ministerpräsidentinnen und -präsidenten der Länder haben ihre Beratungen über den Umgang mit den Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine begonnen. Die Länder fordern vom Bund eine bessere Koordination bei der Verteilung der Neuankömmlinge und mehr Geld für deren Versorgung. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) sagte im Deutschlandfunk, die Frage der Finanzierung werde "ein zentrales Thema sein".

Der Deutsche Städte- und Gemeindebund geht von Kosten im Milliardenbereich aus. "Für Unterbringung und Integration müssen etwa 1000 Euro pro Person und Monat angesetzt werden", rechnete Städtebund-Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg in der "Bild"-Zeitung vor. Die "Milliardenausgaben" müssten "Bund und Länder übernehmen".

14.41 Uhr: London kündigt Stationierung von Raketenabwehrsystem Sky Sabre in Polen an

Großbritannien wird zur Unterstützung der Nato-Ostflanke sein neues Mittelstrecken-Raketenabwehrsystem in Polen stationieren. Das System Sky Sabre werde Polen helfen, seinen Luftraum vor russischen Angriffen zu schützen, sagte Verteidigungsminister Ben Wallace bei einem Besuch in Warschau. Das an die Ukraine grenzende Polen laufe Gefahr, nach dem Einmarsch russischer Truppen in die Ukraine am 24. Februar selbst zum Ziel russischer Angriffe zu werden.

"Als Nato-Verbündeter steht Großbritannien an der Seite Polens, das einen Großteil der Last der Folgen dieses Krieges zu tragen hat", sagte Wallace nach einem Treffen mit Verteidigungsminister Mariusz Blaszczak. "Wir stehen an der Seite Polens und schützen seinen Luftwaffenstützpunkt vor jeder weiteren Aggression durch Russland", fügte Wallace hinzu.

14.35 Uhr: UN dokumentieren Tod von 780 Zivilisten in der Ukraine

Das UN-Hochkommissariat für Menschenrechte hat seit dem Einmarsch russischer Truppen den Tod von 780 Zivilisten in der Ukraine dokumentiert. Unter ihnen waren 58 Kinder und Jugendliche, wie das Büro in Genf mitteilte. Am Vortag waren es noch insgesamt 726 Tote. Dem Büro lagen zudem verifizierte Informationen über 1.252 Verletzte vor. Am Vortag waren es 1.174.

Die UN-Hochkommissarin für Menschenrechte, Michelle Bachelet, betont stets, dass die tatsächlichen Zahlen mit Sicherheit deutlich höher liegen. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bräuchten oft Tage, um Opferzahlen zu überprüfen. Das Hochkommissariat gibt nur Todes- und Verletztenzahlen bekannt, die es selbst unabhängig überprüft hat.

14.30 Uhr: Großbritannien - Starke Beweise für Kriegsverbrechen in Ukraine

Die britische Außenministerin Liz Truss sieht "sehr, sehr starke Beweise" dafür, dass in der Ukraine Kriegsverbrechen begangen wurden und dass der russische Präsident Wladimir Putin sie zu verantworten hat. Einen Kriegsverbrecher nennt Truss Putin allerdings nicht - anders als US-Präsident Joe Biden. Diesen Vorwurf Bidens hatte die russische Führung unverzeihlich genannt.

Auf die Frage, ob die britische Regierung sich den Äußerungen Bidens anschließen werde, antwortet Truss im BBC-Hörfunk: "Es gibt sehr, sehr starke Beweise dafür, dass Kriegsverbrechen begangen wurden und dass Wladimir Putin dahinter steckt. Es ist letztlich Sache des Internationalen Strafgerichtshofs zu entscheiden, wer Kriegsverbrecher ist und wer nicht, und wir müssen die Beweise vorbringen."

14.14 Uhr: UNHCR verzeichnet über 3,1 Millionen Ukraine-Flüchtlinge - Zunahme um mehr als 100.000 in 24 Stunden

Die Zahl der Flüchtlinge aus der Ukraine ist inzwischen auf mehr als 3,1 Millionen gestiegen. Das UN-Flüchtlingskommissariat (UNHCR) teilte mit, dass innerhalb eines Tages knapp 107.000 Flüchtlinge hinzugekommen seien. "In der Mehrzahl Frauen, Kinder und ältere Menschen ließen ihre Wohnungen und oft auch Angehörige hinter sich, ohne zu wissen, was ihnen bevorsteht", erklärte das UNHCR.

Von den Ukrainern, die in andere Länder flüchteten, gelangten rund 60 Prozent nach Polen. Dies sind gut 1,9 Millionen Menschen. Rund 350.000 Kriegsflüchtlinge trafen in Moldau ein. Rund 283.000 Flüchtlinge kamen in Ungarn an. Rund 229.000 gingen in die Slowakei. In Deutschland wurden bisher rund 187.500 Ukraine-Flüchtlinge registriert. Rund 169.000 Flüchtlinge gelangten aus der Ukraine nach Russland. Rund 2.100 Ukraine-Flüchtlinge gingen nach Belarus.

14.02 Uhr: Europarat warnt vor Menschenhandel mit ukrainischen Flüchtlingen

Der Europarat hat vor der Gefahr des Menschenhandels mit ukrainischen Flüchtlingen gewarnt. In den Ländern, in denen die Menschen ankämen, müssten Beamte und Hilfsorganisationen "vor den Risiken von Menschenhandel und Ausbeutung gewarnt werden", teilte das Expertengremium des Europarats für Menschenhandel (Greta) mit. Demnach sind schätzungsweise 90 Prozent der mehr als drei Millionen Menschen, die aus der Ukraine seit Kriegsbeginn geflohen sind, Frauen und Kinder.

Das Gremium forderte behördliche Maßnahmen, "um betrügerische Angebote" von Transport, Unterbringung und Arbeit zu vermeiden. Die Greta-Experten wiesen dabei auf das besondere Risiko für allein fliehende Kinder hin. Es gebe Berichte, dass Menschenhändler auf unbegleitete geflüchtete Kinder abzielten. Von diesen Kindern seien viele derzeit "unauffindbar", teilweise infolge von Evakuierungen von Waisenheimen in der Ukraine.

13.50 Uhr: Ukrainische Armee will russischen Kommandopunkt zerstört haben

Die ukrainischen Streitkräfte haben nach eigenen Angaben einen Kommandostand der russischen Armee zerstört. "Das bedeutet womöglich den Tod von einigen Generälen und entsprechend eine Pause und Desorganisation des Gegners bei der Führung von Kampfhandlungen", sagte Präsidentenberater Olexij Arestowytsch heute in einer in sozialen Netzwerken verbreiteten Videobotschaft. Es solle sich dabei um die aus dem Fernen Osten Russlands stammende 35. Armee handeln, hatte vorher das ukrainische Militär mitgeteilt. Generell gab es Arestowytsch zufolge jedoch kaum Lageveränderungen. Überprüfen ließen sich die Angaben nicht.

13.40 Uhr: Kosovo dringt auf Nato-Beitritt

Der Kosovo dringt auf einen Nato-Beitritt. In einem auf den 10. März datierten Brief, den die Nachrichtenagentur Reuters heute einsehen konnte, bittet Präsidentin Vjosa Osmani US-Präsident Joe Biden darum, Washingtons Einfluss in der Nato zu nutzen, um ihrem Land zu einer Mitgliedschaft in der Militärallianz zu verhelfen. Angesichts der russischen Invasion in der Ukraine sei ein Nato-Beitritt zur höchsten nationalen Sicherheitspriorität geworden. Der Kosovo sei ständigen Bemühungen Russlands ausgesetzt, das Land und den gesamten Westbalkan zu destabilisieren. Die USA sind sowohl politisch als auch finanziell der wichtigste Unterstützer des Kosovo, seit dieser 2008 seine Unabhängigkeit von Serbien erklärt hat. Nato-Vertreter waren für eine Stellungnahme zunächst nicht erreichbar.

13.38 Uhr: USA kündigen Telefonat zwischen Biden und Chinas Präsident Xi an

Das Weiße Haus in Washington kündigt für Freitag ein Telefonat von Präsident Joe Biden mit dessen chinesischen Amtskollegen Xi Jinping an. Es werde dabei um die russische Invasion in der Ukraine gehen und die Steuerung des Wettbewerbs zwischen den USA und China. China steht unter starkem Druck seitens der Vereinigten Staaten und seiner europäischen Verbündeten, sich von Moskau zu distanzieren. Doch drei Wochen nach dem russischen Einmarsch in der Ukraine ist Peking immer noch nicht zu deutlicher Kritik am Kreml bereit.

13.31 Uhr: Meta löscht gefälschtes Selenskyj-Video mit Kapitulationsaufruf

Der Facebook-Konzern Meta hat ein gefälschtes Video identifiziert und entfernt, in dem der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj angeblich seine Soldaten auffordert, die Waffen niederzulegen. Selenskyj habe die Erklärung aber nie abgegeben, sagte Meta-Sicherheitschef Nathaniel Gleicher auf Twitter. "Wir haben dieses Video schnell überprüft und entfernt, da es gegen unsere Richtlinie gegen irreführende, manipulierte Medien verstößt." Außerdem habe man die Kollegen auf anderen Internet-Plattformen über die Fälschung informiert.

13.15 Uhr: Steinmeier - Bei Flüchtlingen "an einem Strang ziehen"

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier dankt allen Ehren- und Hauptamtlichen für die Hilfe bei der Aufnahme von Flüchtlingen. Es sei wichtig, den Menschen jetzt das zu geben, was sie brauchten, "etwas Wärme, etwas Zuneigung", sagt Steinmeier beim Besuch des Auffangzentrums am Berliner Hauptbahnhof. Die Menschen seien in Sorge um diejenigen, die sie zurücklassen mussten. Sie seien aber auch erleichtert, dass sie in Deutschland in Sicherheit seien. Von Bund und Ländern erwarte er bei der Aufnahme der Menschen, "dass wir hier wirklich an einem Strang ziehen", sagt das Staatsoberhaupt.

13.11 Uhr: Ukraine hat mit Getreide-Aussaat begonnen

In einigen Teilen der Ukraine ist nach Angaben von Landwirtschaftsminister Taras Wysotskiyj mit der Getreide-Frühjahrsaussaat begonnen worden. Um eine großflächige Massenaussaat handelt es sich aber nach seine Worten nicht. Es sei noch nicht möglich zu sagen, wie viel Getreide letztlich ausgesät werde. Die Ukraine ist einer der größten Weizenexporteure der Welt.

13.09 Uhr: Großbritannien unterstützt Polen mit Luftabwehrsystem

Großbritannien wird Polen angesichts des Krieges in der Ukraine mit dem britischen Luftabwehrsystem Sky Sabre und zusätzlichen 100 Soldaten unterstützen. Das kündigte der britische Verteidigungsminister Ben Wallace heute nach einem Treffen mit seinem polnischen Amtskollegen Mariusz Blaszczak in Warschau an. Am Mittwoch hatte Wallace am Rande eines Treffens der Verteidigungsminister der Nato-Staaten in Brüssel eine Lieferung von Luftabwehrraketen an die Ukraine bestätigt.

Großbritannien hat im Februar bereits 350 weitere Soldaten nach Polen geschickt - zusätzlich zu 100 dort stationierten britischen Pionieren, die dem Nato-Partner helfen, die Grenzbefestigung zum autoritär regierten Nachbarland Belarus zu verbessern. Die Regierung in London hat ihre Militärhilfe für osteuropäische Nato-Partner sowie die Ukraine zuletzt erheblich verstärkt.

13.08 Uhr: Rund 270.000 Ukraine-Flüchtlinge in Tschechien angekommen

In Tschechien sind seit Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine rund 270.000 Kriegsflüchtlinge angekommen. Das sagte Ministerpräsident Petr Fiala und rief dazu auf, ihnen "im größtmöglichen Maße" zu helfen. Zugleich räumte er Schwierigkeiten ein. "Wir müssen uns eingestehen, dass wir an der Grenze dessen sind, was wir ohne größere Probleme absorbieren können", sagte Fiala im Nachrichtensender CT24.

13.04 Uhr: Frankreichs Außenminister wirft Russland Schein-Verhandlungen vor

Frankreichs Außenminister Jean-Yves Le Drian hat Russland vorgeworfen, nur zum Schein mit der Ukraine zu verhandeln. Russland verfolge dieselbe Strategie wie bereits in Grosny in Tschetschenien und im syrischen Aleppo. "Erst bombardieren, dann sogenannte humanitäre Korridore einrichten, um dem Gegner vorzuwerfen, sie nicht zu respektieren, und schließlich verhandeln, nur um den Eindruck zu erwecken, dass verhandelt wird", sagte Le Drian der Zeitung "Le Parisien".

"Russland will weiter die Waffen sprechen lassen", hob Le Drian hervor. Die Drohung mit Atomwaffen nannte er eine "rhetorische Eskalation", die für den russischen Präsidenten Wladimir Putin typisch sei. "Dies ist unangemessen und unverantwortlich in der aktuellen Situation", fügte er hinzu.

Mit Deutschland und den übrigen Partnern stehe Frankreich in Kontakt, um über weitere Sanktionen zu beraten. Ein Einsatz biologischer oder chemischer Waffen wäre eine "inakzeptable Eskalation", die "absolut massive, radikale wirtschaftliche Sanktionen ohne Tabu" nach sich ziehen würde, betonte Le Drian. Er warf Putin vor, "Geschichtsklitterung" zu betreiben, um die Invasion der Ukraine zu rechtfertigen.

12.38 Uhr: Scholz gibt Putin persönlich Schuld für getötete Russen

Bundeskanzler Olaf Scholz macht Russlands Präsidenten Wladimir Putin persönlich für den Tod vieler Russen in der Ukraine verantwortlich. "Uns berührt auch das Schicksal der vielen jungen Russen, die von ihrer Führung in einen sinnlosen Krieg gegen den eigenen Nachbarn geschickt werden", sagt Scholz. "Es ist wichtig, dass das Schicksal dieser jungen Menschen auch in Russland bekannt wird. Jeder in Russland muss wissen: Präsident Putin trägt für deren Tod oder Verwundung die alleinige Verantwortung."

12.38 Uhr: Abgeordnete: Bereits 130 Menschen aus Mariupoler Theater gerettet

Aus dem bombardierten Theater in der ukrainischen Stadt Mariupol sind Aussagen einer Parlamentsabgeordneten zufolge bereits rund 130 Zivilisten gerettet worden. "Gute Nachrichten, die wir so dringend brauchen: Der Luftschutzkeller unter dem Theater von Mariupol hat standgehalten. Circa 130 Menschen wurden bereits gerettet", schrieb Olga Stefanyschyna am Donnerstag auf Facebook. Helfer seien damit beschäftigt, Trümmer zu entfernen und weitere Menschen zu befreien. "Es ist ein Wunder", schrieb Stefanyschyna.

12.35 Uhr: Russland lehnt Ukraine-Anordnung des Internationalen Gerichtshofs ab

Russland hat mit Ablehnung auf die Anordnung des Internationalen Gerichtshofs der Vereinten Nationen reagiert, die militärische Gewalt in der Ukraine sofort zu beenden. "Wir können keine Rücksicht auf diese Entscheidung nehmen", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow der Agentur Interfax zufolge. "Am Internationalen Gerichtshof gibt es das Konzept des Einvernehmens zwischen den Parteien. Hier kann es keinerlei Einvernehmen geben."

Die höchsten Richter der Vereinten Nationen hatten am Mittwoch, knapp drei Wochen nach Beginn der russischen Invasion in die Ukraine, angeordnet, dass Moskau die Gewalt beenden muss. Sie gaben damit einer Klage der Ukraine statt. Russland selbst blieb der Verlesung fern. Das Gericht in Den Haag besitzt keine Mittel, um einen unterlegenen Staat zu zwingen, ein Urteil umzusetzen. Es könnte den UN-Sicherheitsrat anrufen. Dort kann Russland jede Entscheidung per Veto blockieren.

12.26 Uhr: China will Unternehmen vor Russland-Sanktionen schützen

Die chinesische Regierung will die Unternehmen des Landes vor Auswirkungen der Sanktionen gegen Russland schützen. Der Sprecher des Handelsministeriums, Gao Feng, teilte heute mit, China lehne jede Form von einseitigen Sanktionen ab, die keine Grundlage im internationalen Recht hätten. China werde die notwendigen Maßnahmen ergreifen, um die Handelsinteressen und die legitimen Rechte chinesischer Unternehmen zu schützen. Er nannte keine Einzelheiten. Die Äußerungen waren eine Antwort auf Fragen zu einer US-Warnung vor Konsequenzen für chinesische Unternehmen, die versuchen, Sanktionen zu umgehen.

12.21 Uhr: Bundesregierung startet Info-Portal für Geflüchtete

Die Bundesregierung hat ein Informationsportal für geflüchtete Menschen aus der Ukraine freigeschaltet. Die Adresse „Germany4Ukraine.de“ sei eine vertrauenswürdige, digitale Anlaufstelle mit den wichtigsten Informationen nach der Ankunft in Deutschland, erklärte Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) in Berlin. Die Informationen und Leistungen sind auf Ukrainisch, Russisch, Englisch und Deutsch verfügbar. Verlässliche und verständliche Informationen, mobil am Handy zugänglich, seien ungeheuer wichtig in der Notlage, in der sich geflüchtete Menschen befinden, erklärte Faeser. Auf dem Portal finden sich auch Warnhinweise der Polizei für Frauen und Kinder. Die Union hatte im Zusammenhang mit dem Flüchtlingsmanagement der Bundesregierung kritisiert, dass bislang nicht sichergestellt sei, wie Frauen und Kinder davor geschützt werden, in die Hände von Menschenhändlern zu geraten.

12.12 Uhr: Litauens Parlament fordert Flugverbotszone über der Ukraine

Litauens Parlament hat sich für die Einrichtung einer Flugverbotszone über der Ukraine ausgesprochen. In einer Erklärung forderte die Volksvertretung Saeimas in Vilnius die Vereinten Nationen auf, unverzüglich Maßnahmen zu ergreifen, um eine solche Zone zu errichten. Damit soll das "Massensterben von Zivilisten" gestoppt werden, hieß in der heute einstimmig angenommenen Entschließung. Die Abgeordneten des baltischen EU- und Nato-Landes rufen zudem die Parlamente von demokratischen Ländern dazu auf, auf die Öffnung humanitärer Korridore auf ukrainischem Territorium hinzuarbeiten, während technische Maßnahmen zur Durchsetzung einer Flugverbotszone vorbereitet werden.

11.58 Uhr: Scholz und Stoltenberg bekräftigen Zurückhaltung der Nato in Ukraine

Bundeskanzler Olaf Scholz und Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg haben Russland scharf für die Angriffe in der Ukraine kritisiert. Zugleich betonten sie erneut, dass die Nato nicht in den Konflikt eingreifen wird. "Die Nato trägt die Verantwortung dafür, diesen Konflikt nicht weiter eskalieren zu lassen", sagte Stoltenberg. "Putin setzt allein auf Gewalt", kritisierte Scholz. Der russische Präsident löse entsetzliches Leid in der Ukraine aus. Beide sicherten der Ukraine weitere Unterstützung zu, auch militärisch.

Scholz verwies darauf, dass Deutschland durch das Sondervermögen Bundeswehr erreichen werde, zwei Prozent der Wirtschaftsleistung für Verteidigung auszugeben. Der Nato-Generalsekretär lobte, dass Deutschland "mehr als zwei Prozent" ausgeben wolle. Dies hatte Scholz auch in seiner Regierungserklärung kurz nach Beginn des Krieges in der Ukraine angekündigt.

11.52 Uhr: Zahlungsausfall abgewendet - Russland begleicht Zinsen auf Anleihen

Russland hat trotz der Sanktionen des Westens eine am Dienstag fällige Zinszahlung in Höhe von 117,2 Millionen Dollar (106 Millionen Euro) auf zwei ausländische Anleihen gezahlt. Das Geld sei am Montag überwiesen worden, teilte das russische Finanzministerium mit. Nach Angaben vom Mittwoch wurde damit eine US-Bank beauftragt.

Wegen der Sanktionen sind große Teile der russischen Finanzreserven im Ausland eingefroren. Die Maßnahmen zielen auf eine Summe von 300 Milliarden Dollar. Es besteht daher die Sorge, Russland wolle oder könne die Zinsen auf ausländische Anleihen in ausländischer Währung nicht mehr zahlen. Finanzminister Anton Siluanow hat bereits gewarnt, Moskau könne die Zinsen wenn nötig auch in Rubel begleichen. Das wäre nach Einschätzung von Ratingagenturen ein Zahlungsausfall. In den kommenden Wochen stehen weitere Zinszahlungen des russischen Staates in Devisen an.

  • Zum Artikel "Russland vor der Pleite? Das wären die Folgen für Deutschland"

11.43 Uhr: Russische Truppen greifen erneut Mariupol an

Russland hat nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj am Donnerstagmorgen weitere Luftangriffe auf die belagerte Hafenstadt Mariupol verübt. Das Büro des Präsidenten äußerte sich nicht zu möglichen Opfern durch die neuerlichen Angriffe. "Die Menschen fliehen aus Mariupol, indem sie ihre eigenen Transportmittel benutzen", teilte Selensjkyjs Büro mit. Das Risiko sei jedoch hoch, weil die russischen Streitkräfte zuvor auf Zivilisten geschossen hätten. Das Präsidialamt in Kiew meldete außerdem Artillerie- und Luftangriffe im ganzen Land, unter anderem in Kalyniwka und Browary nahe der Hauptstadt Kiew. Die russischen Truppen hätten außerdem versucht, in die Stadt Mykolajiw im Süden einzudringen. Aus Awdijiwka im Osten sei in der Nacht Artilleriefeuer gemeldet worden.

Nach Angaben der Ukraine greifen die russischen Streitkräfte zunehmend auf Artillerie- und Luftangriffe zurück, seit ihr Vormarsch ins Stocken geraten ist. Der ukrainische Generalstab erklärte, der Feind habe mit seiner Bodenoperation keinen Erfolg und verübe daher weiterhin Raketen- und Bombenangriffe auf die Infrastruktur und dicht besiedelten Gebiete ukrainischer Städte.

11.18 Uhr: Kreml - Viele Leute in Russland entpuppen sich als Verräter

Nach der Rede des russischen Präsidenten Wladimir Putin zur Rechtfertigung des Militäreinsatzes in der Ukraine hat Kreml-Sprecher Dmitri Peskow diese Rhetorik aufgegegriffen und erklärt, der Einsatz ermögliche die "Säuberung" Russlands von "Verrätern". "In solchen Situationen erweisen sich viele Menschen als Verräter und gehen von selbst aus unserem Leben", sagte Peskow.

Am Mittwoch hatte Präsident Wladimir Putin eine scharfe Warnung an nach seinen Worten russische "Verräte" gerichtet, die der Westen ausnutzen wolle, um Russland zu zerstören.

11.16 Uhr: Derblecken am Nockherberg fällt wegen Ukraine-Krieg erneut aus

Die Salvator-Probe 2022 auf dem Nockherberg findet auch dieses Jahr nicht statt. Das gab die Paulaner-Brauerei bekannt. Diese Entscheidung habe man schweren Herzens getroffen, so Brauereichef Andreas Steinfatt. Grund ist der Krieg in der Ukraine. Es sei nicht die richtige Zeit für eine ausgelassene Stimmung, so der Brauereichef. Alternative Konzepte, würden dem Charakter des Derbleckens auf dem Nockherberg nicht gerecht heißt von Seiten der Paulaner-Brauerei.

11.13 Uhr: Kreml - Gespräche mit Ukraine gehen weiter - noch kein Abkommen

Russland steckt nach Angaben des Präsidialamts in Moskau enorme Energie in die Gespräche über ein eventuelles Friedensabkommen mit der Ukraine. Eine Vereinbarung mit "klaren Parametern" könnte die russischen Militäroperation sehr schnell stoppen, sagt Kreml-Sprecher Dmitri Peskow. Aber man wisse, dass die Ukrainer Dinge in die Länge zögen. Ein Bericht der "Financial Times" über Fortschritte bei den Gesprächen sei nur teilweise korrekt, insgesamt sei er nicht wahr. Angesprochen auf den US-Präsidenten Joe Biden, der den russischen Präsidenten Wladimir Putin als Kriegsverbrecher bezeichnete, sagt Peskow, diese Äußerung sie inakzeptabel. Die USA hätten kein Recht, Russland zu belehren, nachdem sie selbst in so viele Konflikte verwickelt gewesen seien.

11.09 Uhr: OECD - Krieg in Ukraine bremst globales Wachstum und treibt Inflation

Der Krieg in der Ukraine wird nach Ansicht der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) die globale Konjunktur bremsen und die Inflation hochtreiben. Das Wachstum der Weltwirtschaft dürfte wegen des Konflikts 2022 um mehr als einen Prozentpunkt niedriger ausfallen, erklärte die Industriestaaten-Gruppe. Zudem könnte sich die bereits hohe Inflation um mindestens zwei weitere Prozentpunkte erhöhen. Die Rohstoffpreise seien drastisch gestiegen und auf Russland und die Ukraine zusammen entfalle rund ein Drittel der weltweiten Weizenexporte. "Störungen bei der Weizen-, Mais- und Düngemittelversorgung bedeuten eine Gefahr für die weltweite Ernährungssicherheit und drohen, den Hunger zu verschlimmern."

Die anziehenden Preise für Metalle könnten in vielen Wirtschaftszweigen für Probleme sorgen. "Die durch den Krieg ausgelöste Angebotsverknappung bei Rohstoffen verschärft die pandemiebedingten Lieferstörungen", erklärte die Organisation.

11.05 Uhr: Bahnverkehr in Polen großflächig ausgefallen

In weiten Teilen Polens ist der Bahnverkehr wegen eines Ausfalls des Verkehrsleitsystems unterbrochen. Folgen hat das auch für zahlreiche Flüchtlinge aus der Ukraine, von denen viele die polnische Bahn nutzen, um sich in Sicherheit zu bringen oder zu Freunden und Verwandten zu gelangen. Der Schienenverkehr ist nach Angaben des Bahnbetreibers PKP PLK nahezu im gesamten Land auf 820 Kilometern Strecke von dem Ausfall des Verkehrsleitsystems betroffen. Bahnarbeiter bemühten sich, so bald wie möglich den Normalbetrieb wieder herzustellen.

10.58 Uhr: Selenskyj-Berater - Noch schärferer Widerstand, falls Kiew fällt

Die Ukraine kündigt Russland einen noch intensiveren Kampf an, falls ihre Hauptstadt Kiew von den Angreifern erobert werden sollte. Von dem Szenario gehe man zwar nicht aus, sagte Olexij Arestowitsch, Berater des Büroleiters von Präsident Wolodymyr Selenskyj, der italienischen Zeitung "La Repubblica". "Aber wir haben einen Plan. Wenn wir Kiew verlieren, wird die Regierung weitermachen wie bis jetzt. Der Widerstand geht weiter. Und er wird noch schärfer, weil von einem Wunsch nach Rache geschürt."

Arestowitsch unterstrich, dass laut ukrainischen Informationen die Russen bei deren Offensive auf Kiew große Probleme haben. Von sieben russischen Brigaden und 15 bis 20 Bataillonen seien inzwischen nur noch drei Brigaden und zehn Bataillone übrig, behauptete er. Die Ukrainer hätten den Russen erhebliche militärische Verluste zugefügt, allein 84 von 100 Kampfflugzeugen seien abgeschossen worden. Solche Angaben können von unabhängiger Seite schwer verifiziert werden.

10.47 Uhr: Cottbus soll weiteres Drehkreuz für Flüchtlinge werden

Flüchtlinge aus der Ukraine sollen künftig auch von Cottbus aus in Deutschland verteilt werden. Die brandenburgische Stadt werde nächste Woche das dritte Drehkreuz neben Berlin und Hannover, teilte das Bundesverkehrsministerium mit. Damit werde auch Berlin weiter entlastet. Dort kamen zuletzt täglich tausende Flüchtlinge an. Der Berliner Senat fordert mehr Unterstützung vom Bund und anderen Bundesländern.

10.19 Uhr: Ampel-Koalition lehnt Ukraine-Debatte nach Selenskyj-Rede ab

Die Koalition von SPD, Grünen und FDP hat nach der Videoansprache des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj eine Aussprache des Parlaments über den Ukraine-Krieg abgelehnt. Ein entsprechender Antrag der Union wurde nur von den Abgeordneten der Linken und der AfD unterstützt. Die drei Koalitionsfraktionen stimmten dagegen. Die Union hatte eine 68-minütige Aussprache beantragt. CDU/CSU-Fraktionschef Friedrich Merz sagte zur Begründung, man wolle von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) drei Wochen nach dessen erster Regierungserklärung zum Krieg in der Ukraine wissen: "Wo stehen wir, haben wir das richtig gemacht, gibt es möglicherweise Entscheidungen die nachkorrigiert werden müssen."

  • Zum Artikel: Dramatischer Selenskyj-Appell im Bundestag: "Zerstört die Mauer"

10.17 Uhr: Parlamentsabgeordneter - Menschen in Mariupoler Theater haben überlebt

Bei einem schweren Bombenangriff auf ein Theater in der belagerten ukrainischen Hafenstadt Mariupol ist der Luftschutzkeller des Gebäudes Angaben eines Parlamentsabgeordneten zufolge intakt geblieben. "Nach einer schrecklichen Nacht der Ungewissheit am Morgen des 22. Kriegstages endlich gute Nachrichten aus Mariupol! Der Luftschutzbunker hat standgehalten", schrieb Serhij Taruta am Vormittag auf Facebook. Mit dem Entfernen der Trümmer sei begonnen worden. "Die Menschen kommen lebend heraus!" Diese Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

10.15 Uhr: Ukraine - EU-Parlament soll Putin als Kriegsverbrecher einstufen

Der ukrainische Verteidigungsminister Oleksii Resnikow appelliert an die Abgeordneten des Europaparlaments, Russlands Präsident Wladimir Putin zum Kriegsverbrecher zu erklären. In einer Videoschalte führt er Beispiele an, um seine Forderung zu untermauern. So habe Russland am Mittwoch ein Theater aus der Luft angegriffen, in dem 1200 Frauen und Kinder Zuflucht gesucht hätten. US-Präsident Joe Biden hatte Putin am Mittwoch als Kriegsverbrecher bezeichnet. Die EU ist bislang noch nicht so weit gegangen. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hatte am 10. März erklärt, die Bombardierung einer Geburtsklinik in der Südukraine könnte ein Kriegsverbrechen gewesen sein. Russland hat dementiert, Zivilisten ins Visier zu nehmen. Das Verteidigungsministerium in Moskau hat zudem erklärt, das Theater in Mariupol nicht angegriffen zu haben.

10.03 Uhr: Morawiecki und Melnyk fordern Scholz zu Reise nach Kiew auf

Polens Ministerpräsident Mateusz Morawiecki und der ukrainische Botschafter in Deutschland, Andrij Melnyk, wünschen sich eine Reise von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) in die ukrainische Hauptstadt. "Ich rufe Kanzler Scholz, Premierminister Johnson, US-Präsident Biden und Frankreichs Präsidenten Macron und alle EU-Regierungschefs auf, ebenfalls nach Kiew zu fahren", sagte Morawiecki, der die Stadt zuvor selbst besucht hatte, der "Bild"-Zeitung.

Die von ihm erwähnten Spitzenpolitiker sollten "in die Augen der Frauen und Kinder blicken und ihnen helfen, ihre Leben und ihre Eigenständigkeit zu retten", sagte Morawiecki. Schließlich kämpften die Ukrainer "für die Werte Europas und der westlichen Welt".

09.47 Uhr: Ukrainische Armee - Russische Truppen haben eine Schule zerstört

Russland setzt seine Angriffe im Gebiet Charkiw im Nordosten der Ukraine nach Angaben aus Kiew fort. Der Beschuss habe die gesamte Nacht über gedauert, teilte die ukrainische Armee am Morgen mit. Es seien auch Häuser getroffen worden. "Die Kämpfe gehen in Richtung Isjum und Tschuhujiw weiter." Die "Besatzer" hätten in der Stadt Merefa eine Schule und ein Kulturhaus zerstört. Es gebe Verletzte. Genaue Zahlen wurden zunächst nicht genannt. Aus Russland lagen dazu zunächst keine Angaben vor.

Aus dem Gebiet Cherson im Südosten am Fluss Dnjepr berichtete die ukrainische Armee von heftigen Explosionen. Das Gebiet sei vollständig von russischen Truppen besetzt. Die Versorgung mit Strom, Wasser und Gas sei fast überall unterbrochen. Es fehle an Nahrungsmitteln und Medikamenten. "Die Lage ist kritisch." Angaben aus dem Kriegsgebiet lassen sich kaum unabhängig überprüfen.

09.45 Uhr: Eingang zum zerstörten Theater von Mariupol verschüttet

Nach einem russischen Luftangriff auf das Theater der ukrainischen Stadt Mariupol konnten die Behörden noch keine Angaben über die Zahl der Opfer machen. Der Eingang zu dem Gebäude sei seit dem Angriff durch Trümmer versperrt, teilte der Chef der regionalen Militärverwaltung in Donezk, Pawlo Kyrylenko, bei Telegram mit. Ein von der Stadtverwaltung von Mariupol veröffentlichtes Foto zeigte, dass ein ganzer Teil des dreistöckigen Theaters nach dem Angriff am Mittwochabend eingestürzt ist. Kyrylenko erklärte, in dem Theater hätten mehrere Hundert Einwohner Schutz gesucht. Er wies die Angaben des russischen Militärs zurück, das Regiment Asow, ein paramilitärisches Freiwilligenbataillon, habe sein Hauptquartier in dem Gebäude gehabt. Zum Zeitpunkt des Angriffs hätten sich dort ausschließlich Zivilisten aufgehalten.

09.43 Uhr: Russland - Verhandlungen mit Ukraine werden per Video fortgesetzt

Die Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine gehen nach Angaben des Moskauer Außenministeriums weiter. In einer Videokonferenz werde über militärische, politische und humanitäre Fragen gesprochen, erklärt eine Ministeriumssprecherin. Zuletzt hatte es bei den Unterredungen russischer und ukrainischer Unterhändler vorsichtige Signale der Annäherung gegeben, während die Kämpfe in der Ukraine aber unvermindert weitergingen.

09.35 Uhr: Zahl der Ukraine-Flüchtlinge in Deutschland steigt auf über 187.000

Die Zahl der in Deutschland ankommenden Flüchtlinge aus der Ukraine nimmt weiter zu. Seit Beginn des russischen Angriffs seien 187.428 Menschen aus der Ukraine nach Deutschland eingereist und dabei registriert worden, teilte das Bundesinnenministerium mit. Die meisten Flüchtlinge sind Frauen und Kinder. Erfasst werden allerdings nur Geflüchtete, die von der Bundespolizei festgestellt werden, etwa an der österreichisch-bayerischen Grenze, an Bahnhöfen oder in Zügen. Nach UN-Angaben haben bereits mehr als drei Millionen Menschen aus der Ukraine im Ausland Zuflucht gesucht. Die meisten blieben zunächst in den Nachbarländern.

  • Zum Artikel "Söder: Bayern stellt eine Milliarde für Flüchtlinge bereit"

09.27 Uhr: Selenskyj bittet in Videoansprache um mehr Unterstützung

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wirft Deutschland vor, nicht genug getan zu haben, um den Krieg zu verhindern. Deutschland habe daran mitgewirkt, eine Mauer zu errichten, um die Ukraine zu isolieren und Russland auszuliefern, sagt Selenskyj in einer live übertragenen Video-Botschaft an den Deutschen Bundestag. Als Beispiel nennt er das lange Festhalten an der Ostsee-Pipeline Nord Stream 2 und die Weigerung des Westens, der Ukraine eine Mitgliedschaft in der Nato zu ermöglichen. An Bundeskanzler Olaf Scholz richtet Selenskyj zum Abschluss seiner rund zehnminütigen Rede den Appell: "Reißen Sie diese Mauer nieder, unterstützen Sie uns."

09.23 Uhr: Göring-Eckardt - Entsetzen über russischen Krieg gegen die Ukraine

Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt hat Entsetzen über den russischen Krieg gegen die Ukraine ausgedrückt und Kiew die Solidarität Deutschlands zugesichert. «Wir sehen euch, wir sind in Gedanken bei euch und bei denen, die um euch trauern", sagte die Grünen-Politikerin heute vor einer Ansprache des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj an den Bundestag. Die Parlamentssitzung hatte mit leichter Verspätung begonnen. Es habe technische Probleme gegeben, weil es in Kiew "einen Anschlag in unmittelbarer Nähe" gab, sagte Göring-Eckardt. Als Selenskyj auf einer Videowand zu sehen war, spendeten die Abgeordneten Applaus im Stehen.

09.09 Uhr: Polen - 1,95 Millionen Flüchtlinge aus der Ukraine angekommen

Seit dem russischen Angriff auf die Ukraine haben sich rund 1,95 Millionen Menschen über die polnische Grenze in Sicherheit gebracht. Das teilte Polens Grenzschutz heute bei Twitter mit. Am Mittwoch seien weitere 60.000 Menschen abgefertigt worden, hieß es. Dies sei ein Rückgang um elf Prozent im Vergleich zum Vortag. Es gibt derzeit keine offiziellen Angaben dazu, wie viele der Kriegsflüchtlinge in Polen geblieben und wie viele bereits in andere EU-Staaten weitergereist sind.

09.07 Uhr: Vize-Bürgermeister von Mariupol: Menschen trinken Wasser aus Pfützen

Der stellvertretende Bürgermeister von Mariupol hat von katastrophalen Zuständen in der seit vielen Tagen von Russland belagerten ukrainischen Hafenstadt berichtet. Besonders dramatisch sei die mangelnde Wasserversorgung, sagte Serhij Orlow dem Magazin "Forbes Ukraine". "Ein kleiner Teil der Menschen kann privat Wasser aus Brunnen entnehmen", sagte er in dem Interview, das ukrainische Medien am Donnerstag aufgriffen. Da die Heizungen ohnehin nicht mehr funktionierten, entnähmen manche Wasser aus den Heizungsrohren, um es zu trinken. "Manche sagen auch, dass sie es aus Pfützen nehmen. Als es Schnee gab, haben sie den geschmolzen." Orlow sagte weiterhin, dass 80 bis 90 Prozent der Gebäude in Mariupol bombardiert worden seien. "Kein einziges Gebäude ist unbeschädigt." Er warf den Russen vor, gezielt Zivilisten zu attackieren, um so eine Kapitulation der Stadt mit ihren zu Kriegsausbruch 400.000 Einwohnern zu erzwingen. Russland beteuert stets, nur militärische Ziele anzugreifen.

09.00 Uhr: Russland - Schwere Gefechte in Ostukraine

Im Osten der Ukraine hat es nach russischen Angaben wieder schwere Gefechte um die Großstadt Sjewjerodonezk gegeben. Die Einheiten der selbst ernannten Volksrepublik Luhansk hätten in der Nacht zum Donnerstag Erfolge "gegen ukrainische Nationalisten" erzielt, teilte das russische Verteidigungsministerium in Moskau mit. Sprecher Igor Konaschenkow berichtete auch von Schlägen gegen ukrainische Truppen in der nahe gelegenen Stadt Rubischne. Diese Angaben ließen sich nicht von unabhängiger Seite überprüfen.

Im Gebiet Donezk gehe die Offensive ebenfalls weiter, sagte Konaschenkow. Der Vormarsch habe vier Kilometer betragen. Es seien weitere Dörfer eingenommen worden. Der dortige Separatistenführer Denis Puschilin rief Moskau im russischen Staatsfernsehen auf, die Luftverteidigung in den Separatistengebieten zu verstärken.

08.55 Uhr: Medwedew - Russland kann es mit allen Feinden aufnehmen

Der Vize-Chef des russischen Sicherheitsrats und ehemalige Präsident, Dmitri Medwedew, wirft dem Westen vor, das Land in die Knie zwingen zu wollen, um es auseinanderzureißen. Triebkraft dieser Verschwörung sei eine von den USA geschürte Russophobie. "Das wird nicht funktionieren – Russland hat die Macht, all unsere dreisten Feinde in die Schranken zu weisen", sagt Medwedew. Er ist einer der engsten Vertrauten von Präsident Wladimir Putin. Medwedew war von 2008 bis 2012 Präsident.

08.42 Uhr: Gouverneur - Immer mehr Tote im umkämpften Tschernihiw

Die Zahl der Todesopfer in der umkämpften nordukrainischen Stadt Tschernihiw steigt nach Angaben des Regionalgouverneurs immer weiter an. Allein am Mittwoch seien 53 Menschen getötet worden. "Wir erleiden schwere Verluste", erklärt Gouverneur Wiatscheslaw Tschaus. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Russland bestreitet, Zivilisten ins Visier zu nehmen.

08.40 Uhr: Russland meldet Raketenangriff auf Militärdepot in Westukraine

Russische Streitkräfte haben nach staatlichen Angaben ein Militärdepot im Westen der Ukraine mit Raketen beschossen. Dabei seien Raketen- und Munitionslager zerstört worden, melden russische Nachrichtenagenturen unter Berufung auf das Moskauer Verteidigungsministerium. Das Depot befindet sich demnach in der Stadt Sarny etwa 300 Kilometer westlich der ukrainischen Hauptstadt Kiew.

08.32 Uhr: Ukraine hofft heute auf neun Fluchtkorridore

Die ukrainischen Behörden hoffen, heute Zivilisten die Flucht über insgesamt neun Korridore aus umkämpften Gebieten ermöglichen zu können. Dazu zähle auch die eingekesselte Hafenstadt Mariupol, erklärt Vize-Ministerpräsidentin Iryna Wereschtschuk. Ukrainischen Angaben zufolge sind zahlreiche Menschen in der besonders hart umkämpften Stadt im Südosten des Landes seit rund zwei Wochen ohne Heizung, Strom und fließendes Wasser.

08.30 Uhr: Tass - Russische Regierungs-Websites Ziel beispielloser Cyberangriffe

Internetseiten der russischen Regierung sehen sich staatlichen Angaben zufolge beispiellosen Cyberattacken ausgesetzt. Man bemühe sich, den ausländischen Webverkehr zu filtern, zitiert die russische Nachrichtenagentur Tass das Digitalministerium.

08.22 Uhr: Giffey fordert gerechtere Verteilung bei Unterbringung von Flüchtlingen

Berlins Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) hat im Inforadio vom rbb gefordert, die Flüchtlinge aus der Ukraine besser auf die Bundesländer zu verteilen. Es gehe um eine gemeinsame nationale Bewältigung der Aufgabe, so Giffey.

Jeden Tag würden in Berlin etwa 10.000 Flüchtlinge aus der Ukraine ankommen. Berlin nehme bisher den Großteil der Flüchtlinge auf, und damit mehr als alle anderen Bundesländer zusammen.

Giffey forderte erneut die Anwendung des Königsteiner Schlüssels, um zu einer gerechteren Verteilung zu kommen. Man müsse klären, wie die Kosten zwischen Bund und Ländern verteilt werden.

08.10 Uhr: Großbritannien - Russischer Vorstoß stockt weitgehend

Großbritannien geht davon aus, dass die russische Invasion an allen Fronten weitgehend ins Stocken geraten ist. In den vergangenen Tagen habe es zu Land, Wasser und Luft nur ein minimales Fortkommen des russischen Militärs gegeben, heißt es in britischen Militärgeheimdienst-Berichten zur aktuellen Lage. Die russischen Streitkräfte erlitten schwere Verluste. "Der ukrainische Widerstand bleibt standhaft und gut koordiniert", erklärt das Londoner Verteidigungsministerium. Der überwiegende Teil des Landes einschließlich aller großen Städte sei weiterhin in ukrainischen Händen.

07.20 Uhr: Orban - Erwarte mehr Flüchtlinge in der nächsten Woche

Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban rechnet nach eignen Angaben damit, dass in der kommenden Woche eine "größere Welle" von Flüchtlingen aus der Ukraine in dem Land ankommen wird. Die Grenzposten im Bereich des Dreiländerecks, wo Ungarn an die Ukraine und Rumänien grenzt, sollen daher verstärkt werden, kündigte Orban am Mittwoch beim Besuch eines Grenzübergangs in der Region an, wie aus einem Video auf seiner Facebook-Seite hervorgeht. In den vergangenen Tagen ging die Zahl der in Ungarn ankommenden Flüchtlinge deutlich zurück. Warum Orban jetzt wieder mit einem Anstieg rechnet, führte er nicht aus.

06.59 Uhr: Kommunen rechnen mit großen Herausforderungen bei Versorgung von Flüchtlingen

Der Deutsche Städte- und Gemeindebund rechnet mit Milliardenkosten durch Flüchtlinge aus der Ukraine. "Für Unterbringung und Integration müssen etwa 1000 Euro pro Person und Monat angesetzt werden", sagt Verbandshauptgeschäftsführer Gerd Landsberg der "Bild". "Wir stehen vor riesigen Herausforderungen bei der Unterbringung und Versorgung." Die Kosten müssten Bund und Länder übernehmen.

06.20 Uhr: Abgeschossene Rakete trifft Wohnblock in Kiew - Ein Todesopfer

Durch Trümmerteile einer von der Luftabwehr abgeschossenen Rakete sind in Kiew nach ukrainischen Angaben mindestens ein Mensch getötet und drei weitere Menschen verletzt worden. Ein 16-stöckiges Wohngebäude in der ukrainischen Hauptstadt sei am frühen Morgen von Überbleibseln einer abgeschossenen Rakete getroffen worden, teilt die Zivilschutzbehörde mit. Etwa 30 Menschen seien bislang aus dem Haus evakuiert worden. Ein Brand sei gelöscht worden.

05.45 Uhr: Polen verlangt mehr Nato-Hilfe für Ukraine

Polens Ministerpräsident Mateusz Morawiecki fordert die Nato-Staaten zu mehr Unterstützung für die Ukraine auf. "Kiew will Hilfe von der freien Welt. Das kann bedeuten, eine Flugverbotszone einzurichten oder eine humanitäre Mission zu starten, um Menschenleben zu retten", sagt Morawiecki der "Bild" einem Vorabbericht zufolge. Derzeit helfe die Nato mit humanitärer Unterstützung, doch das Leiden der Ukrainer rufe nach Aktionen statt Worten. Auf die Frage, ob Polen bereit sei, über Umwege MiG-29-Kampfjets an die Ukraine zu liefern, sagt Morawiecki: "Wir sind weiterhin bereit, die Jets zu liefern, aber nur unter dem Schirm und in Absprache mit Nato und den USA."

05.05 Uhr: Interfax - Rund 300 Flüchtlinge aus Mariupol in Russland angekommen

Wie die russische Nachrichtenagentur Interfax unter Berufung auf das russische Verteidigungsministerium meldet, sind dreizehn Busse mit rund 300 Flüchtlingen aus der belagerten ukrainischen Stadt Mariupol in der russischen Region Rostow angekommen.

04.55 Uhr: Japan entdeckt vier russische Amphibienschiffe

Japans Militär hat nach eigenen Angaben vier große russische Amphibienschiffe gesichtet, die in Richtung Westen fahren. Vom japanischen Verteidigungsministerium veröffentlichte Bilder der Schiffe, die Träger für amphibische Fahrzeuge sind, zeigen, dass auf dem Deck eines der Schiffe anscheinend Militärlastwagen geladen waren. Wie ein Sprecher des japanischen Militärs mitteilt, ist es ungewöhnlich, dass russische Schiffe die Meerenge so nahe an japanischem Territorium passieren.

02.55 Uhr: Human Rights Watch - Beschossenes Theater in Mariupol beherbergte mindestens 500 Zivilisten

Der Menschenrechtsorganisation "Human Rights Watch" zufolge, sollen sich in dem von russischen Truppen beschossenen Theater in der Hafenstadt Mariupol mindestens 500 Zivilisten aufgehalten haben. Wie das ukrainische Außenministerium erklärt, sollen die russischen Streitkräfte eine Bombe auf die Kultureinrichtung abgeworfen haben. Russland bestreitet laut der russischen Nachrichtenagentur RIA den Angriff. Die genaue Zahl der Todesopfer ist weiter unklar.

Die auf Satellitenfotos spezialisierte Firma Maxar teilte mit, Aufnahmen vom Montag zeigten, dass auf Russisch das Wort "Kinder" in großen weißen Buchstaben vor und hinter das Theater geschrieben worden sei.

02.20 Uhr: Auktionshäuser sagen russische Kunstverkäufe in London ab

Die Auktionshäuser Christie's, Sotheby's und Bonhams sagen ihre für Juni geplanten Verkäufe russischer Kunst in London ab. Sotheby's lehnt eine detaillierte Begründung ab und erklärt nur: "Wir halten uns strikt an die derzeitigen Sanktionen und beobachten genau, ob die Listen aktualisiert werden." Christie's begründet die Entscheidung mit der Unsicherheit des Krieges und den komplexen logistischen und rechtlichen Anforderungen im Zusammenhang mit den Sanktionen.

01.57 Uhr: Westliche Länder beantragen Dringlichkeitssitzung

Großbritannien, die USA, Frankreich und weitere europäische Staaten haben nach Angaben von Diplomaten wegen der sich zuspitzenden Lage in der Ukraine für Donnerstag eine Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrats beantragt. "Russland begeht Kriegsverbrechen und nimmt Zivilisten ins Visier", erklärte die Vertretung des Vereinigten Königreichs bei den Vereinten Nationen auf Twitter. "Russlands illegaler Krieg in der Ukraine ist eine Gefahr für uns alle", hieß es.

01.20 Uhr: Selenskyj - "Meine Prioritäten während der Verhandlungen sind klar"

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj äußert sich in einer Videoansprache erneut zu Verhandlungen und der angestrebten Waffenruhe mit Russland: "Meine Prioritäten während der Verhandlungen sind absolut klar: das Ende des Krieges, Garantien für Sicherheit, Souveränität, Wiederherstellung der territorialen Integrität, echte Garantien für unser Land, echter Schutz für unser Land."

00.40 Uhr: Drei Schiffe im Schwarzen Meer seit Beginn des Ukraine-Krieges getroffen

Seit dem Einmarsch Russlands in die Ukraine im vergangenen Monat sind drei Schiffe mit der Flagge Panamas im Schwarzen Meer von russischen Raketen getroffen worden. Wie Panamas Schifffahrtsbehörde mitteilt, ist eines der Schiffe sogar gesunken. Opfer soll es aber keine gegeben haben.

00.30 Uhr: Interfax - Bürgermeister wurde gegen russische Soldaten getauscht

Die Ukraine hat offenbar neun gefangenen russische Soldaten an die russische Regierung übergeben, um den inhaftierten Bürgermeister der Stadt Melitopol freizubekommen. "Russland erhielt für seine Freilassung neun Soldaten aus den Jahrgängen 2002 und 2003. Sie sind eigentlich noch Kinder", zitiert die ukrainische Nachrichtenagentur Interfax die Pressesprecherin von Präsident Wolodymyr Selenskyj, Darya Zarivnaya. Das Büro des Präsidenten hatte zuvor bereits mitgeteilt, dass Iwan Fedorow wieder auf freiem Fuß ist.

00.02 Uhr: TV-Journalistin Owsjannikowa will in Heimat bleiben

Nach ihrer Aufsehen erregenden Protestaktion im russischen Fernsehen gegen den Ukraine-Krieg hat die russische Journalistin Marina Owsjannikowa angekündigt, in ihrem Heimatland bleiben zu wollen. "Ich will unser Land nicht verlassen", sagte Owsjannikowa in einem am Mittwochabend veröffentlichten Interview mit dem "Spiegel" mit Blick auf ein Asylangebot von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron.

"Ich bin Patriotin, mein Sohn ein noch viel größerer", hob die Fernsehjournalistin in dem Interview hervor. "Wir wollen auf keinen Fall weg, nirgendwo hin auswandern." Allerdings habe ihr offener Protest gegen den Ukraine-Krieg ihr Leben grundlegend verändert. "Ich bin jetzt der Feind Nummer Eins hier", sagte die 43-Jährige, die sich nach eigenen Angaben derzeit bei Freunden "versteckt" hält. "Es kann alles passieren, ein Autounfall, alles, was die wollen, dessen bin ich mir bewusst."

Mittwoch, der 16. März

22.02 Uhr: Biden bezeichnet Putin als "Kriegsverbrecher" - Kreml empört

US-Präsident Joe Biden hat den russischen Präsidenten Wladimir Putin wegen seines Einmarsches in die Ukraine als "Kriegsverbrecher" bezeichnet. "Ich denke, er ist ein Kriegsverbrecher", sagte Biden am Mittwoch vor Reportern. Der Kreml reagierte unmittelbar und bezeichnete Bidens Wortwahl als "inakzeptabel und unverzeihlich". Die Pressesprecherin des Weißen Hauses, Jen Psaki, sagte, Biden habe "aus dem Herzen gesprochen", nachdem er im Fernsehen Bilder von "barbarischen Taten eines brutalen Diktators durch seine Invasion eines fremden Landes" gesehen habe. Es war das erste Mal, dass Biden den Begriff "Kriegsverbrecher" für Putin verwendete.

Später am Mittwoch erneuerte er seine Worte und twitterte, dass "Putin der Ukraine entsetzliche Verwüstungen und Schrecken zufügt - er bombardiert Wohnhäuser und Entbindungsstationen". Mit Blick auf Berichte, wonach russische Truppen Ärzte und Patienten in einem Krankenhaus in Mariupol als Geiseln genommen haben, äußerte Biden: "Das sind Gräueltaten. Es ist eine Schande für die Welt."

"Wir halten eine solche Rhetorik für inakzeptabel und unverzeihlich von Seiten eines Staatschefs, dessen Bomben hunderttausende Menschen auf der ganzen Welt getötet haben", sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow laut den staatlichen Nachrichtenagenturen Tass und Ria Novosti am Mittwochabend.

21.50 Uhr: Kiew und Moskau melden weitere Evakuierungen aus Mariupol

Aus der belagerten ukrainischen Hafenstadt Mariupol sind ukrainischen und russischen Angaben zufolge etliche weitere Zivilisten geflohen. Am Mittwoch seien rund 11.000 Menschen in 2.500 privaten Autos aus der Stadt am Asowschen Meer hinaus gefahren, teilte der Mariupoler Stadtrat am Abend mit.

Wer es auf eigene Faust bis zu der mehr als 70 Kilometer westlich gelegenen Stadt Berdjansk geschafft habe, könne von dort mit Bussen weiter nach Saporischschja weiter nordwestlich gebracht werden, hieß es. Zuvor hatte das russische Verteidigungsministerium bereits über mehr als 31.000 aus Mariupol evakuierte Zivilisten berichtet.

21.30 Uhr: Frankreich stellt Förderung von Erdgas-Heizungen ein

Frankreichs Umweltministerin Barbara Pompili kündigt ein Ende der staatlichen Unterstützung für den Einbau neuer Erdgasheizungen bei Privatpersonen ein. Dagegen solle die Wärmeerzeugung aus erneuerbaren Quellen stärker unterstützt werden, um die Abhängigkeit von russischen Energie-Exporten weiter zu senken.

20.30 Uhr: Biden nennt Russlands Präsident Putin einen "Kriegsverbrecher"

US-Präsident Joe Biden hat Russlands Präsident Wladimir Putin angesichts des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine als "Kriegsverbrecher" bezeichnet. "Ich glaube, er ist ein Kriegsverbrecher", sagte Biden am Mittwoch in Washington auf die Frage einer Reporterin, ob Biden Putin für einen Kriegsverbrecher halte. Kurz zuvor hatte die Reporterin gefragt, ob Biden bereit sei, Putin als "Kriegsverbrecher" zu bezeichnen.

Darauf hatte der US-Präsident "nein" geantwortet. Wenige Sekunden später kam Biden noch einmal auf die Journalistin zu, die daraufhin noch einmal fragte. Es war unklar, ob Biden die Frage beim ersten Mal nicht richtig verstanden hatte.

20.20 Uhr: Scholz: Tun alles zur Unterstützung der Ukraine bei Verhandlungen

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat der Ukraine jede Unterstützung für ihre Verhandlungen mit Moskau über ein Ende des russischen Krieges in dem Land zugesichert. Die Bundesregierung tue alles, damit die Verhandlungen zwischen der Ukraine und Russland eine Chance hätten, sagte Scholz am Mittwochabend vor einem Gespräch mit der finnischen Ministerpräsidentin Sanna Marin in Berlin. Zugleich forderte er den russischen Präsidenten Wladimir Putin erneut auf: "Beenden Sie diesen Krieg sofort. Stoppen Sie den Waffengang."

19.45 Uhr: Ukrainischer Bürgermeister nicht mehr in russischem Gewahrsam

Der entführte Bürgermeister der südostukrainischen Stadt Melitopol ist freigelassen worden. Er war fünf Tage von russischen Soldaten gefangen gehalten worden. Andrej Jermak, der Stabschef des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, verkündete die Nachricht am Mittwoch, nannte aber keine Einzelheiten darüber, wie der Bürgermeister frei kam.

Auf einem Überwachungsvideo war vergangene Woche zu sehen, wie der Bürgermeister der besetzten Stadt aus dem Rathaus geführt wurde, offenbar umringt von russischen Soldaten.

19.10 Uhr: Russland klagt drei Personen wegen "falscher Informationen" an

Die russischen Strafverfolgungsbehörden haben am Mittwoch die ersten bekannt gewordenen Strafverfahren gegen Personen wegen der Veröffentlichung "falscher Informationen" über den Krieg in der Ukraine angekündigt.

Das Ermittlungskomitee, eine Strafverfolgungsbehörde, nannte drei Verdächtige, darunter ist Veronika Belozerkowskaja, eine im Ausland lebende russischsprachige Kochbuchautorin und beliebte Bloggerin. Diese habe auf Instagram Beiträge veröffentlicht, die "bewusst falsche Informationen über den Einsatz der Streitkräfte der Russischen Föderation zur Zerstörung von Städten und der Zivilbevölkerung der Ukraine, einschließlich Kindern, enthalten."

18.50 Uhr: Estlands Regierungschefin: Westen sollte keine rote Linien ziehen

Der Westen sollte sich im Ukraine-Krieg nach Ansicht von Estlands Regierungschefin Kaja Kallas weiter alle Optionen offen halten. «Rote Linien wurden nicht vereinbart. Ich mag es nicht, wenn öffentlich gesagt wird, dass wir unter keinen Umständen eingreifen werden», sagte Kallas am Mittwoch im estnischen Radio. Solche festen Linien dürften nicht in den Sand gezeichnet werden. Der russische Präsident Wladimir Putin sollte nicht das Gefühl erhalten, ungestraft handeln zu können, betonte die Ministerpräsidentin des an Russland grenzenden baltischen EU- und Nato-Landes. 

18.37 Uhr: Biden sagt Ukraine weitere Waffenlieferungen zu

US-Präsident Joe Biden hat der Ukraine die Lieferung weiterer Luftabwehrsysteme und Drohnen im Kampf gegen die russischen Invasionstruppen zugesagt. "Wir geben der Ukraine mehr Waffen, um zu kämpfen und sich in all den kommenden schweren Tagen zu verteidigen", erklärte Biden am Mittwoch nach einem flammenden Appell des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, dessen Videoansprache im US-Kongress Ovationen erhalten hatte.

Seit Bidens Amtsantritt vor einem Jahr haben die USA der Ukraine Waffen im Umfang von zwei Milliarden Dollar geliefert - die Hälfte davon allein in der vergangenen Woche. Selenskyj hat auch um direktere militärische Unterstützung gebeten, darunter eine von der Nato zu überwachende Flugverbotszone über seinem Land. Das haben Biden und die Nato abgelehnt, weil es zu einer Ausweitung des Kriegs über die Ukraine hinaus führen könnte.

18.27 Uhr: Russland: Blockade von BBC-Website ist erst der Anfang

Russische Behörden blockieren die Website des britischen Senders BBC. Das sei erst der Anfang von Maßnahmen als Reaktion auf den vom Westen entfesselten Informationskrieg, erklärt die Sprecherin des Außenministeriums in Moskau, Maria Sacharowa, auf Telegram.

18.19 Uhr: Angriff auf Theater mit Hunderten Zivilisten in Mariupol

Russische Einheiten haben nach ukrainischen Angaben ein Theater in der südostukrainischen Hafenstadt Mariupol bombardiert, in dem sich Hunderte Menschen aufgehalten haben sollen. Angaben zu möglichen Opfern lagen zunächst nicht vor.

"Ein weiteres entsetzliches Kriegsverbrechen in Mariupol", twitterte Außenminister Dmytro Kuleba am Mittwoch. "Heftiger russischer Angriff auf das Drama-Theater, wo sich Hunderte unschuldiger Zivilisten versteckt haben." Das Gebäude sei vollständig zerstört. "Die Russen müssen gewusst haben, dass dies ein ziviler Unterschlupf war." Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

17.58 Uhr: Litauen - EU-China-Gipfel aussetzen bis Peking Farbe bekennt

Litauen verlangt, den für Anfang April geplanten europäisch-chinesischen Gipfel auszusetzen, bis die Regierung in Peking gezeigt habe, auf welcher Seite sie im Ukraine-Konflikt stehe. "Es ist an der Zeit, China zu zeigen, dass wir es ernst meinen", sagte Vize-Außenminister Mantas Adomenas der Nachrichtenagentur Reuters in Washington. Die Regierung in Peking dürfe nicht erwarten, dass sie "einerseits Russland unterstützen, andererseits Handelsgelegenheiten mit dem Westen - der Europäischen Union - nutzen kann" und keine Konsequenzen zu befürchten habe.

17.44 Uhr: Bislang mindestens fünf Journalisten getötet

Nach vorläufigen Recherchen der Organisation "Reporter ohne Grenzen" sind bislang mindestens fünf Journalisten und Journalistinnen im Ukraine-Krieg getötet worden. Bei einem weiteren Journalisten sei unklar, ob er im Zuge seiner Arbeit getötet worden sei, teilte die Organisation auf Anfrage des Evangelischen Pressedienstes (epd) mit. Unter den Opfern befänden sich drei Ukrainer und zwei US-Amerikaner. Die endgültige Verifizierung der Angaben stehe noch aus.

17.41 Uhr: Fast zwei Millionen Flüchtlinge aus der Ukraine in Polen angekommen

Seit dem russischen Angriff auf die Ukraine haben sich rund 1,92 Millionen Menschen in Polen in Sicherheit gebracht. Das teilte der polnische Grenzschutz beim Kurznachrichtendienst Twitter mit. Am Dienstag seien weitere 66.600 Ukrainer abgefertigt worden, hieß es. Dies sei ein Rückgang um sieben Prozent im Vergleich zum Vortag.

17.36 Uhr: Polen - Haben Zeugenaussagen zu "spezifischen Verbrechen"

In Polen haben Staatsanwälte nach Angaben der Regierung Zeugenaussagen aufgenommen, die "spezifische Verbrechen" im Zusammenhang mit Russlands Angriff auf die Ukraine beschreiben. Insgesamt seien bislang mehr als 300 Aussagen erfasst, sagte Justizminister und Generalstaatsanwalt Zbigniew Ziobro vor der Presse im Beisein von Karim Khan, Chefankläger des Internationalen Strafgerichtshofs.

17.34 Uhr: Kiew: Im besetzten Gebiet Cherson droht humanitäre Katastrophe

Die ukrainische Regierung hat vor einer humanitären Katastrophe im von russischen Truppen eroberten Gebiet Cherson gewarnt. "Wegen der vorübergehenden Besatzung fehlt es den Menschen in den Siedlungen, vor allem den kleineren, an Medikamenten und teilweise an Nahrungsmitteln", schrieb die Menschenrechtsbeauftragte des ukrainischen Parlaments, Ljudmyla Denisowa, bei Telegram. "Aufgrund des aggressiven Vorgehens und des Beschusses der russischen Besatzer ist es nicht möglich, Waren aus anderen Regionen der Ukraine zu liefern". Zudem gebe es Probleme bei der Strom-, Gas- und Wasserversorgung.

17.24 Uhr: Inflation steigt in Russland auf 12,5 Prozent

Die Preisspirale in Russland dreht sich immer schneller. Laut dem Wirtschaftsministerium lag die Teuerungsrate zum Stichtag 11. März bei 12,5 Prozent. In der Woche zuvor war sie demnach bei 10,4 Prozent. Die Notenbank hat Ende Februar mit einer drastischen Zinserhöhung auf die Währungskrise infolge westlicher Sanktionen reagiert. Für die am Freitag anstehende Zinssitzung erwarten von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Experten ein gleichbleibendes Zinsniveau von 20,00 Prozent.

17.21 Uhr: Ukraine wirft Russland Beschuss von Flüchtlingskonvoi vor

Die Ukraine wirft dem russischen Militär vor, mit schwerer Artillerie auf einen Konvoi von Flüchtlingen aus der belagerten Stadt Mariupol gefeuert zu haben. Der Gouverneur der Region Saporischschia, Alexander Staruch, erklärte im Internet, es habe fünf Verletzte bei dem Angriff gegeben. Darunter sei ein Kind. Er stellte Fotos und Videos online, die den Vorfall dokumentieren sollen. Das ukrainische Militär veröffentlichte seinerseits ein Foto eines Kindes, das bei dem Angriff verletzt worden sein soll. Die Zahl der Opfer werde geprüft. Eine unabhängige Bestätigung der Angaben oder Verifizierung der Bilder ist nicht möglich. Russland hat wiederholt verneint, Zivilisten ins Visier zu nehmen.

17.02: Zehn Menschen vor Lebensmittelladen getötet

Russische Soldaten haben nach ukrainischen Angaben mindestens zehn Menschen getötet, die vor einem Lebensmittelladen in Tschernihiw anstanden, um Brot zu kaufen. Um 10.00 Uhr (Ortszeit; 09.00 Uhr MEZ) am Morgen hätten die russischen Armeeangehörigen das Feuer auf die Menschenschlange eröffnet, teilte die ukrainische Generalstaatsanwaltschaft mit. "Nach vorläufigen Erkenntnissen wurden zehn Zivilisten getötet." Es sei eine Untersuchung wegen "vorsätzlichen Mordes" eingeleitet worden.

16.43 Uhr: Höchstes UN-Gericht: Russland muss Krieg in Ukraine stoppen

Der Internationale Gerichtshof hat angeordnet, dass Russland sofort die militärische Gewalt in der Ukraine beenden muss. Das höchste Gericht der Vereinten Nationen gab in Den Haag einer Klage der Ukraine gegen Russland statt.

16.42 Uhr: Biden weiter gegen Flugverbotszone über Ukraine

US-Präsident Joe Biden ist nach Angaben seines Büros weiter gegen die Einrichtung einer Flugverbotszone über der Ukraine wie von seinem ukrainischen Kollegen Wolodymyr Selenskyj gefordert. Biden werde im Laufe des Tages in einer Ansprache vor Abgeordneten dazu Stellung nehmen, hieß es weiter.

16.40 Uhr: Ukraine an westeuropäisches Stromnetz angeschlossen

Die Stromnetze der Ukraine und von Moldau sind erfolgreich mit dem kontinentaleuropäischen Stromnetz verbunden worden. Das gab EU-Energiekommissarin Kadri Simson bekannt. Die EU werde die Ukraine weiterhin im Energiebereich unterstützen, etwa durch Gasflüsse in das Land und dringend benötigte Energielieferungen. Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen begrüßte den Schritt und schrieb auf Twitter: "Ukraine, Moldau und Europa: Gemeinsame Werte, gemeinsame Elektrizität und Solidarität." Ende Februar hatte sich die Ukraine zunächst testweise vom russischen und belarussischen Stromnetz abgekoppelt, die Trennung soll nun dauerhaft sein.

16.33 Uhr: Castex - Bis 2027 keine Öl- und Gas-Importe aus Russland mehr

Frankreich will Ministerpräsident Jean Castex zufolge bis 2027 alle Öl- und Erdgas-Importe aus Russland beenden. Er kündigte zudem staatliche Maßnahmen an, um die Folgen der Sanktionen gegen Russland für französische Haushalte, Unternehmen, Landwirte und Fischer abzumildern. Auch die Transport- und die Baubranche sollen unterstützt werden.

16.14 Uhr: Türkischer Außenminister fordert Ende des "Blutvergießens"

Der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu hat auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit seinem russischen Amtskollegen Sergej Lawrow ein Ende des "Blutvergießens und der Tränen" im Krieg in der Ukraine gefordert. Nach einem Treffen mit Lawrow in Moskau verlangte Cavusoglu außerdem eine sofortige Waffenruhe für die belagerte Stadt Mariupol, um die Evakuierung der gestrandeten Zivilisten, darunter auch türkische Staatsbürger, zu ermöglichen. "Dieser Zustand muss ein Ende haben, das Blutvergießen und die Tränen müssen jetzt gestoppt werden", sagte Cavusoglu. "Es kann keine Gewinner im Krieg und keine Verlierer im Frieden geben."

16.10 Uhr: Lambrecht sieht "Nato-Friedensmission" ebenfalls kritisch

Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht hat sich zurückhaltend zu dem polnischen Vorschlag für eine Friedensmission für die Ukraine geäußert. "Wir unterstützen diese so mutigen Ukrainer in ihrem Kampf gegen Russland. Wir müssen aber auch mit kühlem Kopf darauf achten, dass dieser Krieg nicht zu einem Krieg der Nato wird", sagte sie am Rande eines Nato-Verteidigungsministertreffens in Brüssel. Dies sei wichtig und man werde daran arbeiten, dass das auch eingehalten werde. Der polnische Vorschlag werde nicht diskutiert.

Ähnlich äußerte sich Lambrecht zu der Frage, ob die Nato auch im Fall eines Einsatzes von Chemiewaffen durch Russland bei der Linie bleiben werde, nicht militärisch einzugreifen. "Das ist kein Krieg, an dem die Nato beteiligt ist", sagte sie. "Wir müssen verhindern, dass es einen Flächenbrand gibt."

15.58 Uhr: Ukraine lehnt Neutralitätsstatus ab

Die Ukraine hat den russischen Vorschlag eines neutralen Status nach dem Vorbild Schwedens und Österreichs zurückgewiesen. Der ukrainische Präsidentenberater Mychailo Podoljak forderte stattdessen angesichts der Verhandlungen über eine Neutralität seines Landes "absolute Sicherheitsgarantien" inklusive einer Verpflichtung von Partnerstaaten, bei einem Angriff der Ukraine beizustehen.

Der Kreml hatte eine Neutralität der Ukraine nach dem Vorbild Schwedens und Österreichs vorgeschlagen. "Das ist die derzeit diskutierte Option" und könnte ein "Kompromiss" sein, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow. Die Ukraine würde dann auf einen Beitritt zur Nato verzichtet, was der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bereits in Aussicht gestellt hat.

15.50 Uhr: Ukraine fordert direkte Verhandlungen von Putin und Selenskyj

Wladimir Putin und Wolodymyr Selenskyj sollen dem ukrainischen Chef-Unterhändler zufolge die angestrebte Waffenruhe im direkten Kontakt aushandeln. "Unsere Position bei den Verhandlungen ist recht klar: Sicherheitsgarantien, Waffenstillstand und ein Rückzug russischer Truppen", schrieb Mychailo Podoljak auf Twitter. Eine Einigung sei nur im direkten Austausch zwischen den Staatschefs Russlands und der Ukraine möglich.

Nach Informationen der Zeitung "Financial Times" arbeiten beide Seiten an einem 15-Punkte-Plan. An erster Stelle stünden die von Russland geforderte Neutralität und Entmilitarisierung der Ukraine sowie der von Kiew verlangte Abzug russischer Truppen. Territoriale Streitfragen sollten demnach erst später diskutiert werden.

15.39 Uhr: USA warnen Russland vor Einsatz von Chemiewaffen

Die USA warnen Russland vor einem Einsatz von Chemiewaffen. Der nationale Sicherheitsberater der USA, Jake Sullivan, habe darüber mit dem Sekretär von Russlands Sicherheitsrat, Nikolaj Patruschew, gesprochen, teilte das Washingtoner Präsidialamt mit. Sullivan habe Patruschew vor den Konsequenzen gewarnt, die "jede mögliche Entscheidung Russlands zum Einsatz von chemischen oder biologischen Waffen in der Ukraine" haben werde. Sullivan habe zudem erklärt, dass Russland seine Angriffe auf ukrainische Städte einstellen solle, wenn es dem Land mit der Diplomatie ernst sei.

15.09 Uhr: Nato-"Friedensmission" stößt in Allianz auf Ablehnung

Keine Nato-"Friedensmission" in der Ukraine, aber fortgesetzte Waffenlieferungen an das Land: Das zeichnete sich bei einem Sondertreffen der Verteidigungsminister in Brüssel ab. Dabei ging es auch um "rote Linien" für Russland, etwa für den befürchteten Einsatz von Chemie- oder Atomwaffen.

Polen hatte vor dem Nato-Rat eine "Friedensmission" für die Ukraine ins Gespräch gebracht. Diese solle "von Streitkräften geschützt" werden und "in der Lage sein, sich selbst zu verteidigen", wie der polnische Vize-Regierungschef Jaroslaw Kaczynski am Rande einer Kiew-Reise der polnischen, tschechischen und slowenischen Regierungschefs betonte.

Die Forderung stieß im Bündnis allerdings auf Skepsis bis offene Ablehnung. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sprach sich nach Angaben von Regierungssprecher Steffen Hebestreit gegen eine solche "Friedensmission" aus. Scholz sei sich mit Frankreich und den USA einig, dass es "keine Nato-Soldaten" in der Ukraine geben dürfe, betonte der Sprecher.

15.01 Uhr: Putin wirft Westen wirtschaftlichen Blitzkrieg gegen Russland vor

Der russische Präsident Wladimir Putin wirft dem Westen wegen dessen Sanktionen vor, einen wirtschaftlichen Blitzkrieg gegen Russland zu organisieren. Dieser Versuch werde nicht funktionieren. Die neue Realität erfordere aber tiefgreifende Veränderungen der russischen Wirtschaft. Die Inflation und die Arbeitslosigkeit würden steigen, sagte Putin. "Wir werden diese Fragen angehen." Steigende Preise würden sich auf die Gehälter der Menschen auswirken. Familien mit Kindern versprach er Unterstützung. Putin versicherte, die Zentralbank werde kein Geld drucken müssen.

  • Zum Artikel: Russland vor der Pleite? Das wären die Folgen für Deutschland

14. 57 Uhr: Nato-Generalsekretär legt brisante Vorschläge zur Ostflanke vor

Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat den Bündnisstaaten brisante Vorschläge zur dauerhaften Verstärkung der Ostflanke unterbreitet. Wie mehrere Diplomaten der Deutschen Presse-Agentur bestätigten, würden zum Verteidigungsminister-Treffen an diesem Mittwoch vorgelegte Pläne aus russischer Sicht vermutlich gegen die Nato-Russland-Grundakte verstoßen. Über sie hat sich die Nato unter anderem verpflichtet, auf die dauerhafte Stationierung «substanzieller Kampftruppen» im östlichen Bündnisgebiet zu verzichten.

Details zu den als geheim eingestuften Vorschlägen wurden zunächst nicht genannt. Diplomaten betonten allerdings, dass Russland nicht erwarten könne, dass sich die Nato nach dem russischen Angriff gegen die Ukraine noch an alle Vereinbarungen der Nato-Russland-Grundakte halte. Diese seien vor dem Hintergrund eines ganz anderen europäischen Sicherheitsumfelds getroffen worden. Dies gehe auch klar aus der Grundakte hervor.

  • Zum Artikel: Ukraine-Krieg - Die Begriffe: Nato-Ostflanke bis Artikel 4

14.52 Uhr: Lawrow - Treffen zwischen Putin und Selenskyj müsste Einigung besiegeln

Ein Treffen zwischen dem russischen Präsidenten Wladimir Putin und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj müsste nach russischer Darstellung dazu dienen, eine Einigung zu besiegeln. "Es gibt keine Hindernisse für die Organisation eines solchen Treffens", sagte der russische Außenminister Sergej Lawrow nach einem Treffen mit seinem türkischen Amtskollegen Mevlüt Cavusoglu. Es dürfe nur nicht um seiner selbst willen abgehalten werden. Vielmehr müssten konkrete Vereinbarungen zwischen Russland und der Ukraine abgeschlossen werden, die derzeit von den Delegationen der beiden Länder ausgearbeitet würden.

14.49 Uhr: EU berät über Asyl für desertierte russische Soldaten

Die EU-Staaten beraten nach Angaben von Bundesinnenministerin Nancy Faeser derzeit darüber, ob desertierten russischen Soldaten in Europa Asyl gewährt werden soll. Ein einheitliches abgestimmtes Verfahren innerhalb der Europäischen Union in dieser Frage sei klug, sagt die SPD-Politikerin in einer Fragestunde im Bundestag.

14.47 Uhr: Belarus versorgt Tschernobyl nach eigenen Angaben mit Strom

Belarus versorgt nach eigenen Angaben die Atomruine von Tschernobyl in der benachbarten Ukraine mit Strom. "Die Stromversorgung des Kernkraftwerks Tschernobyl ist vollständig wiederhergestellt", hieß es in einer im Online-Dienst Telegram veröffentlichten Erklärung des belarussischen Energieministeriums. "Derzeit erfolgt die Stromversorgung über das belarussische Stromnetz."

Die Atomruine von Tschernobyl wird seit dem russischen Einmarsch in die Ukraine von Moskau kontrolliert. Die Erklärung des Energieministerium wurde von der Lokalverwaltung der belarussischen Region Gomel verbreitet. Die Webseite des Ministeriums war nicht erreichbar.

14.43 Uhr: Putin - "Wir wollen Ukraine nicht besetzen"

Russland will nach den Worten seines Präsidenten Wladimir Putin die Ukraine nicht besetzen. Sein Land habe keine andere Wahl gehabt als diesen militärischen Sondereinsatz. Die Ukraine hätte in absehbarer Zeit Atomwaffen haben können, argumentiert der Präsident, der für den 24. Februar den Beginn der Invasion des Nachbarlandes befohlen hatte. "Die Ukraine hat mit Unterstützung westlicher Mächte eine Aggression gegen Russland geplant." Der Einsatz in der Ukraine laufe nach Plan.

14.37 Uhr: Abstimmung im UN-Sicherheitsrat zu Russlands Ukraine-Resolution

Der UN-Sicherheitsrat soll am Donnerstag über eine von Russland eingebrachte Resolution zur humanitären Lage in der Ukraine abstimmen. Diplomaten zufolge soll das mächtigste UN-Gremium am Nachmittag US-Ostküstenzeit (wahrscheinlich 21.00 Uhr MEZ) zusammenkommen. Die Beschlussvorlage aus Moskau enthält unter anderem die Forderung, dass der Sicherheitsrat Angriffe auf Zivilisten verurteilen solle und ruft zu einem "verhandelten Waffenstillstand" auf.

Die britische UN-Botschafterin Barbara Woodward bezeichnet die russische Initiative angesichts Moskaus Angriffskrieg in der Ukraine als "zynischen Schachzug" und "Beleidigung". Es scheint wahrscheinlich, dass Russland nicht die für eine Annahme nötigen neun Stimmen des 15-köpfigen Rates erhält. Diplomaten nennen außerdem die Möglichkeit für ein weiteres Treffen des Sicherheitsrates zur Ukraine noch in dieser Woche - möglicherweise am Freitag.

14.23 Uhr: Söder: Bayern stellt eine Milliarde Euro für Flüchtlinge bereit

Bayern stellt für die Unterbringung von Flüchtlingen aus der Ukraine bis zu eine Milliarde Euro bereit. Das kündigten Ministerpräsident Markus Söder und Innenminister Joachim Herrmann (beide CSU) nach einer Videoschalte mit den Landräten und Oberbürgermeistern an. Die Kommunen bekommen die Kosten, die ihnen für die Unterbringung entstehen, zu 100 Prozent erstattet - das sei die Zusage des Freistaats. Gleichzeitig fordert die Staatsregierung vom Bund, die Kosten zu übernehmen. Man hoffe dann auf entsprechende Erstattungen, sagte Herrmann.

14.21 Uhr: Selenskyj fordert vor US-Kongress mehr Unterstützung

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bittet die USA eindringlich um Unterstützung. "Wir brauchen Sie jetzt", rief er den US-Kongressabgeordneten in einer Video-Schaltung zu. "Denken Sie an Pearl Harbor", sagte Selenskyj und erinnerte damit an den Überraschungsangriff Japans auf die US-Pazifikflotte im Dezember 1941. "Wenn Sie an die Ukraine denken, dann erinnern Sie sich an die Angriffe vom 11. September 2001."

Selenskyj fordert mehr Sanktionen gegen Russland und rief alle US-Firmen auf, ihre dortigen Geschäfte aufzugeben. Die US-Kongressabgeordneten rief er auf, alles zu tun, damit Russland nicht einen einzigen Penny bekommt, den es zur Zerstörung der ukrainischen Bevölkerung nutzen könnte.

Dazu forderte er die USA auf, zumindest Flugzeuge bereitzustellen. Wenn die Forderung nach einer Flugverbotszone zu viel verlangt sei, dann brauche die Ukraine Flugzeuge und Flugabwehrsysteme, sagte er vor dem US-Kongress per Video-Schaltung.

14.17 Uhr: Russland aus dem Europarat ausgeschlossen

Russland wird mit sofortiger Wirkung aus dem Europarat ausgeschlossen. Das teilte die internationale Organisation, die der Förderung von Menschenrechten und Demokratie in Europa dient, in Straßburg mit. Grund ist der russische Angriff auf die Ukraine. "In einer außerordentlichen Sitzung hat das Ministerkomitee heute Morgen im Rahmen des nach Artikel 8 der Satzung des Europarates eingeleiteten Verfahrens beschlossen, dass die Russische Föderation nach 26 Jahren Mitgliedschaft ab heute nicht mehr Mitglied des Europarates ist", hieß es auf der Website.

Russland war bereits Ende Februar vom Europarat suspendiert worden. Am Dienstag hatte die Organisation weitere Schritte zum Ausschluss eingeleitet. Daneben hatte am Dienstag Moskau selbst seinen Austritt förmlich mitgeteilt, wie der Sprecher von Generalsekretärin Marija Pejcinovic Buric, Daniel Höltgen, auf Twitter mitteilte.

14.02 Uhr: Bayern stellt eine Milliarde Euro für Flüchtlinge bereit

Bayern stellt für die Unterbringung von Flüchtlingen aus der Ukraine bis zu eine Milliarde Euro bereit. Das kündigten Ministerpräsident Markus Söder und Innenminister Joachim Herrmann (beide CSU) nach einer Videoschalte mit den Landräten und Oberbürgermeistern an. Die Kommunen bekämen die Kosten, die ihnen für die Unterbringung entstehen, zu 100 Prozent erstattet - das sei die Zusage des Freistaats. Gleichzeitig fordert die Staatsregierung vom Bund, die Kosten zu übernehmen. Man hoffe dann auf entsprechende Erstattungen, sagte Herrmann.

13.55 Uhr: Russland sperrt Websites von mindestens 15 Medien

Russland hat den Zugang zu Internetauftritten von mindestens 15 Medien gesperrt. Russische und ausländische Medien wie die Enthüllungswebsite Bellingcat, zwei russischsprachige israelische Nachrichtenseiten und regionale Portale wie Permdaily.ru waren von russischen IP-Adressen aus nicht erreichbar. Die Websites werden auf der offiziellen Sperrliste der Medienaufsichtsbehörde Roskomnadsor geführt.

Unter den geblockten Angeboten sind auch mehrere ukrainische Medien und ein estnisches Portal. Mit Programmen zur Kommunikation über virtuelle private Netzwerke (VPN) waren die Internetseiten weiter zu erreichen. Seit dem Beginn des Ukraine-Krieges haben die russischen Behörden den Zugang zu Online-Medien massiv eingeschränkt. Betroffen sind auch Facebook, Twitter und Instagram.

13.48 Uhr: IKRK-Chef bemüht sich in Kiew um mehr Zugang für Hilfsorganisationen

Der Chef des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) bemüht sich in Kiew vor Ort um mehr Zugang für Hilfsorganisationen und einen besseren Schutz von Zivilisten. Das IKRK teilte mit, Peter Maurer wolle bei seinem auf fünf Tage angelegten Besuch Mitglieder der ukrainischen Regierung treffen und Möglichkeiten erkunden, wie seine Organisation ihre Arbeit in dem Land ausweiten kann.

Einen Tag zuvor hatte die Organisation mit Sitz in Genf dabei geholfen, mit etwa 80 Bussen Hunderte Menschen aus der Stadt Sumy im Norden des Landes zu evakuieren. Das IKRK gab zudem die Lieferung von 200 Tonnen Hilfsgütern für im Krieg Verwundete bekannt - Decken, Kochgeschirr, Wasser, aber auch mehr als 5.200 Leichensäcke.

13.42 Uhr: Tschechiens Regierungschef - Ukraine braucht vor allem Waffen

Die Ukraine benötigt nach Angaben des tschechischen Ministerpräsidenten Petr Fiala vor allem mehr Waffen, um sich gegen Russland verteidigen zu können. Das sagte er nach seiner Rückkehr aus Kiew, wo er und die Ministerpräsidenten Polens und Sloweniens Gespräche mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj geführt hatten. Es sei dabei neben Waffen auch um Sanktionen, humanitäre Hilfe und mögliche weitere diplomatische Schritte gegangen.

  • Zum Artikel: Studie: Europas Waffenimporte schon vor Ukraine-Krieg gestiegen

13.34 Uhr: Russland verzichtet im Ukraine-Krieg bisher auf größere Cyber-Angriffe

Im Ukraine-Krieg sind die befürchteten, groß angelegten Cyber-Angriffe Russlands bisher ausgeblieben. Beobachter seien überrascht, "dass da relativ wenig passiert", sagte Matthias Schulze, Experte für Cyber-Sicherheit bei der Stiftung Wissenschaft und Politik, der Nachrichtenagentur AFP.

Kurz vor Beginn der Invasion hatte es vermehrt Attacken auf ukrainische Ministerien gegeben, nun hielten sich die Russen aber zurück, so Sven Herpig, Leiter für Internationale Cybersicherheitspolitik bei der Stiftung Neue Verantwortung. Gründe seien möglicherweise Abstimmungsprobleme auf russischer Seite und dass die Russen Infrastruktur nun einfach physisch zerstören könnten. Das sei schneller und effizienter als ein Cyber-Angriff.

13.19 Uhr: Bundeswehr verlegt Flugabwehrraketen in die Slowakei

Die Bundeswehr hat mit einer Verlegung des Flugabwehrraketensystems Patriot in die Slowakei begonnen. Nach dem Willen der Bundesregierung sollen die Soldaten mit ihrer Stationierung einen Beitrag zum Schutz des an die Ukraine grenzenden Nato-Partners leisten. Das Patriot-System dient zur Bekämpfung von Flugzeugen, taktischen ballistischen Raketen und Marschflugkörpern.

Das slowakische Parlament hatte am Vorabend mit deutlicher Mehrheit für die Stationierung deutscher und anderer Nato-Truppen gestimmt. Die Planungen sehen die Stationierung von 2.100 Soldaten vor. Davon soll das mit 700 größte Kontingent aus Deutschland kommen.

13.08 Uhr: TV-Journalistin fürchtet nach Protest um ihre Sicherheit

Die russische TV-Journalistin Marina Owsjannikowa ist nach ihrem Protest vor laufenden Kameras gegen den Krieg in der Ukraine äußerst besorgt um ihre Sicherheit und die ihrer Kinder. Sie habe aber nicht vor, aus Russland zu fliehen, sagte sie der Nachrichtenagentur Reuters. Sie hoffe, dass ihr Protest nicht umsonst gewesen sei und dass die russische Bevölkerung ihre Augen öffne und Kriegspropaganda genauer hinterfrage. Die Journalistin hatte sich am Montagabend während einer Nachrichten-Live-Sendung des staatlichen TV-Senders Kanal Eins mit einem Plakat hinter die Moderatorin gestellt, auf dem sie zum Ende des Kriegs aufrief und vor Propaganda warnte.

12.54 Uhr: Selenskyj unterstreicht Forderung nach Sicherheitsgarantien

Auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj besteht bei den Verhandlungen mit Russland auf verlässliche Sicherheitszusagen. "Wir können und müssen jetzt kämpfen. Wir können und müssen unseren Staat, unser Leben, unser ukrainisches Leben verteidigen. Wir können und müssen einen gerechten, aber fairen Frieden für die Ukraine aushandeln, echte Sicherheitsgarantien, die funktionieren", sagt er in einer Video-Ansprache.

Selenskyj hatte zuletzt angedeutet, dass seine Regierung bei den Verhandlungen mit Russland bereit sein könnte, auf eine Nato-Mitgliedschaft zu verzichten, wenn die Ukraine umfassende Sicherheitsgarantien erhalte.

12.28 Uhr: Kiews Unterhändler fordert internationale Sicherheitsgarantien - Österreichisches Modell keine Option

Die Ukraine fordert für eine Verhandlungslösung mit Russland verbindliche Sicherheitsgarantien. Es sei ein festes Abkommen nötig, bei dem eine Gruppe von Staaten Garantien für klar rechtsgültige Verpflichtungen übernehmen müsse, um künftige Angriffe aktiv zu verhindern, sagte der ukrainische Unterhändler Mychailo Podoljak. Ein solches Modell liege auf dem Verhandlungstisch. Eine Neutralität nach schwedischem oder österreichischem Modell wies Podoljak jedoch zurück: "Die Ukraine befindet sich gerade in einem direkten Kriegszustand mit Russland", erklärte er. Daher könne es nur ein "ukrainisches" Modell sein, dessen Unterzeichner sich verpflichten, im Falle einer Aggression auf Seiten der Ukraine zu intervenieren.

Podoljak, der auch ukrainischer Präsidialamtsberater ist, reagiert damit auf Äußerungen der russischen Seite, wonach eine Neutralität der Ukraine und eine Entmilitarisierung mit eigener Armee nach dem Beispiel Österreichs oder Schwedens ein Kompromiss für eine Verhandlungslösung sein könnte.

12.20 Uhr: Schweiz verschärft Sanktionen gegen Russland und Belarus

Die Schweiz verschärft ihre Sanktionen gegen Russland und Belarus. Die Reise- und Finanzsanktionen würden auf 197 Personen und neun Organisationen aus Russland ausgeweitet, erklärte das Wirtschaftsministerium. Die Sanktionsliste entspreche damit vollständig jener der Europäischen Union. Zudem werden die Maßnahmen gegen Belarus verschärft. So werde etwa die Ausfuhr von sowohl zivil als auch militärisch einsetzbaren Gütern unabhängig vom Endverwendungszweck oder Endverbraucher verboten. Auch die Einfuhrverbote und Finanzsanktionen gegenüber Belarus werden verschärft.

12.08 Uhr: Chefankläger des Strafgerichtshofs spricht mit Ukraine-Flüchtlingen

Der Chefankläger des Internationalen Strafgerichtshofs, Karim Khan, reist heute an die polnisch-ukrainische Grenze. Khan werde in Begleitung von Polens Justizminister Zbigniew Ziobro einen Erstaufnahmepunkt am Grenzort Medyka besuchen, teilte Warschau mit. Polens Präsident Andrzej Duda hatte in der vergangenen Woche bei einem Besuch von US-Vizepräsidentin Kamala Harris gesagt, Russlands Attacke trage die Züge eines Völkermords.

Der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag hat bereits Ermittlungen zu möglichen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit in der Ukraine eingeleitet. Das Weltstrafgericht verfolgt individuelle mutmaßliche Verdächtige. Es ist unabhängig von dem ebenfalls in Den Haag ansässigen höchsten UN-Gericht, dem Internationalen Gerichtshof, der am Mittwoch über die Dringlichkeitsklage der Ukraine gegen Russland entscheiden wollte.

11.49 Uhr: Militärische Lage laut ukrainischer Seite kaum verändert

Die ukrainischen Streitkräfte führen derzeit nach Angaben des Präsidentenberaters Oleksii Arestowytsch an mehreren Fronten kleinere Gegenoffensiven aus. Die russischen Truppen hätten keinen Boden gut machen können, erklärte er. Die Lage in den wichtigsten Brennpunkten habe sich nicht geändert - und könne dies auch nicht, weil Russland seine Ressourcen aufgebraucht habe, sagte Arestowytsch in einem Video-Briefing.

Der Generalstab in Kiew teilte mit, die russischen Einheiten konzentrierten sich derzeit vor allem auf die Sicherung ihrer Geländegewinne. Nach ukrainischen Angaben wurden seit Kriegsbeginn am 24. Februar etwa 13.800 russische Soldaten getötet. Etwa 430 Panzer, 1.375 gepanzerte Fahrzeuge und Hunderte weitere Fahrzeuge seien zerstört worden, ebenso rund 85 Kampfflugzeuge und mehr als 100 Hubschrauber. Die Angaben können nicht unabhängig überprüft werden.

  • Zum Artikel: Putins Weltbild – Hätten wir den Krieg vorhersehen können?

11.32 Uhr: Kreml hält "Kompromiss" zu Neutralität der Ukraine für möglich

Bei den Verhandlungen zwischen Moskau und Kiew wird nach Angaben des Kremls derzeit über eine Neutralität der Ukraine nach dem Vorbild Schwedens oder Österreichs gesprochen, das erklärte nun auch Kreml-Sprecher Dmitri Peskow. "Das ist die derzeit diskutierte Option", sagte Peskow. Dieses Neutralitäts-Modell könne als "ein Kompromiss" betrachtet werden. Zuvor hatten sich Außenminister Lawrow und Russlands Chefunterhändler Medinski entsprechend geäußert.

11.27 Uhr: Russland - Gespräche über militärische Zukunft der Ukraine laufen, Blockfreiheit als Option

Bei den Gesprächen zwischen Russland und der Ukraine geht es nach russischen Angaben um die militärische Zukunft der Ukraine. Der russische Chefunterhändler Wladimir Medinski sagte, man diskutiere einen möglichen Kompromiss, nach dem die Ukraine in der Zukunft ein kleineres, blockfreies Militär haben könnte. Die Ukraine schlage dabei die Option eines neutralen Staates nach dem Vorbild Österreichs oder Schwedens vor, der über eine eigene Armee und Marine verfüge, so Medinski.

Von ukrainischer Seite lag dazu zunächst keine Stellungnahme vor. Medinski erklärte, die Angelegenheiten würden im russischen und im ukrainischen Verteidigungsministerium diskutiert. Eine Schlüsselfrage sei zudem der Status der von Russland annektierten Halbinsel Krim sowie der von Seperatisten gehaltenen Donbass-Region im Osten der Ukraine, die Russland als unabhängig anerkennt. Eine weitere Gesprächsrunde zwischen Russland und der Ukraine soll heute stattfinden.

11.22 Uhr: Ministerpräsidenten aus Kiew sicher nach Polen zurückgekehrt

Nach ihrem Besuch in Kiew sind die Ministerpräsidenten von Polen, Slowenien und Tschechien sicher in die EU zurückgekehrt. Alle drei seien in Polen eingetroffen, sagte der polnische Regierungssprecher Piotr Müller. Die drei Regierungschefs trafen in der ukrainischen Hauptstadt Präsident Wolodymyr Selenskyj.

Selenskyj lobte den Besuch des Polen Mateusz Morawiecki, des Tschechen Petr Fiala und des Slowenen Janez Jansa als starkes Zeichen der Unterstützung. Die Politiker hatten die gefährliche Bahnfahrt trotz Warnungen vor den Sicherheitsrisiken unternommen. Begleitet wurde die Gruppe von Jaroslaw Kaczynski, dem stellvertretenden polnischen Ministerpräsidenten und Parteichef der regierenden PiS-Partei.

11.20 Uhr: Polens Vorschlag für Nato-"Friedensmission" stößt auf Skepsis

Der polnische Vorstoß für eine Nato-"Friedensmission" in der Ukraine stößt im Bündnis auf Skepsis. Mehrere Mitgliedsländer äußerten sich beim Sondertreffen der Nato-Verteidigungsminister in Brüssel zurückhaltend zu dem Vorschlag, der einen einstimmigen Beschluss erfordern würde.

Die niederländische Verteidigungsministerin Kajsa Ollongren sagte: "Eine Friedensmission ist schwierig, solange der Krieg noch anhält." Frühestens wenn es einen Waffenstillstand gebe, könne die Nato über solche Pläne reden. Der estnische Verteidigungsminister Kalle Laanet nannte eine Friedensmission grundsätzlich möglich, darüber müsse aber der UN-Sicherheitsrat entscheiden. Russland ist dort Vetomacht. Der britische Verteidigungsminister Ben Wallace betonte, der Vorstoß müsse erst eingehend geprüft werden.

11.12 Uhr: Nato-Generalsekretär - Russische Invasion verändert Sicherheitsumfeld

Russlands Invasion in die Ukraine wird nach Einschätzung von Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg dauerhafte Konsequenzen für das Verteidigungsbündnis haben. "Sie wird unser Sicherheitsumfeld verändern und sie wird langfristige Folgen für alle Nato-Alliierten haben", sagte der Norweger am Mittwoch am Rande eines Verteidigungsministertreffens in der Bündniszentrale.

Stoltenberg verwies darauf, dass mehrere Hunderttausend Soldaten aus den Bündnisstaaten in erhöhte Alarmbereitschaft versetzt wurden. Darunter seien 100.000 US-Soldaten in Europa und rund 40.000 Soldaten unter direktem Nato-Kommando. Nötig sei nun die langfristige Anpassung des Bündnisses. Abschreckung und Verteidigung müssten gestärkt werden, um Fehlkalkulationen bezüglich der Verteidigungsbereitschaft der Nato auszuschließen. "Die Nato trägt die Verantwortung dafür, dass diese Krisen nicht über die Ukraine hinaus eskaliert", sagte er.

  • Zum Artikel: Ukraine-Krieg: Ist Putin unberechenbar geworden?

10.47 Uhr: Ukraine - Russen halten Krankenhauspersonal in Mariupol als Geiseln

Die Ukraine hat Russland eine Geiselnahme in einem Krankenhaus der Hafenstadt Mariupol vorgeworfen. Vizeregierungschefin Iryna Wereschtschuk sagte in einer Videobotschaft, es handele sich um etwa 400 Zivilisten. "Und jetzt wird aus dem Krankenhaus heraus geschossen", sagte Wereschtschuk. Zuvor hatte bereits die Hilfsorganisation Media Initiative for Human Rights entsprechende Vorwürfe erhoben. Von russischer Seite gab es keine Stellungnahme. Die Angaben können nicht unabhängig überprüft werden.

10.32 Uhr: Lawrow sieht Hoffnung auf Kompromiss bei Ukraine-Verhandlungen

Russlands Außenminister Sergej Lawrow sieht Chancen auf einen Kompromiss bei den Verhandlungen zwischen Moskau und Kiew. Die Gespräche seien nicht einfach. "Dennoch besteht eine gewisse Hoffnung, einen Kompromiss zu erzielen", sagte Lawrow dem Sender der russischen Zeitung "RBK". Es gebe bereits konkrete Formulierungen, "die meiner Meinung nach kurz vor der Einigung stehen". Dabei geht es Lawrow zufolge darum, dass sich die Ukraine für neutral erklären soll. Dieses werde nun "ernsthaft diskutiert, natürlich in Verbindung mit Sicherheitsgarantien".

Am (heutigen) Mittwoch wollten Vertreter beider Länder ihre Gespräche im Online-Format fortsetzen. Nach der Runde vom Dienstag hatte der ukrainische Präsidentenberater Mychajlo Podoljak von sehr schwierigen und zähen Verhandlungen gesprochen. Es gebe fundamentale Gegensätze, aber auch Raum für Kompromisse.

10.27 Uhr: Ukrainische Regierung - Bisher keine Einigung auf Fluchtkorridore

Zivilisten aus umkämpften Städten in der Ukraine können nach Angaben aus Kiew am Mittwoch nicht auf eine Evakuierung hoffen. Kiew habe keine Antwort auf seine ans Rote Kreuz gerichteten Vorschläge erhalten, sagte Vizeregierungschefin Iryna Wereschtschuk. "Die Frage humanitärer Korridore für Isjum und Mariupol ist offen. Es ist derzeit unmöglich, Menschen dort gefahrlos herauszuholen", sagte Wereschtschuk. Wege für die Lieferung von Lebensmitteln und Medikamenten in eroberte Städte würden ausgearbeitet.

Die Lage in einigen ukrainischen Städten wie Isjum im Nordosten des Landes, das von der russischen Armee belagert wird, oder der südostukrainischen Hafenstadt Mariupol, die seit Tagen vollständig eingeschlossen ist, gilt als katastrophal. In den vergangenen Tagen waren immer wieder Menschen über Fluchtkorridore entkommen. In Mariupol waren mehrere Evakuierungsversuche gescheitert, bis am Dienstag etwa 20.000 Menschen die Stadt verlassen konnten.

10.18 Uhr: Bundesregierung - Ukraine-Krieg birgt "substanzielle Risiken für deutsche Konjunktur"

Die Bundesregierung warnt wegen des russischen Einmarsches in die Ukraine vor Gefahren für den Aufschwung in Deutschland. "Der russische Angriffskrieg in der Ukraine birgt substanzielle Risiken für die deutsche Konjunktur", heißt es im neuen Monatsbericht des Wirtschaftsministeriums. Die genauen Auswirkungen ließen sich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht seriös beziffern: "Sie hängen stark von der Dauer und der Intensität des Konflikts ab."

Seit Beginn der militärischen Invasion habe es extreme Preissteigerungen bei Energie und Rohstoffen gegeben. "Auch Handelsströme und Lieferkettenbeziehungen sind stark beeinträchtigt", schrieben die Experten von Ressortchef Robert Habeck. "Die Unsicherheit über die weitere wirtschaftliche Entwicklung bleibt hoch."

  • Zum Artikel: Ukraine-Krieg: Nahrungsmittel könnten weltweit knapp werden

10.09 Uhr: Laut Ukraine bislang mehr als 100 Kinder im Krieg getötet

Seit Beginn des russischen Angriffs gegen die Ukraine sind nach Angaben aus Kiew mehr als 100 Kinder getötet worden. "Heute wurde eine blutige Linie überquert", twitterte das ukrainische Verteidigungsministerium unter Verweis auf die Zahl. "Jede Minute verlässt ein Kind die Ukraine, um dem Krieg zu entkommen. Russland wird zur Verantwortung gezogen werden und wird für alles bezahlen", betonte das Ministerium. Zuvor hatten die ukrainischen Behörden von Hunderten zerstörten Schuleinrichtungen berichtet. Die Angaben sind nicht unabhängig überprüfbar.

10.04 Uhr: Lawrow sieht Verhandlungen auf gutem Weg - Bei einigen Formulierungen fast einig

Bei den Verhandlungen mit der Ukraine ist man nach Angaben des russischen Außenministers Sergej Lawrow kurz davor, sich über einige Formulierungen für eine Vereinbarung zu einigen. Ernsthaft diskutiert werde über einen neutralen Status der Ukraine, sagt er dem Nachrichtenportal RBC. Allerdings gebe es auch noch andere wichtige Dinge, wie etwa die Verwendung der russischen Sprache in der Ukraine sowie die Redefreiheit.

10.00 Uhr: US-Verteidigungsminister - Stehen "eisern" zu Nato-Artikel 5

US-Verteidigungsminister Lloyd Austin hat betont, sein Land stehe "eisern" zur Beistandspflicht der Nato nach Artikel 5. Die USA würden zudem die Ukraine auch weiterhin dabei unterstützen, sich gegen die russische Invasion zu verteidigen, sagt Austin vor Beratungen der Nato-Verteidigungsminister in Brüssel. Die Nato-Staaten seien geeint und an der Seite der legitimen Regierung der Ukraine. An dem Brüsseler Treffen soll auch ein Vertreter der ukrainischen Regierung teilnehmen.

09.52 Uhr: Saporischschja von russischen Truppen angegriffen

Russische Truppen haben nach ukrainischen Angaben die im Süden des Landes gelegene Stadt Saporischschja angegriffen, in der sich neben den Einwohnern auch tausende Flüchtlinge aus dem belagerten Mariupol aufhalten. "Erstmals sind zivile Objekte in Saporischschja angegriffen worden", schrieb Gouverneur Alexander Staruch im Online-Dienst Telegram. Die Raketen seien unter anderem auf einem Bahnhofsgelände eingeschlagen, es sei niemand getötet worden.

Saporischschja war bisher von den Kämpfen weitgehend ausgenommen. Das von russischen Truppen bereits vor zwei Wochen eingenommene Atomkraftwerk Saporischschja liegt 50 Kilometer außerhalb. Die Stadt war bislang ein erster sichere Anlaufpunkt für Menschen, die aus der von russischen Truppen belagerten Hafenstadt Mariupol flüchteten. Von Saporischschja aus brechen die Menschen dann in den Westen der Ukraine sowie nach Polen oder andere Nachbarländer auf.

09.25 Uhr: Zahl der Ukraine-Flüchtlinge in Deutschland steigt auf rund 175.000

Die Zahl der in Deutschland ankommenden Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine steigt weiter. Bislang seien 174.597 Flüchtlinge festgestellt worden, teilte das Bundesinnenministerium mit. Die tatsächliche Zahl dürfte aber höher sein, weil es an der deutsch-polnischen Grenze keine regulären Kontrollen gibt und sich Menschen mit ukrainischem Pass zunächst für 90 Tage frei in der EU bewegen können. Sie müssen sich erst registrieren, wenn sie staatliche Leistungen beantragen.

  • Zum Artikel: Ukraine-Flüchtlinge privat aufnehmen: Das ist zu beachten

09.22 Uhr: Münchner Musiker sammeln 333.000 Euro für Ukraine

Das Benefizkonzert der großen Münchner Orchester gemeinsam mit Violinistin Anne-Sophie Mutter hat mehr als 333.000 Euro für ukrainische Kinder eingespielt. Das Geld werde verwendet, um den vom russischen Angriffskrieg geschädigten Familien zu helfen, teilte die Kinderrechtsorganisation "Save the Children" mit. Das Konzert der Münchner Philharmoniker gemeinsam mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks (BR) und dem Bayerischen Staatsorchester fand vergangene Woche in der Münchner Isarphilharmonie statt. Eine Aufzeichnung ist in der BR-Mediathek abrufbar.

09.08 Uhr: London will Ukraine trotz russischer Warnungen Waffen liefern

Großbritannien will der Ukraine trotz russischer Warnungen weiter Waffen liefern. "Wir liefern weiterhin Waffen aus vielen Richtungen in die Ukraine, und diese gehen an die Front", sagte Verteidigungsminister Ben Wallace in der Nato-Zentrale in Brüssel. Zum polnischen Vorschlag für eine internationale Friedensmission etwa unter Führung der Nato äußerte sich Wallace zurückhaltend. Er wolle sich erst die Details anschauen, sagte er.

Russland hat den Westen zuletzt wiederholt vor Waffenlieferungen an die Ukraine gewarnt. Ein Konvoi mit neuen Rüstungsgütern könne von russischen Streitkräften als Ziel genommen werden, sagte der russische Vize-Außenminister Sergej Rjabkow am Samstag im Moskauer Staatsfernsehen.

08.52 Uhr: Kiew weiter unter russischem Beschuss

In Kiew sind am Mittwochmorgen erneut mehrere starke Explosionen zu hören gewesen. Laut Nachrichtenagentur AFP gab es zunächst im Westen der ukrainischen Hauptstadt drei Detonationen. Wie bereits am Vortag, als die russischen Streitkräfte mehrere Wohnhäuser unter Beschuss genommen hatten, stiegen anschließend schwarze Rauchsäulen auf. Weitere Explosionen folgten später am Morgen.

08.39 Uhr: Innenminister Herrmann - Teil der Ukraine-Flüchtlinge wird dauerhaft bleiben

Der Vorsitzende der Innenministerkonferenz (IMK), Bayerns Ressortchef Joachim Herrmann (CSU), geht davon aus, dass ein Teil der ukrainischen Kriegsflüchtlinge auf Dauer in Deutschland bleiben wird. Auch wenn die weitere Entwicklung des Kriegs nicht absehbar sei, müssen man sich "auf eine dauerhafte Unterbringung einstellen", sagte Herrmann den Zeitungen der Funke Mediengruppe.

Der Bund dürfe die Länder und Kommunen in diesem Fall "nicht im Regen stehen lassen", sagte Herrmann vor dem Spitzentreffen von Bund und Ländern am Donnerstag. Eine geordnete Verteilung der Flüchtlinge auf Bundesebene sei unerlässlich, "wenn die Flüchtlinge eine öffentliche Unterkunft benötigen und nicht privat unterkommen", sagte der Minister.

  • Zum Artikel: Ukraine-Flüchtlinge privat aufnehmen: Das ist zu beachten

08.30 Uhr: US-Senat fordert Ermittlungen gegen Putin wegen Kriegsverbrechen

Der US-Senat fordert in einer Resolution Ermittlungen gegen den russischen Präsidenten Wladimir Putin wegen Kriegsverbrechen bei der Invasion in der Ukraine. In der Resolution, die einstimmig verabschiedet wurde, hieß es, russische Truppen verübten in der Ukraine Taten, die Kriegsverbrechen gleichkämen. Die Senatoren ermutigten internationale Strafgerichte, gegen Putin und die russische Militärführung zu ermitteln. "Diese Gräueltaten verdienen es, als Kriegsverbrechen untersucht zu werden", sagte der Mehrheitsführer der Demokraten im Senat, Chuck Schumer.

08.07 Uhr: Behörden - Mindestens 500 Bewohner von Charkiw bislang getötet

In der umkämpften ostukrainischen Großstadt Charkiw sind nach Angaben der Regionalverwaltung seit Beginn der russischen Invasion am 24. Februar mindestens 500 Einwohner getötet worden. Die Angaben ließen sich unabhängig nicht überprüfen. Russland dementiert, bei seinen Militäraktionen Zivilisten ins Visier zu nehmen.

07.59 Uhr: Ministerin Faeser will Ukraine-Flüchtlinge in Bundesimmobilien unterbringen

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) will die Geflüchteten aus der Ukraine möglichst gleichmäßig in Deutschland verteilen. "Wir verteilen jetzt nach dem Königsteiner Schlüssel diejenigen Geflüchteten auf die Länder, die nicht privat in Familien oder bei Bekannten unterkommen können", sagte sie dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Zudem sollten schnell zusätzliche Unterkünfte in Bundesimmobilien entstehen.

07.35 Uhr: Russische Schiffe beschießen offenbar ukrainische Küste, Mariupol weiter blockiert

Russische Truppen haben in der Nacht zum Mittwoch erneut mehrere ukrainische Städte angegriffen, die Hauptstadt Kiew wurde wieder von Geschossen getroffen. In der Region Odessa sei die Küste von russischen Schiffen beschossen worden, teilte der Berater des Innenministeriums, Anton Geraschchenko, mit. Es sei auch Artillerie gegen das Gebiet in der Nähe von Tusla eingesetzt worden. "Sie feuerten eine große Menge an Munition aus großer Entfernung ab", schrieb Geraschchenko. Einen Versuch, Truppen zu landen, habe es jedoch nicht gegeben.

Der ukrainische Generalstab erklärte, die schlimmste Situation herrsche weiter in der Gegend um die umkämpfte Hafenstadt Mariupol. Hier versuche die russische Armee, die Stadt am westlichen und östlichen Rand zu blockieren. Sie erleide dabei aber erhebliche Verluste. Am Dienstag konnten sich nach Behördenangaben etwa 20.000 Menschen aus der von russischen Truppen eingeschlossenen Stadt am Asowschen Meer in Sicherheit bringen.

Präsident Wolodymyr Selenskyj erklärte, eine Kolonne mit Hilfsgütern für Mariupol werde von russischen Soldaten weiterhin blockiert. "Aber wir werden die Versuche nicht aufgeben, Menschen zu retten, die Stadt zu retten", betonte Selenskyj. Insgesamt hätten sich am Dienstag landesweit fast 30.000 Zivilisten aus umkämpften Städten und Dörfern zurückziehen können.

07.23 Uhr: Union wirft Regierung "Laissez-faire" bei Flüchtlingsaufnahme vor

Die Union hat die Bundesregierung aufgefordert, noch mehr für Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine zu tun und auch für eine europaweite Verteilung zu sorgen. Die stellvertretende CDU-Vorsitzende Silvia Breher sagte der Deutschen Presse-Agentur, Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) müsse "sich endlich um die Koordination der Aufnahme und Hilfe für Frauen und Kinder zwischen Bund, Land und Kommunen kümmern". "Ich sehe nur Laissez-faire statt Führung. Darunter leiden die geflüchteten Frauen und Kinder aus der Ukraine", sagte Breher. Es müsse "sichergestellt werden, dass Ankunft und Aufnahme von Geflüchteten endlich besser - von staatlicher Seite - koordiniert werden. Da überlässt die Ampel zu viel dem Zufall."

  • Zum Artikel: Wie sich Menschen aus der Ukraine in Bayern registrieren können

07.05 Uhr: Japans Finanzminister - G7 beraten erneut über Ukraine-Krieg

Die sieben führenden Industriestaaten (G7) wollen laut dem japanischen Finanzminister Shunichi Suzuki noch im Tagesverlauf erneut über die russische Invasion in die Ukraine beraten. Eine Videokonferenz dazu sei für 13.00 Uhr MEZ geplant, kündigt Suzuki im Parlament in Tokio an. Er sagte allerdings nicht, ob die Beratungen auf Ebene der Finanzminister oder anderer G7-Vertreter stattfinden sollen.

06.54 Uhr: Botschafter - China unterstützt Russlands Krieg in Ukraine nicht

China unterstützt nach Darstellung seines Botschafters in den USA, Qin Gang, den russischen Krieg gegen die Ukraine nicht. "Behauptungen, dass China etwas davon wusste, diesen Krieg duldete oder stillschweigend unterstützte, sind reine Desinformationen", schrieb Qin Gang in einem Meinungsbeitrag in der "Washington Post".

Mehr als 6.000 Chinesen seien in der Ukraine gewesen. China sei der größte Handelspartner sowohl Russlands als auch der Ukraine und der größte Importeur von Öl und Gas in der Welt. "Ein Konflikt zwischen Russland und der Ukraine ist nicht gut für China", schrieb der Botschafter: "Wenn China von dieser unmittelbar bevorstehenden Krise gewusst hätte, hätten wir unser Bestes versucht, sie zu verhindern."

Qin Gang reagierte auf US-Berichte über Geheimdienstinformationen, dass China vorher von Russlands Militäraktion gewusst und gebeten haben soll, sie bis nach den Olympischen Winterspielen in Peking zu verschieben. Auch wies er Berichte als "Gerüchte" zurück, dass Russland China um militärische Hilfe ersucht habe.

  • Zum Artikel: Die Rolle Chinas im russischen Ukraine-Krieg

06.37 Uhr: Russland präsentiert Entwurf für UN-Resolution zum Ukraine-Krieg

Russland hat einen Entwurf für eine Resolution des Weltsicherheitsrats zur Lage in der Ukraine in Umlauf gebracht. In dem Papier wurden der Schutz von Zivilisten und eine sichere Passage für Hilfslieferungen gefordert. Nicht erwähnt wurde die russische Verantwortung für den Angriff auf das Nachbarland.

Der Resolutionsentwurf unterstützt den Aufruf von UN-Generalsekretär António Guterres zu Dialog und Verhandlungen und fordert einen Waffenstillstand, um alle Zivilisten rasch zu evakuieren. Angriffe auf Zivilisten werden darin scharf verurteilt. Unterstrichen wird die Notwendigkeit, dass "die betroffenen Parteien" dafür die Kampfhandlungen aussetzen. Aus russischen Diplomatenkreisen verlautete, möglicherweise könne schon am Mittwoch über den Entwurf abgestimmt werden.

Die britische UN-Botschafterin Barbara Woodward twitterte, der russische Entwurf enthalte eklatante Auslassungen. "Zum Beispiel die Tatsache, dass Russland hier der Aggressor ist, und dass es Russlands Invasion ist, die diese humanitäre Krise verursacht", schrieb sie.

06.08 Uhr: UN - Bis zu 90 Prozent der Ukrainer von Armut bedroht

Neun von zehn Ukrainern wären nach Ansicht des UN-Entwicklungsexperten Achim Steiner im Fall eines lang anhaltenden Krieges von Armut bedroht. Im schlimmsten Fall würde die Wirtschaft des Landes zusammenbrechen und das Wachstum von zwei Jahrzehnten zunichte gemacht, sagte Steiner, Administrator des Entwicklungsprogramms der Vereinten Nationen (UNDP).

05.47 Uhr: Selenskyj - Russische Forderungen klingen jetzt realistischer

Nach knapp drei Wochen Krieg sieht der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj eine leicht positive Entwicklung in den Gesprächen mit Russland. Selenskyj sagte am Mittwochmorgen, die russischen Forderungen klängen inzwischen realistischer. Für die Gespräche, die per Videokonferenz geführt werden, sei allerdings noch mehr Zeit erforderlich. "Wir müssen uns noch anstrengen, wir müssen Geduld haben", sagte Selenskyj in seiner nächtlichen Videoansprache an die Menschen in der Ukraine: "Jeder Krieg endet mit einer Einigung."

Er forderte mehr Waffen und mehr Sanktionen, um Russland zu bestrafen, und wiederholte seine Forderung, den Luftraum über der Ukraine für russische Raketen und Flugzeuge zu sperren. Die russischen Streitkräfte seien am Dienstag nicht in der Lage gewesen, tiefer in ukrainisches Gebiet vorzudringen und hätten ihren schweren Beschuss von Städten fortgesetzt.

05.10 Uhr: Ukraine-Botschafter - Schröder-Vermittlung "endgültig erledigt"

Der ukrainische Botschafter in Deutschland hat die Vermittlungsbemühungen von Altkanzler Gerhard Schröder im Ukraine-Krieg für gescheitert erklärt. "Die Sache ist für uns endgültig erledigt", sagte Botschafter Andrij Melnyk der Deutschen Presse-Agentur: "Für die Ukraine machen weitere Gespräche Schröders gar keinen Sinn. Es ist schon traurig zu beobachten, wie die ganze Sache schief gelaufen ist."

Schröder war vergangene Woche Mittwoch von Istanbul aus nach Moskau gereist, wo er nach dpa-Informationen am Donnerstag mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin sprach. Schröder ist seit langem mit Putin befreundet, der vor knapp drei Wochen einen Angriffskrieg gegen die Ukraine begonnen hat. Der Altkanzler ist zudem für die Erdgas-Pipeline-Unternehmen Nord Stream 1 und 2 als Lobbyist tätig sowie Aufsichtsratschef beim russischen Ölkonzern Rosneft.

02.48 Uhr: Ukrainischer Generalstab - Russische Armee hat bis zu 40 Prozent der Einheiten verloren

Die russische Armee soll nach Angaben des ukrainischen Generalstabs bereits bis zu 40 Prozent der Einheiten verloren haben, die seit dem russischen Einmarsch am 24. Februar an Kämpfen beteiligt waren. Diese Truppen seien entweder vollständig zerstört worden oder hätten ihre Kampfkraft verloren, teilte der Generalstab in Kiew in der Nacht zu Mittwoch in einem Lagebericht mit. Eine konkrete Zahl nannte er nicht. Die Angaben können nicht unabhängig geprüft werden.

02.36 Uhr: Warschau fordert Nato-"Friedensmission" in der Ukraine

Polen hat eine "Friedensmission" der Nato zur Unterstützung der Ukraine im Krieg gegen Russland gefordert. "Ich glaube, wir brauchen eine Friedensmission der Nato oder möglicherweise einer breiteren internationalen Struktur", zitierte die Nachrichtenagentur PAP den polnischen Vize-Regierungschef Jaroslaw Kaczynski, der am Dienstag mit den Regierungschefs von Polen, Slowenien und Tschechien nach Kiew gereist war.

Nach den Vorstellungen Polens sollte eine Nato-Mission mit "Zustimmung des ukrainischen Präsidenten" auf "ukrainischem Territorium agieren" und "humanitäre und friedliche Hilfe" leisten. Dabei solle sie allerdings "von Streitkräften geschützt" werden und "in der Lage sein, sich selbst zu verteidigen", betonte der Vorsitzende der regierenden konservativen Partei in Polen.

Der polnische Ministerpräsident Mateusz Morawiecki forderte die EU in Kiew erneut auf, "der Ukraine sehr schnell den Status eines Beitrittskandidaten zu verleihen". Er fügte hinzu: "Wir werden versuchen, Verteidigungswaffen zu organisieren".

Bundeskanzler Scholz schloss am Dienstag erneut ein militärisches Eingreifen der Nato im Ukraine-Krieg aus. "Wir werden keine Flugverbotszonen über der Ukraine einrichten. Das würde eine direkte militärische Konfrontation mit Russland, mit russischen Kampfflugzeugen bedeuten", bekräftigte er.

Dienstag, der 15. März

23.50 Uhr: Warschau fordert Nato-"Friedensmission" in der Ukraine

Polen hat eine "Friedensmission" der Nato zur Unterstützung der Ukraine im Krieg gegen Russland gefordert. "Diese Mission kann keine unbewaffnete Mission sein", zitierte die Nachrichtenagentur PAP den polnischen Vize-Regierungschef Jaroslaw Kaczynski, der am Dienstag mit den Regierungschefs von Polen, Slowenien und Tschechien nach Kiew gereist war. "Sie muss versuchen, humanitäre und friedliche Hilfe in der Ukraine zu leisten."

23.20 Uhr: Europarat stellt Weichen für Ausschluss Russlands

Der Europarat bereitet wegen des Ukraine-Kriegs einen Ausschluss Russlands vor. Die Parlamentarische Versammlung des Europarats stimmte nach einer Dringlichkeitssitzung am Dienstagabend in Straßburg für einen Ausschluss Russlands. Zur Vorbereitung des Ausschlusses will das Ministerkomitee an diesem Mittwoch zu einer Sondersitzung zusammenkommen.

22.30 Uhr: Selenskyj begrüßt Regierungschefs von Polen, Tschechien und Slowenien

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Regierungschefs von Polen, Tschechien und Slowenien in Kiew begrüßt. Selenskyj veröffentlichte am späten Dienstagabend auf Telegram ein Video, das ihn, den polnischen Ministerpräsidenten Mateusz Morawiecki, Tschechiens Regierungchef Petr Fiala und seinen slowenischen Kollegen Janez Jansa mit weiteren Gesprächsteilnehmern in einem fensterlosen Raum zeigt.

"Ihr Besuch in Kiew in dieser für die Ukraine schwierigen Zeit ist ein starkes Zeichen der Unterstützung. Wir wissen das wirklich zu schätzen", sagte Selenskyj.

21.01 Uhr: Verhandlungen zwischen Kiew und Moskau erneut unterbrochen

Die Gespräche zwischen der Ukraine und Russland gestalten sich einem Berater des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zufolge schwierig. Es gäbe fundamentale Gegensätze zwischen beiden Seiten, allerdings auch "sicherlich Raum für Kompromisse", erklärte Mychailo Podoljak auf Twitter. "Wir machen morgen weiter." Ein weiterer Berater Selenskyjs, Ihor Schowkwa, machte bei den Gesprächen mit Russland eine Änderung des Tonfalls der gegnerischen Seite aus. Die Verhandlungen zwischen Vertretern Russlands und der Ukraine seien konstruktiver geworden, meinte er. Das russische Lager verlange nicht mehr, dass sich die Ukraine im Krieg ergebe, wie es das in vorherigen Gesprächsphasen getan habe.

20.57 Uhr: Slowakisches Parlament stimmt Stationierung von 1.200 Nato-Soldaten zu

Das slowakische Parlament hat der Stationierung ausländischer Nato-Soldaten in der Slowakei zugestimmt. Zunächst handelt es sich um eine etwa 1.200 Mann starke Nato-Einheit, deren Mitglieder aus Tschechien, Deutschland, den Niederlanden, den USA, Polen und Slowenien kommen. "Da wir in naher Zukunft mit direkten militärischen Angriffen der Russischen Föderation auf den Flughafen Uschhorod rechnen", habe dies militärische Auswirkungen auch auf die Slowakei, erklärte Verteidigungsminister Jaroslav Nad. Der Flughafen liegt in der Ukraine unweit der Grenze zur Slowakei.

20.53 Uhr: 20.000 Menschen gelingt Flucht aus belagertem Mariupol

Aus der belagerten ukrainischen Hafenstadt Mariupol ist Angaben aus Kiew zufolge 20.000 weiteren Zivilisten die Flucht gelungen. Insgesamt 4.000 Privatautos hätten die Metropole am Asowschen Meer am Dienstag verlassen können, schrieb der Vizechef des Präsidentenbüros, Kyrylo Tymoschenko, auf Telegram. Davon seien 570 Fahrzeuge bereits in der mehr als 200 Kilometer nordwestlich gelegenen Stadt Saporischschja angekommen, hieß es.

20.47 Uhr: Biden unterzeichnet Haushalt mit Milliardenhilfe für Ukraine

US-Präsident Joe Biden hat ein Haushaltsgesetz mit umfangreichen Hilfen für die Ukraine unterzeichnet. "Dieses Gesetz enthält historische Förderung, 13,6 Milliarden Dollar, um Russlands Invasion in die Ukraine und die Auswirkungen auf die umliegenden Länder anzugehen", sagte Biden im Weißen Haus. "Es ist äußerst schwierig, Hilfsgüter in die Ukraine zu bekommen, während der russische Angriff anhält." Es gelinge aber weiterhin. Die Unterstützung für die Ukraine umfasst humanitäre, wirtschaftliche und militärische Hilfe. Insgesamt hat der Etat der US-Regierung für das verbleibende Haushaltsjahr bis Ende September ein Volumen von rund 1,5 Billionen Dollar (1,36 Billionen Euro).

20.30 Uhr: Scholz weiter gegen Eingreifen der Nato

Bundeskanzler Olaf Scholz schließt auch trotz des fortschreitenden russischen Vormarschs in der Ukraine, der zunehmenden Opferzahlen und der Zerstörungen ein militärisches Eingreifen der Nato aus. Der Westen setze weiter auf die gegen Russland verhängten Sanktionen, sagte der Kanzler auf einer Veranstaltung der "Welt" im Axel-Springer-Haus. "Wir werden keine Flugverbotszonen über der Ukraine einrichten. Das würde eine direkte militärische Konfrontation mit Russland, mit russischen Kampfflugzeugen bedeuten", so der Kanzler. "Mit US-Präsident Joe Biden, mit Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und den anderen Verbündeten bin ich mir einig, dass es keine kriegerische Auseinandersetzung zwischen Nato und Russland geben darf. Das kann niemand wollen."

19.30 Uhr: Selenskyj bittet in emotionaler Rede um Hilfe aus Kanada

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat den kanadischen Premierminister Justin Trudeau und das kanadische Parlament um Hilfe bei der Einrichtung einer Flugverbotszone über der Ukraine gebeten. "Bitte schließen Sie den Himmel, schließen Sie den Luftraum", sagte er. "Bitte stoppen Sie die Bombardierung. Wie viele Marschflugkörper müssen noch auf unsere Städte fallen, bis Sie das schaffen?"

In der Videokonferenz vor dem voll besetzten Unterhaus sagte Selenskyj, der russische Krieg gegen sein Land ziele darauf ab, die Ukraine zu vernichten und ihr Volk zu unterjochen. Dabei wurde er sehr emotional. "Lieber Justin, liebe Gäste. Können Sie sich vorstellen, dass Sie jeden Tag Mitteilungen über die Zahl der Opfer, darunter auch Frauen und Kinder, erhalten?", fragte er. "Sie haben von den Bombardierungen gehört. Zurzeit haben wir 97 Kinder, die während dieses Krieges gestorben sind. Können Sie sich vorstellen, dass der berühmte CN-Tower in Toronto von russischen Bomben getroffen wird? Das ist unsere Realität."

18.59 Uhr: US-Präsident Biden kommt zu Nato- und EU-Gipfeln nach Brüssel

US-Präsident Joe Biden reist kommende Woche Donnerstag zu einem Sondergipfel der Nato nach Brüssel. Das Weiße Haus erklärte, Biden wolle den Europäern im Ukraine-Krieg den "unverbrüchlichen Beistand" der Vereinigten Staaten versichern. In der belgischen Hauptstadt will der US-Präsident zudem an einem bereits geplanten EU-Gipfel teilnehmen.

18.40 Uhr: Regierungschefs von Polen, Tschechien und Slowenien erreichen Kiew

Die Regierungschefs von Polen, Tschechien und Slowenien sind nach Angaben des polnischen Ministerpräsidenten Mateusz Morawiecki in Kiew angekommen. Dazu postete er auf Twitter Bilder, die ihn mit seinem Vize Jaroslaw Kaczynski sowie Tschechiens Ministerpräsidenten Petr Fiala und seinem slowenischen Amtskollegen Janez Jansa an einem Tisch mit einer Karte der Ukraine zeigten. In Kiew wollen die vier Politiker außer mit Selenskyj auch mit dem ukrainischen Regierungschef Denys Schmyhal sprechen. Die Entscheidung für die Visite sei schon bei dem Gipfel der Staats- und Regierungschefs der EU im französischen Versailles am Freitag gefallen, so der polnische Regierungssprecher Piotr Müller. Der Besuch sei von der Regierung in Warschau seit vielen Tagen unter strengster Geheimhaltung vorbereitet worden. Man habe ihn eng mit EU-Ratspräsident Charles Michel und EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen abgestimmt. "Die Delegation vertritt de facto die Europäische Union, den Europäischen Rat", sagte Müller.

18.35 Uhr: Russische TV-Demonstrantin zu Geldstrafe verurteilt

In Moskau ist eine russische Fernseh-Mitarbeiterin, die vor laufender Kamera gegen den Ukraine-Krieg protestiert hatte, zu einer Geldstrafe verurteilt worden. Die Redakteurin muss zunächst umgerechnet 226 Euro zahlen, weil sie im Internet ihre Protestaktion im Fernsehen erläutert und zu Kundgebungen gegen den Ukraine-Krieg aufgerufen hatte. Das wurde vom Bezirksgericht als Ordnungswidrigkeit geahndet. Ob sie für ihre Protest-Aktion in der russischen Nachrichten-Sendung gesondert angeklagt wird, ist noch nicht klar. Damit hatte sie sich über die Sprachregelung des Kreml zum Krieg in der Ukraine hinweggesetzt. Nach einem kürzlich verabschiedeten Gesetz wäre eine Haftstrafe von bis zu 15 Jahren möglich.

18.28 Uhr: EU verhängt vierte Runde von Sanktionen

Die EU hat eine vierte Runde von Sanktionen gegen Russland bekannt gegeben. Unter anderem sind Transaktionen mit den Energiekonzernen Rosneft, Transneft und Gazprom Neft verboten. Allerdings werden die EU-Mitgliedstaaten weiter Öl und Erdgas von ihnen kaufen dürfen. Von einem Investitionsverbot ist der gesamte Energiesektor betroffen. Ausnahme ist die Atomenergie, weil einige EU-Staaten russische Reaktortechnik einsetzen. Auch der Export von gewissen Rohstoffen wie Palladium bleibt möglich. Neben diesen Maßnahmen geht die EU auch stärker gegen Oligarchen vor. Darunter ist der Besitzer des Fußballclubs FC Chelsea, Roman Abramowitsch. Dieser flog zuvor nach Moskau.

18.14 Uhr: Papst stellt Ukraine und Russland unter Schutz Marias

Mit einem besonderen liturgischen Akt will Papst Franziskus die Menschen in der Ukraine und auch Russlands unter den Schutz der Gottesmutter Maria stellen. Dazu werde er bei einer Bußfeier am 25. März im Petersdom die beiden Länder dem Unbefleckten Herzen Mariens weihen, teilte der Vatikan mit. Der Sozialbeauftragte des Papstes, Kurienkardinal Konrad Krajewski, soll demnach am selben Tag in Fatima, einem der wichtigsten Marienwallfahrtsorte weltweit, ebenfalls diesen Ritus vollziehen. Bei einer solchen Weihe wird Maria gebeten, die Menschen oder ganze Länder unter ihren mütterlichen Schutz zu nehmen, sie vor Gefahren und Versuchungen zum Bösen zu bewahren.

18.10 Uhr: Nato will Stärkung der Ostflanke prüfen

Die Nato will sich laut ihrem Generalsekretär Jens Stoltenberg im Lichte des russischen Angriffs auf die Ukraine künftig sicherheitspolitisch radikal neu ausrichten. Auf dem Festland könnte dies eine erhebliche Truppenverstärkung im östlichen Teil der Allianz bedeuten, mit erhöhter Bereitschaft und mit mehr vorab stationierter Ausrüstung, erklärte Stoltenberg. Russlands Invasion und dessen militärischer Zusammenschluss mit Belarus schafften eine neue Sicherheitsrealität auf dem europäischen Kontinent. "Wir müssen unsere militärische Haltung auf die neue Realität neu einstellen."

18.01 Uhr: Nato beruft Sondergipfel zu Russlands Krieg gegen die Ukraine ein

Die Staats- und Regierungschefs der Nato-Staaten werden in der kommenden Woche zu einem Sondergipfel zu Russlands Krieg gegen die Ukraine zusammenkommen. Das Treffen soll am 24. März in der Bündniszentrale in Brüssel organisiert werden, wie Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg mitteilte.

17.57 Uhr: Putin kritisiert Ukraine in Gespräch mit EU-Ratspräsident Michel

In einem Telefonat mit EU-Ratspräsident Charles Michel hat Russlands Präsident Wladimir Putin das Auftreten der ukrainischen Seite bei den laufenden Verhandlungen kritisiert. Putin habe gesagt, "dass Kiew keine ernsthafte Haltung zur Suche nach für beide Seiten akzeptablen Lösungen zeigt", hieß es in einer Kreml-Mitteilung. Zudem warf Putin der EU vor, am Montag einen ukrainischen Raketenangriff auf ein Wohngebiet im ostukrainischen Separatistengebiet Donezk ignoriert zu haben. Die Ukraine stritt bereits ab, für die Attacke verantwortlich zu sein.

17.49 Uhr: Russland verbietet Trudeau und Hunderten Kanadiern die Einreise

Der kanadische Premierminister Justin Trudeau und Hunderte Kanadier dürfen nicht mehr nach Russland einreisen. Wie das Außenministerium in Moskau mitteilte, stehen insgesamt 313 kanadische Regierungsvertreter und Offizielle fortan auf einer entsprechenden "schwarzen Liste". Es handle sich um eine Antwort auf kanadische Einreiseverbote für russische Spitzenpolitiker, hieß es zur Begründung. Das russische Verbot trifft unter anderem Außenministerin Mélanie Joly, Verteidigungsministerin Anita Anand sowie zahlreiche Abgeordnete. Kurz zuvor war bekannt geworden, dass Russland ein Einreiseverbot gegen gut ein Dutzend ranghoher US-Regierungsvertreter wie Präsident Joe Biden und Außenminister Antony Blinken ausgesprochen hat.

17.40 Uhr: Nato warnt Russland vor Chemiewaffen-Angriff

Die Nato hat Russland vor einem Chemiewaffen-Angriff in der Ukraine gewarnt. Bündnis-Generalsekretär Jens Stoltenberg sagte in Brüssel, dies wäre eine Verletzung internationaler Übereinkommen und hätte "einen hohen Preis". Über eine militärische Antwort der Allianz wolle er aber nicht spekulieren. Besorgt ist die Nato nach den Worten Stoltenbergs über einen russischen Angriff "unter falschem Vorwand, bei dem womöglich Chemiewaffen zum Einsatz kommen könnten". Als "absurd" wies der Norweger den Vorwurf aus Moskau zurück, die Ukraine verfüge selbst über Biowaffen-Labore.

17.15 Uhr: Russland will aus Europarat austreten

Russland wird eigenen Angaben zufolge aus dem Europarat austreten. "Die Entscheidung, aus dem Europarat auszutreten, ist gefallen. Der entsprechende Brief von Außenminister Sergej Lawrow wurde dem Generalsekretär der Organisation übergeben", sagte der Leiter der russischen Delegation bei der Parlamentarischen Versammlung des Rates, Pjotr Tolstoi. "Russland tritt freiwillig aus dem Europarat aus, dies ist eine ausgewogene und wohlüberlegte Entscheidung."

Der Europarat wacht über die Einhaltung der Menschenrechte in seinen 47 Mitgliedstaaten und gehört nicht zur EU. Das Gremium hatte vor gut zwei Wochen mit der Suspendierung der russischen Mitgliedschaft auf den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine reagiert. Diese Entscheidung galt als historisch.

17.05 Uhr: Russisches Schiff von Hafen in Maine abgewiesen

Einem russischen Schiff mit 8.000 Tonnen Erdölprodukt ist das Anlegen an der östlichsten Spitze der USA verweigert worden. Der Betreiber des Schiffes bat am 3. März darum, in Eastport in Maine anlegen zu dürfen. Zuvor hatte ihm die kanadische Regierung einen Hafen am Sankt-Lorenz-Strom verweigert. Eastport lehnte den kurzfristigen Antrag des Schiffes schließlich ab.

  • Zum Artikel: Sanktionen gegen Russland: Starke Wirkung schon nach einer Woche

16.33 Uhr: Kameramann von US-Sender Fox in der Ukraine getötet

Ein Kameramann des US-Fernsehsenders Fox ist in der Ukraine getötet worden. Pierre Zakrzewski sei zusammen mit dem Reporter Benjamin Hall außerhalb der Hauptstadt Kiew unter Beschuss geraten, teilte der Sender mit. Hall sei bei dem Angriff verletzt worden.

16.27 Uhr: Sportgerichtshof Cas bestätigt Ausschluss russischer Clubs

Russlands Mannschaften bleiben von europäischen Fußball-Wettbewerben vorerst ausgeschlossen. Der Internationale Sportgerichtshof Cas traf in seinem Urteil nach einem entsprechenden Einspruch des russischen Verbandes noch keine Entscheidung zum Ausschluss der russischen Nationalmannschaft aus der WM-Qualifikation.

  • Zum Artikel: Boykott, Sanktionen, Botschaften: So reagiert der Sport

16.12 Uhr: Schröder verzichtet unwiderruflich auf Ehrenbürgerschaft Hannovers

Der wegen seiner engen Verbindung zu Russlands Präsident Wladimir Putin in der Kritik stehende Altkanzler Gerhard Schröder (SPD) verzichtet auf die Ehrenbürgerschaft von Hannover. "Ich verzichte unwiderruflich auf die Ehrenbürgerwürde der Stadt Hannover", schrieb Schröder in einem von ihm selbst im Netzwerk Linkedin veröffentlichten Brief an Hannovers Oberbürgermeister Belit Onay (Grüne). Schröder kam damit einem Beschluss des Stadtrats zuvor. Der Hannoveraner Verwaltungsausschuss hatte am 3. März ein entsprechendes Verfahren eingeleitet, in dem Schröder aber vor einer Entscheidung die Gelegenheit zur Stellungnahme gegeben werden sollte. Das entsprechende Angebot, sich zu äußern, lehnte Schröder in dem von ihm veröffentlichten Brief aber ab.

16.04 Uhr: Russland verhängt Einreiseverbot für Biden und Blinken

Als Reaktion auf US-Sanktionen hat Russland Einreiseverbote gegen US-Präsident Joe Biden und andere US-Regierungsmitglieder verhängt. Das Außenministerium in Moskau veröffentlichte am Dienstag eine "schwarze Liste" mit 13 Namen, darunter Außenminister Antony Blinken und Verteidigungsminister Lloyd Austin, Bidens Sicherheitsberater Jacob Sullivan und seine Sprecherin Jen Psaki. Auch Ex-Außenministerin Hillary Clinton steht auf der Liste. Es ist das erste Mal, dass Russland eine Liste betroffener Personen veröffentlicht. Allerdings gilt der Schritt eher als symbolisch. Die USA hatten zuvor den russischen Präsidenten Wladimir Putin, seinen Außenminister Sergej Lawrow sowie weitere Regierungsmitglieder und wichtige Helfer persönlich sanktioniert.

15.45 Uhr: Krankenhaus in Lwiw überlastet durch kriegsverletzte Kinder

Das Krankenhaus im ukrainischen Lwiw nahe der polnischen Grenze ist nach Angaben des UN-Kinderhilfswerks Unicef überlastet durch die Anzahl an verletzten Kindern, die aus umkämpften Regionen eintreffen. Unicef und die Weltgesundheitsorganisation (WHO) versuchen, dieses und andere Krankenhäuser mit Material zu versorgen.

  • Zum Artikel: Bilder aus dem Krieg: Wie berichtet der BR aus der Ukraine?

15.40 Uhr: Nato - Hunderttausende Soldaten in erhöhter Alarmbereitschaft

In Reaktion auf Russlands Krieg gegen die Ukraine sind nach Angaben von Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg mittlerweile mehrere Hunderttausend Soldaten aus den Bündnisstaaten in erhöhte Alarmbereitschaft versetzt werden. Wie der Norweger in Brüssel mitteilte, sind darunter rund 100.000 US-Soldaten in Europa und rund 40.000 Soldaten unter direktem Nato-Kommando. Unterstützt würden die Truppen von Luft- und Seestreitkräften sowie von der Luftabwehr, sagte Stoltenberg.

Die Staats- und Regierungschefs der Nato-Staaten hatten Russlands Angriff auf die Ukraine bereits kurz nach dem Beginn als die "seit Jahrzehnten schwerwiegendste Bedrohung für die euro-atlantische Sicherheit" bezeichnet. Zugleich hieß es damals: "Angesichts des Vorgehens Russlands werden wir alle notwendigen Konsequenzen hinsichtlich des Abschreckungs- und Verteidigungsdispositivs der Nato ziehen."

  • Zum Artikel: Lambsdorff: NATO-Gebiet durch Ukraine-Krieg bisher nicht bedroht

15.20 Uhr: Selenskyj - Verstehen, dass wir nicht zur Nato gehören werden

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat eine Nato-Beitrittsperspektive seines Landes als unwahrscheinlich eingeräumt. "Es ist klar, dass die Ukraine kein Nato-Mitglied ist, wir verstehen das", sagte Selenskyj während eines Online-Auftritts vor Vertretern der nordeuropäischen Militär-Kooperation Joint Expeditionary Force. "Jahrelang haben wir von offenen Türen gehört, aber jetzt haben wir auch gehört, dass wir dort nicht eintreten dürfen, und das müssen wir einsehen", fügte Selenskyj hinzu. "Ich bin froh, dass unser Volk beginnt, das zu verstehen, auf sich selbst zu zählen und auf unsere Partner, die uns helfen."

Russland, das seit fast drei Wochen Krieg gegen die Ukraine führt, fordert einen sogenannten neutralen Status des Nachbarlandes - also einen Verzicht der Ukraine auf einen Nato-Beitritt.

15.00 Uhr: Macron bietet Anti-Kriegs-Demonstrantin "konsularischen Schutz"

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron will der russischen Journalistin Marina Owsjannikowa konsularischen Schutz bieten. "Wir leiten diplomatische Maßnahmen ein, damit sie unter den Schutz der (französischen) Botschaft gestellt wird", sagte Macron beim Besuch einer Aufnahmestelle für ukrainische Flüchtlinge. Darüber wolle er auch "sehr direkt" bei seinem nächsten Telefonat mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin sprechen. "Frankreich verurteilt jede Inhaftierung von Journalisten", sagte Macron.

14.40 Uhr: Wieder Verhandlungen zwischen Kiew und Moskau

Russland und die Ukraine haben ihre Gespräche wieder aufgenommen. Das twitterte der ukrainische Unterhändler, Mychailo Podoljak, der zugleich Berater des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj ist. Es gehe um einen Waffenstillstand und einen Truppenabzug aus der Ukraine. Am Montag war die Videokonferenz der Unterhändler für Beratungen in Arbeitsgruppen unterbrochen worden.

  • Zum Artikel: Ukraine-Krieg: "Putin hat den Konflikt verloren

14.20 Uhr: Hilfskonvois kommen nicht nach Mariupol durch

Laut der Regierung in Kiew gibt es erneut Probleme bei der Lieferung von Hilfsgütern in die eingekesselte Stadt Mariupol. Ein Versorgungskonvoi stecke im nahe gelegenen Berdjanks fest, erklärte Vize-Ministerpräsidentin Iryna Wereschtschuk. Zugleich warf sie der Moskauer Regierung vor, fälschlicherweise zu behaupten, sich an Vereinbarungen für Evakuierungen halten. Konvois von Privatwagen seien nicht ausreichend, um die Menschen aus Mariupol in Sicherheit zu bringen. Vielmehr müssten Busse durchgelassen werden, betonte Wereschtschuk.

Dem Stadtrat von Mariupol zufolge konnten bis zum Mittag rund 2.000 Autos die Hafenstadt im Südosten der Ukraine verlassen. Weitere 2.000 Fahrzeuge stünden zur Abfahrt bereit, teilt der Stadtrat im Internet mit.

13.59 Uhr: Selenskyj - Nato "von russischer Aggression hypnotisiert"

Beim Treffen der nordeuropäischer Staats- und Regierungschefs der Verteidigungskooperation Joint Expeditionary Force (JEF) in London hat sich der per Video zugeschaltete ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj enttäuscht über die Haltung der Nato im Ukraine-Krieg geäußert. Das Bündnis sei von der russischen Aggression wie "hypnotisiert", sagte er. Dies erlaube es Russland, sein Land zu bombardieren, weil noch immer keine Flugverbotszone eingerichtet worden sei, während die Nato über einen möglichen dritten Weltkrieg spekuliere.

13.49 Uhr: Ansturm auf britisches Programm für Ukraine-Flüchtlinge

Mehr als 89.000 Haushalte in Großbritannien haben sich nach Angaben der Regierung bereiterklärt, ukrainische Flüchtlinge aufzunehmen. Das Interesse war so groß, dass eine für das Programm der Regierung unter dem Titel "Homes for Ukraine" angelegte Registrierungswebsite unter dem Ansturm bereits wenige Minuten nach der Veröffentlichung abstürzte.

Das Programm sieht vor, dass Briten eine Person aus der Ukraine für eine Mindestdauer von sechs Monaten in der eigenen Unterkunft oder in mietfreien separaten Unterkünften unterbringen. Im Gegenzug zahlt die Regierung den Teilnehmern monatlich 350 Pfund - umgerechnet etwa 415 Euro. Es gebe kein Limit für die Zahl der Menschen, die im Rahmen des Programms ins Land kommen könnten, hieß es.

  • Zum Artikel: Ukraine-Flüchtlinge privat aufnehmen: Das ist zu beachten

13.35 Uhr: Ratingagentur - Russische Wirtschaft könnte um mehr als 10 Prozent einbrechen

Eine steigende Inflation, Kapitalabflüsse und westliche Sanktionen könnte die russische Wirtschaft nach Einschätzung der Ratingagentur Scope in diesem Jahr um mehr als zehn Prozent einbrechen lassen. "Die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine werden zu einer viel tieferen Rezession führen als während der Covid-19-Pandemie", heißt es in der Studie der Bonitätswächter. Noch im Dezember - also wenige Wochen vor dem russischen Einmarsch in die Ukraine - hatten sie noch mit einem Wachstum des Bruttoinlandsproduktes von 2,7 Prozent gerechnet. Der Einbruch könnte sogar noch dramatischer ausfallen - abhängig von der Dauer und den weiteren Folgen des Krieges.

"Wir erwarten kurzfristig eine deutliche Beschleunigung der Inflation und schwerwiegende Auswirkungen auf das Vertrauen von Unternehmen und Verbrauchern, die Schaffung von Arbeitsplätzen sowie Investitionen", so die Analysten. Die Inflationsrate lag im Februar noch bei 9,2 Prozent, nun rechnet die Agentur mit einem Jahresdurchschnitt von etwa 15 Prozent.

  • Zum Artikel: Sanktionen gegen Russland: Starke Wirkung schon nach einer Woche

13.24 Uhr: UN setzen sich für Kriegsgegnerin nach Protest in TV-Livesendung ein

Das Menschenrechtsbüro der Vereinten Nationen hat Russland nach dem außergewöhnlichen Protest einer Kriegsgegnerin im Staatsfernsehen zur Achtung der Bürgerechte der Demonstrantin aufgefordert. Die Frau dürfe keine Repressalien erleiden dafür, dass sie von ihrem Recht auf freie Meinungsäußerung Gebrauch gemacht habe, sagte die Sprecherin des UN-Menschenrechtsbüros, Ravina Shamdasani, in Genf.

Die Demonstrantin hatte am Montag mit ihrem Protest gegen den Krieg in der Ukraine zu einer Unterbrechung der Hauptnachrichtensendung des TV-Senders geführt. Sie tauchte am Montagabend in der Live-Sendung plötzlich hinter der Studiomoderatorin auf und hielt ein Schild hoch, auf dem auf Englisch und Russisch standt: "Kein Krieg. Stoppt den Krieg. Glauben Sie nicht der Propaganda. Sie belügen Sie hier." Zudem rief sie: "Stoppt den Krieg. Nein zum Krieg."

13.19 Uhr: Dobrindt - Esken-Äußerungen zu Nato-Einsatz in Ukraine irritierend

CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt hat Äußerungen der SPD-Vorsitzenden Saskia Esken zu einem möglichen Nato-Einsatz in der Ukraine als irritierend kritisiert. "Das würde ja letztlich einen Kriegseintritt der Nato voraussetzen", sagte Dobrindt in Berlin. Er ergänzte: "Ich schließe diesen Kriegseintritt der Nato aus auf ukrainischem Gebiet." Er wisse nicht, wie Esken zu ihrer Einschätzung komme: "Ein Nato-Einsatz würde ja den Verteidigungsfall voraussetzen. Und der kann ja nicht auf ukrainischem Gebiet stattfinden."

Esken hatte am Montagabend in der ARD-Sendung "Hart aber fair" einen Nato-Einsatz in der Ukraine nicht ausgeschlossen. "Ich glaube, dass wir mittlerweile in einer Situation angekommen sind, wo wir zu nichts niemals sagen sollten, weil wir nicht wissen, wie die Entwicklung weitergeht", sagte sie: "Aber nach derzeitigem Stand wäre das ein Beitrag zur Eskalation und da sollten wir sehr, sehr vorsichtig sein"» Mit der Waffenlieferung in ein Kriegsgebiet seien bereits rote Linien der deutschen Außenpolitik überschritten worden.

13.11 Uhr: Lindner offen für zusätzliche Sanktionen gegen Russland

Deutschland ist laut Bundesfinanzminister Christian Lindner offen für zusätzliche Sanktionen gegen Russland. Es gebe bereits ein scharfes Maßnahmenbündel, das enorme Wirkung zeige. "Niemand, der Putin unterstützt, ist unantastbar", so der FDP-Politiker in Brüssel mit Blick auf russische Oligarchen. Lindner äußerte sich aber erneut skeptisch zu einem möglichen Energie-Boykott Russlands. Man müsse abwägen, wie lange man dies selbst durchhalten könne.

12.57 Uhr: Bayern drängt auf Registrierung der Ukraine-Flüchtlinge

Bayern drängt den Bund weiter auf eine umfassende Registrierung der in Deutschland angekommenen Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine. Die Registrierung durch die Bundespolizei an den Grenzen sei schon deshalb wichtig, weil sonst eine "vernünftige Verteilung" der Menschen auf die Bundesländer dem Zufall überlassen bleibe, sagte Staatskanzleichef Florian Herrmann (CSU) nach einer Sitzung des bayerischen Kabinetts. Herrmann betonte aber, dass es inzwischen in der Frage beim Bund offenbar Bewegung zu geben scheine.Bayern sei bereit, seinen Beitrag zu leisten, damit den Menschen eine gute humanitäre Unterbringung ermöglicht werden könne. "Wir tun alles, um zu helfen", sagte Herrmann. Gleichwohl sei dies schon aufgrund der schieren Zahl an Flüchtlingen eine große Herausforderung. Bayern werde sich weiter vorbereiten, um bestmöglich Menschen aufnehmen zu können.

  • Zum Artikel: Ukraine-Flüchtlinge privat aufnehmen: Das ist zu beachten

12.49 Uhr: Polen zählt mehr als 1,8 Millionen Ukraine-Flüchtlinge

In Polen sind seit Beginn des Kriegs in der Ukraine 1,83 Millionen Flüchtlinge aus dem Nachbarland eingetroffen. Am Montag hätten 71.600 Menschen die Grenze passiert, teilte der nationale Grenzschutz auf Twitter mit. Dies sei im Vergleich zum Vortag ein Rückgang um 13 Prozent.

Seit Kriegsbeginn sind nach Angaben der Behörde 194.500 Menschen von Polen aus in die Ukraine eingereist. Von diesen Reisenden sind demnach 162.000 ukrainische Staatsbürger. Bei den Staatsangehörigen anderer Länder handele es sich oft um Menschen, die humanitäre Hilfsgüter in die Ukraine bringen.

Die Ukraine - flächenmäßig das größte Land in Europa - hatte vor Beginn des russischen Angriffs mehr als 44 Millionen Einwohner. Es gibt derzeit keine offiziellen Angaben dazu, wie viele der Kriegsflüchtlinge in Polen geblieben und wie viele bereits in andere EU-Staaten weitergereist sind.

12.46 Uhr: Scholz äußert sich vorsichtig zu Reise von Regierungschefs nach Kiew

Bundeskanzler Olaf Scholz hat sich vorsichtig zustimmend zur Reise der drei osteuropäischen EU-Regierungschefs nach Kiew geäußert. Es sei wichtig, auf verschiedene Weise Solidarität zu zeigen, sagte Scholz auf die Frage nach einer Bewertung. Er verwies auf die bereits bestehenden Gesprächskanäle und die praktische Hilfe bis zu Waffenlieferungen, die auch Deutschland für die Ukraine geleistet habe. Alle würden auf unterschiedliche Art und Weise helfen. "Und das ist auch gut so", sagte er. Scholz forderte Russlands Präsident Wladimir Putin zu einer sofortigen Waffenruhe in der Ukraine auf.

12.42 Uhr: Bürgermeister Klitschko lädt Papst erneut nach Kiew ein

Kiews Bürgermeister, Vitali Klitschko, hat Papst Franziskus persönlich in die umkämpfte ukrainische Hauptstadt eingeladen. In einem heute öffentlich gewordenen Brief vom 8. März an das Kirchenoberhaupt schreibt der Ex-Boxer, dass die Anwesenheit des Papstes "entscheidend sei, um Leben zu retten und den Weg des Friedens in der Stadt, dem Landkreis und darüber hinaus zu ebnen".

Weiter bittet Klitschko den Papst, falls eine Reise nach Kiew nicht möglich sei, an einer Videokonferenz teilzunehmen. Hierzu würde auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj eingeladen. Der Brief schließt mit den Worten: "Wir bitten Sie, als religiöses Oberhaupt, Mitgefühl zu zeigen und gemeinsam mit der ukrainischen Bevölkerung den Ruf nach Frieden zu verbreiten."

Es ist bereits das zweite Mal, dass sich Vitali Klitschko an Papst Franziskus wendet. In einer über Twitter verbreiteten Videobotschaft hatten Klitschko und sein Bruder Wladimir bereits Anfang März Franziskus und weitere religiöse Oberhäupter um Unterstützung für die Ukraine gebeten.

12.36 Uhr: Verhandlungen mit Russland laut ukrainischer Regierung fortgesetzt

Die Verhandlungen zwischen der Ukraine und Russland über ein Ende des Kriegs sind nach Angaben aus Kiew wieder aufgenommen worden. "Sie wurden bereits fortgesetzt", sagte der ukrainische Delegationsleiter David Arachamija der Zeitung "Ukrajinska Prawda". Weitere Angaben machte er nicht. Von russischer Seite gab es dafür zunächst keine Bestätigung.

Die russische Regierung hatte bekundet, dass sie von der Fortsetzung der Gespräche über eine mögliche Waffenruhe keinen Durchbruch erwarte. "Wir wollen keine Voraussagen machen. Lassen Sie uns auf greifbare Ergebnisse warten", sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow vor Journalisten. Für Diskussionen über das Format eines möglichen Abschlussdokuments sei es "zu früh". "Die Arbeit ist komplex, aber die Tatsache allein, dass die Arbeit weitergeht, ist positiv", sagte Peskow.

Der ukrain sche Präsident Selenskyj zeigte sich vor der neuen Verhandlungsrunde kämpferisch. Moskau habe "bereits begonnen zu verstehen, dass es mit Krieg nichts erreichen wird", sagte Selenskyj in einer Videobotschaft. Seine Berater hätten ihm von "ziemlich positiven" Gesprächen mit Moskau am Montag berichtet. "Aber warten wir ab", schränkte auch Selenskyj mit Blick auf die neue Verhandlungsrunde ein.

Beide Seiten hatten sich am Montag per Videoschalte zu ihrer vierten Verhandlungsrunde getroffen. Am Nachmittag hatte der ukrainische Präsidentenberater Mychajlo Podoljak dann mitgeteilt, die Gespräche seien bis Dienstag für eine technische Pause unterbrochen worden. Die Ukraine fordert ein Ende des Krieges und einen Abzug der russischen Truppen. Moskau verlangt, dass Kiew die annektierte Schwarzmeer-Halbinsel Krim als russisches Territorium sowie die ostukrainischen Separatistengebiete als unabhängige Staaten anerkennt.

12.34 Uhr: Ukraine rechnet mit enormen Kriegsschäden

Die Ukraine erwartet infolge des russischen Angriffskrieges gewaltige Schäden für die heimische Wirtschaft. "Das Wirtschaftsministerium rechnet mit Verlusten von einem Drittel bis zur Hälfte des Bruttoinlandsprodukts", zitierte die Regierung in Kiew aus einem Interview von Finanzminister Serhij Martschenko mit dem US-Magazin "Forbes". "Einer anderen Schätzung zufolge handelt es sich um rund 500 Milliarden US-Dollar", sagte er, ohne Details zu nennen: "Die genaue Summe wird sich erst nach dem Krieg berechnen lassen."

Die Einordnung der Zahlen ist schwierig. 2020 betrug das ukrainische BIP nach Angaben der Weltbank rund 155,5 Milliarden Dollar(141 Mrd. Euro). Die bislang angerichteten Schäden an der Infrastruktur bezifferte Vize-Wirtschaftsminister Denys Kudin zuletzt auf 119 Milliarden Dollar.

"Die negativen Folgen des Krieges werden enorm sein", sagte Martschenko. Das liege auch daran, dass die umkämpften Gebiete Charkiw, Kiew und Mariupol wirtschaftlich bedeutend seien. "Viele Logistikketten wurden vollständig unterbrochen, viele Unternehmen zerstört, einige können in Kriegszeiten nicht arbeiten, und viele Arbeiter sind einfach abgehauen", sagte Martschenko. Zudem verdiene das Land kaum noch Geld. "Beim Zoll erhalten wir nur 15 Prozent der Einnahmen in Friedenszeiten", sagte der Minister.

12.29 Uhr: Immobilienbranche - Brauchen Hunderttausende Wohnungen für Geflüchtete

Die Immobilienwirtschaft rechnet mit einem kurzfristigen Bedarf von Hunderttausenden Wohnungen in Deutschland für Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine. Das geht aus einer Analyse hervor, die der Spitzenverband Zentraler Immobilien-Ausschuss (ZIA) in Berlin vorlegte. Demnach dürfte die Zahl der Flüchtenden aus dem Kriegsland im günstigsten Szenario bei mindestens 310.000 liegen, was 120.000 zusätzlichen Wohnungen entspreche. Im mittleren Szenario müsse sich Deutschland auf etwa 810.000 Flüchtende und einen Bedarf an 310.000 Wohnungen einstellen, wie das Forschungsinstitut Empirica für den ZIA berechnete. Im Maximalfall seien es bis zu 1,29 Millionen Menschen aus der Ukraine und 500.000 zusätzliche Wohnungen.

Knapp die Hälfte der Wohnungsnachfrage müsse durch Neubau gedeckt werden, betonte der Verband. Zum Vergleich: Die Bundesregierung hat sich im Koalitionsvertrag zum Ziel gesetzt, 400.000 neue Wohnungen pro Jahr zu bauen - weit mehr, als 2020 fertig wurden (gut 306.000).

12.24 Uhr: EU-Finanzminister stimmen neuen Sanktionen gegen Russland zu

Angesichts der heftigen Kämpfe in der Ukraine haben die Finanzminister der EU-Staaten ein neues Sanktionspaket gegen Russland besiegelt. Es sieht nach Brüsseler Ratsangaben massive Einschränkungen des Handels mit Russland vor. So wird etwa die Ausfuhr europäischer Luxusgüter untersagt. Auch der Import von russischem Stahl und Eisen wird verboten.Zudem setzen die EU-Staaten weitere russische Oligarchen auf ihre Sanktionsliste, die zum "inneren Kreis" des russischen Präsidenten Wladimir Putin gehören. Darunter ist Diplomaten zufolge auch der Eigentümer des britischen Fußballclubs FC Chelsea, der Milliardär Roman Abramowitsch. Die Liste der Betroffenen und der Luxusgüter sollte in Kürze im Amtsblatt veröffentlicht werden.

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hatte zuvor von einem "direkten Schlag gegen die russische Elite" gesprochen. "Diejenigen, die Putins Kriegsmaschinerie am Laufen halten, sollen nicht länger ihren verschwenderischen Lebensstil genießen können, während Bomben auf unschuldige Menschen in der Ukraine fallen", betonte sie.

Wie US-Präsident Joe Biden bereits am Freitag angekündigt hatte, soll Russland zudem der Status einer "meistbegünstigten Nation" entzogen werden. Dies würde den Weg für Zollerhöhungen und weitere Handelsbeschränkungen ebnen. Die Finanzminister beauftragten die EU-Kommission, die nötigen Schritte bei der Welthandelsorganisation (WTO) einzuleiten.

12.06 Uhr: Russische Truppen greifen Flughafen von Dnipro an

Russische Truppen haben den Flughafen der Stadt Dnipro in der Ostukraine unter Beschuss genommen und nach ukrainischen Angaben weitgehend zerstört. In der Nacht von Montag auf Dienstag habe es zwei Angriffe gegeben, "die Start- und Landebahn wurde zerstört. Das Terminal wurde beschädigt. Massive Zerstörungen", erklärte der Gouverneur der Region Dnipro im Online-Dienst Telegram.

Dnipro ist eine Industriestadt mit rund einer Millionen Einwohnern. Sie liegt am gleichnamigen Fluss (deutsch: Dnepr), der eine wichtige natürliche Grenze zum Osten der Ukraine bildet. Die Stadt war vom Vormarsch der russischen Armee zunächst nicht stark betroffen gewesen. Am Samstag war jedoch durch russischen Beschuss mindestens ein Mensch getötet worden.

12.01 Uhr: China streitet militärische Unterstützung für Russland ab

China hat Berichte über ein Hilfsgesuch Russlands für dessen Krieg gegen die Ukraine vehement dementiert. US-Informationen, wonach Peking positiv auf Moskaus Bitte um militärische Ausrüstung reagiert habe, seien falsch, sagte Außenamtssprecher Zhao Lijian in Peking. Die USA verbreiteten Desinformation und sollten sich über ihre eigene Rolle bei der Entwicklung der Ukraine-Krise Gedanken machen.

Chinas Haltung zum Ukraine-Konflikt hingegen sei "komplett objektiv, unparteiisch und konstruktiv", betonte Zhao. Sein Land habe das Ziel, eine Deeskalation der Situation zu fördern und den Konflikt so schnell wie möglich zu beenden.

Der Kreml bestreitet Berichte, wonach man um chinesisches Militärgerät für den Einsatz im Ukraine-Krieg gebeten habe. Peking lehnt es bisher ab, Russland für die Invasion zu kritisieren. Auch von einem Krieg in der Ukraine will die chinesische Führung nicht sprechen, vielmehr verwies Außenamtssprecher Zhao stets auf die "Ukraine-Frage".

11.56 Uhr: Kreml nennt Kriegsprotest von Fernseh-Redakteurin "Rowdytum"

Der Kreml hat die Kritik einer Mitarbeiterin des russischen Staatsfernsehens am Krieg von Präsident Wladimir Putin gegen die Ukraine scharf verurteilt. "Was dieses Mädchen angeht, das ist Rowdytum", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow der Agentur Interfax zufolge. Der Fernsehsender müsse die Angelegenheit regeln.

Die Redakteurin des Ersten Kanals des russischen Staatsfernsehens, Marina Owsjannikowa, hatte in den Hauptnachrichten am Montagabend ein Protestplakat gegen Putins Krieg in der Ukraine in die Kamera gehalten. Auf dem Plakat war auch zu lesen, dass die Zuschauer "hier belogen" werden.

Es war am Tag nach dem Zwischenfall unklar, wo die Journalistin sich aufhielt. Anwälte hatten mitgeteilt, es fehle jeder Kontakt zu ihr. Owsjannikowa hatte den Angriff auf die Ukraine in einem Video als Verbrechen bezeichnet.

11.50 Uhr: UN - Drei Millionen Menschen aus der Ukraine geflüchtet

Seit Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine am 24. Februar sind nach Angaben der Vereinten Nationen drei Millionen Menschen aus dem Land geflüchtet. Es handele sich um die am schnellsten eskalierende Vertriebenenkrise in Europa seit dem Zweiten Weltkrieg, teilte ein Sprecher der Internationalen Organisation für Migration (IOM), Paul Dillon, in Genf mit.

Unter den Flüchtlingen seien 157.000 Staatsbürger sogenannter Drittländer, die nicht Partei in dem Konflikt zwischen Russland und der Ukraine sind. Laut dem Hilfswerk UNHCR flüchteten die meisten Menschen nach Polen. Das UNHCR rechnet insgesamt mit rund vier Millionen Flüchtlingen. Millionen weitere Menschen warteten innerhalb der Ukraine auf humanitäre Hilfe.

Laut dem Kinderhilfswerk Unicef befinden sich unter den Flüchtlingen 1,4 Millionen Mädchen und Jungen. Sie litten besonders unter der traumatischen Flucht aus ihrer Heimat, betonte Unicef-Sprecher James Elder. Die Weltgesundheitsorganisation WHO prangerte den Beschuss von Krankenhäusern, Arztpraxen, Kliniken und Ambulanzen in dem Krieg an. Bislang seien 31 militärische Angriffe auf Einrichtungen des Gesundheitswesen in der Ukraine erfasst worden.

11.41 Uhr: Rotes Kreuz will Konvoi mit Flüchtenden aus Sumy herausführen

Aus der belagerten ukrainischen Region Sumy an der russischen Grenze sollten am Dienstag 30 Busse mit Frauen und Kindern in Sicherheit eskortiert werden. Zwei Konvois wurden am Morgen dafür vorbereitet, berichtete ein Sprecher des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) in Genf. Klar markierte Fahrzeuge des ukrainischen Roten Kreuzes und des IKRK sollten die Konvois anführen. Wie viele Menschen damit in Sicherheit gebracht werden sollten und wohin die Busse fahren sollten, war zunächst unklar.

11.34 Uhr: Finnlands Präsident - Putin geht es nicht um Regierungswechsel in Kiew

Finnlands Präsident Sauli Niinistö vermutet, dass es Kremlchef Wladimir Putin beim Angriff auf die Ukraine nicht um einen Austausch der Regierung in Kiew geht. Es erscheine es so, dass ein Führungswechsel in der Ukraine nicht mehr auf der Liste mit Putins Forderungen stehe, sagte Niinistö dem US-Sender CNN.

Der Finne hatte zuletzt am Freitag mit Putin über den Ukraine-Krieg gesprochen. Putin habe sehr deutlich zu ihm gesagt, er habe niemals einen Regierungswechsel in der Ukraine gefordert, sagte Niinistö. Putin wolle vielmehr, dass die Krim als Teil Russlands anerkannt werde, eine Ausweitung der von prorussischen Separatisten kontrollierten ostukrainischen Donbass-Region und die Neutralität der Ukraine. Zudem sagte Niinistö, für ihn sei klar, dass Putin direkt mit den USA sprechen wolle.

11.24 Uhr: Kreml nennt Fortsetzung der Gespräche mit Ukraine positiv

Der Kreml sieht es nach eigenen Angaben als positives Zeichen, dass die Gespräche mit Vertretern der Ukraine heute fortgesetzt werden sollen. Es sei allerdings schwer vorherzusagen, was die Ergebnisse sein könnten, sagt der russische Präsidialamtssprecher Sprecher Dmitri Peskow in Moskau. Er räumte zudem ein, dass es Probleme in der russischen Wirtschaft gebe. Schwierigkeiten könnten auch neue Möglichkeiten eröffnen, so Peskow.

11.15 Uhr: Ukraine - Russland verstärkt Angriffe auf Charkiw

Russland hat nach ukrainischen Angaben die Angriffe auf die zweitgrößte Stadt des Landes, Charkiw, verstärkt. Der Leiter der Regionalbehörde, Oleg Sinehubow, sprach von mehr als 60 nächtlichen Angriffen. "Feuer wüten in der Stadt und es gibt nicht genügend Löschkräfte", sagte er. Getroffen wurde unter anderem das historische Zentrum der Stadt, einschließlich des wichtigsten Marktplatzes und der Gagarin-Straße. Rettungskräfte hätten Dutzende Leichen von Anwohnern aus den Ruinen zerstörter Wohnhäuser geborgen, sagte er im ukrainischen Fernsehen.

Dem ukrainischen Generalstab zufolge plant Russland verstärkte "Umgruppierungen" seiner Truppen in Richtung Charkiw.

Das russische Verteidigungsministerium hatte zuvor mitgeteilt, dass es sich die Eroberung der bereits eingekesselten Großstädte vorbehält. In einem solchen Fall werde es aber humanitäre Korridore zum Schutz der Zivilbevölkerung geben, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow. Präsident Wladimir Putin habe bislang von einem "sofortigen Angriff" auf die Hauptstadt Kiew und andere ukrainische Großstädte abgesehen, "um große zivile Verluste zu vermeiden".

11.10 Uhr: Bundeswehr verlegt Tankflugzeug an Nato-Ostflanke

Die Bundeswehr hat ein bislang in Jordanien stationiertes Tankflugzeug von dort abgezogen und für Einsätze an der Ostflanke der Nato bereitgestellt. Die Maschine vom Typ A400M werde dort nun zur Luftbetankung von Nato-Maschinen eingesetzt, sagte ein Sprecher in Berlin. Flugzeug und Besatzung seien am Montag und zunächst bis Ende März befristet zurück nach Europa verlegt worden.

11.01 Uhr: Gouverneur - Russen bei Mykolajiw leicht zurückgedrängt

In der südukrainischen Region Mykolajiw hat sich laut Gouverneur Vitali Kim die Lage etwas beruhigt. Russische Truppen, die die Regionalhauptstadt Mykolajiw einzunehmen versuchten, seien zurückgedrängt worden, sagte Kim in einem Fernsehinterview. Die Hafenstadt werde weiter beschossen. Allein am Montag seien 80 Menschen verletzt worden. Die Angaben können nicht unabhängig überprüft werden.

Der Gouverneur gab sich kämpferisch: "Sie können zu 99 Prozent sicher sein, dass die Region Mykolajiw den russischen Vorstoß aufhalten wird." Schließlich müssten die russischen Truppen dafür den Fluss Bug überqueren: "Wir werden unsere Brücken nicht den Invasoren überlassen." Mykolajiw liegt östlich von Odessa im Küstengebiet des Schwarzen Meeres.

10.55 Uhr: Premier Johnson - Ölabhängigkeit machte Ukraine-Invasion möglich

Eine Abhängigkeit des Westens von russischem Öl hat nach Einschätzung des britischen Premierministers Boris Johnson den Weg für die Invasion in der Ukraine geebnet. Die Länder des Westens hätten einen schrecklichen Fehler gemacht, als sie nach der russischen Annexion der Krim 2014 die wirtschaftlichen Beziehungen zu Moskau wieder aufgenommen hätten, schrieb Johnson in einem Beitrag für die Zeitung "The Telegraph".

Präsident Wladimir Putin habe zu Beginn des Krieges in der Ukraine gewusst, dass der Westen ihn nur schwer bestrafen könne, schrieb Johnson: "Er wusste, dass er eine Abhängigkeit geschaffen hatte." Deshalb habe sich der Präsident in der Lage gefühlt, Entbindungskliniken zu bombardieren. Die Beendigung der weltweiten Abhängigkeit von russischer Energie werde Putin das Geld aus der Tasche ziehen, schrieb der Premierminister und warb für den Plan der britischen Regierung, die Öl- und Gasimporte aus Russland bis Ende des Jahres einzustellen.

10.50 Uhr: Städtetag - Geflüchtete müssen bundesweit verteilt werden

Der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetags, Helmut Dedy, fordert eine bundesweite Verteilung ukrainischer Kriegsflüchtlinge. "Es geht darum, Menschen, die zu uns kommen, dann auch in ganz Deutschland unterzubringen", sagte Dedy im Inforadio des Rundfunks Berlin-Brandenburg (RBB). Die Verteilung gehe momentan noch nach Zufälligkeiten, kritisierte er.

Landesweit sei Hilfsbereitschaft zu spüren, die es gelte zu nutzen, sagte Dedy, "es gibt überall in Deutschland leistungsstarke Kommunen". Eine Registrierung sowie die Unterbringung von Geflüchteten in ganz Deutschland sei außerdem wichtig, da nicht absehbar sei, wie lange die Menschen blieben: "Das ist eine Infrastrukturaufgabe der Städte. Wir schaffen das, wenn wir das gemeinsam angehen."

Auch, damit die Menschen zur Ruhe kämen, müsse ein funktionierender Verteilmechanismus angewendet werden. "Die Aufgabe wird größer sein als 2015. Das ist kein Fragezeichen mehr, das ist vollkommen klar", so die Einschätzung Dedys.

10.36 Uhr: UN - Ukraine-Krieg könnte zu Fluchtwelle aus Afrika führen - Krise 2015 wie "Picknick im Park"

Der Krieg in der Ukraine könnte nach Einschätzung des Direktors des Welternährungsprogramms, David Beasley, massive Fluchtbewegungen aus Afrika nach Europa zur Folge haben. "Dieser Krieg wird globale Auswirkungen haben, die sich viele noch gar nicht vorstellen können", sagte Beasley der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung".

Die Zahl der Menschen am Rand des Hungers sei bereits in den vergangenen Jahren auf 276 Millionen gestiegen: "Und jetzt haben wir den Krieg in der Ukraine, der die Getreidelieferungen explosionsartig verteuert und verknappt." Die Länder Nordafrikas erlebten dadurch einen Schock. Es drohe eine massive Fluchtbewegung. "Die paar Millionen, die aus der Ukraine kommen, können verblassen gegenüber dem, was aus dem Süden nach Europa zu kommen droht", sagte Beasley.

Wer glaube, die syrische Flüchtlingskrise sei ein Problem gewesen, solle daran denken, dass in Syrien 21 Millionen Menschen lebten und in der Sahelzone 500 Millionen: "Das könnte die syrische Flüchtlingskrise wie ein Picknick im Park aussehen lassen."

10.30 Uhr: Kiewer Bürgermeister Klitschko verhängt lange Ausgangssperre

Nach neuen schweren Angriffen auf die ukrainische Hauptstadt Kiew hat Bürgermeister Vitali Klitschko eine lange Ausgangssperre angekündigt. Von Dienstagabend, 19.00 Uhr (MEZ), bis Donnerstagfrüh, 6.00 Uhr (MEZ), dürften die Einwohner ihre Häuser nur verlassen, um sich in Schutzräumen und Bunkern in Sicherheit zu bringen, schrieb Klitschko im Nachrichtenkanal Telegram. Ausnahmen gelten demnach nur für Personen mit Sonderausweisen.

Kiew ist seit Beginn des russischen Angriffs am 24. Februar immer wieder Ziel von Raketenangriffen. Am Dienstagmorgen wurden dabei nach offiziellen Angaben in mehreren Bezirken insgesamt vier Wohngebäude getroffen, mindestens zwei Menschen wurden getötet. Russische Truppen versuchen, die Hauptstadt einzukreisen.

10.26 Uhr: Klingbeil - SPD und Regierung weiter im Unklaren über Schröders Moskau-Reise

Nach dem mutmaßlichen Vermittlungsversuch von Altkanzler Gerhard Schröder (SPD) in Moskau tappen seine Partei und die Bundesregierung offenbar weiter im Dunkeln. "Ich persönlich und, soweit ich das sehe, auch das Bundeskanzleramt, wir haben keine Informationen darüber, was bei diesem Besuch rausgekommen ist", sagte der SPD-Vorsitzende Lars Klingbeil bei RTL/ntv.

Er gehe davon aus, dass sich der Altkanzler schon bald an die Öffentlichkeit wende, so Klingbeil: "Er wird sich sicherlich erklären." Grundsätzlich äußerte sich Klingbeil erneut positiv zu der mutmaßlichen Reise: "Jedes Gespräch was da geführt wird, kann mithelfen."

Das Nachrichtenportal "Politico" hatte am Donnerstag berichtet, Schröder sei in Moskau und wolle dort im Rahmen von Vermittlungsbemühungen zur Beendigung des Ukraine-Krieges Präsident Putin treffen. Die beiden Männer gelten als freundschaftlich verbunden. Die Bundesregierung war nach eigenen Angaben nicht informiert, ebenso die SPD-Spitze.

10.18 Uhr: Bundesamt warnt wegen Ukraine-Krieg vor Kaspersky-Virenschutz

Um das Risiko russischer Cyberangriffe in Deutschland zu reduzieren, warnt das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) vor der Verwendung von Virenschutz-Software des russischen Herstellers Kaspersky. Die Software dieses Anbieters solle durch alternative Produkte ersetzt werden, riet das BSI.

In einer Mitteilung der Behörde hieß es, das Vorgehen des Militärs und der Nachrichtendienste Russlands sowie "die im Zuge des aktuellen kriegerischen Konflikts von russischer Seite ausgesprochenen Drohungen gegen die EU, die Nato und die Bundesrepublik Deutschland" seien mit einem "erheblichen Risiko eines erfolgreichen IT-Angriffs verbunden". Ein russischer IT-Hersteller könne in einer solchen Situation entweder selbst offensive Operationen durchführen oder zum Angriff auf bestimmte Systeme gezwungen werden.

10.07 Uhr: Ukrainische Führung sieht Krieg an "Scheideweg"

Die ukrainische Führung sieht den Krieg an einem entscheidenden Punkt angelangt, der zu einer Verhandlungseinigung mit Russland oder zu einer neuen russischen Offensive führen könnte. "Wir stehen am Scheideweg", sagte der Berater des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, Olexii Arestowytsch: "Entweder werden wir uns bei den aktuellen Gesprächen einigen, oder die Russen werden einen zweiten Versuch (einer Offensive) starten, und dann wird es wieder Gespräche geben." Am Dienstag sollen die Verhandlungen zwischen Vertretern der Ukraine und Russlands über eine Waffenruhe fortgesetzt werden.

10.03 Uhr: FDP-Vize - Einfaches Asyl für russische Deserteure prüfen

Der stellvertretende FDP-Chef Johannes Vogel hat ein schnelles und einfaches Asylverfahren für in der Ukraine desertierende russische Soldaten vorgeschlagen. Vogel sagte in Berlin, er wolle die Idee eines Sonderprogramms in Deutschland und der Europäischen Union mit den zuständigen Fachkollegen diskutieren. Russische Soldaten, die sich auf dem Territorium der Ukraine bewegten und sich nicht am völkerrechtswidrigen Angriffskrieg beteiligen wollten, könnten dann sofort Asyl zu beantragen.

09.52 Uhr: Anteil von Öl und Gas aus Russland im Januar bei 24 Prozent

Russland ist der wichtigste Energielieferant Deutschlands - im Januar dieses Jahres betrug der russische Anteil an den Öl- und Gasimporten 24,1 Prozent, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Bei der Kohle lag dieser Anteil demnach bei 49,1 Prozent, bei Metallen bei 6,7 Prozent. Insgesamt ist der Anteil aller Einfuhren aus Russland den Zahlen zufolge gering, er betrug im Januar 3,7 Prozent an den Gesamtimporten.

Der Wert der Öl- und Gaseinfuhren aus Russland belief sich im Januar laut Statistik auf 2,6 Milliarden Euro. Metalle führte Deutschland im Wert von 452 Millionen Euro ein, Kohle im Wert von 330 Millionen Euro. Verglichen mit dem Januar 2021 verteuerten sich die Einfuhren stark - der Wert aller Importe aus Russland stieg den Angaben zufolge um fast 58 Prozent auf insgesamt vier Milliarden Euro.

09.44 Uhr: Ukrainische Regierung - Neun Fluchtkorridore für Zivilisten eingerichtet

Mit mehreren Fluchtkorridoren wollen die ukrainischen Behörden auch heute landesweit Zivilisten aus umkämpften Städten und Dörfern in Sicherheit bringen. Darunter ist auch ein erneuter Versuch, die belagerte Hafenstadt Mariupol im Südosten zu evakuieren. Aus dem rund 70 Kilometer entfernten Berdjansk versuche erneut ein Konvoi mit Dutzenden Tonnen Hilfsgütern, die stark zerstörte Stadt zu erreichen, sagte Vizeregierungschefin Iryna Wereschtschuk.

Am Vortag waren Evakuierungen aus Mariupol einmal mehr weitgehend gescheitert. Der Konvoi sei nicht durchgekommen, hatte Wereschtschuk gesagt. Allerdings war am Montag offenbar erstmals einer größeren Zahl Zivilisten die Flucht geglückt. Mehr als 160 Privatautos hätten Mariupol in Richtung Berdjansk verlassen können, hieß es.

Insgesamt seien neun "humanitäre Korridore" eingerichtet worden, sagte Wereschtschuk. Die Schwerpunkte lagen nordöstlich der Hauptstadt Kiew sowie in den nordostukrainischen Gebieten Sumy und Charkiw.

09.38 Uhr: Knapp 160.000 Ukraine-Flüchtlinge in Deutschland registriert

Aus der Ukraine kommen weiterhin täglich etwa 12.000 Kriegsflüchtlinge nach Deutschland. Seit Beginn des russischen Angriffskrieges sind 159.772 Menschen aus der Ukraine nach Deutschland eingereist, wie das Bundesinnenministerium mitteilte. Erfasst werden allerdings nur diejenigen Flüchtlinge, die von der Bundespolizei festgestellt werden, etwa an der österreichisch-bayerischen Grenze oder in Zügen.

Da es aber im Regelfall keine festen Grenzkontrollen an den EU-Binnengrenzen gibt und Ukrainer erst einmal ohne Visum einreisen dürfen, ist die Zahl der nach Deutschland eingereisten Kriegsflüchtlinge wahrscheinlich bereits deutlich höher. Nicht erfasst wird außerdem, wie viele von ihnen womöglich von Deutschland aus weiterreisen zu Freunden oder Verwandten in anderen Staaten.

Nach UN-Angaben haben bereits mehr als 2,8 Millionen Menschen aus der Ukraine im Ausland Zuflucht gesucht. Die meisten blieben zunächst in den Nachbarländern.

  • Zum Artikel "Ukraine-Flüchtlinge privat aufnehmen: Das ist zu beachten"

09.32 Uhr: Moskau - Gebiet Cherson komplett unter russischer Kontrolle

Die russische Armee hat bei ihrem Krieg gegen die Ukraine nach eigenen Angaben das komplette Gebiet Cherson im Süden des Landes unter ihre Kontrolle gebracht. In dem Gebiet in der Schwarzmeer-Region leben rund eine Million Menschen. Bestätigt wurde die Besetzung von ukrainischer Seite zunächst nicht. Allerdings hatte Russland zuvor schon die Kontrolle über die Gebietshauptstadt Cherson übernommen. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte gesagt, Russland strebe dort die Bildung einer "Volksrepublik Cherson" an - nach dem Vorbild der von Moskau als unabhängig anerkannten "Volksrepubliken" Donezk und Luhansk.

Das russische Verteidigungsministerium teilte in seinem täglichen Lagebericht weiter mit, man habe erneut Dutzende militärische Objekte der Ukraine zerstört. In der Nähe der Großstadt Kramatorsk im Gebiet Donezk in der Ostukraine seien drei Hangars für Kampfflugzeuge und -hubschrauber zerstört worden. Zudem seien 16 Luftziele wie Kampfjets vom Typ Suchoi Su-24 und Su-25 sowie 13 Drohnen vernichtet worden.

09.27 Uhr: Gazprom liefert weiter hohe Gasmengen über Ukraine nach Europa

Trotz des Kriegs gegen die Ukraine liefert Russland nach eigenen Angaben weiter in hohem Umfang Gas durch das Nachbarland nach Europa. Am (heutigen) Dienstag sollten 109,6 Kubikmeter Richtung Westen gepumpt werden, wie der russische Staatskonzern Gazprom der Agentur Tass zufolge mitteilte. Das sei die gleiche Menge wie am Montag. Zuletzt hätten die Gaskäufe aus Europa deutlich zugenommen, sagte Gazprom-Sprecher Sergej Kuprijanow am Dienstag.

Kuprijanow verwies auf die steigenden Preise an den Spotmärkten wegen Kälte, Windmangels und der verschärften Situation in der Ukraine. Das deutet darauf hin, dass Kunden weitere Preissteigerungen erwarten und sich nun mit Vorräten eindecken wollen.

09.08 Uhr: Selenskyj will Kriegsrecht in der Ukraine verlängern

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj strebt eine Verlängerung des in der Ukraine geltenden Kriegsrechts bis zum 24. April an. Männer zwischen 18 und 60 Jahren sollten im Land bleiben, um gegen die russischen Angreifer kämpfen zu können. Selenskyj reichte beim Parlament einen entsprechenden Gesetzentwurf ein. Es wird erwartet, dass das Parlament in dieser Woche darüber abstimmt. Selenskyj hatte den Kriegszustand am Tag des russischen Einmarschs, dem 24. Februar, ausgerufen.

08.58 Uhr: Regierungschefs Polens, Tschechiens und Sloweniens reisen nach Kiew

Inmitten der sich intensivierenden Kämpfe um Kiew wollen die Regierungschefs Polens, Tschechiens und Sloweniens in die ukrainische Hauptstadt reisen. Polens Ministerpräsident Mateusz Morawiecki werde im Laufe des Tages mit seinen Kollegen Petr Fiala und Janez Jansa nach Kiew reisen, um dort dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und Regierungschef Denys Schmyhal die Unterstützung der Europäischen Union (EU) zu versichern, teilte die Regierung in Warschau mit.

"Ziel des Besuchs ist es, die unmissverständliche Unterstützung der gesamten Europäischen Union für die Souveränität und Unabhängigkeit der Ukraine zu bekräftigen und ein breites Hilfspaket für den ukrainischen Staat und die ukrainische Gesellschaft vorzustellen", hieß es in der Erklärung Warschaus. Demnach reisen die drei Politiker als "Vertreter des Europäischen Rates" nach Kiew. Die Organisation der Reise sei mit EU-Ratspräsident Charles Michel und EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen erfolgt.

08.56 Uhr: Ukraine will neun Fluchtkorridore öffnen, Mariupol soll Hilfsgüter erhalten

Die Ukraine plant nach eigenen Angaben für heute die Öffnung von neun Fluchtkorridoren aus Gebieten, die von russischen Truppen belagert werden. Die Behörden wollten zudem versuchen, Hilfsgüter in die eingekesselte Stadt Mariupol zu bringen, teilte Vize-Ministerpräsidentin Iryna Wereschtschuk mit.

08.53 Uhr: Migrationsexperte - Größte Flüchtlingswelle seit 1945 droht

Der Migrationsexperte Gerald Knaus fordert eine Verteilung der ukrainischen Flüchtlinge in ganz Europa. Es müsse sofort eine Liste geben, wie viele Menschen wo aufgenommen werden können, sagte der Vorsitzende des Thinktanks Europäische Stabilitätsinitiative (ESI) in Berlin der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Dann könnten Reiseunternehmen, Fluglinien oder das Militär die Aufgabe des Transports übernehmen: "Dabei müssen wir hier in den Dimensionen der Berliner Luftbrücke von 1948 denken", sagte Knaus.

Knaus sieht die Welt durch den Ukraine-Krieg vor der größten Flüchtlingskatastrophe seit 1945. "Die letzte vergleichbare Fluchtbewegung waren die zehn Millionen Menschen, die 1971 bei der Gründung von Bangladesch nach Indien geflohen sind." Grund dafür sei die brutale Art der Kriegsführung, die die russische Armee auch in Tschetschenien, Syrien und in der Ostukraine betrieben habe. In Tschetschenien mit 1,4 Millionen Einwohnern habe Putins Krieg im Jahr 2000 ein Viertel der Bevölkerung vertrieben, sagte Knaus: "Wenn man das auf die Ukrainer anwendet, dann wären das zehn Millionen ukrainische Flüchtlinge. Diese werden in andere Länder Europas kommen."

08.49 Uhr: Tote bei russischen Angriffen auf Städte in der Ukraine

Bei nächtlichen russischen Angriffen auf Ziele in der Ukraine sind nach Angaben aus Kiew mehrere Zivilisten getötet worden. In der Hauptstadt Kiew starben nach Behördenangaben mindestens zwei Menschen bei Angriffen auf mehrere Wohnhäuser.

In der ostukrainischen Stadt Rubischne im Gebiet Luhansk seien vier Menschen ums Leben gekommen, meldete die Agentur Unian. Die Angriffe auch das städtische Krankenhaus und drei Schulen zerstört. Rubischne liegt nahe der Großstadt Sjewjerodonezk, um die sich prorussische Separatisten und ukrainische Truppen derzeit heftige Kämpfe liefern. unter russischem Feuer liegt weiterhin auch Charkiw, im Zentrum der ostukrainischen Stadt brachen mehrere Brände aus.

08.33 Uhr: Mindestens 19 Tote nach Angriff auf Fernsehturm

Nach einem russischen Luftangriff auf einen Fernsehturm im Nordwesten der Ukraine am Montag ist die Zahl der Toten auf mindestens 19 gestiegen, wie der Gouverneur der Region Riwne, Witalij Kowal, mitteilte. Gestern hatte Kowal kurz nach dem Angriff von neun Toten und neun Verletzten gesprochen und erklärt, weitere Personen befänden sich noch unter den Trümmern.

08.16 Uhr: Mindestens zwei Tote bei Angriffen auf Wohngebiete in Kiew - Laut Rettungskräften mindestens vier Wohnhäuser getroffen

Bei russischen Angriffen auf Wohngebiete in Kiew sind nach Angaben der ukrainischen Rettungsdienste mindestens zwei Menschen getötet worden. Einer der Angriffe habe ein 16-stöckiges Wohnhaus im Stadtteil Swjatoschyn im Westen Kiews getroffen, schrieb der Rettungsdienst am Dienstag im Onlinedienst Facebook. "Es wurden zwei Leichen geborgen, 27 Menschen wurden gerettet." Zuvor hatten Rettungskräfte auch von einem Angriff auf ein etwa zehnstöckiges Gebäude im Stadtteil Podil berichtet.

Ein Journalist der Nachrichtenagentur AFP berichtete von schwerer Verwüstung an dem Wohnhaus in Podil. Der Angriff ließ alle Fenster in dem Gebäude zerbersten. Am Dienstagmorgen waren Bewohner des Hauses zu sehen, die Trümmer aus den zerstörten Fenstern warfen.

Nach Angaben des Rettungsdienstes wurde auch im Viertel Osokorky im Südosten von Kiew ein Wohnhaus getroffen. Auf von Rettungskräften veröffentlichten Bildern war ein zweistöckiges Haus mit verrußter Fassade und zerborstenen Fenstern zu sehen, aus dem Rauch aufstieg.

Die russische Armee versucht derzeit, Kiew einzukesseln. In der Stadt befindet sich nach wie vor die Hälfte der einst drei Millionen Einwohner. Sie können die Stadt nur noch in Richtung Süden verlassen. Vor allem in den im Nordwesten Kiews gelegenen Vororten hatten sich die Kämpfe zwischen der russischen und der ukrainischen Armee in den vergangenen Tagen stark intensiviert. In der Vorstadt Irpin von Kiew war am Sonntag ein US-Journalist getötet worden.

07.57 Uhr: Ölpreis sinkt weiter - Märkte hoffen auf Verhandlungen der Kriegsparteien

Am Rohölmarkt schwächt sich angesichts der Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine über einen Waffenstillstand die Furcht vor Lieferausfällen ab. Der Preis für Brent-Öl aus der Nordsee sank um mehr als fünf Prozent auf 101,38 Dollar pro Barrel. US-Rohöl der Sorte WTI fiel erstmals seit Anfang März wieder unter die 100-Dollar-Marke und verbilligt sich um 5,2 Prozent auf 97,65 Dollar je Barrel.

07.45 Uhr: Faeser - Verteilung der Flüchtlinge nun nach festen Regeln

Flüchtlinge aus der Ukraine sollen künftig nach festen Regeln in Deutschland verteilt werden. Die Geflüchteten würden nun über den sogenannten Königsteiner Schlüssel in die einzelnen Bundesländer und Kommunen verteilt, erklärte Bundesinnenministerin Nancy Faeser im Deutschlandfunk. Die SPD-Politikerin betonte allerdings, dass viele geflüchtete Menschen aus der Ukraine Freunde und Verwandte als Anlaufpunkte hätten und damit ihre Aufenthaltsorte selbst bestimmten.

SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert hatte sich am Montag gegen die Vorstellung gewandt, dass die Kriegsflüchtlinge gleichmäßig verteilt werden könnten. "Wir dürfen uns nicht der Illusion hingeben, dass eine wirklich gleichteilige Verteilung über alle Regionen (...) gelingen wird", sagte Kühnert in Berlin. Er verwies darauf, dass sich Ukrainer drei Monate visumsfrei in Deutschland aufhalten und frei bewegen können. Viele steuerten bestimmte Großstädte wie etwa Berlin an, auch weil dort oft bereits Bekannte oder Familienangehörige seien.

07.37 Uhr: Handelsverband appelliert - Hamsterkäufe unterlassen

Der Bundesverbands des Deutschen Lebensmittelhandels (BVLH) hat die Deutschen aufgerufen, trotz Meldungen über Engpässe bei Sonnenblumenöl und Mehl wegen des Ukraine-Krieges keine Hamsterkäufe zu tätigen. Wie in der Corona-Krise sollten sich die Kunden "untereinander solidarisch verhalten und Produkte nur in haushaltsüblichen Mengen einkaufen", sagte Verbandssprecher Christian Böttcher den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland.

Noch lägen dem Handelsverband keine Informationen über eine flächendeckende Unterversorgung mit Sonnenblumenöl vor, so Böttcher. Allerdings sei die Ukraine ein wichtiger Rohstofflieferant für Sonnenblumenöl: "Das Land steht für 51 Prozent der auf dem Weltmarkt zur Verfügung stehenden Menge und gehört für Deutschland zu den wichtigsten Importländern." Daher könne es zu Preissteigerungen kommen.

Der Handelsverband Deutschland (HDE) hatte zuletzt erklärt, dass er nicht mit Versorgungsengpässen wegen des Ukraine-Kriegs rechne. Deutschland ist demnach wie die Ukraine Lebensmittelexporteur bei Fleisch, Weizen und Milchprodukten. Auch Bundesagrarminister Cem Özdemir (Grüne) sah die Versorgung als "gesichert" an, warnte jedoch vor Preissteigerungen.

07.17 Uhr: Anerkennung für russische TV-Mitarbeiterin nach Protestaktion

Die TV-Mitarbeiterin, die am Montag mit einem Protest gegen Russlands Krieg in der Ukraine die Hauptnachrichtensendung des russischen Staatsfernsehens unterbrach, hat weltweit viel Anerkennung erhalten. Der Mitschnitt der Szene, in der sie mit einem Plakat hinter der Nachrichtensprecherin auftaucht, wurde vielfach unter anderem bei Twitter geteilt. "Was Mut wirklich bedeutet", schrieb etwa Pianist Igor Levit dazu. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bedankte sich bei ihr.

Zugleich hätten Anwälte der Bürgerrechtsorganisation IWD-Info die Frau auch mehr als zehn Stunden nach der Protestaktion nicht kontaktieren können, schrieb der Ex-Chefredakteur des dichtgemachten Radiosenders Echo Moskwy, Alexej Wenediktow, bei Twitter.

Laut russischen Medienberichten und Journalisten heißt die Kriegsgegnerin Marina Owsjannikowa und ist eine Mitarbeiterin des Staatssenders.

Sie sprang am Montagabend während der Live-Übertragung hinter der Nachrichtensprecherin ins Bild und hielt ein Schild mit den Worten "Stoppt den Krieg. Glaubt der Propaganda nicht. Hier werdet ihr belogen". Dazu rief sie mehrmals laut: "Nein zum Krieg!" Der Sender schaltete nach wenigen Sekunden zu einem Videobeitrag.

07.12 Uhr: Erstmals mögliche Oligarchen-Jacht in Spanien festgesetzt

Spanische Behörden haben erstmals eine Jacht festgesetzt, die möglicherweise einem von EU-Sanktionen betroffenen russischen Oligarchen zuzuordnen sein soll, berichteten die Zeitung "El País" und andere spanische Medien. Es werde geprüft, ob die Luxusjacht "Valerie" im Hafen von Barcelona, deren Wert mit 135 Millionen Euro angegeben wurde, tatsächlich dem Chef des staatlichen russischen Rüstungskonzerns Rostec, Sergej Tschemesow, gehöre, schrieb die Zeitung unter Berufung auf die Generaldirektion der spanischen Handelsmarine.

Tschemesow steht wegen des russischen Angriffs auf die Ukraine auf der Sanktionsliste der EU. Er ist ein alter Bekannter des russischen Präsidenten Wladimir Putin. Beide dienten einst gemeinsam beim sowjetischen Geheimdienst KGB in Dresden.

06.48 Uhr: Ukrainisches Militär - Russischer Vorstoß in Mariupol abgewehrt

Das ukrainische Militär hat nach eigenen Angaben einen russischen Versuch abgewehrt, die Kontrolle über die umkämpfte ukrainische Hafenstadt Mariupol zu übernehmen. Der Generalstab erklärte in einer Mitteilung, russische Streitkräfte hätten sich nach Verlusten zurückgezogen.

Das russische Militär belagert die Stadt am Asowschen Meer seit etwa anderthalb Wochen. Den Bewohnern der Stadt mangelt es an Strom, Wasser und Nahrungsmitteln. Mehr als 2.500 Einwohner starben nach Behördenangaben unter russischem Beschuss. Die stellvertretende ukrainische Ministerpräsidentin Iryna Wereschtschuk erklärte im Fernsehen, russischer Beschuss habe am Montag einen weiteren Versuch zum Scheitern gebracht, Nahrungsmittel und Medikamente in die Stadt zu bringen. Ein humanitärer Konvoi mit 160 Fahrzeugen verließ Mariupol nach mehreren zuvor aufgrund von Beschuss gescheiterten Versuchen, Zivilisten aus der Stadt zu evakuieren.

06.35 Uhr: Ukrainische Regierung richtet Spendenseite für Kryptowährungen ein

Die Regierung der Ukraine hat zusammen mit Plattformen für Kryptowährungen eine Spenden-Website eingerichtet. "Kryptowährungen spielen eine wichtige Rolle bei der Verteidigung der Ukraine", erklärte der stellvertretende Digitalminister Oleksandr Bornjakow. Diese erleichterten "den Fluss von Finanzmitteln für ukrainische Bürger und Soldaten". Über die Internetseite "Aid for Ukraine" (Hilfe für die Ukraine) können Nutzer Spenden in zehn verschiedenen Kryptowährungen einreichen, die anschließend in Dollar umgewandelt werden.

Laut eines Trackers auf der Internetseite wurden über Nacht bereits fast 50 Millionen Dollar (45 Millionen Euro) gesammelt. Das Geld wird zur Unterstützung des ukrainischen Militärs sowie der Zivilbevölkerung verwendet, die "dringend humanitäre Hilfe benötigt", hieß es in der Erklärung.

06.29 Uhr: Kadyrow - Tschetschenische Kämpfer in Mariupol im Einsatz

Tschetschenische Kämpfer führen nach Angaben des Republikchefs der autonomen russischen Republik, Ramsan Kadyrow, die russische Offensive auf die strategisch wichtige Hafenstadt Mariupol in der Ukraine an. Kadyrow erklärte in der Nacht zum Dienstag bei Telegram, tschetschenische Kämpfer seien etwa 1,5 Kilometer weit in die Stadt am Asowschen Meer vorgedrungen, bevor sie ihren Angriff bei Einbruch der Nacht pausiert hätten. Er erklärte, sein enger Verbündeter Adam Delimchanow führe die tschetschenischen Kämpfer in Mariupol an. Zuvor hatte bereits die Vermutung kursiert, dass Russland im Ukraine-Krieg auch Kämpfer aus Tschetschenien einsetzt.

06.12 Uhr: Russland setzt Angriffe fort - Erneut starke Explosionen in Kiew

Russland setzt seine Angriffe auf ukrainische Städte fort. In der ukrainischen Hauptstadt Kiew waren am frühen Dienstagmorgen laut Reportern der Nachrichtenagentur AFP mindestens drei starke Explosionen zu hören. Ein AFP-Journalist sah eine Rauchsäule über der Stadt aufsteigen. Aufgrund der nächtlichen Ausgangssperre war der Ort der Explosionen zunächst unklar.

Die russische Armee versucht derzeit, Kiew einzukesseln. In der Stadt befindet sich nach wie vor die Hälfte der einst drei Millionen Einwohner. Sie können die Stadt nur noch Richtung Süden verlassen. Die Vororte im Nordosten und Nordwesten sind stark umkämpft. Ein Berater von Präsident Wolodymyr Selenskyj sagte am Montag, Kiew bereite sich auf eine "erbitterte Verteidigung" vor.

05.11 Uhr: Behörden - Bisher über 2.300 Menschen in Mariupol getötet

Nach Angaben örtlicher Behörden wurden in Mariupol im Südosten der Ukraine seit Beginn des russischen Angriffskriegs 2.357 Menschen getötet. Mariupol mit etwa 400.000 Einwohnern ist seit Tagen von russischen Einheiten umzingelt und vom Rest des Landes abgeschnitten. Ein Berater des Bürgermeisters von Mariupol, Petro Andrjuschtschenko, nannte die Lage in der Stadt "unmenschlich". "Kein Essen, kein Wasser, kein Licht, keine Wärme." Er befürchte viel mehr Tote - mit zunehmender Intensität der Angriffe könnte die Zahl der Opfer bis zu 20.000 betragen.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sagte, bereits drei Tage lang würden 100 Tonnen Lebensmittel, Wasser und Medikamente für Mariupol nicht zur Stadt durchgelassen. Die Regierung in Kiew werde jedoch alles versuchen, um den Menschen zu helfen. Auch Evakuierungsversuche scheiterten bisher weitgehend.

04.50 Uhr: Außenminister Wang sieht China "nicht als Partei" in Ukraine-Konflikt

Chinas Außenminister Wang Yi sieht sein Land "nicht als Partei" im Konflikt um die russische Invasion in die Ukraine. Seine Regierung wolle "nicht, dass die Sanktionen China treffen", sagte der Außenminister nach offiziellen Angaben ferner in einem Telefonat mit seinem spanischen Kollegen José Manuel Albares. China lehne die Verhängung von Sanktionen grundsätzlich ab.

Wang Yi nannte den Konflikt das Ergebnis einer "Ansammlung und Verschärfung der Widersprüche über die Jahre" in der europäischen Sicherheitsarchitektur. Auf amerikanische Berichte, wonach Russland die chinesische Regierung nach Beginn des Krieges in der Ukraine um militärische und wirtschaftliche Hilfe gebeten haben soll, ging Wang Yi nicht ein. Ein chinesischer Außenamtssprecher hatte zuvor von "bösartigen" Desinformationen der USA gesprochen.

Was Chinas oberster Außenpolitiker Yang Jiechi mit dem nationalen Sicherheitsberater von US-Präsident Joe Biden bei ihren siebenstündigen Beratungen am Vortag in Rom zur Ukraine besprochen hat, teilte das Außenministerium nicht mit. Es war von "freimütigen, tief gehenden und konstruktiven" Spitzengesprächen die Rede.

  • Zum Artikel "Die Rolle Chinas im russischen Ukraine-Krieg"

04.14 Uhr: Selenskyj-Berater - Krieg könnte im Mai vorbei sein

Nach Ansicht des ukrainischen Präsidentenberaters Olexii Arestowitsch könnte der Krieg noch bis Mai andauern. "Ich denke, wir sollten bis Mai, Anfang Mai, ein Friedensabkommen haben, vielleicht viel früher, wir werden sehen", sagte der Berater des Chefs des ukrainischen Präsidentenstabes in einem von mehreren Sendern veröffentlichten Video. Arestowitsch ist selbst nicht an den Gesprächen der beiden Kriegsparteien beteiligt, die am Dienstag fortgesetzt werden sollen.

03.36 Uhr: IAEA - Atomruine von Tschernobyl hat wieder Strom

Die von russischen Truppen eingenommene Atomruine von Tschernobyl hat nach Angaben der internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) wieder Strom. "Die Ukraine hat die IAEA darüber informiert, dass die externe Stromversorgung des Kernkraftwerks (Tschernobyl) heute wiederhergestellt wurde", erklärte die IAEA am Montagabend auf Twitter. Der ukrainische Energieversorger Ukrenergo hatte zuvor mitgeteilt, die Stromzufuhr der Anlage und der Stadt Slawutysch sei durch russische Truppen beschädigt worden.

Erst am Sonntag hatte die ukrainische Regierung mitgeteilt, dass die Stromversorgung in Tschernobyl nach einem vorherigen Stromausfall wieder hergestellt sei, so dass die Kühlsysteme der Anlage wieder normal funktionieren könnten.

Die Atomruine von Tschernobyl wird seit dem russischen Einmarsch in die Ukraine von Moskau kontrolliert. In Tschernobyl ist eine zuverlässige Energieversorgung erforderlich, um die Sicherheit der dort gelagerten Brennstäbe zu gewährleisten.

02.52 Uhr: Selenskyj - Russland erkennt, dass es nichts erreicht - Heute neue Verhandlungen

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj will die Schuldigen für die schweren Kriegshandlungen in seinem Land ohne Nachsicht zur Verantwortung ziehen. "Wir arbeiten mit den Partnern an neuen Strafmaßnahmen gegen den russischen Staat", sagte er in einer in der Nacht zu Dienstag veröffentlichten Videobotschaft. "Jeder, der für den Krieg verantwortlich ist. Jeder, der für die Zerstörung der Demokratie verantwortlich ist. Jeder, der für Repressionen gegen Menschen verantwortlich ist. Jeder bekommt eine Antwort."

Das russische Militär sei definitiv verantwortlich für Kriegsverbrechen, für eine "bewusst geschaffene humanitäre Katastrophe" in ukrainischen Städten, sagte Selenskyj in dem Clip, der ihn in Militärkluft im Präsidialamt in Kiew zeigt.

Russland beginne zu erkennen, dass es mit dem Krieg nichts erreichen werde. "Einen solchen Widerstand hatten sie nicht erwartet. Sie glaubten ihrer Propaganda, die seit Jahrzehnten über uns lügt." Die russische Armee habe binnen 19 Kriegstagen in der Ukraine höhere Verluste erlitten als während der beiden Tschetschenien-Kriege, sagte Selenskyj. Die Angaben sind nicht unabhängig zu prüfen.

Selenskyj bestätigte, dass die Gespräche der Unterhändler beider Länder an diesem Dienstag fortgesetzt werden sollen. Die Delegationen hatten sich am Montag wegen einer "technischen Pause" vertagt. Selenskyj bewertete die Verhandlungsrunde positiv. Ihm sei gesagt worden, dass die Gespräche "ziemlich gut" verlaufen seien. "Aber warten wir ab", schränkte Selenskyj mit Blick auf die neue Verhandlungsrunde ein.

Montag, der 14. März

23.20 Uhr: USA drohen China mit Konsequenzen bei Russland-Hilfe

Spitzenvertreter der USA und Chinas haben nach US-Angaben "intensive" siebenstündige Beratungen geführt. Das sagte eine hochrangige Vertreterin der US-Regierung in einem Telefonbriefing mit Journalisten. Der Nationale Sicherheitsberater von US-Präsident Joe Biden, Jake Sullivan, habe bei dem Treffen in Rom mit dem chinesischen Außenpolitiker Yang Jiechi die "schwerwiegende Besorgnis" Washingtons über Chinas Annäherung an Moskau zum Ausdruck gebracht. Zu US-Medienberichten, wonach Russland China um militärische und wirtschaftliche Hilfe gebeten haben soll, wollte sich die US-Regierungsvertreterin nicht äußern. China hatte entsprechende Berichte zurückgewiesen.

Biden-Sprecherin Jen Psaki sagte, Sullivan habe der chinesischen Seite bei dem Treffen deutlich gemacht, "dass es erhebliche Konsequenzen geben wird, sollten sie militärische oder andere Hilfe leisten, die natürlich gegen Sanktionen verstoßen oder die Kriegsanstrengungen unterstützen". Zu möglichen konkreten Konsequenzen wollte sich Psaki nicht äußern.

21.00 Uhr: Kriegsgegnerin unterbricht Nachrichten in Russlands Staats-TV

Mit einem Protestplakat und lauten Rufen hat eine Kriegsgegnerin im russischen Staatsfernsehen für eine Unterbrechung der abendlichen Hauptnachrichtensendung gesorgt. Während der Live-Übertragung am Montag um 21.00 Uhr Moskauer Zeit (19.00 Uhr MEZ) sprang die Frau plötzlich hinter Nachrichtensprecherin Jekaterina Andrejewa ins Bild und hielt ein Schild mit der Aufschrift "Stoppt den Krieg. Glaubt der Propaganda nicht. Hier werdet ihr belogen" hoch. Dazu rief sie mehrmals laut: "Nein zum Krieg, Nein zum Krieg, Nein zum Krieg!" Anschließend brach die Übertragung ab und es wurden Bilder aus einem Krankenhaus gezeigt. Der Videoausschnitt verbreitete sich umgehend in sozialen Netzwerken. "Was Mut wirklich bedeutet", schrieb der Pianist Igor Levit bei Twitter.

20.20 Uhr: Großflächige Evakuierung aus Mariupol erneut gescheitert

Geplante Evakuierungen von Zivilisten aus der belagerten Hafenstadt Mariupol sind ukrainischen Angaben zufolge auch am 19. Kriegstag weitgehend gescheitert. Zwar hätte eine Kolonne von Privatautos Mariupol am Montag in Richtung der mehr als 70 Kilometer westlich gelegenen Stadt Berdjansk verlassen können, sagte Vizeregierungschefin Iryna Wereschtschuk der Agentur Unian zufolge am Abend. "Aber unsere humanitäre Fracht ist weiter nicht in Mariupol angekommen, sie ist noch in Berdjansk." Die Situation in Mariupol sei katastrophal, betonte Wereschtschuk: "Die Menschen kämpfen um Essen und Wasser, dort spielt sich ein Alptraum ab."

Wereschtschuk widersprach ausdrücklich Angaben des russischen Verteidigungsministeriums, wonach eine Massenevakuierung von Zivilisten eingeleitet worden sei. Der russische Generalmajor Michail Misinzew hatte zudem gesagt, ein erster Hilfskonvoi habe erfolgreich 450 Tonnen Medikamente, Lebensmittel und Babynahrung geliefert.

Im Tagesverlauf war ukrainischen Angaben zufolge ersten Zivilisten die Flucht aus der Großstadt am Asowschen Meer auf eigene Faust gelungen: Mehr als 160 Privatautos hätten Mariupol in Richtung Berdjansk verlassen können, hieß es am frühen Nachmittag. Der Konvoi mit Hilfsgütern kam hingegen nicht durch - ebenso wie Busse, die größere Zahlen an Zivilisten hätten aus der Stadt fahren sollen.

20.00 Uhr: Bennett telefoniert wieder mit Putin

Der israelische Ministerpräsident Naftali Bennett hat wieder mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin über die Ukraine telefoniert. Bennett habe Putin von Kontakten zu anderen Staats- und Regierungschefs erzählt, teilte der Kreml mit. Putin habe Bennett gegenüber eine Einschätzung der Gespräche zwischen Vertretern Russlands und der Ukraine gegeben. Aus israelischen Regierungskreisen verlautete, das Telefonat habe 90 Minuten gedauert. Es sei über Verhandlungen über eine Waffenruhe und humanitäre Themen gesprochen worden.

Bennett hatte am 5. März Moskau besucht. Er hatte seitdem mehrere Telefongespräche mit Putin, dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und westlichen Vertretern. Bennett will vermitteln, um den russischen Krieg in der Ukraine zu beenden. Israel hat gute Arbeitsbeziehungen zu Russland und zur Ukraine. Der israelische Außenminister Jair Lapid verurteilte aber am Sonntag die russische Invasion.

19.15 Uhr: EU-Staaten einigen sich offenbar auf viertes Sanktionspaket gegen Russland

Die EU-Mitgliedstaaten haben sich laut Reuters auf ein viertes Sanktionspaket gegen Russland geeinigt. Details wurden zunächst nicht genannt. Die Nachrichtenagentur berichtet, dass Diplomaten zufolge zu den Sanktionen gehören: ein Importverbot für Stahl und Eisen, ein Verbot von Investitionen in Ölunternehmen und den Energiesektor sowie ein Exportverbot für Luxusgüter, darunter Autos im Wert von mehr als 50.000 Euro. Das Büro der französischen EU-Ratspräsidentschaft habe erklärt, der Handelsstatus von Russland als "meistbegünstigte Nation" werde widerrufen.

18.53 Uhr: Pentagon: Russische Truppen kommen vor Kiew nur langsam voran

Das russische Militär macht nach Einschätzung der US-Regierung nur langsam Fortschritte beim Vorstoß auf die ukrainische Hauptstadt Kiew. Stellenweise seien die Soldaten weiter rund 15 Kilometer vom Stadtzentrum entfernt, sagte ein hoher US-Verteidigungsbeamter am Montag. Ein kilometerlanger, ins Stocken geratener russischer Militärkonvoi sei auch nicht wirklich vorangekommen. Die nordukrainische Stadt Tschernihiw sei im Wesentlichen isoliert. Aber auch dort gibt es dem Pentagon zufolge kaum Fortschritte des russischen Militärs, weil der Widerstand der Ukrainer demnach sehr stark ist.

Der jüngste russische Angriff auf den Militärübungsplatz Jaworiw rund 15 Kilometer von der polnischen Grenze entfernt hat nach Angaben des Pentagon keine Auswirkungen auf die Lieferungen des Westens an die ukrainische Armee. Es wäre falsch anzunehmen, dass die Russen dort eine Art Umschlagplatz für Sicherheitsunterstützung getroffen hätten, sagte der Beamte. Seit Beginn des Krieges habe das russische Militär insgesamt mehr als 900 Raketen abgeschossen. Der Beamte betonte außerdem, dass der ukrainische Luftraum weiterhin umkämpft sei. Die Russen hätten trotz ihrer Ausrüstung nicht die Kontrolle über den Luftraum.

18.29 Uhr: Stadtverwaltung von Kiew: Angriff auf Flugzeugbaufabrik

In der ukrainischen Hauptstadt Kiew hat es am Montag einen Angriff auf ein bekanntes Flugzeugbauunternehmen gegeben. "Die Besatzer haben das Antonow-Werk beschossen", teilte die Stadtverwaltung im Nachrichtenkanal Telegram mit. Rettungskräfte seien vor Ort. Zunächst war unklar, ob es Verletzte und Tote gab. Das Portal "strana.news" veröffentlichte Fotos und Videos, die eine riesige Rauchwolke über der Fabrik zeigen sollen. Einzelheiten lagen zunächst nicht vor.

Moskau bestätigte am Abend, Russlands Militär habe im Antonow-Werk "ein großes Munitionslager für Mehrfachraketensysteme" zerstört. Das Unternehmen baut nach eigenen Angaben sowohl Fracht- als auch Passagierflugzeuge. Das Werk liegt im Nordwesten Kiews.

Die Stadtverwaltung rief die Einwohner einmal mehr dazu auf, bei Luftalarm einen sicheren Ort aufzusuchen. Es gelte weiterhin das Kriegsrecht.

18.28 Uhr: Offenbar Tote bei Angriff auf Fernsehturm nahe Riwne

Bei einem Angriff russischer Truppen auf einen Fernsehturm nahe der ukrainischen Stadt Riwne sind nach Angaben örtlicher Behörden neun Menschen getötet worden. Neun weitere seien bei dem Beschuss des Turms im westukrainischen Ort Antopil verletzt worden, teilte der Leiter der Regionalverwaltung, Witalij Kowal, am Montag im Onlinedienst Telegram mit. Zwei Raketen hätten den Fernsehturm und ein Verwaltungsgebäude direkt daneben getroffen.

18.17 Uhr: Ukraine fordert Ausschluss Russlands aus Europarat

Die Ukraine hat den sofortigen Ausschluss Russlands aus dem Europarat gefordert. Nach dem Angriff auf die Ukraine könne Russland "nicht in der europäischen Familie bleiben", erklärte der ukrainische Regierungschef Denys Schmyhal, der per Videoschalte vor der Parlamentarischen Versammlung des Rats in Straßburg sprach. Er forderte den Rat auf, "einen Beschluss über den sofortigen Ausschluss Russlands aus dem Europarat zu fassen".

Der Europarat hatte den russischen Einmarsch in die Ukraine zuvor scharf kritisiert und die Mitgliedschaft Russlands daraufhin ausgesetzt. Damit wurden russische Vertreter vorläufig aus dem Ministerkomitee, dem Entscheidungsorgan des Europarates, und der Parlamentarischen Versammlung ausgeschlossen. Ein endgültiger Ausschluss wäre allerdings ein Novum. Die Parlamentarische Versammlung des Europarats, die zu einer außerordentlichen Sitzung zusammenkam, um über die russische Invasion in der Ukraine zu beraten, hat nicht die Befugnis, ein Mitglied auszuschließen. Sie könnte einen solchen Schritt jedoch dem Ministerkomitee empfehlen.

18.13 Uhr: Russland kündigt Angriffe auf ukrainische Waffenfabriken an

Russland hat Angriffe auf ukrainische Waffenfabriken an gekündigt. In einer Erklärung des Verteidigungsministeriums werden die Bürger des Landes aufgefordert, die Umgebung der entsprechenden Werke verlassen. Dies sei eine Reaktion auf einen Angriff in Donezk, für den Russland die Ukraine verantwortlich macht. Man werde "Unternehmen des militärisch-industriellen Komplexes der Ukraine außer Gefecht setzen, die Waffen herstellen, reparieren und wiederherstellen, die von Nationalisten für Kriegsverbrechen verwendet werden". Die Ukraine weist Angriffe in Donezk russischen Soldaten zu.

18.06 Uhr: Ukraine verbietet Import russischer Bücher

Zweieinhalb Wochen nach Beginn des russischen Angriffskriegs verbietet die Ukraine den Import russischer Bücher und anderer Druckerzeugnisse. Das teilte das für Medien zuständige Staatskomitee am Montag in Kiew mit. Die "Einfuhr von Verlagsprodukten aus dem Gebiet des Aggressor-Landes" werde gestoppt, hieß es. Damit solle dessen kultureller Einfluss auf die ukrainische Bevölkerung unterbunden werden.

Die meisten Menschen in der Ukraine sprechen Ukrainisch und Russisch und lesen Literatur in beiden Sprachen. Die Erzeugnisse des größeren und vielfältigeren russischen Buchmarktes sind beliebt. Noch 2021 importierte die Ukraine 32 Millionen Bücher aus Russland. Etwa 120 einzelne russische Titel durften nicht eingeführt werden. Sie verherrlichten aus Kiewer Sicht das kommunistisch-totalitäre Regime oder zogen die Existenz der Ukraine in Frage.

18.00 Uhr: EU verhängt Sanktionen gegen Abramowitsch

Im Ukraine-Krieg verhängt die Europäische Union Sanktionen gegen weitere russische Oligarchen - darunter auch den Eigentümer des britischen Fußballclubs FC Chelsea, Roman Abramowitsch. Ihnen drohen der Entzug ihres Vermögens in der EU sowie Einreiseverbote, wie Diplomaten am Montag in Brüssel mitteilten. Zuvor hatte auch Großbritannien Sanktionen gegen Abramowitsch und andere Milliardäre beschlossen, die zum "inneren Kreis" des russischen Staatschefs Wladimir Putin gehören sollen.

Abramowitsch ist ein Sonderfall, denn er hat neben der russischen und israelischen auch die portugiesische Staatsbürgerschaft und damit einen EU-Pass. Die Umstände seiner Einbürgerung werden in Portugal allerdings derzeit untersucht.

  • Zum Artikel: Sanktionen: Abramowitsch-Jacht in Montenegro gesichtet

17.32 Uhr: Russisches Gas fließt laut Naftogaz weiter durch Ukraine nach Europa

Russisches Gas fließt nach ukrainischen Angaben weiter über die Ukraine nach Europa, solange der Betrieb des Gasnetzwerks funktioniert. Das teilt die staatliche ukrainische Energiefirma Naftogaz mit. Russland ist der größte Gaslieferant der Europäischen Union. Seit dem Einmarsch der Russen in die Ukraine gibt es Sorgen über mögliche Unterbrechungen, die die Preise auf Rekordhochs geschickt haben. Die Pipelines seien bislang nicht durch den Krieg zerstört worden, teilt Naftogaz weiter mit. Eine Verletzung der Mitarbeiter oder ein Schaden des IT-Systems könnten jedoch die Lieferungen in Gefahr bringen.

  • Zum Artikel: Öl und Gas aus Russland: Wie belastbar sind die Zahlen?

17.28 Uhr: Scholz und Erdogan fordern Waffenstillstand in der Ukraine

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan haben gemeinsam einen Waffenstillstand im russischen Krieg in der Ukraine gefordert. "Wir sind uns völlig einig, dass es so schnell wie möglich einen Waffenstillstand geben muss", sagte Scholz am Montag bei seinem Antrittsbesuch in der Türkei. Es müsse zudem sofort sichere Korridore für Zivilisten geben. Erdogan betonte: "Wir werden die Bemühungen um einen dauerhaften Waffenstillstand unentwegt fortsetzen." Man sei sich einig darüber, dass die diplomatischen Bemühungen fortgesetzt werden müssten.

Gemeinsam appellierten Scholz und Erdogan an den russischen Präsidenten Wladimir Putin: "Halten Sie inne." Es sei klar, sagte Scholz: "Mit jedem Tag, mit jeder Bombe entfernt sich Russland mehr aus dem Kreis der Weltgemeinschaft, die wir miteinander bilden." Die Souveränität und die territoriale Integrität der Ukraine stünden außer Frage.

17.10 Uhr: Russland beschränkt Getreideexporte

Russland als großer Getreideexporteur schränkt die Ausfuhr von unter anderem Weizen, Gerste und Roggen zeitweise ein. Damit solle der Bedarf im Land gesichert und ein Preisauftrieb für Verarbeiter und Verbraucher verhindert werden, sagte die zuständige Vizeregierungschefin Wiktorija Abramtschenko am Montag in Moskau.

Im Grundsatz gilt demnach ab diesem Dienstag bis zum 30. Juni ein Exportstopp für Weizen, Roggen, Gerste, Mais und Mischgetreide, sogenanntes Mengkorn. "Eine Getreideausfuhr im Rahmen von Quoten aufgrund einzelner Lizenzen wird erlaubt", stellte Abramtschenko aber klar. Für Zucker und Zuckerrohstoff gilt der Stopp bis Ende August. Ausnahmen soll es für Exporte in die von Russland dominierte Eurasische Wirtschaftsunion sowie in die von der Ukraine abgespaltenen Separatistenrepubliken Donezk und Luhansk geben.

Russland ist der größte Weizenexporteur der Welt. Auch die benachbarte Ukraine, gegen die Russland Krieg führt, ist ein wichtiger Produzent. Störungen der Getreideausfuhr beider Länder können nach Einschätzung von Experten zu massiven Preissteigerungen auf dem Weltagrarmarkt führen.

  • Zum Artikel: Ukraine-Krieg: Nahrungsmittel könnten weltweit knapp werden

17.02 Uhr: Ukrainischer Premier: Internationale Gemeinschaft muss handeln

In einem dringenden Appell hat der ukrainische Ministerpräsident Denys Schmyhal Europa zum Einschreiten gegen den russischen Einmarsch in sein Land aufgerufen. In einer Videoansprache vor der Parlamentarischen Versammlung des Europarats in Straßburg verlangte Schmyhal am Montag, dass die internationale Gemeinschaft angemessen reagieren müsse: "Der Krieg kann sich in einen dritten Weltkrieg verwandeln." Die Ukraine sei massiv von Zerstörung, Leid und Vertreibung betroffen. "Es ist Zeit, diese Aggression zu beenden, ehe es zu einer nuklearen Katastrophe kommt oder ganz Europa in Flammen steht." Schmyhal dankte den Nachbarländern für die Aufnahme seiner Landsleute.

Der Europarat hatte am Donnerstag mögliche Schritte in Richtung eines Ausschlusses Russlands angekündigt. Die Parlamentarische Versammlung mit Delegierten aus den nationalen Parlamenten berät noch bis Dienstag in einer Dringlichkeitssitzung über den Ukraine-Krieg, sie könnte in einer Resolution den Ausschluss Russlands fordern. Der Europarat wacht über die Einhaltung der Menschenrechte in seinen 47 Mitgliedstaaten und gehört nicht zur EU. Das Gremium hatte bereits mit der Suspendierung Russlands auf den Angriff des Landes auf die Ukraine reagiert.

16.50 Uhr: IWF prognostiziert dramatischen Wirtschaftseinbruch in der Ukraine

Die ukrainische Wirtschaft wird laut einer Prognose des Internationalen Währungsfonds infolge von Russlands Krieg dramatisch einbrechen. In diesem Jahr wird das Bruttoinlandsprodukt demnach um zehn Prozent einbrechen - und selbst diese Prognose beruht auf der Voraussetzung "einer baldigen Lösung des Kriegs und bedeutender Hilfe von Gebern". Der IWF warnte am Montag, solange der Krieg andauere, sei die Lage unübersichtlich und jede Prognose unsicher. "Es sind eine schwere Rezession und hohe Wiederaufbaukosten zu erwarten, gekoppelt mit einer humanitären Krise." Die Binnennachfrage werde wegen des Kriegs, der Zerstörung und der Fluchtbewegungen stark einbrechen, erklärte der IWF. Daher würden die Importe stark zurückgehen. Auch die Exporte würden wegen unterbrochener Lieferketten, geringerer Produktionskapazität und geschlossenen Flughäfen und Häfen schrumpfen.

16.00 Uhr: Bettel telefoniert mit Putin

Luxemburgs Premierminister Xavier Bettel hat mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin telefoniert. Im Gespräch habe er die katastrophale Verschlechterung der humanitären Lage in der Ukraine und die katastrophalen Auswirkungen des Krieges auf die Zivilbevölkerung beklagt, teilte das Staatsministerium in Luxemburg mit.

"Diese menschliche Tragödie muss beendet werden, der Angriff auf die Ukraine muss sofort gestoppt und ein Waffenstillstand erreicht werden", sagte Bettel demnach. Es müsse alles getan werden, damit die humanitären Korridore respektiert würden und Zivilisten den militärischen Auseinandersetzungen entkommen könnten. Das gelte insbesondere für die Hafenmetropole Mariupol.

15.50 Uhr: Bayernweit bereits rund 45.000 Ukraine-Flüchtlinge erfasst

Seit Anfang März haben bereits rund 45.000 ukrainische Kriegsflüchtlinge in Bayern Schutz gesucht. Das teilte das Innenministerium in München mit. Erfasst seien darin alle Registrierungen bis zum Sonntagabend. Deutschlandweit wurden bisher knapp 150.000 ukrainische Flüchtlinge registriert.

Am Nachmittag wollte Innenminister Joachim Herrmann (CSU) sich spontan am Münchner Hauptbahnhof ein Bild über die aktuelle Lage machen und sich beim dort tagenden Krisenstab der Landeshauptstadt informieren. Unter anderem werden am Bahnhof die ankommenden ukrainischen Flüchtlinge erfasst, mit Lebensmitteln versorgt und bei Bedarf zur Unterbringung weitervermittelt.

  • Zum Artikel: Wie sich Menschen aus der Ukraine in Bayern registrieren können

15.40 Uhr: Ukraine berichtet von Explosionen nahe AKW

Russische Truppen sollen ukrainischen Angaben zufolge Teile eines Munitionslagers unweit des besetzten Atomkraftwerks Saporischschja gesprengt haben. Die Explosion habe sich bei der Ruine eines Militär-Ausbildungsplatzes ereignet, teilte der ukrainische Atomkraftbetreiber Enerhoatom mit. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen. Von russischer Seite gab es zunächst keine Stellungnahme. Das Personal im Kraftwerk habe wegen der Explosion zwischenzeitlich seine Arbeit niedergelegt, hieß es von Enerhoatom. Ob die Strahlenbelastung sich durch den Vorfall verändert habe, sei bislang nicht bekannt.

Bei dem von russischen Truppen besetzten Atomkraftwerk Saporischschja im Süden der Ukraine herrschte zuletzt Unklarheit darüber, wer für Betrieb und Sicherheit verantwortlich ist. Enerhoatom meldete der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA, das Atomkraftwerk stehe "unter der Kontrolle des Befehlshabers der russischen Streitkräfte". Der russische Staatskonzern Rosatom dementierte dagegen im Austausch mit der IAEA, die operationelle Kontrolle übernommen zu haben.

  • Zum Artikel: Risikofaktor Atomreaktor: Welche Gefahren drohen im Krieg?

15.30 Uhr: 160 Autos konnten Mariupol über Fluchtkorridor verlassen

Rund 160 Autos von Zivilisten haben nach ukrainischen Angaben am Montag über einen Fluchtkorridor die von russischen Truppen belagerte Stadt Mariupol verlassen. Wie die Verwaltung der Hafenstadt im Messengerdienst Telegram mitteilte, nahmen die Fahrzeuge gegen 13.00 Uhr Ortszeit die Straße über Berdjansk in Richtung der Stadt Saporischschja. Wieviele Menschen die Stadt auf diese Weise verlassen konnten, blieb zunächst offen.

Die Stadtverwaltung erklärte in der Mittagszeit, die Waffenstillstandsvereinbarungen würden zur Zeit an den Fluchtkorridoren eingehalten. Mehrere vorausgegangene Versuche, Zivilisten aus Mariupol in Sicherheit zu bringen, waren fehlgeschlagen. Russische Einheiten hatten die Stadt am Asowschen Meer Anfang des Monats eingekesselt.

Die Lage in Mariupol ist nach Angaben von Hilfsorganisationen dramatisch, das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) sprach von "mehreren hunderttausend Menschen", die durch die Kämpfe eingekesselt seien. Die Stadtverwaltung gab die Zahl der Getöteten mit 2100 an.

15.02 Uhr: Verhandlungen zwischen Kiew und Moskau vertagt

Ein ukrainischer Unterhändler der Gespräche mit Russland hat erklärt, die Verhandlungen zwischen Kiew und Moskau seien bis Dienstag unterbrochen worden. Bei den Gesprächen werde eine "technische Pause" eingelegt, um Details in den Arbeitsgruppen zu klären, schrieb der ukrainische Präsidentenberater Mychailo Podoljak auf Twitter. Die vierte Runde der Gespräche konzentriert sich nach ukrainischen Angaben auf einen Waffenstillstand, einen Abzug der russischen Truppen und Sicherheitsgarantieren für die Ukraine.

  • Zum Artikel: Putin-Vertrauter: Vormarsch langsamer als erwartet

14.30 Uhr: Israel gestattet keine Route zur Umgehung von Sanktionen gegen Russland

Israel will es Russen nicht gestatten, das Land zur Umgehung internationaler Sanktionen zu nutzen. Das sagte Außenminister Jair Lapid am Montag bei einem Besuch in der Slowakei. "Israel wird keine Route sein, um Sanktionen zu umgehen, die die Vereinigten Staaten und andere westliche Länder gegen Russland verhängt haben." Das Außenministerium stehe dafür bereits mit verschiedenen Ministerien und Flughafenbehörden zur Koordination im Kontakt.

Israelische Medien hatten nach dem russischen Angriff auf die Ukraine darüber berichtet, dass das Land Sanktionen gegen Oligarchen vermeide. Der Zeitung "Times of Israel" zufolge landeten in den vergangenen Wochen mehr als ein Dutzend Privatjets aus Russland in Israel. US-Staatssekretärin Victoria Nuland hatte Israel laut einem Bericht der Zeitung "Haaretz" dazu aufgefordert, sich Sanktionen gegen Russland anzuschließen. Es sei nicht in Israels Interesse, "der letzte Zufluchtsort für schmutziges Geld zu werden, das Putins Kriege finanziert".

Israel hat traditionell gute Beziehungen zu Russland und der Ukraine, Regierungschef Naftali Bennett ist an Vermittlungsbemühungen beteiligt. Israel ist auch wegen seiner Konflikte mit Syrien und dem Iran vom Wohlwollen Moskaus abhängig.

  • Zum Artikel: Politik des riskanten Spagats: Israel und der Ukraine-Krieg

14.12 Uhr: Ukraine meldet Tote bei Angriff auf Wohnhaus in Kiew

Die russischen Streitkräfte haben ein Mehrfamilienhaus in der ukrainischen Hauptstadt Kiew mit Artillerie beschossen. Bei dem Angriff auf das neunstöckige Gebäude im Stadtteil Obolonskyj seien zwei Menschen ums Leben gekommen, teilte die Stadtverwaltung mit. Feuerwehrleute bemühten sich um die Rettung von Überlebenden und trugen unter anderem eine verletzte Frau auf einer Bahre aus dem immer noch rauchenden Gebäude.

In Charkiw im Osten des Landes wurde ebenfalls ein Wohnhaus getroffen. Es war nach Angaben des Rettungsdienstes unklar, ob es Verletzte oder Todesopfer gab. Feuerwehrleute löschten die Überreste des vierstöckigen Gebäudes in einer Straße mit Wohnungen und Geschäften.

13.51 Uhr: Mehr als 2,8 Millionen Menschen aus Ukraine geflohen

Seit Beginn der russischen Invasion am 24. Februar sind mehr als 2,8 Millionen Menschen aus der Ukraine geflohen. Das ergeben Daten der Vereinten Nationen (UN). Die meisten Menschen haben im Nachbarland Polen Zuflucht gefunden. Vertreter der Europäischen Union schätzen, dass es fünf Millionen Flüchtlinge werden könnten. Auch innerhalb der Ukraine sind Millionen Menschen auf der Flucht. Vor Beginn des Krieges lebten rund 44 Millionen Menschen in der Ukraine.

  • Zum Artikel: Ukraine-Flüchtlinge privat aufnehmen: Das ist zu beachten

13.29 Uhr: Tote und Verletzte bei Angriffen auf Bezirke von Kiew

Bei russischen Angriffen auf verschiedene Bezirke von Kiew sind mindestens zwei Menschen getötet worden. "Raketenteile fielen im Bezirk Kureniwka auf die Straße, wobei ein Mensch getötet und sechs verletzt wurden", erklärte die Stadtverwaltung am Montag. Zuvor hatten die ukrainischen Behörden bereits berichtet, dass ein Mensch beim Beschuss eines Wohngebäudes im Viertel Obolon getötet worden sei. Zehn weitere Menschen wurden dabei demnach verletzt.

Die russische Armee hatten den Druck auf Kiew zuletzt massiv verstärkt. Am Sonntag stand die Hauptstadt kurz vor der Einkesselung. Nur noch die Straßen nach Süden waren offen. Nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe versuchten russische Flugzeuge in der Nacht zum Montag, ukrainische Verteidigungsstellungen in der Region um Kiew zu zerstören.

13.23 Uhr: Pfizer will Gewinne seiner russischen Tochter spenden

Der US-Pharmakonzern Pfizer will die Versorgung Russlands mit Medikamenten aufrechterhalten. "Die Einstellung der Lieferung von Arzneimitteln, einschließlich Krebs- oder Herz-Kreislauf-Therapien, würde erhebliches Patientenleid und den möglichen Verlust von Menschenleben verursachen, insbesondere bei Kindern und älteren Menschen." Alle Gewinne seiner russischen Tochter will das Unternehmen aber mit sofortiger Wirkung an Organisationen spenden, die direkte humanitäre Hilfe für die Menschen in der Ukraine leisten, wie Pfizer ankündigt. Pfizer habe zwar keine Produktionsstätten in Russland, werde aber alle geplanten Investitionen mit lokalen Lieferanten einstellen, die dem Aufbau von Produktionskapazitäten in dem Land dienten.

13.20 Uhr: Versicherer Allianz stoppt Neugeschäft in Russland

Der Versicherungskonzern Allianz fährt das Geschäft in Russland zurück. Die Allianz schließe dort kein Neugeschäft mehr ab und fahre das bestehende Engagement "maßgeblich in geordneter Weise" zurück, teilte der Versicherer am Montag mit. Zudem investiere die Allianz in Russland und Belarus nicht mehr in Kapitalanlagen für ihre Kunden.

Die Allianz folgt damit einer Reihe von europäischen Versicherern, die sich wegen des Krieges in der Ukraine aus Russland zurückziehen. So haben etwa schon die Schweizer Zurich Insurance Group, die italienische Generali oder der Rückversicherer Swiss Re angekündigt, ihre Geschäfte in Russland auf Eis zu legen.

13.06 Uhr: Granate schlägt auf Gelände unterirdischer Gasspeicheranlage ein

Das Gelände eines unterirdischen Gasspeichers in der nordukrainischen Region Tschernihiw ist nach Angaben der Betreiberfirma durch Granatbeschuss getroffen worden. Eine Granate sei in einem Gebäude auf dem Gelände des Gasspeichers Olyshiv eingeschlagen und habe eine Methanol-Pumpstation beschädigt, teilt die staatliche Gasgesellschaft Naftogaz mit. Die Speicheranlage sei evakuiert und niemand verletzt worden.

13.05 Uhr: Russland: Haben China nicht um militärische Hilfe gebeten

Russland hat nach den Worten von Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow China nicht um militärische Unterstützung gebeten. Russland verfüge über genügend eigene Schlagkraft, um seine Ziele in der Ukraine im Zeitrahmen und vollständig zu erfüllen. US-Vertreter, die namentlich nicht genannt werden wollten, hatten erklärt, Russland habe China um militärische Ausrüstung gebeten. Das chinesische Außenministerium hat dies bereits als Desinformation der USA bezeichnet.

  • Zum Artikel: Die Rolle Chinas im russischen Ukraine-Krieg

12.29 Uhr: Regierungssprecher - F35 kommt für Bundeswehr in Betracht

Ein Regierungssprecher sagt in Berlin, dass das US-Kampfflugzeug vom Typ F35 für die Bundeswehr als Träger der nuklearen Teilhabe infrage komme. Konkret bestätigen wollte er den Erwerb der Maschinen für die Bundeswehr aber nicht.

12.35 Uhr: Bundesregierung setzt Taskforce für Sanktionen ein

Die Bundesregierung setzt eine Taskforce ein, die die Umsetzung der EU-Sanktionen gegen Russland überwachen soll. Ein Regierungssprecher kündigt in Berlin weiter an, dass die Taskforce noch diese Woche ihre Arbeit aufnehmen werde. Beteiligt daran seien unter anderem die Ministerien der Finanzen, Wirtschaft, Inneres und das Auswärtige Amt. Es gelte sicherzustellen, dass die Sanktionen "lückenlos" umgesetzt würden.

12.32 Uhr: Frankreich will weitere Putin-Freunde auf Sanktionsliste setzen

Frankreich will Dutzende weitere Menschen aus dem Umfeld von Kremlchef Wladimir Putin auf die EU-Sanktionsliste setzen lassen, die nach Russlands Einmarsch in die Ukraine verhängt wurde. Die französischen Finanzbehörden hätten ermittelt, dass diese Personen oder ihre Angehörigen Besitztümer in Frankreich haben, sagte Wirtschaftsminister Bruno Le Maire am Montag dem französischen Sender LCI. "Wir werden mehrere Dutzend Namen von russischen Persönlichkeiten an die Europäische Kommission weiterleiten, damit sie unter Sanktionen gestellt werden", sagte der Minister.

  • Zum Artikel: Frankreich: Villa von Putin-Tochter soll Flüchtlinge beherbergen

12.25 Uhr: Stromleitung zum AKW Tschernobyl beschädigt

Eine Hochspannungsleitung zur Reaktor-Ruine in Tschernobyl ist nach Angaben des Netzbetreibers Ukrenergo von russischen Streitkräften beschädigt worden. Ukrenergo erklärt nicht, ob die externe Stromversorgung infolge der Beschädigung unterbrochen wurde, fordert aber Zugang zu dem Gebiet, um Reparaturen vorzunehmen. Der Reaktor muss ständig gekühlt werden. Reuters konnte das Ausmaß der Schäden nicht überprüfen. Die russischen Streitkräfte haben das Gelände um das ehemalige Atomkraftwerk kurz nach ihrem Einmarsch am 24. Februar besetzt.

  • Zum Artikel "Risikofaktor Atomreaktor: Welche Gefahren drohen im Krieg?"

12.20 Uhr: Deutschland gibt Unicef zwei Millionen Euro für Ukraine-Hilfe

Unicef erhält von Deutschland zusätzliche zwei Millionen Euro für die Ukraine-Hilfe. Mit dem Geld soll von Krieg und Vertreibung traumatisierten Kindern und Jugendlichen Zugang zu psychosozialer Betreuung ermöglicht werden, wie das Entwicklungsministerium am Montag in Berlin mitteilte. Deutschland ist laut Entwicklungsministerium neben den USA der größte bilaterale Geber der Ukraine. Seit der Annexion der Krim durch Russland im Jahr 2014 hat Deutschland dem osteuropäischen Land demnach Entwicklungshilfe in Höhe von knapp 700 Millionen Euro bereitgestellt. Hinzu kämen weitere 168 Millionen Euro für Übergangs- und Wiederaufbauhilfe. Bereits vor einer Woche hatte die Bundesregierung angekündigt, der Ukraine zusätzliche Entwicklungsgelder in Höhe von 38,5 Millionen Euro bereitzustellen. Dazu sollen Mittel aus laufenden Programmen umgeschichtet werden.

12.16 Uhr: Keine Stationierung von Militär-Transportflieger A400M in Bayern

Das Verteidigungsministerium will die Pläne zur Stationierung von zehn Transportflugzeugen A400M auf dem Fliegerhorst Lechfeld in Schwaben nicht weiterverfolgen. Wie ein Sprecher des Ministeriums am Montag berichtete, soll der Flugplatz bei Graben südlich von Augsburg nun doch nicht in den nächsten Jahren zur zweiten deutschen Basis des Transportfliegers werden. Stattdessen sollen alle Maschinen des Airbus-Transporters in Wunstorf bei Hannover stationiert werden. Der schwäbische CSU-Bundestagsabgeordnete Hansjörg Durz kritisierte dies als "gravierende Fehlentscheidung". Er verwies auf eine militärische Bedrohungssituation durch Russland im Ukraine-Krieg, die bei der Entscheidung nicht berücksichtigt worden sei.

Das Lechfeld wurde bis 2013 von einem Jagdbombergeschwader genutzt. Seitdem die Tornados damals abgezogen sind, ist der Fliegerhorst ein Ausweichflugplatz der Nato. Ursprünglich war geplant, für die A400M-Maschinen bis 2028 mehr als 170 Millionen Euro an dem Standort zu investieren und 600 neue Dienstposten zu schaffen.

11.59 Uhr: Putin-Vertrauter gibt Probleme beim Vormarsch zu

Der Chef der russischen Nationalgarde, Viktor Solotow, räumt ein, dass der Militäreinsatz in der Ukraine langsamer vorankommt als geplant. Die Äußerungen des Vertrauten von Präsident Wladimir Putin sind die bislang stärkste öffentliche Bestätigung aus der russischen Führungsriege, dass die Dinge in der Ukraine nicht nach Plan laufen. "Ich möchte sagen, ja, nicht alles geht so schnell wie wir es gern hätten", erklärt Solotow in Kommentaren auf der Website der Nationalgarde. Die Nationalgarde ist Putin direkt unterstellt und hat Truppen in der Ukraine.

11.56 Uhr: 147.000 Ukraine-Flüchtlinge in Deutschland registriert

Die Zahl der in Deutschland registrierten Flüchtlinge aus der Ukraine ist auf rund 147.000 gestiegen. Bis Montag seien 146.989 Menschen von der Bundespolizei verzeichnet worden, sagte ein Sprecher des Bundesinnenministeriums in Berlin. Da es keine Kontrollen an der Grenze zu Polen gibt und Menschen mit ukrainischem Pass ohne Visum in die EU einreisen können, liegt die tatsächliche Zahl vermutlich höher. Viele der Menschen, die vor dem Krieg in der Ukraine fliehen, kommen derzeit privat unter. Die Flüchtlinge, die eine Unterkunft von der öffentlichen Hand benötigen, werden nach Angaben des Innenministeriums auf die Bundesländer verteilt. Deutschland plant zudem, Moldau zu entlasten und dort angekommene Kriegsflüchtlinge aufzunehmen. Dies hatte Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) angekündigt. Derzeit werde nach einer pragmatischen Lösung, etwa mithilfe von Bussen gesucht, sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amts. In Moldau seien inzwischen mehr als 300.000 Flüchtlinge aus der Ukraine angekommen. Dies entspreche zehn Prozent der dortigen Bevölkerung. 100.000 Menschen würden aktuell in Moldau untergebracht und versorgt.

11.38 Uhr: Grünen-Fraktionschefin fordert Flüchtlingsgipfel im Kanzleramt

Grünen-Fraktionschefin Britta Haßelmann pocht auf einen Gipfel zum Umgang mit den ukrainischen Kriegsflüchtlingen. "Wichtig ist jetzt, dass Bund, Länder, Kommunen, Wohlfahrtsverbände und Hilfsorganisationen beraten, welche Hilfen und Unterstützung für die nächste Zeit vorgehalten werden müssen und welche Bedarfe zu decken sind", sagte Haßelmann der dpa. Um zwischen Bund, Ländern und Kommunen diese große Aufgabe anzugehen, brauche es jetzt einen Gipfel im Bundeskanzleramt.

11.28 Uhr: Schulze: Die Hälfte der Geflüchteten sind Kinder

Nach Angaben des Entwicklungsministeriums sind die Hälfte der aus der Ukraine vor dem russischen Angriff geflüchteten Menschen Kinder. "Putins Krieg gegen die Ukraine verursacht unermessliches Leid für die Frauen, Männer und Kinder in der Ukraine. Kinder leiden ganz besonders unter diesem Krieg", sagte Entwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) anlässlich ihrer Reise nach Sighet an der rumänisch-ukrainischen Grenze. Die Ministerin wollte sich dort ein Bild von der Lage der Geflüchteten machen. "Viele Kinder sind mit ihren Müttern auf der Flucht, sehr viele jedoch ohne ihre Eltern unterwegs, allein oder in Begleitung von Verwandten, Nachbarn oder Bekannten", betonte Schulze. Für diese Kinder seien die Blue Dot Zentren des Kinderhilfswerks der Vereinten Nationen (Unicef) ein wichtiger Schutzraum und eine erste Anlaufstelle. Den Angaben zufolge ist die Einrichtung von 26 solcher Blue Dots entlang der Fluchtrouten geplant.

11.15 Uhr: Lindner plant Ergänzungshaushalt zu Kriegsfolgen

Als Folge des Ukraine-Krieges bereitet sich das Bundesfinanzministerium darauf vor, dass der Bund in diesem Jahr womöglich mehr neue Schulden aufnehmen muss als bisher geplant. Finanzminister Christian Lindner (FDP) werde dem Kabinett am Mittwoch einen Haushaltsentwurf für 2022 vorlegen, der eine Nettoneuverschuldung von 99,7 Milliarden Euro im Kernhaushalt plus 100 Milliarden Euro an Kreditermächtigungen für das geplante Sondervermögen Bundeswehr vorsehe, hieß es im Ministerium. Dies gelte aber nur vorläufig.

11.12 Uhr: Gespräche zwischen Kiew und Moskau begonnen

Die vierte Runde der Gespräche zwischen der Ukraine und Russland hat begonnen. Die Kommunikation mit der russischen Seite sei schwierig, gehe aber weiter, schreibt der ukrainische Unterhändler, Mychailo Podoljak, der zugleich Berater des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj ist, auf Twitter. Er postet ein Foto von den Gesprächen, die per Video-Konferenz abgehalten werden. "Die Parteien legen aktiv ihre festgelegten Positionen dar", schreibt Podoljak.

11.13 Uhr: Kurschus ruft zur Aufnahme ukrainischer Flüchtlinge auf

Die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Annette Kurschus, hat die Kirchengemeinden, Kirchenkreise und Diakonischen Werke dazu aufgerufen, ukrainische Kriegsflüchtlinge aufzunehmen. "Öffnen Sie Häuser, stellen Sie Räume zur Verfügung für Kinderbetreuung und zur Begegnung", appellierte die Präses der westfälischen Landeskirche in einem Brief an die Superintendenten der 27 Kirchenkreise in Westfalen. Die Flüchtlinge sollten begleitet werden, Alltagshilfen bekommen und die deutsche Sprache lernen können. Nicht zuletzt sollten sie "spüren, dass sie willkommen sind".

11.02 Uhr: Nato beginnt Militärübung in Norwegen

Die Nato hat in Norwegen eine lang geplante Militärübung begonnen. An dem Manöver "Cold Response" nehmen nach Angaben des Militärbündnisses rund 30.000 Soldaten, 200 Flugzeuge und 50 Schiffe aus 27 Nationen teil, darunter auch Schweden und Finnland, die nicht Teil der Nato sind.

Auf dem Wasser, in der Luft und an Land soll dabei die Verteidigung Norwegens unter schwierigen klimatischen Bedingungen geprobt werden. "Dies ist eine defensive Übung", sagte der leitende Nato-Kommandeur und Chef des norwegischen Operationskommandos, General Yngve Odlo. "Es ist keine Militäroperation mit einem offensiven Ziel." Für Deutschland nimmt nach Angaben der Bundeswehr das Marineschiff "Berlin" mit seiner rund 200-köpfigen Besatzung teil. Die Nato hält die "Cold Response"-Übung alle zwei Jahre ab. Das Manöver soll bis zum 1. April dauern.

11.00 Uhr: Caritas: Krieg wird zu Hunger weltweit führen

Caritas international warnt vor dramatischen Hungersnöten infolge des Russland-Ukraine-Krieges in anderen Krisengebieten weltweit. Als Beispiel verwies die Hilfsorganisation auf Syrien. Die Preise für Nahrungsmittel seien dort bereits extrem gestiegen. Das größte Problem sei die Versorgung mit Weizen, der auch in Syrien größtenteils aus der Ukraine stamme. "Nur wenige Tage nach Beginn des Kriegs in der Ukraine zeigt sich am Beispiel von Syrien wie unter dem Brennglas, welche drastischen Auswirkungen der Krieg auf die Ernährungssicherheit in vielen Ländern haben wird", so der Leiter von Caritas international, Oliver Müller, in Freiburg. Regionen, denen es schon vor Beginn des Kriegs schlecht ging, spürten die Preisanstiege zuerst.

10.48 Uhr: Separatisten: 20 Tote in Donezk durch Trümmer von ukrainischer Rakete

In der ostukrainischen Großstadt Donezk sind nach Angaben der prorussischen Separatisten mindestens 20 Menschen durch Trümmer einer ukrainischen Rakete getötet worden. Unter den Opfern seien Kinder. Zudem seien neun Menschen verletzt worden, sagte der Anführer der Separatisten im Gebiet Donezk, Denis Puschilin, der russischen Agentur Tass zufolge. Von ukrainischer Seite gab es keine Stellungnahme. Das Geschoss vom Typ Totschka-U sei zwar über der Separatistenhochburg abgefangen worden, Teile seien aber im Stadtzentrum niedergegangen, meldete Tass. Die Angaben sind nicht unabhängig zu überprüfen.

10.46 Uhr: Londons Bürgermeister: Oligarchen-Immobilien für Flüchtlinge öffnen

Londons Bürgermeister Sadiq Khan hat sich dafür ausgesprochen, ukrainische Flüchtlinge in Immobilien russischer Oligarchen in der britischen Hauptstadt unterzubringen. Ein Großteil der Wohnungen in London stünden ohnehin leer, sagte Khan dem Sender "Times Radio".

Der Labour-Politiker geht davon aus, dass viele Immobilien russischer Superreicher eher zur Geldwäsche gekauft wurden, als um darin zu wohnen. Es handle sich nicht um Wohnungen, sondern um "goldene Backsteine", so Khan weiter. "Ich finde, die Regierung sollte sie beschlagnahmen und bevor sie verkauft werden, sollten sie dazu verwendet werden, Ukrainer unterzubringen." Dies sei eine Art der "poetischen Gerechtigkeit".

10.43 Uhr: Scholz zu Besuch in der Türkei

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) wird heute zu einem offiziellen Besuch in der Türkei erwartet. Geplant ist ein Gespräch mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan in Ankara. Dabei werde es um den russisch-ukrainischen Krieg, die Beziehungen zwischen der Türkei und der EU sowie um das bilaterale Verhältnis gehen, hieß es in einer Erklärung der türkischen Präsidentschaft.

Das Nato-Mitglied Türkei hat enge Beziehungen sowohl zu Russland als auch zur Ukraine. Unter Vermittlung Ankaras waren am vergangenen Donnerstag der russische Außenminister Sergej Lawrow und dessen ukrainischer Kollege Dmytro Kuleba in Antalya zusammengetroffen. Dabei gab es keine erkennbaren Fortschritte, die Türkei will ihre diplomatischen Bemühungen für einen Frieden aber fortsetzen.

10.40 Uhr: Grünen-Politikerin Beck setzt weiter auf Dialog mit Putin

Die Grünen-Politikerin und Osteuropa-Experten Marieluise Beck hält einen Dialog mit Wladimir Putin trotz des russischen Einmarschs in die Ukraine weiter für sinnvoll. "Sicherlich macht reden Sinn, aber nur, und das ist was wir nun im Westen lernen müssen, gleichzeitig mit einer Position der Stärke", sagte sie in Interview mit dem Bayerischen Rundfunk (Bayern 2, radioWelt am Morgen). Putin denke in den Kategorien von Sieg und Niederlage, deswegen gehöre zu dem Dialog auch "Entschiedenheit, Stärke und Machtmittel".

10.35 Uhr: Indien erwägt offenbar Kauf von verbilligtem Öl aus Russland

Indien erwägt laut Insidern die Annahme eines Angebots von Russland zum Verkauf von Öl und anderen Rohstoffen zu verbilligtem Preis. Laut Regierungsvertretern Indiens, die nicht genannt werden wollten, könnte ein solches Geschäft über eine Zahlungstransaktion zwischen den Landeswährungen Rubel und Rupie laufen. Einige internationale Händler machen einen Bogen um Öl aus Russland, das wegen der Ukraine-Invasion mit westlichen Sanktionen überzogen wurde. Dies sei aber für Indien kein Hinderungsgrund, heißt es in den Regierungskreisen weiter. Das Land werde das russische Angebot gerne annehmen, falls Logistik- und Versicherungsfragen geklärt seien. Um wie viel Öl es sich handelt und wie hoch der angebotene Preisabschlag ist, ist unklar.

10.30 Uhr: Russland meldet Geländegewinne

Russland hat Geländegewinne in der Ukraine vermeldet. Das Verteidigungsministerium erklärte, die russischen Streitkräfte seien innerhalb von 24 Stunden elf Kilometer vorgerückt und hätten fünf Städte nördlich der umkämpften Hafenstadt Mariupol erreicht. Der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, machte keine weiteren Angaben zum Vorrücken und kommentierte auch die humanitären Korridore nicht.

Der Generalstab der ukrainischen Armee hatte dagegen erklärt, russische Truppen hätten trotz einer Ausweitung der Angriffe Richtung Westen in den vorangegangenen 24 Stunden keine großen Geländegewinne verzeichnet. Weder die russischen noch die ukrainischen Angaben lassen sich unabhängig überprüfen.

  • Zum Artikel: "Russland setzt Angriffe auf ukrainische Städte fort"
  • Zum Artikel: Kampfgeist in der West-Ukraine wächst

10.21 Uhr: Verkehrsminister: Länder sollen Kapazitäten für Flüchtlinge melden

Bundesverkehrsminister Volker Wissing hat die Bundesländer aufgefordert, freie Plätze für die Aufnahme von Flüchtlingen aus der Ukraine zu schaffen und zu melden. "Es geht darum, dass so schnell wie möglich die Aufnahmekapazitäten erweitert werden", sagte der FDP-Politiker im Deutschlandfunk. "Jetzt ist es höchste Zeit, schneller zu werden, größere Kapazitäten zur Verfügung zu stellen. Die Menschen brauchen eine Versorgung." Es sei Aufgabe der Länder, für entsprechende Aufnahmekapazitäten zu sorgen. Wenn die Bahn wisse, wo es Aufnahmekapazitäten gebe, könnten Sonderzüge direkt dort hinfahren. Das sei gegenwärtig nicht möglich.

10.04 Uhr: China wirft USA Verbreitung von Falschinformationen vor

China hat Berichte zurückgewiesen, wonach Russland die chinesische Regierung nach Beginn des Krieges in der Ukraine um militärische und wirtschaftliche Hilfe gebeten haben soll. "In letzter Zeit haben die USA ständig Desinformationen gegen China verbreitet. Das ist bösartig", sagte ein Sprecher des Pekinger Außenministeriums. China habe immer eine konstruktive Rolle bei der Förderung von Friedensgesprächen gespielt. Oberste Priorität habe nun, dass alle Parteien Zurückhaltung üben, um die Situation zu deeskalieren, so der Sprecher weiter. Zuvor hatte es in Medienberichten geheißen, dass Russland die Chinesen nach Angaben von Vertretern der US-Regierung um militärische Hilfe gebeten haben soll. Die nicht namentlich genannten Regierungsvertreter machten demnach keine Angaben dazu, welche Waffen oder Munition Moskau sich von Peking erhoffte.

10.02 Uhr: 147.000 Geflohene aus Ukraine in Deutschland

Die Zahl der Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine in Deutschland nimmt weiter stark zu. Bis Montag seien 146.998 Geflohene aus der Ukraine registriert worden, teilte das Bundesinnenministerium in Berlin mit. Diese Zahl habe die Bundespolizei erhoben, die momentan verstärkte Kontrollen an den Grenzen ausführe. Am Sonntag waren 135.000 Flüchtlinge registriert, am Samstag waren es rund 120.000. Das Bundesinnenministerium wies abermals darauf hin, dass die tatsächliche Zahl der nach Deutschland eingereisten Kriegsflüchtlinge "bereits wesentlich höher" sein könnte. Da keine festen Kontrollen an de Grenzen stattfänden, sei die genaue Zahl nicht zu ermitteln.

  • Zum Artikel "Russe nimmt ukrainische Familie in seiner Wohnung auf"

09.58 Uhr: London: Russland hat Ukraine vom Seehandel abgeschnitten

Russische Kriegsschiffe haben die Ukraine nach Erkenntnissen britischer Behörden vom internationalen Seehandel abgeschnitten. "Russische Seestreitkräfte haben aus der Ferne eine Blockade der ukrainischen Schwarzmeerküste herbeigeführt", hieß es in einer Mitteilung des britischen Verteidigungsministeriums. Das schneide das Land effektiv vom internationalen Seehandel ab. Gleichzeitig führten russische Schiffe weiterhin Raketenangriffe gegen Ziele in der gesamten Ukraine durch, hieß es in dem Geheimdienst-Update weiter. In den kommenden Wochen könne es vermehrt auch zur Landung russischer Truppen an der ukrainischen Küste kommen, warnten die Briten.

09.42 Uhr: Verhandlungen mit Moskau um "Frieden, Waffenruhe, Rückzug"

Unmittelbar vor einer vierten Verhandlungsrunde mit Russland hat sich die Ukraine zurückhaltend gezeigt. Es gehe um Frieden, Waffenstillstand, den sofortigen Rückzug der russischen Truppen und Sicherheitsgarantien für die Ukraine, schrieb der ukrainische Präsidentenberater Mychajlo Podoljak bei Twitter. "Schwieriges Gespräch. Obwohl Russland sich der Sinnlosigkeit seines aggressiven Vorgehens bewusst ist, hängt es der Illusion nach, dass 19 Tage Gewalt gegen friedliche Städte die richtige Strategie sind", schrieb Podoljak weiter.

09.34 Uhr: Großbritannien: Raketeneinschlag auf Nato-Gebiet unwahrscheinlich

Der britische Gesundheitsminister Sajid Javid hält es für unwahrscheinlich, dass im Zuge des Krieges in der Ukraine Raketen auf dem Gebiet der Nato einschlagen. "Es ist nicht unmöglich. (...) Aber ich denke immer noch, dass es zu diesem Zeitpunkt sehr unwahrscheinlich ist", sagt Javid dem BBC-Hörfunk. Sollte dies dennoch geschehen, werde die Nato darauf antworten. "Wir haben den Russen schon vor Beginn dieses Konfliktes sehr deutlich gemacht, dass selbst wenn eine einzige russische Schuhspitze Nato-Territorium betritt, dies als kriegerischer Akt gewertet wird." Die Ukraine grenzt an die Nato-Staaten Polen, Slowakei, Ungarn und Rumänien.

09.30 Uhr: Angriff auf Antonow-Werk in Kiew

In der ukrainischen Hauptstadt Kiew hat es einen Angriff auf ein bekanntes Flugzeugbauunternehmen gegeben. Das Antonow-Werk sei beschossen worden, teilte die Stadtverwaltung im Nachrichtenkanal Telegram mit. Rettungskräfte seien vor Ort. Zunächst war unklar, ob es Verletzte und Tote gab.

09.23 Uhr: Dax steigt Richtung 14.000 Punkte

Die Hoffnung auf Fortschritte in den Ukraine-Gesprächen beflügelt den deutschen Aktienmarkt zum Start in die neue Börsenwoche. Der Dax kletterte kurz nach dem Handelsauftakt in Richtung 14.000 Punkte, zuletzt stand der deutsche Leitindex mit 2,26 Prozent im Plus bei 13.935,76 Zählern. Der MDax der mittelgroßen deutschen Unternehmen gewann 1,56 Prozent auf 30.427,41 Punkte. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es in der Früh um 1,32 Prozent auf 3.735,43 Zähler hoch.

09.22 Uhr: Israel lockert Aufnahmepolitik für ukrainische Flüchtlinge

Israel hat seine Aufnahmepolitik für nicht-jüdische Flüchtlinge aus der Ukraine nach Kritik etwas gelockert. Man werde Ausnahmen für jene Ukrainer machen, die Verwandte in Israel haben, sagte Innenministerin Ajelet Schaked am internationalen Flughafen bei Tel Aviv. Bisher galt für die Aufnahme in Israel eine Obergrenze von 25.000 Ukrainern.

Schaked sagte, der israelische Verwandte müsse in den Ausnahmefällen unterschreiben, dass die Person aus der Ukraine nur "für ein oder zwei Monate bei ihm bleibt, um Luft zu schnappen".

09.07 Uhr: Kiew: Mehr als 2.500 Bewohner von Mariupol getötet

In der unter russischem Beschuss liegenden Hafenstadt Mariupol sind nach ukrainischen Angaben bisher mehr als 2.500 Bewohner getötet worden. Das teilte der Berater des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, Olexii Arestowytsch, in einem Fernsehinterview mit. Er beziehe sich auf Angaben der Stadtverwaltung von Mariupol. Arestowytsch wirft den russischen Truppen vor, sie hätten am Sonntag verhindert, dass Hilfsgüter die eingekesselte Stadt am Asowschen Meer erreicht hätten. Die russische Führung hat wiederholt erklärt, sie ziele auf die militärische Infrastruktur der Ukraine und nicht auf die Zivilbevölkerung.

09.00 Uhr: SPD-Außenpolitiker: "Es droht ein ganz furchtbares Bombardement"

Der Chef des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag, Michael Roth (SPD), rechnet mit einer weiteren Verschärfung der Lage in der Ukraine. Der ukrainische Präsident habe recht, sagte Roth im ARD-"Morgenmagazin". "Es droht ein ganz furchtbares Bombardement. Die Städte werden zerstört, weil Putins bisherige Strategie kläglich gescheitert ist. Und er wird jetzt zu weiteren schärferen Mitteln greifen." Das Schlimmste stehe der Ukraine noch bevor, sagte Roth. Deswegen dürfe man jetzt nicht nachlassen mit der Unterstützung der Ukraine.

08.50 Uhr: Zehn Fluchtkorridore vereinbart

Für heute sind nach Angaben der ukrainischen Regierung zehn Fluchtkorridore vereinbart, durch die Zivilisten unter Beschuss liegende Orte verlassen können. Dies betreffe unter anderem Städte in der Nähe der Hauptstadt Kiew und in der Region Luhansk im Osten, sagt Vize-Ministerpräsidentin Iryna Wereschtschuk. Es werde zudem erneut versucht, Hilfskonvois mit Lebensmitteln und Medikamenten von Berdjansk im Südosten der Ukraine in das eingekesselte Mariupol hineinzubringen, sagt sie in einer Video-Botschaft.

08.35 Uhr: Australien schließt sich Sanktionen gegen Oligarchen an

Australien verhängt neue Sanktionen gegen 33 russische Geschäftsleute und schließt sich damit den USA, der EU, Kanada und Neuseeland an. Das teilte Außenministerin Marise Payne mit. Betroffen seien unter anderem der Besitzer des Londoner Fußball-Clubs Chelsea, Roman Abramowitsch, und Gazprom-Chef Alexej Miller. Viele der Oligarchen hätten seit 2014 das rechtswidrige und nicht zu rechtfertigende Vorgehen der russischen Führung in der Ukraine erleichtert oder direkt davon profitiert, sagt Payne zur Begründung. In einigen Fällen beträfen die Sanktionen auch unmittelbare Familienmitglieder.

08.32 Uhr: Gazprom setzt Gaslieferungen über Ukraine fort

Ungeachtet des Kriegs in der Ukraine setzt der russische Energiekonzern Gazprom nach eigenen Angaben seine Gaslieferungen durch das Nachbarland nach Europa fort. Auch zu Wochenbeginn blieb die Menge demnach auf unverändert hohem Niveau. Am Montag würden 109,5 Millionen Kubikmeter durch die Röhren gepumpt, sagte der Sprecher von Gazprom, Sergej Kuprijanow, der Nachrichtenagentur Interfax zufolge. Am Vortag waren es demnach 109,6 Millionen Kubikmeter. Laut Vertrag liefert Gazprom jährlich 40 Milliarden Kubikmeter Gas.

08.30 Uhr: Medizinische Hilfslieferungen für Ukraine

Medizinische Hilfsgüter erreichen nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO die Ukraine. Die WHO arbeite mit Partnern zusammen, um dringend benötigte Medikamente und Ausrüstung wie medizinischen Sauerstoff, chirurgische Mittel, Verbandsmaterial und Defibrillatoren bereitzustellen. In den kommenden Tagen und Wochen würden medizinische Güter konstant geliefert, um den Zugang der Menschen zu lebenswichtigen Medikamenten und medizinischer Versorgung sicherzustellen. In den ukrainischen Krankenhäusern gingen die Vorräte zur Neige, viele Händler könnten nicht mehr liefern.

08.15 Uhr: Russischer Geschäftsmann Melnitschenko fordert Ende des Krieges

Der russische Kohle- und Düngemittel-Unternehmer Andrej Melnitschenko hat ein Ende des Krieges in der Ukraine gefordert. "Die Ereignisse in der Ukraine sind wirklich tragisch. Wir brauchen dringend Frieden", teilt der Geschäftsmann in einer über einen Sprecher übermittelten Email an die Nachrichtenagentur Reuters mit. Ansonsten drohe eine weltweite Nahrungsmittelkrise, da die Düngemittelpreise für viele Landwirte schon zu hoch seien. "Als Russe, in Belarus geboren und ukrainischer Abstammung empfinde ich großen Schmerz und Unglauben, wenn ich sehe, wie brüderliche Völker kämpfen und sterben", sagt der 50 Jahre alte Milliardär, der auch von den westlichen Sanktionen gegen russische Oligarchen betroffen ist. Auch andere Oligarchen wie Michail Fridman, Pjotr Awen und Oleg Deripaska haben bereits zu einem Ende des Krieges aufgerufen.

  • Zum Artikel "Sanktionen: Abramowitsch-Jacht in Montenegro gesichtet"

08.12 Uhr: Lambsdorff sieht NATO-Gebiet bisher nicht bedroht

Der FDP-Außen und Sicherheitspolitiker Alexander Graf Lambsdorff sieht das NATO-Gebiet durch den Krieg in der Ukraine bisher nicht bedroht. Auch die jüngsten russischen Luftangriffe in der Westukraine, wenige Kilometer von der polnischen Grenze entfernt, dürfe man nicht als Annäherung des Konflikts an NATO-Territorium verstehen, so Lambsdorff im BR24 Thema des Tages. "Hier wird in der Berichterstattung teilweise überzogen", so der stellvertretende Fraktionsvorsitzender der FDP-Bundestagsfraktion und stellvertretender Vorsitzender der FDP-NRW. Die Angriffe seien nicht vergleichbar mit der Aggression im Osten der Ukraine. Sie seien eher ein symbolischer militärischer Akt der russischen Seite. Diese wolle deutlich machen, dass sie Anspruch auf die gesamte Ukraine erhebe, also auch auf den Westen.

08.06 Uhr: Russland könnte Devisenschulden in Rubel begleichen

Russland droht mit der Tilgung von Fremdwährungsschulden mit dem stark abgewerteten Rubel. Dass Finanzministeriums hat eigenen Angaben nach ein vorübergehendes Verfahren zur Rückzahlung von Verbindlichkeiten genehmigt. Es warnte jedoch davor, dass Zahlungen in der heimischen Währung Rubel erfolgen würden, wenn die westlichen Sanktionen wegen des Einmarsches in die Ukraine die Banken daran hindern sollten, die Verbindlichkeiten mit Devisen zu begleichen. "Behauptungen, dass Russland seinen Zahlungsverpflichtungen bei den Staatsschulden nicht nachkommen kann, sind falsch", sagte Finanzminister Anton Siluanow in einer Erklärung. "Wir haben die notwendigen Mittel, um unsere Verpflichtungen zu bedienen."

Die Regierung muss allein am Mittwoch 117 Millionen Dollar für zwei ihrer auf die US-Währung laufenden Anleihen an ihre Gläubiger zurückzahlen. Westliche Sanktionen nach dem Einmarsch in die Ukraine haben Russland von wichtigen Teilen der globalen Finanzmärkte abgeschnitten.

08.02 Uhr: Union: Spritpreisbremse mindestens 40 Cent pro Liter

In der Diskussion über eine Spritpreisbremse hat die Union eine Entlastung von mindestens 40 Cent pro Liter gefordert. Fraktionsvize Jens Spahn (CDU) sagte im ARD-"Morgenmagazin" nach Ankündigungen von Entlastungsplänen aus der Koalition: "Wir sind gespannt. Es müssen wenigstens 40 Cent pro Liter sein, und es muss unbürokratisch sein."

CDU und CSU hatten sich angesichts der stark gestiegenen Preise bei Benzin und Diesel im Zuge des Ukraine-Krieges für eine Senkung der Mineralöl- und Mehrwertsteuer auf die Spritpreise ausgesprochen. Einem Bericht der "Bild"-Zeitung zufolge plant Vizekanzler und Finanzminister Christian Lindner (FDP) dagegen einen staatlichen Tank-Zuschuss. Der Gesamtbetrag soll demnach beim Bezahlen abgezogen werden.

07.58 Uhr: Ukraine: Russland setzt Angriffe fort

Das russische Militär hat in der Nacht nach ukrainischen Angaben Vororte im Nordwesten der Hauptstadt Kiew unter Artilleriebeschuss genommen. Außerdem seien Ziele östlich der Hauptstadt beschossen worden, sagte der Chef der Regionalverwaltung im Großraum Kiew, Oleksij Kuleba. Ein Stadtrat aus Browary, östlich von Kiew, sei bei Kämpfen dort getötet worden, sagte er im ukrainischen Fernsehen. Kuleba berichtete zudem von nächtlichen Angriffen auf die nordwestlichen Städte Irpin, Butscha und Hostomel. Im Norden von Kiew brach bei einem Angriff auf ein Hochhaus ein Feuer aus. Mindestens zwei Menschen seien getötet worden, berichtete das ukrainische Fernsehen.

07.57 Uhr: Ölpreise geben spürbar nach

Die Ölpreise sind von hohem Niveau aus spürbar gesunken. Im frühen Handel kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 109,83 US-Dollar. Das waren 2,84 Dollar weniger als am Freitag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um 2,96 Dollar auf 106,37 Dollar. Der Krieg in der Ukraine dominiert nach wie vor den Ölmarkt. Die Invasion Russlands und scharfe Sanktionen vieler Länder hatten die Preise vor einer Woche auf das höchste Niveau seit dem Jahr 2008 getrieben.

07.49 Uhr: Russland - Kein Grund für UN-Friedenstruppen in Ukraine

Russland sieht keinen Grund für die Entsendung von UN-Friedenstruppen in die Ukraine. Es bestehe kein Bedarf, da Russland die Lage unter Kontrolle habe, zitiert die russische Nachrichtenagentur RIA Pjotr Iljitschew, den Direktor der Abteilung für internationale Organisationen des russischen Außenministeriums. Weitere Fortschritte bei der Regelung der Situation in der Ukraine hingen von der Kompromissbereitschaft der Regierung in Kiew ab, hieß es.

06.27 Uhr: Bundesregierung will F-35-Tarnkappenjets beschaffen

Die Bundesregierung will die Luftwaffe mit dem US-Tarnkappenjet F-35 ausrüsten. Die Maschinen des Herstellers Lockheed Martin sollen als Nachfolgemodell der vor mehr als 40 Jahren eingeführten Tornado-Flotte beschafft werden, wie die Deutsche Presse-Agentur aus Regierungskreisen in Berlin erfuhr. Die F-35 gilt als modernstes Kampfflugzeug der Welt und wird auch für die sogenannte Nukleare Teilhabe Deutschlands gekauft, ein Abschreckungskonzept der Nato, bei dem Verbündete Zugriff auf US-Atombomben haben. Wegen einer speziellen Form und Außenbeschichtung ist die Maschine für gegnerisches Radar nur schwer zu entdecken.

05.37 Uhr: Luftschutzsirenen heulen in vielen Städten

Luftschutzsirenen heulen am frühen Morgen in vielen Städten und Regionen der Ukraine, darunter Kiew, Lwiw und Odessa, berichten Reuters-Büros. Die örtlichen Behörden in Kiew melden, sie sammelten Nahrungsmittelvorräte, um die nächsten zwei Wochen zu überstehen.

05.27 Uhr: Krim-Vertreter: Krim und Donbass durch Landkorridor verbunden

Die von Russland annektierte Halbinsel Krim und der Donbass im Osten der Ukraine sollen nun durch einen Landkorridor verbunden sein. Das sagte der Vize-Ministerpräsident der Regierung der Krim, Georgi Muradow, der russischen staatlichen Agentur Ria Nowosti. "Die Autostraße von der Krim bis Mariupol wurde unter Kontrolle genommen", zitiert Ria Nowosti Muradow. Eine Bestätigung der Ukraine dafür gibt es nicht.

03.44 Uhr: Russland droht ausländischen Firmen

Die russischen Behörden haben einem Medienbericht zufolge ausländischen Unternehmen mit Verhaftungen oder der Beschlagnahmung von Vermögen gedroht, falls sie sich aus Protest gegen den Ukraine-Krieg aus dem Land zurückziehen. Russische Staatsanwälte hätten Unternehmen wie Coca-Cola, McDonald's, Procter & Gamble und IBM kontaktiert und vor schweren Konsequenzen gewarnt, falls sie die russische Regierung kritisieren, berichtete das "Wall Street Journal".

03.22 Uhr: USA warnen China vor Konsequenzen für Unterstützung Russlands

Der Nationale Sicherheitsberater der USA, Jake Sullivan, hat die chinesische Regierung vor ernsthaften Konsequenzen gewarnt, falls China Russland bei der Umgehung internationaler Sanktionen unterstützen sollte. Sullivan will sich am Montag mit dem chinesischen Spitzendiplomaten Yang Jiechi in Rom treffen. US-Regierungsbeamte sagten, Russland habe China nach seinem Einmarsch in die Ukraine um militärische Ausrüstung gebeten und damit im Weißen Haus die Sorge geweckt, Peking könne die Bemühungen des Westens, den ukrainischen Streitkräften bei der Verteidigung ihres Landes zu helfen, untergraben. Sullivan werde die amerikanischen Bedenken darlegen und gleichzeitig die Konsequenzen und die wachsende internationale Isolation Chinas deutlich machen.

02.15 Uhr: Spahn: Erdgasimporte über Nord Stream 1 stoppen

Der stellvertretende Vorsitzende der Unionsfraktion im Bundestag, Jens Spahn, hat sich für einen Stopp von Erdgasimporten über Nord Stream 1 ausgesprochen. "Jetzt geht es darum: Wie werden wir nicht nur fossilfrei, sondern wie werden wir Putin-frei in unserer Energieversorgung", sagte Spahn auf "Bild TV". Aus seiner Sicht sei "Putin-frei" jetzt wichtiger als Verzicht auf fossile Brennstoffe. Der gleichzeitige Ausstieg aus Kohle und Kernenergie habe Deutschland von russischem Gas abhängiger gemacht.

02.00 Uhr: Landkreistag fordert gleichmäßige Verteilung von Flüchtlingen

Der Landkreistag verlangt eine gleichmäßige Verteilung der vielen Tausend Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine im gesamten Bundesgebiet, um eine Überlastung einzelner Landkreise und Städte zu verhindern. Die Zahl der Geflüchteten nehme deutlich zu, sagte Präsident Reinhard Sager der "Rheinischen Post". "Deshalb ist die schnelle Hilfeleistung der Landkreise das eine, eine belastbare längerfristige Perspektive das andere." Der Landkreistag ist die Vertretung der 294 Landkreise in Deutschland.

01.42 Uhr: Selenskyj will direkte Gespräche mit Putin

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj drängt auf direkte Gespräche zwischen ihm und dem russischen Präsidenten. "Unsere Delegation hat eine klare Aufgabe - alles zu tun, um ein Treffen der Präsidenten zu ermöglichen", sagte Selenskyj in einer Videoansprache. Die Ukraine hat wiederholt darauf verwiesen, dass Präsident Wladimir Putin alle endgültigen Entscheidungen treffe. Der Kreml sagte dazu, man werde ein solches Treffen nicht ablehnen, wenn es um "spezifische Fragen" gehe. Die nächste Runde der Gespräche zwischen Russland und der Ukraine soll am Morgen per Videoverbindung stattfinden.

01.04 Uhr: Selenskyj warnt Nato vor russischen Raketenangriffen

Angesichts der jüngsten russischen Luftangriffe im Westen der Ukraine hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj seine Forderung nach der Einrichtung einer Flugverbotszone durch die Nato bekräftigt. "Wenn Sie unseren Himmel nicht abriegeln, ist es nur eine Frage der Zeit, bis russische Raketen auf Ihr Territorium, auf das Territorium der Nato und auf die Häuser von Nato-Bürgern fallen werden", sagte Selenskyi in der Nacht in einer Videoansprache.

Einen Tag zuvor hatte Russland einen ukrainischen Militärstützpunkt im Grenzgebiet zu Polen angegriffen. Bei dem Angriff auf den Militärstützpunkt nahe Lemberg (Lwiw) wurden nach ukrainischen Behördenangaben mindestens 35 Menschen getötet und mehr als 130 weitere verletzt.

00.26 Uhr: Kiew: Russische Truppen bereiten mehrere Offensiven vor

Nach Angaben des ukrainischen Generalstabs bereiten russische Truppen im Land mehrere Offensiven vor. Dafür versuchten die Einheiten, sich an bisher von ihnen eingenommenen Punkten festzusetzen, Nachschub zu sichern und sich neu zu gruppieren, heißt es in einem in der Nacht zu Montag auf Facebook veröffentlichten Bericht. Sobald dies geschehen sei, erwarte man neue Angriffe etwa auf die Städte Charkiw im Osten, Sumy im Nordosten oder auch den Kiewer Vorort Browari.

00.05 Uhr: Ukrainischer Außenminister macht Deutschland Vorwürfe

Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba hat schwere Vorwürfe gegen Deutschland erhoben wegen seiner langjährigen Russland-Politik. "Es tut mir leid, das sagen zu müssen: Sie haben tatsächlich dazu beigetragen, die aktuelle Macht von Russland mit aufzubauen", sagte Kuleba am Sonntagabend in der ARD-Talksendung "Anne Will". "Und wir hoffen, dass auch Sie entsprechend viel leisten werden, um die russische Kriegsmaschinerie anzuhalten." Kuleba merkte an: "Vielleicht ist es jetzt also an der Zeit, dass wir all das geliefert bekommen, was wir brauchen, um uns zu verteidigen."

00.02 Uhr: Energiepreise: Habeck kündigt weiteres Entlastungspaket an

Als Konsequenz aus wegen der Russland-Krise steigenden Energiepreisen geht die Bundesregierung Entlastungen an. Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) kündigte am Abend ein neues Maßnahmenpaket an. Die Preisanstiege im gesamten Energiebereich seien für viele Menschen erdrückend, sagte der Wirtschafts- und Klimaschutzminister der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. "Extrem hohe Heizkosten, extrem hohe Strompreise, extrem hohe Spritpreise belasten Haushalte, und je geringer die Einkommen, desto stärker. Die Bundesregierung wird daher ein weiteres Entlastungspaket auf den Weg bringen."

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