Die wichtigsten News zum Nahost-Konflikt im Überblick
- Bericht über Tote in Gaza bei Angriff Israels trotz Waffenruhe (10.40 Uhr)
- Wadephul: Frieden zwischen Israel und Palästinenser nun möglich (06.45 Uhr)
- Trump und andere Vermittler unterzeichnen Erklärung zur Waffenruhe (Gestern 18.39 Uhr)
- Aktuelle Artikel und Hintergründe zum Nahost-Krieg bei tagesschau.de
Mit Informationen der ARD-Korrespondentinnen und -Korrespondenten sowie der Nachrichtenagenturen AFP, AP, dpa, epd, KNA und Reuters. Zum Teil lassen sich die Angaben nicht unabhängig überprüfen.
11.37 Uhr: Israelische Armee - Leichen von vier Hamas-Geiseln sind identifiziert
Die ersten vier toten Geiseln, die gestern von der islamistischen Hamas an Israel übergebenen wurden, sind israelischen Angaben zufolge identifiziert worden. Die Identität des 26-jährigen israelischen Staatsbürgers Guy Illouz, des 22-jährigen nepalesischen Studenten Bipin Joshi und der beiden weiteren Geiseln sei nachgewiesen, teilte die israelische Armee mit. Auf Wunsch der Angehörigen von zwei Geiseln werde deren Identität nicht bekannt gegeben. Wann die Hamas die übrigen 24 Toten freigibt, blieb zunächst offen.
11.36 Uhr: Palästinenser - Sechs Tote bei israelischem Beschuss in Gaza
Einen Tag nach Inkrafttreten der Waffenruhe sind im Gazastreifen bei israelischem Beschuss nach palästinensischen Angaben mehrere Menschen getötet worden. Neuesten Berichten zufolge stieg die Zahl auf sechs Personen. Das israelische Militär teilte mit, es habe das Feuer auf Verdächtige eröffnet, die sich seinen Truppen im Norden des Küstenstreifens genähert hätten. Die Personen hätten eine im Rahmen des Abkommens festgelegte Grenze überquert und damit gegen die Vereinbarung verstoßen. Die Gesundheitsbehörde in Gaza erklärte, die sechs Palästinenser seien bei zwei separaten Vorfällen getötet worden.
10.40 Uhr: Bericht - Tote in Gaza bei Angriff Israels trotz Waffenruhe
Bei einem israelischen Drohnenangriff in der Stadt Gaza trotz der Waffenruhe sind einem Bericht der palästinensischen Nachrichtenagentur Wafa zufolge drei Menschen getötet worden. Die Drohne habe das Feuer auf Menschen im Viertel Schedschaija eröffnet, schrieb Wafa unter Berufung auf Informationen aus medizinischen Kreisen des Küstengebiets. Die israelische Armee teilte auf Anfrage mit, mehrere Personen hätten sich israelischen Stellungen genähert und eine Bedrohung für die Soldaten dargestellt. Dies sei eine Verletzung der Vereinbarung über die Waffenruhe. Da sich die Personen auch auf mehrmalige Aufforderung nicht zurückgezogen hätten, sei das Feuer eröffnet worden. Die Armee rief die Bevölkerung des Küstenstreifens erneut auf, sich nicht israelischen Stellungen zu nähern. Unabhängig überprüfen lassen sich diese Angaben nicht.
10.06 Uhr: Bericht: Israel fordert Fortschritte bei Rückgabe von Toten
In die Freude über die Freilassung aller noch lebenden 20 Gaza-Geiseln mischt sich in Israel zunehmend Unmut, dass nur wenige tote Geiseln zurückgegeben wurden. Es sei klar gewesen, dass die islamistische Hamas eventuell nicht alle 28 Toten innerhalb der dafür vereinbarten Frist sofort am Montag zurückgeben könne, schrieb das Nachrichtenportal "ynet". Aber Regierungsvertreter hätten mit "Schock und Frustration" reagiert, als nur vier Särge übergeben wurden. Israel habe in dieser Frage "Fortschritte" spätestens bis heute Abend gefordert, schrieb die Zeitung "Times Of Israel". Offizielle Angaben wurden dazu zunächst nicht bekannt. Auch die Hamas gab keine Erklärung ab. Aus Kreisen in ihrem Umfeld hieß es jedoch, es würden Maschinen und mehr Zeit benötigt, um die Verschütteten zu bergen.
09.35 Uhr: Jordanien - Naher Osten ohne Palästinenserstaat zum Untergang verdammt
Ohne einen Friedensprozess hin zu einem Palästinenserstaat ist der Nahe Osten nach Einschätzung von Jordaniens König Abdullah II. zum Untergang verdammt. "Wenn wir dieses Problem nicht lösen, wenn wir keine Zukunft finden für Israelis und Palästinenser und eine Beziehung zwischen der arabischen und muslimischen Welt und Israel, sind wir dem Untergang geweiht", sagte der Monarch dem britischen Sender BBC. Werde diese Frage nicht gelöst, gehe der Konflikt wieder von vorn los.
Abdullah sprach mit der BBC vor seiner Abreise zum gestrigen Gipfeltreffen in Ägypten mit US-Präsident Donald Trump, der das Ende des Gaza-Kriegs markieren soll. Dabei wurde feierlich eine Erklärung unterzeichnet, die aber keine konkreten Schritte enthält, die über die aktuell geltende Waffenruhe zwischen der Hamas und Israel hinausgehen. Die beiden Kriegsparteien waren bei dem Gipfel nicht vertreten.
08.57 Uhr: CSU fordert Aufhebung aller Sanktionen und Reisewarnungen für Israel
Nach dem Ende der Kampfhandlungen im Gazastreifen hat die CSU die sofortige Aufhebung der Sanktionen und der Reisewarnung mit Bezug auf Israel gefordert. "Die Sanktionen müssen fallen, die Lieferbeschränkungen müssen fallen, die Reisewarnung (externer Link) muss fallen - und das alles unverzüglich", sagte CSU-Landesgruppenchef Alexander Hoffmann der "Bild".
Zugleich dürften Fehler der Vergangenheit nicht beim Wiederaufbau wiederholt werden, als Hilfsgelder für den Gazastreifen in die Hände der radikalislamischen Palästinensergruppierung Hamas gelangt seien, mahnte Hoffmann. "Deutschland muss jetzt das unmissverständliche Signal senden, dass wir zurückfinden zur jahrzehntelangen außenpolitischen Kontinuität und Verlässlichkeit an der Seite Israels."
06.45 Uhr: Wadephul - Frieden zwischen Israel und Palästinenser nun möglich
Angesichts des Waffenruheabkommens zwischen Israel und der Hamas im Gaza-Krieg hat sich Bundesaußenminister Johann Wadephul (CDU) zuversichtlich gezeigt, dass ein dauerhafter Frieden in dem Konflikt erreicht werden kann. Er sei optimistisch, weil es einen gemeinsamen Willen in der gesamten Region gebe, dass dieser Waffenstillstand bewahrt werde und dass der Weg zu einem möglichen Frieden und Ausgleich zwischen Israel und den Palästinensern gefunden werde, sagt Wadephul im ZDF. Israel wolle den Frieden und suche auch eine Verständigung mit den Nachbarstaaten. Dies werde nun von viel mehr Staaten in der Region erwidert als je zuvor. Diese würden sich auch dazu bekennen, dass die Hamas keine Verantwortung mehr tragen dürfe. "So eine Situation hatten wir noch nicht." Aber es werde harte Arbeit werden, diesen schwierigen Prozess nun umzusetzen.
05.30 Uhr: Macron warnt vor andauernder Bedrohung durch Hamas
Nach der Freilassung der letzten lebenden Geiseln der islamistischen Hamas im Gazastreifen warnt Frankreichs Präsident Emmanuel Macron vor einer andauernden Bedrohung durch die Terrororganisation. "Eine Terrorgruppe mit Tausenden Kämpfern, Tunneln und solcher Bewaffnung zerschlägt man nicht über Nacht", sagte Macron nach der Besiegelung der Waffenruhe im ägyptischen Scharm el-Scheich. Israel warf der Hamas vor, bisher nur 4 der 28 toten Geiseln übergeben und sich damit nicht an die im Rahmen der Waffenruhe vereinbarten Verpflichtungen gehalten zu haben.
03.42 Uhr: Ungewohntes Lob - Biden und Clinton würdigen Trump für Gaza-Waffenruhe
Lob von ungewohnter Seite für US-Präsident Donald Trump: Seine demokratischen Vorgänger Joe Biden und Bill Clinton - sonst scharfe Kritiker des Republikaners - rechnen es ihm als Verdienst an, die Waffenruhe im Gaza-Krieg erreicht zu haben. "Ich lobe Präsident Trump und sein Team für ihre Arbeit, mit der sie ein neues Waffenruhe-Abkommen über die Ziellinie gebracht haben", schrieb Biden auf der Plattform X. Mit Unterstützung aus den USA, der Region und der ganzen Welt befinde sich der Nahe Osten nun auf einem Weg zum Frieden.
Bill Clinton veröffentlichte ebenfalls auf X eine Mitteilung, in der es heißt: "Präsident Trump und seine Regierung, Katar und andere regionale Akteure verdienen große Anerkennung dafür, dass sie es geschafft haben, dass alle bis zum Abschluss des Abkommens engagiert dabei geblieben sind." Jetzt müssten Israel und die islamistische Hamas mit Unterstützung der USA versuchen, "diesen fragilen Moment in einen dauerhaften Frieden zu verwandeln."
Dienstag, 14. Oktober 2025
23.17 Uhr: Nahost-Experte - Trump spielte Schlüsselrolle bei Geiselbefreiung
US-Präsident Trump hat nach Einschätzung des Kölner Professors für Internationale Beziehungen, Klemens Fischer, eine entscheidende Rolle bei der Befreiung der israelischen Geiseln gespielt. "Wir sollten mal zur Kenntnis nehmen, dass dieser Tag auch zumindest Donald Trump gehört", sagte Fischer im Interview mit BR24 im BR Fernsehen.
22.52 Uhr: Insider - Hamas will Rolle der Ordnungsmacht im Gazastreifen übernehmen
Die radikal-islamische Hamas versucht offenbar ihre dominierende Stellung im Gazastreifengegen rivalisierende Gruppierungen zu verteidigen. Seit Beginn einer Waffenruhe am Freitag seien Kämpfer der Hamas gegen Gegner vorgegangen, sagten Mitglieder von Sicherheitskreisen imGazastreifen der Nachrichtenagentur Reuters. Einer Person aus Kreisen der Sicherheitskräfte dort zufolge töteten Hamas-Kräfte 32 Mitglieder einer Bande, die einer Familie in Gaza-Stadt nahestehen sollen. Zudem sei die rechte Hand eines Anführers einer rivalisierenden Gruppe getötet worden.
21.18 Uhr: Israelische Spezialisten identifizieren vier tote Geiseln
Die militant-islamistische Hamas hat die ersten vier von 28 in Geiselhaft umgekommenen Israelis freigegeben. Die Toten seien in Israel und würden jetzt in ein forensisches Institut gebracht, das sie identifizieren solle, teilte das Militär mit.
18.39 Uhr: Trump und andere Vermittler unterzeichnen Erklärung zur Waffenruhe
Die Vereinbarung zwischen Israel und der islamistischen Hamas über eine Waffenruhe im Gazastreifen ist von den Vermittlerstaaten bei einer Zeremonie in Ägypten formell besiegelt worden. Die Staatschefs der USA, Ägyptens, Katars und der Türkei unterzeichneten in Scharm el-Scheich eine gemeinsame Erklärung, mit der nach ägyptischer Darstellung die Waffenruhe gefestigt werden soll. Das Gipfeltreffen soll das Ende des Kriegs im Gazastreifen markieren.
Trump bezeichnet den Vertrag als sehr umfassend. Dort seien die Regeln zur Umsetzung des Abkommens aufgeführt.
17.44 Uhr: Israelische Armee - Zwei tote Hamas-Geiseln an Rotes Kreuz übergeben
Nach der Rückkehr der 20 letzten überlebenden Geiseln aus dem Gazastreifen nach Israel hat nach Angaben der israelischen Armee die Übergabe der toten Geiseln begonnen. Zwei Särge mit Leichen seien dem Roten Kreuz übergeben worden, teilte ein Armeesprecher mit. Die sterblichen Überreste würden nun zu Armeevertretern im Gazastreifen transportiert, anschließend solle die Übergabe zweier weiterer toter Geiseln stattfinden.
17.14 Uhr: Ägypten - Gaza-Beratungen mit Frankreich, Türkei und Katar
Ägyptens Präsident Abdel Fattah al-Sisi berät mit den Staats- und Regierungschefs Frankreichs, der Türkei und Katars über die Umsetzung der Gaza-Waffenruhe und den Wiederaufbau des Gazastreifens. Das Treffen finde am Rande eines internationalen Gipfels in Scharm el-Scheich statt, teilt das ägyptische Präsidialamt mit. Ziel des Gipfels sei es, eine endgültige Vereinbarung zur Beendigung des Krieges in dem Küstengebiet zu erzielen.
17.05 Uhr: Politikwissenschaftlerin Groitl – Entradikalisierung für Frieden entscheidend
Für einen langfristigen Frieden im Gazastreifen ist laut der Politikwissenschaftlerin Gerlinde Groitl von der Universität Regensburg eine Entradikalisierung entscheidend. "Es dürfen nicht terroristische Gruppen wie die Hamas eine zentrale Rolle spielen in der Machtbalance im Gazastreifen und darüber hinaus", sagte sie im Interview mit BR24. Konkret gebe es noch viele Hürden und offene Fragen zum 20 Punkte umfassenden Gaza-Friedensplan der US-Regierung. Etwa wer künftig im Gazastreifen regieren werde, wie Sicherheit gewährleistet werden könne und ob die Hamas tatsächlich die Waffen abgeben werde. "Aber wir sind ganz am Anfang eines langen Prozesses", so Groitl.
Nach ihrer Einschätzung ist Druck von außen wichtig. Der Gipfel mit Beteiligung von 20 Staats- und Regierungschefs in Scharm el-Scheich in Ägypten stimme "verhalten optimistisch". Wichtige Mittlerstaaten wie die Türkei und Katar säßen mit am Verhandlungstisch und seien bereit, konstruktiv an einem Frieden und einer Lösung mitzuarbeiten. Das sei neu und ein wichtiges Signal.
16.41 Uhr: Caritas – Helfer werden in Gaza noch lange gefordert sein
Im Gazastreifen wird der Einsatz von Helfern nach Aussage von Caritas international noch lange dauern. "Die ersten Ladungen Hilfsgüter mit Hygieneartikeln, die die Caritas derzeit in Gaza verteilt, sind nur der Anfang", sagte ein Sprecher der Hilfsorganisation am Montag der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in Freiburg. Es brauche eine Welle internationaler Solidarität, um zwei Millionen Menschen in Not mit überlebenswichtigen Hilfen zu versorgen.
"Jeder Lastwagen, jede Grenzöffnung, jede Verteilung zählt", so der Sprecher. "Angesichts von einer Million vertriebener Menschen schickt die Caritas von Jordanien aus als nächsten Schritt Zelte in den Gazastreifen." Allein die Nothilfe in Form von Lebensmitteln, Medikamenten, Treibstoff und sauberem Trinkwasser werde Hilfsorganisationen in Gaza noch lange fordern - "vom Wiederaufbau des zerstörten Küstenstreifens ganz zu schweigen".
15.45 Uhr: Israel lässt mehr als 1.900 Gefangene frei
Im Gegenzug für die Freilassung der 20 noch lebenden Geiseln der Hamas hat Israel nach eigenen Angaben mehr als 1.900 palästinensische Häftlinge aus Gefängnissen entlassen. Eine jubelnde Menschenmenge erwartete die Busse, die am Montag vom Ofer-Gefängnis kommend in Beitunia im Westjordanland eintrafen, wie Reporter der Nachrichtenagentur AP beobachteten. Im Gazastreifen versammelte sich eine große Menschenmenge und empfing Busse mit Gefangenen am Nasser-Krankenhaus in Chan Junis.
Weitere 150 Häftlinge wurden nach Ägypten geschickt. Sie trafen nach Angaben eines ägyptischen Regierungsvertreters am Nachmittag am Grenzübergang Rafah zwischen dem Gazastreifen und Ägypten ein.
14.35 Uhr: SOS-Kinderdörfer – überlebende Kinder in Gaza brauchen Betreuung
Die Nachricht von einem bevorstehenden Frieden löst nach Angaben der SOS-Kinderdörfer bei Kindern und Familien in Gaza gemischte Gefühle aus. "Die Menschen schwanken zwischen Hoffnung und großer Angst davor (…). Aber dennoch: es herrscht vorsichtige Zuversicht", sagt eine Mitarbeiterin der Hilfsorganisation vor Ort. Nachdem das SOS-Kinderdorf Rafah in Gaza völlig zerstört wurde, betreut die Hilfsorganisation in einem provisorischen Camp in Khan Younis Kinder, die im Krieg ihre Eltern verloren haben.
Die Mitarbeiterin erzählt: "Als die Kinder davon erfuhren, dass der Krieg bald vorbei sein könnte, fingen manche vor Aufregung an zu singen und zu tanzen. Andere begannen leise zu weinen. Da war die Trauer um getötete Eltern, Brüder, Schwestern und Großeltern. Der unerträgliche Schmerz." Ein kleiner Junge habe die Frage gestellt: "Wenn der Krieg jetzt aufhört, kommt dann meine Mama zurück?" Seine Mutter war bei dem Versuch ums Leben gekommen, Essen für ihre Kinder zu besorgen. Schon jetzt sei klar, dass die Kinder in Gaza viel psychologische Unterstützung benötigen werden.
14.30 Uhr: Forum der Geiselfamilien - Hamas übergibt zunächst nur vier Leichen von Geiseln
Entgegen der Erwartung über eine Freigabe aller Leichen von Hamas-Geiseln aus dem Gazastreifen sollen nach Angaben des israelischen Forums der Geiselfamilien zunächst nur vier Leichen an Israel übergeben werden. "Die Familien der Geiseln waren schockiert und bestürzt, als sie erfahren haben, dass heute nur vier Leichen von insgesamt 28 verstorbenen Geiseln zurückgegeben werden", teilte das Forum am Montag mit.
"Dies stellt einen eklatanten Vertragsbruch durch die Hamas dar", heißt es in der Erklärung weiter. Das Forum der Geiselfamilien erwarte, dass die israelische Regierung und die Vermittler "unverzüglich Maßnahmen ergreifen, um diese schwere Ungerechtigkeit zu korrigieren".
13.15 Uhr: Trump spricht vor der Knesset
US-Präsident Trump redet im israelischen Parlament: In Jerusalem hat er das Gaza-Abkommen als "unglaublichen Triumph für Israel und die Welt" bezeichnet. Am Nachmittag reist Trump weiter zu einem Friedensgipfel nach Ägypten. In Scharm el-Scheich werden mehr als 20 Staats- und Regierungschefs erwartet, unter ihnen Bundeskanzler Merz. Der israelische Ministerpräsident hat seine Teilnahme wieder abgesagt. In Ägypten ist die Unterzeichnung des Nahost-Friedensvertrages geplant.
12.35 Uhr: Zentralrat der Juden zeigt sich erleichtert
Für den Zentralrat der Juden ist die Rückkehr der von der islamistischen Hamas festgehaltenen Geiseln nach Israel ein "Grund zur Freude". Zentralratspräsident Josef Schuster erklärte in einer Mitteilung, die jüdische Gemeinschaft in Deutschland verspüre Erleichterung. "Insbesondere freuen wir uns über die vier deutschen Staatsbürger, die nach Hause zurückkehren können", sagte er. Um die toten Geiseln – unter denen "allem Anschein nach auch drei deutsche Staatsbürger" seien – trauere man.
Zugleich warnt Schuster: "Bei aller Freude bedeutet dieser Tag sicherlich keine Rückkehr in die Normalität. Israel ist durch die Feinde in seiner Nachbarschaft weiterhin akut bedroht." Der Freilassung der Geiseln müssen daher nach seinen Worten die weiteren Phasen des Friedensplans von US-Präsident Donald Trump folgen. Die Hamas müsse entwaffnet und entmachtet werden.
12.17 Uhr: Klein hofft auf weniger Antisemitismus in Deutschland
Der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, ist nach eigenen Worten "sehr zuversichtlich", dass sich mit der Waffenruhe im Gazastreifen auch die Lage in Deutschland mit Blick auf antisemitische Straftaten und Vorfälle wieder beruhigen wird.
Deutschland sollte diese Entwicklung nutzen, um die Präventionsmaßnahmen gegen Antisemitismus in der schulischen und außerschulischen politischen Bildung umso energischer voranzutreiben, gerade auch bei den Bevölkerungsgruppen, die besonders anfällig für Israelfeindlichkeit seien, sagt Klein der "Rheinischen Post". Er sei "zuversichtlich, dass diese nun wieder zugänglicher werden."
12.10 Uhr: Mindestens 38 Tote in Gazastreifen – durch Hamas
Bei einem Einsatz der Hamas in Gaza-Stadt sind nach Angaben aus palästinensischen Sicherheitskreisen 38 Menschen getötet worden. Der Einsatz nach Inkrafttreten der Waffenruhe am Freitag habe sich gegen eine "gefährliche Bande" gerichtet, heißt es. Unter den Toten seien 32 Mitglieder der Gruppe und sechs Hamas-Angehörige. Zudem seien 24 Menschen festgenommen und 30 weitere verletzt worden.
12.05 Uhr: Netanjahu fliegt doch nicht nach Ägypten
Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu wird doch nicht am Gaza-Gipfeltreffen in Ägypten teilnehmen. Das teilte sein Büro mit. Zuvor hatte es aus ägyptischen Regierungskreisen geheißen, Netanjahu werde an dem Treffen teilnehmen.
11.43 Uhr: Freilassung palästinensischer Häftlinge hat begonnen
Auch die Freilassung palästinensischer Häftlinge ist angelaufen. Reporter berichten übereinstimmend, dass zwei Busse das israelische Gefängnis Ofer im besetzten Westjordanland verlassen haben. Am Samstag hatte die israelische Justizverwaltung erklärt, sie habe die im Austausch für die Geiseln zur Freilassung vorgesehenen Häftlinge aus zwei Gefängnissen, darunter Ofer, bereits versammelt.
Im Gegenzug zur Freilassung aller 20 überlebenden Geiseln lässt Israel fast 2.000 Palästinenser aus israelischen Gefängnissen und Lagern freilassen. Unter ihnen sind auch 250, die lebenslange Haftstrafen in Israel absitzen.
11.15 Uhr: Berichte - Netanjahu fliegt zu Gipfel in Ägypten
Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu wird ebenfalls zu dem Gipfeltreffen am Nachmittag im ägyptischen Scharm el-Scheich reisen. Dies berichteten mehrere israelischen Medien übereinstimmend. Zuvor hatte es geheißen, dass weder israelische Vertreter noch die Hamas an dem Friedensgipfel teilnehmen werden.
An dem von US-Präsident Donald Trump und seinem ägyptischen Kollegen Abdel Fattah al-Sisi ausgerichteten Nahost-Gipfel sollen Staats- und Regierungschefs aus mehr als 20 Ländern teilnehmen, unter anderen Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU), Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan. Nach Angaben der ägyptischen Regierung soll ein Dokument "zur Beendigung des Krieges im Gazastreifen" unterzeichnet werden.
11.09 Uhr: Vor Freilassung von Palästinensern: Tränengas gegen Angehörige
Vor der geplanten Freilassung von palästinensischen Häftlingen im Gegenzug für israelische Geiseln ist es im Westjordanland zu chaotischen Szenen gekommen. Ein gepanzertes Fahrzeug mit israelischer Flagge fuhr vom Ofer-Gefängnis auf eine Anhöhe, wo Angehörige auf die Freilassung der Gefangenen warteten, und feuerte Tränengas und Gummigeschosse. Auch Drohnen waren am Himmel zu sehen, und die Menge löste sich rasch auf, wie ein Reporter der Nachrichtenagentur AP beobachtete.
Zuvor waren Flugblätter abgeworfen worden, in denen stand, dass jeder, der seine Unterstützung für "Terrororganisationen" bekunde, riskiere, festgenommen zu werden. Das israelische Militär äußerte sich zunächst nicht.
10.30 Uhr: Trump: Krieg in Gaza ist vorbei – Hamas wird sich entwaffnen
US-Präsident Donald Trump hat den Krieg im Gazastreifen für beendet erklärt. Die Hamas werde einem Entwaffnungsplan zustimmen, sagte Trump bei seiner Ankunft vor einer Rede im israelischen Parlament. Auf die Frage von Journalisten, ob der Krieg vorbei sei, antwortet Trump mit "Ja".
10.13 Uhr: US-Präsident Trump in Knesset angekommen
US-Präsident Donald Trump ist bei seiner Nahost-Reise im israelischen Parlament in Jerusalem angekommen. Auf Fernsehbildern war zu sehen, wie er von dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu begrüßt wird. Trump schrieb danach in ein Gästebuch: Es sei ihm "eine große Ehre". Das sei "ein großer und schöner Tag. Ein Neuanfang".
10.12 Uhr: Von der Leyen - Ein neues Kapitel kann beginnen
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat die Freilassung der Geiseln durch die Hamas als Zeichen der Hoffnung und Chance für Friede gewertet. Die Rückkehr der Menschen aus der Gefangenschaft sei ein Moment der Erleichterung für die ganze Welt, schrieb sie in sozialen Netzwerken. "Es bedeutet, dass ein Kapitel geschlossen werden kann. Ein neues kann beginnen." Von der Leyen kündigte zudem EU-Hilfe für den Friedensplan an.
09.56 Uhr: Zweite Gruppe von 13 israelischen Geiseln übergeben
Im Gazastreifen sind die restlichen von der islamistischen Hamas festgehaltenen Geiseln freigelassen worden. Mehrere israelische Medien berichteten, dass 13 der aus Israel entführten Menschen dem Internationalen Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) übergeben worden seien.
Im Video: Israelische Geiseln freigelassen
Die Terrororganisation Hamas hat alle aus Israel verschleppten noch lebenden Geiseln freigelassen.
09.56 Uhr: Zweite Gruppe von 13 israelischen Geiseln übergeben
Im Gazastreifen sind die restlichen von der islamistischen Hamas festgehaltenen Geiseln freigelassen worden. Mehrere israelische Medien berichteten, dass 13 der aus Israel entführten Menschen dem Internationalen Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) übergeben worden seien.
09.43 Uhr: EU will Gaza-Grenzübergang nach Ägypten wieder überwachen
Die Europäische Union will ihren zivilen Einsatz zur Überwachung des Grenzübergangs Rafah zwischen dem Gazastreifen und Ägypten am Mittwoch wieder aufnehmen. Das teilte die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas mit. "Die Sicherung des Friedens im Gazastreifen wird außerordentlich komplex sein", schreibt sie auf der Online-Plattform X.
09.20 Uhr: Armee - Rotes Kreuz auf Weg zu weiterer Geisel-Übergabe
Wie die Nachrichtenagentur dpa berichtet, steht die Übergabe von weiteren Geiseln kurz bevor. Das Rote Kreuz sei auf dem Weg zu einem weiteren Treffpunkt im südlichen Teil des von Israel abgeriegelten Küstengebiets, teilte die israelische Armee mit. Dort sollen mehrere Geiseln an das Internationale Komitee vom Roten Kreuz übergeben werden, hieß es weiter. Kurz zuvor waren die ersten sieben Geiseln nach 738 Tagen Gefangenschaft wieder zurück nach Israel gebracht worden.
08.56 Uhr: US-Präsident Trump in Tel Aviv gelandet
Nach der Rückkehr der ersten überlebenden Geiseln aus dem Gazastreifen nach Israel ist US-Präsident Donald Trump an Bord der Präsidentenmaschine Air Force One in Tel Aviv gelandet. Wie AFP-Reporter berichteten, wurde Trump unter anderem von Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu und Staatspräsident Isaac Herzog empfangen. Während seines weniger als vierstündigen Besuchs in Israel sollte Trump voraussichtlich mit Geisel-Angehörigen zusammentreffen und in Jerusalem eine Rede vor der Knesset halten, dem israelischen Parlament.
08.44 Uhr: Angehörige warten auf Freilassung palästinensischer Häftlinge
Auch zahlreiche Angehörige von palästinensischen Häftlingen warten auf deren Freilassung. Eine Menschenmenge hat sich auf einer Anhöhe nahe dem Ofer-Gefängnis im Westjordanland versammelt, wo einige Häftlinge nach teils jahrzehntelangen Haftstrafen freikommen sollten. Laut den ausgehandelten Bedingungen zwischen Israel und der Hamas wird Israel nach der Übergabe aller Geiseln knapp 2.000 palästinensische Häftlinge aus Gefängnissen entlassen.
08.40 Uhr: Wadephul - Palästinenser müssen sich jetzt von der Hamas befreien
Bundesaußenminister Johann Wadephul äußert die Hoffnung, dass Israel und die Palästinenser im Nahost-Konflikt der Gewalt abschwören. "Ich hoffe, dass das palästinensische Volk jetzt einen Weg findet, sich auch von Hamas zu befreien", sagte der CDU-Politiker im Deutschlandfunk. Dies liege "im ureigenen Interesse" der Palästinenserinnen und Palästinenser, dass sie friedlich zu ihrem legitimen Ziel kommen, in einem eigenen Staat zusammenzuleben. "Ich glaube im Übrigen, dass die wichtigste Motivation für die Palästinenser, sich abzukehren von Hamas, ist, dass sie eine realistische Chance auf eine eigene Staatlichkeit haben", sagte Wadephul.
Zugleich müsse Israel verstehen, dass die Zahl derjenigen Kämpfer, die sich zur Hamas bekennen, nach zwei Jahren Krieg kaum geringer geworden sei. Dennoch gebe es nun einen guten Ausgangspunkt für weitere Verhandlungen und Gespräche. "Aber die müssen jetzt eben auch geführt werden."
08.06 Uhr: Bericht - Geiseln konnten selbstständig in Rot-Kreuz-Autos steigen
Die ersten sieben Geiseln, die von der Hamas an Vertreter des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) übergeben wurden, sind laut einem Medienbericht in gutem Zustand. Der TV-Sender N12 berichtete, alle sieben befänden sich in Fahrzeugen des Roten Kreuzes im Gazastreifen. Sie sollten bald der israelischen Armee übergeben werden.
Alle hätten sich aus eigener Kraft in die Autos bewegen können. Es handelte sich Medienberichten zufolge um die drei Deutsch-Israelis Alon Ohel, Gali und Ziv Berman, sowie Matan Angrest, Guy Gilboa-Dalal, Eitan Mor und Omri Miran.
07.15 Uhr: Die ersten sieben Geiseln sind freigelassen
Nach mehr als zwei Jahren Gefangenschaft hat die Freilassung der ersten von der islamistischen Hamas im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln begonnen. Mehrere israelische Medien berichteten am Morgen, dass sieben der aus Israel entführten Menschen dem Internationalen Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) übergeben worden seien. Ein Einsatzbeteiligter bestätigte der Nachrichtenagentur Reuters die Information.
06.38 Uhr: Rotes Kreuz bereitet sich auf Geisel-Übergabe vor
Konvois des Roten Kreuzes fahren zu den Positionen im Gazastreifen, an denen die Hamas die freizulassenden israelischen Geiseln an die Hilfsorganisation übergeben will. Dies teilt ein Einsatzbeteiligter mit. Zugleich bestiegen palästinensische Häftlinge in israelischen Gefängnissen Busse, um wie vereinbart gegen die Geiseln ausgetauscht zu werden.
05.28 Uhr: Berichte - Freilassung der Geiseln um sieben Uhr
Die Welt blickt gespannt nach Israel. Medienberichten zufolge sollen heute früh um sieben Uhr die ersten Geiseln der Hamas freigelassen werden. 20 sollen noch am Leben sein, sie wurden vor zwei Jahren verschleppt. Im Gegenzug entlässt Israel rund 2.000 Palästinenser aus Gefängnishaft. Am Nachmittag findet zudem in Ägypten ein Friedensgipfel statt, an dem aber weder Israel noch die Hamas teilnehmen.
05.26 Uhr: Angehörige und Freunde warten auf Freilassung der Geiseln
In Israel warten Angehörige und Freunde auf die Freilassung der verbliebenen Geiseln aus der Gewalt der Hamas. Noch etwa 20 von ihnen sind am Leben. Die Übergabe werde in der Früh stattfinden, bestätigte ein Hamas-Vertreter. Anschließend soll Israel laut den ausgehandelten Bedingungen knapp 2.000 palästinensische Häftlinge aus Gefängnissen entlassen. Die Hamas beharrt dabei auch auf der Freilassung prominenter Gefangener wie Marwan Barghuti, der an tödlichen Anschlägen beteiligt war.
04.00 Uhr: Hamas übergibt Geiseln bis Sonnenaufgang
Die Hamas will die noch verbliebenen 20 Geiseln bis spätestens Sonnenaufgang an drei verschiedenen Orten des Gazastreifens an Mitarbeiter des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz übergeben. Außerdem sollen auch möglichst alle toten Geiseln nach Israel gebracht werden - die Frist hierfür läuft am Mittag ab. Danach ist Israel bereit, rund 2.000 palästinensische Häftlinge freizulassen.
03.00 Uhr: Trump - "Der Krieg ist vorbei"
US-Präsident Donald Trump ist am Abend zu einer Reise nach Israel und Ägypten aufgebrochen. An Bord seiner Präsidentenmaschine Air Force One sagte er mit Blick auf den Konflikt zwischen Israel und der Hamas im Gazastreifen, der Krieg sei vorbei. Trump will nach seiner Ankunft in Israel im dortigen Parlament Angehörige der Hamas-Geiseln treffen und eine Rede vor der Knesset halten. Am Nachmittag wird er dann in Ägypten erwartet, wo der Friedensplan offiziell unterzeichnet und das dann im Beisein zahlreicher Staats- und Regierungschefs gefeiert werden soll.