Lars Klingbeil, Bundesminister der Finanzen, Vizekanzler und SPD-Bundesvorsitzender, kommt am Morgen mit einem Sonderzug auf dem Bahnhof der ukrainischen Hauptstadt Kiew an.
Lars Klingbeil, Bundesminister der Finanzen, Vizekanzler und SPD-Bundesvorsitzender, kommt am Morgen mit einem Sonderzug auf dem Bahnhof der ukrainischen Hauptstadt Kiew an.
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Vizekanzler und Bundesfinanzminister Lars Klingbeil lotet in der Ukraine deutsche Beiträge für einen möglichen Friedensprozess aus.
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Vizekanzler und Bundesfinanzminister Lars Klingbeil lotet in der Ukraine deutsche Beiträge für einen möglichen Friedensprozess aus.

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Ereignisse im Russland-Ukraine-Krieg aus KW 35 im Rückblick

Ereignisse im Russland-Ukraine-Krieg aus KW 35 im Rückblick

Entwicklungen, Reaktionen und Nachrichten zum Russland-Ukraine-Krieg vom 25. bis 31. August im Rückblick.

Über dieses Thema berichtet: Bayern-1-Nachrichten am .

Mit Informationen der ARD-Korrespondentinnen und -Korrespondenten sowie der Nachrichtenagenturen AFP, AP, dpa, epd, KNA und Reuters. Zum Teil lassen sich die Angaben nicht unabhängig überprüfen.

Montag, 25. August 2025

17.33 Uhr: Machtkampf in Polen bedroht Zugang der Ukraine zu Starlink-Satelliten

Der Zugang der Ukraine zu den militärisch wichtigen Informationen des Starlink-Satelliten-Netzwerkes droht wegen innenpolitischer Streitigkeiten in Polen gekappt zu werden: Der polnische Präsident Karol Nawrocki legte sein Veto gegen ein Gesetz zur Verlängerung der Leistungen für ukrainische Flüchtlinge ein. Der stellvertretende Ministerpräsident und Minister für digitale Angelegenheiten, Krzystof Gawkowski, erklärte jedoch, dass das abgelehnte Gesetz auch die rechtliche Grundlage für die Bereitstellung von Starlink bilde.

"Das ist das Ende des Starlink-Internets, das Polen der Ukraine während des Krieges zur Verfügung stellt", schrieb Gawkowski auf der Plattform X. Ein Sprecher des Ministeriums für digitale Angelegenheiten erklärte, dass das Veto bedeute, dass es ab dem 1. Oktober keine Rechtsgrundlage mehr für die Bezahlung von Starlink gebe. Der Sprecher des Präsidenten reagierte nicht sofort auf eine Bitte um Stellungnahme.

Polen bezahlt für Kiew die Nutzung der Dienste von Elon Musks Starlink, das der Ukraine und ihrem Militär eine wichtige Internetverbindung bereitstellt. Polen ist seit dem Einmarsch Russlands im Jahr 2022 einer der stärksten Unterstützer der Ukraine. Aber die Stimmung gegen die große Zahl von Flüchtlingen hat sich gedreht, zumal es Spannungen zwischen Warschau und Kiew wegen eines Massakers in Wolhynien während des Zweiten Weltkriegs gibt.

15.15 Uhr: Selenskyj spricht mit USA über Verhandlungen mit Russland

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat für Ende der Woche Gespräche mit US-Vertretern über mögliche Verhandlungen mit Russland für eine Beendigung des Krieges angekündigt. Selenskyj sagte in Kiew, dass er am Montag mit dem US-Sondergesandten Keith Kellogg über das Thema spreche. Ende der Woche sollten dann die ukrainischen und US-amerikanischen Verhandlungsgruppen zusammenkommen, um eventuelle Gespräche mit der russischen Seite zu erörtern, sagte er der Nachrichtenagentur Interfax-Ukraine zufolge.

Selenskyj hatte immer wieder auch ein Treffen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin gefordert. Der Kremlchef allerdings erklärte wiederholt, dass solch eine Zusammenkunft von Arbeitsgruppen ausreichend vorbereitet sein müsse.

13.59 Uhr: Polens Präsident stoppt Gesetz über Kindergeld für Ukrainer

Polens rechtskonservativer Präsident Karol Nawrocki hat mit seinem Veto einen Gesetzentwurf zur Verlängerung der Sozialleistungen für Ukraine-Flüchtlinge gestoppt. Er sei überzeugt, dass nur diejenigen Flüchtlinge diese Leistungen erhalten sollen, die in Polen Arbeit hätten, begründete Nawrocki seine Entscheidung. Das vorliegende Gesetz gebe die gesellschaftliche Debatte zu diesem Thema nicht wieder.

In Polen haben ukrainische Bürger mit Schutzstatus Anspruch auf monatlich umgerechnet 180 Euro Kindergeld pro Kind. Für das zweite und jedes weitere Kind gibt es während der ersten zwei Jahre noch ein Betreuungsgeld von 117 Euro im Monat. Außerdem haben die Geflüchteten kostenlosen Zugang zum Bildungssystem und zur Gesundheitsversorgung. Damit sind sie polnischen Familien gleichgestellt. Der mit den Stimmen der Mitte-Links-Koalition von Regierungschef Donald Tusk verabschiedete Gesetzentwurf sah vor, dass die Flüchtlinge diese Sozialleistungen vorerst bis zum März 2026 weiter erhalten sollen.

13.50 Uhr: Bundesregierung – Putin zu Frieden nicht wirklich bereit

Die intensive Krisendiplomatie zur Ukraine hat nach Ansicht der Bundesregierung mittlerweile gezeigt, dass Russlands Präsident Wladimir Putin nicht an Frieden interessiert ist. "Es gibt ... auch bei aller Bewegung der Positionen der einzelnen Akteure eine wachsende Klarheit, dass Russland als Aggressor zu einer politischen Übereinkunft nach wie vor nicht wirklich bereit ist", sagte Regierungssprecher Stefan Kornelius in Berlin. Mit Blick auf US-Präsident Donald Trump, dessen Haltung gegenüber Russland immer wieder schwankte, sagte Kornelius, er hoffe, dass alle die Konsequenzen ziehen würden. "Nur ein Waffenstillstand wird am Ende die Ernsthaftigkeit auch Russlands auf der Friedenssuche unterstreichen." Er verwies darauf, dass Trump Putin eine neue Frist gesetzt habe, nach der er etwa über mögliche Sanktionen entscheiden wolle. Allerdings hatte Trump diese Zweiwochen-Frist bereits mehrfach verschoben.

12.27 Uhr: Klingbeil sagt Kiew Unterstützung zu

Vizekanzler Lars Klingbeil (SPD) hat der Ukraine bei einem Besuch in Kiew die weitere Unterstützung Deutschlands mit Milliardenbeträgen zugesichert. "Wir werden die Ukraine jährlich mit neun Milliarden unterstützen", sagte er in der ukrainischen Hauptstadt. "Das ist ein großer Beitrag." Klingbeil äußerte sich auch zu möglichen Sicherheitsgarantien für das von Russland angegriffene Land. Die Gespräche dafür stünden zwar erst am Anfang und es gebe "ganz unterschiedliche Möglichkeiten, wie die Sicherheitsgarantien aussehen können". Für ihn sei es aber wichtig, "dass wir auf der einen Seite eine wirklich starke, auch verteidigungsfähige ukrainische Armee haben", sagte er. "Und das Zweite ist, dass auch hier in der Ukraine die Rüstungsproduktion hochgefahren wird und die Ukraine dadurch in die Lage versetzt wird, sich zu verteidigen und auch abzuschrecken."

12.20 Uhr: Wadephul warnt Putin vor Spiel auf Zeit

Außenminister Johann Wadephul fordert von Kremlchef Wladimir Putin rasche bilateralen Verhandlungen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj – und droht mit weiteren Sanktionen gegen Russland. "Wenn Präsident Putin meint, dass er auf Zeit spielen kann, dann wird er sich verrechnet haben", sagte der CDU-Politiker bei einem Treffen mit seinem kroatischen Kollegen Gordan Grlic Radman in der Hauptstadt Zagreb. Auf Russland müsse weiterhin Druck gemacht werden. Deshalb bereiteten die EU das 19. Sanktionspaket gegen Russland vor.

10.37 Uhr: Russische Armee attackiert ukrainische Grenzregion Sumy - ein Toter

Russland hat bei neuerlichen nächtlichen Drohnenangriffen auf die Ukraine insbesondere die Grenzregion Sumy unter Beschuss genommen. Durch die Attacken sei ein Mensch getötet und neun weitere seien verletzt worden, schrieb der Gouverneur von Sumy, Oleh Hryhorow, bei Telegram. So seien in der Provinzhauptstadt Sumy selbst ein Hochhaus und Dutzende Einfamilienhäuser beschädigt worden. Auch zivile Infrastruktur sei getroffen worden. Nach Angaben der ukrainischen Flugabwehr setzte Russland in der Nacht 104 Kampfdrohnen des Typs Shahed iranischer Bauart ein. 76 davon seien abgefangen worden.

10.08 Uhr: Gericht in Helsinki verhandelt über mutmaßliche Ostsee-Sabotage

Wegen mutmaßlicher Sabotage von Infrastruktur in der Ostsee hat am Vormittag in Helsinki der Prozess gegen den Kapitän und zwei Offiziere eines Öltankers begonnen. Ihnen wird vorgeworfen, bei der Fahrt des Schiffes nach dem Ablegen in Russland Ende 2024 fünf unterseeische Strom- und Telekommunikationskabel im Finnischen Meerbusen durchtrennt zu haben. Die finnische Staatsanwaltschaft klagte den georgischen Kapitän sowie den ersten und zweiten Offizier, die beide aus Indien stammen, wegen schwerer Sachbeschädigung und schweren Eingriffs in den Telekommunikationsverkehr an. Die drei Angeklagten haben alle Vorwürfe zurückgewiesen.

10.02 Uhr: Kritik an geplantem Wehrdienst-Modell von Pistorius

Die Union hat Nachbesserungen an der Vorlage von Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) für einen neuen Wehrdienst gefordert, die am Mittwoch im Kabinett verabschiedet werden soll. "Aus meiner Sicht genügt der vorliegende Entwurf eines Gesetzes zum neuen Wehrdienst noch nicht den gegenwärtigen sicherheitspolitischen Herausforderungen", sagte der Vorsitzende des Verteidigungsausschusses, Thomas Röwekamp (CDU), der "Rheinischen Post". 

"Uns fehlen aktuell für unsere eigene Verteidigungsfähigkeit und unsere Zusagen an die Nato insgesamt mehr als 80.000 Berufs- und Zeitsoldaten und 140.000 Reservisten", sagte der CDU-Politiker. Er habe "erhebliche Zweifel", dass der geplante Personalaufwuchs mit einem auf Freiwilligkeit basierenden Modell gelingen könne.

06.52 Uhr: Vizekanzler Klingbeil zu Gesprächen über Frieden in der Ukraine eingetroffen

Bundesfinanzminister und Vize-Kanzler Lars Klingbeil ist am Morgen zu einem überraschenden Besuch in der Ukraine eingetroffen. Der SPD-Vorsitzende erklärte nach Ankunft in der Hauptstadt, er suche in enger Abstimmung mit Kanzler Friedrich Merz (CDU) den Austausch darüber, wie Deutschland die Ukraine bei einem möglichen Friedensprozess bestmöglich unterstützen könne.

"Es liegt nun an Russland, endlich ein ernsthaftes Interesse an einem gerechten Frieden zu zeigen", sagte Klingbeil nach seiner Ankunft in Kiew. Russlands Präsident Wladimir Putin müsse den seit mehr als drei Jahren währenden Krieg gegen die Ukraine beenden.

04.46 Uhr: Neue ukrainische Luftangriffe auf Moskau

Die russische Luftabwehr schießt nach Angaben von Moskaus Bürgermeister Sergej Sobjanin zwei ukrainische Drohnen im Anflug auf die Hauptstadt ab. "Die Rettungskräfte sind am Absturzort der Trümmer im Einsatz", teilt Sobjanin auf dem Kurznachrichtendienst Telegram mit.

04.00 Uhr: US-Vize Vance - Russland ist bei einigen Kernforderungen "flexibel"

Russland hat nach Darstellung von US-Vizepräsident JD Vance "erhebliche Zugeständnisse" für Verhandlungen über ein Ende des Kriegs in der Ukraine gemacht. "Sie waren tatsächlich bereit, bei einigen ihrer Kernforderungen flexibel zu sein. Sie haben darüber gesprochen, was notwendig wäre, um den Krieg zu beenden", sagte Vance in einem Interview des Senders NBC. Russland habe zugestimmt, "dass die Ukraine nach dem Krieg ihre territoriale Integrität behalten wird. Sie haben erkannt, dass sie in Kiew kein Marionettenregime installieren können." 

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