Die wichtigsten News zum Ukraine-Krieg im Überblick
- Litauen meldet Luftraumverletzung durch russische Flugzeuge (19.35 Uhr)
- Ukraine bestätigt Übergabe von 1.000 Leichen durch Russland (14.37 Uhr)
- Moskau droht der EU mit "schmerzhafter Reaktion" (11.16 Uhr)
- EU-Staaten beschließen 19. Sanktionspaket gegen Russland (08.15 Uhr)
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Mit Informationen der ARD-Korrespondentinnen und -Korrespondenten sowie der Nachrichtenagenturen AFP, AP, dpa, epd, KNA und Reuters. Zum Teil lassen sich die Angaben nicht unabhängig überprüfen.
21.35 Uhr: Insider - EU-Gipfel sichert Ukraine Geld zu, nennt aber Weg nicht
Aus dem Entwurf für die EU-Gipfel-Erklärung geht hervor, dass sich die Staats- und Regierungschefs verpflichten, den dringendsten Finanzbedarf der Ukraine für die Jahre 2026 und 2027 zu decken. Die EU-Kommission soll gebeten werden, dies auszuarbeiten. Auch Belgien unterstütze dies, sagt ein Insider. Dort liegt der größte Teil des eingefrorenen russischen Staatsvermögens. Die Nutzung dieses Geldes für einen 140 Milliarden Euro Kredit an die Ukraine soll im Text aber nicht explizit erwähnt werden. Belgien sträubt sich gegen eine Zustimmung, solange es keine verbindlichen Garantien bekommen hat, dass es nicht allein die Risiken für diesen Schritt tragen muss.
Im Video: EU-Gipfel: Ringen um Unterstützung der Ukraine
EU-Gipfel: Ringen um Unterstützung der Ukraine
21.06 Uhr: Costa - EU deckt Finanzbedarf der Ukraine in nächsten zwei Jahren
Die EU ist nach Angaben von EU-Ratspräsident Antonio Costa entschlossen, den dringenden Finanzbedarf der Ukraine für die nächsten zwei Jahre zu decken. Das schreibt Costa auf der Plattform X, zunächst ohne Details zu nennen. Dies schließe Militärhilfe mit ein.
19.35 Uhr: Litauen meldet Luftraumverletzung durch russische Flugzeuge
Zwei russische Militärflugzeuge sind nach Angaben des litauischen Militärs in den Luftraum desNato-Mitglieds eingedrungen. Ein Kampfjet vom Typ Su-30 und ein Tankflugzeug vom Typ Il-78 seien von der Region Kaliningrad aus für etwa 18 Sekunden über litauischem Gebiet gewesen, teilt das Militär mit. Als Reaktion seien spanische Eurofighter der Nato-Luftraumüberwachung für das Baltikum aufgestiegen und patrouillierten nun in dem Gebiet.
19.10 Uhr: Kremlchef geht von Verlegung des Treffens mit Trump aus
Der russische Präsident Wladimir Putin geht davon aus, dass es noch ein Treffen von ihm und US-Präsident Donald Trump geben wird. "Jetzt sehe ich, dass der Präsident der USA in einer Erklärung entschieden hat, dieses Treffen abzusagen oder zu verschieben", sagte er im Staatsfernsehen. Höchstwahrscheinlich spreche Trump von einer Verlegung. Moskau hatte schon zuvor mit dem Hinweis gebremst, dass so ein Treffen gut vorbereitet sein müsse. Nach der Absage betonte der Kremlchef, dass die USA das Treffen und den Ort vorgeschlagen hätten. Er selbst habe zwar zugestimmt, aber Bedenken wegen der kurzen Vorbereitungszeit geäußert.
19.02 Uhr: Putin warnt vor Tomahawk-Lieferung
Russlands Präsident Wladimir Putin hat die neuen US-Sanktionen gegen sein Land verurteilt und scharf vor einer Lieferung von weitreichenden Marschflugkörpern an die Ukraine gewarnt. Spekulationen über eine mögliche Freigabe von US-Marschflugkörpern an die Ukraine zum Beschuss Russlands bezeichnete Putin als Eskalationsversuch. "Aber wenn mit solchen Waffen Schläge gegen russisches Territorium geführt werden, dann wird die Antwort sehr ernst ausfallen, um nicht zu sagen niederschmetternd", drohte er bei einem Gespräch mit kremlnahen Journalisten.
18.07 Uhr: Putin zeigt sich gelassen - US-Sanktionen schädigen Wirtschaft nicht
Die neuen US-Sanktionen gegen russische Öl- und Gasexporte werden die Wirtschaft des Landes aus Sicht von Präsident Wladimir Putin nicht beeinträchtigen. Kein Land mit Selbstachtung werde etwas unter Druck machen, erklärt er nach einem Bericht der Nachrichtenagentur RIA. Die Sanktionen seien ein unfreundlicher Akt und würden die bilateralen Beziehungen nicht stärken. Er warnt, Russlands Beitrag zur globalen Energieversorgung sei bedeutend. Ersatz für die russischen Öllieferungen zu finden, werde Zeit brauchen.
17.20 Uhr: Selenskyj - Mit eingefrorenen Vermögen ukrainische Waffen finanzieren
Das eingefrorene russische Vermögen soll nach dem Willen des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zur Finanzierung der Waffenproduktion in seinem Land verwendet werden. Außerdem sollten mit den Geldern europäische und amerikanische Waffen für die ukrainische Armee gekauft werden.
16.21 Uhr: Söder - EU soll Ukraine zu Verschärfung von Ausreise-Regeln drängen
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) fordert von der Europäischen Union Druck auf die Ukraine, ihre gelockerten Ausreisebestimmungen wieder zu verschärfen und damit für einen Rückgang der Flüchtlingszahlen zu sorgen. "Wir müssen den sprunghaft ansteigenden Zuzug junger Männer aus der Ukraine steuern und deutlich reduzieren", sagte Söder der "Bild"-Zeitung vom Freitag: "Deshalb müssen die EU und Berlin auf die Ukraine einwirken, dass die gelockerten Ausreisebestimmungen wieder geändert werden."
Seit Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine durften Männer im Alter von 18 bis 60 Jahren das Land nur mit einer Erlaubnis verlassen, damit sie sich einer möglichen Einziehung zur Armee nicht entziehen. Ende August lockerte die ukrainische Regierung aber ihre Ausreiseregelungen: Männer zwischen 18 und 22 Jahren dürfen nun wieder das Land verlassen. Das führte dazu, dass deutlich mehr junge Männer aus der Ukraine nach Deutschland kommen.
15.52 Uhr: Ukrainische Quellen - Russische Soldaten erschießen fünf Zivilisten
Im ostukrainischen Gebiet Donezk sind nach dortigen Behördenangaben fünf Zivilisten von russischen Soldaten erschossen worden. Der Vorfall habe sich im Dorf Swaniwka südlich der Stadt Siwersk ereignet, teilten die Generalstaatsanwaltschaft in Kiew und die Staatsanwaltschaft der Region Donezk mit. Demnach berichtete eine überlebende Frau, dass russische Soldaten von ihrer Familie Informationen über die Positionen ukrainischer Einheiten verlangt hätten. Nachdem sie darüber keine Auskunft habe geben können, habe ein Soldat das Feuer eröffnet. Die Frau habe später ihre zwei Söhne, ihren Mann und zwei Nachbarn tot aufgefunden. Die Staatsanwaltschaft leitete Ermittlungen wegen Kriegsverbrechen ein.
Ebenfalls in der Region Donezk wurden nach Angaben der Staatsanwaltschaft zwei ukrainische Journalisten des staatlichen Fernsehsenders "Freedom" getötet. Demnach wurde ihr Auto in Kramatorsk von einer russischen Drohne angegriffen. Laut "Freedom" wurde ein weiterer Journalist verletzt ins Krankenhaus gebracht. Das Team soll sich zum Zeitpunkt des Angriffs an einer Tankstelle befunden haben. Kramatorsk ist etwa 15 Kilometer von der Frontlinie entfernt. Die Angaben zu den berichteten Vorfällen lassen sich nicht unabhängig überprüfen.
15.36 Uhr: Insider - Chinesische Ölkonzerne setzen Kauf von russischem Öl aus
Staatliche chinesische Ölkonzerne haben mehreren Branchen-Insidern zufolge den Import von russischem Öl auf dem Seeweg infolge der US-Sanktionen gegen die beiden größten russischen Ölkonzerne Rosneft und Lukoil ausgesetzt. Die Konzerne PetroChina, Sinopec, CNOOC und Zhenhua Oil würden zumindest kurzfristig auf den Handel mit russischem Öl auf dem Seeweg verzichten, verlautete aus den Kreisen. Die vier Unternehmen reagierten nicht sofort auf die Bitte um eine Stellungnahme.
15.10 Uhr: Wirtschaftsministerium - US-Sanktionen treffen Rosneft Deutschland nicht
Die neuen US-Sanktionen gegen Russland treffen laut Bundeswirtschaftsministerium nicht die deutschen Tochtergesellschaften des Ölkonzerns Rosneft. Man gehe davon aus, dass sich die Maßnahmen nicht gegen die unter Treuhand des deutschen Staates geführten Töchter richteten, teilte das Ministerium mit. Diese seien sowohl durch EU-Sanktionen als auch durch die Treuhandverwaltung von ihrer russischen Muttergesellschaft abgekoppelt. Ihr Geschäftsbetrieb könne daher nicht von Russland aus gesteuert werden und führe auch nicht zu Einnahmen für die russische Muttergesellschaft oder den russischen Staat. Die USA hatten zuvor weitere Sanktionen gegen den russischen Öl-Sektor und das Staatsunternehmen Rosneft beschlossen.
15.03 Uhr: EU führt Meldepflicht für russische Diplomaten ein
Zur Abwehr vor Spionage und Desinformation schränkt die EU die Bewegungsfreiheit russischer Diplomaten und Konsularbeamter sowie ihrer Mitarbeiter und Familienangehörigen ein. Wie aus dem aktuellen Amtsblatt der EU hervorgeht, müssen sie Reisen zwischen Mitgliedstaaten ab dem 25. Januar kommenden Jahres mindestens 24 Stunden vorab in den Ziel- und Durchreiseländern anmelden. Letztere können zudem auch eine Genehmigungspflicht für die Einreise oder Durchreise einführen, um Reisen im Zweifelsfall verbieten zu können.
Zur Begründung der im Zuge eines neuen Pakets mit Russland-Sanktionen beschlossenen Maßnahme heißt es, die betroffenen Personen würden zum Teil eingesetzt, um nachrichtendienstliche Operationen zur Verteidigung der russischen Aggression gegen die Ukraine durchzuführen, dies beinhalte Beteiligung an geheimen Aktivitäten wie Spionage und die Verbreitung von Desinformation über den Ukraine-Krieg, um die öffentliche Meinung zu verzerren.
14.55 Uhr: Selenskyj - Europäer sollen Langstreckenwaffen liefern
Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die europäischen Verbündeten aufgefordert, die Ukraine mit Langstreckenwaffen zu beliefern. "Langstreckenwaffen gibt es nicht nur in den USA – auch einige europäische Länder verfügen über sie, darunter Tomahawks. Wir stehen bereits in Kontakt mit den Ländern, die helfen können", schrieb Selenskyj nach seiner Diskussion mit den EU-Staats- und Regierungschefs auf X.
Er hatte zuvor vergeblich versucht, von US-Präsident Donald Trump eine Zusage für die Lieferung von leistungsstarken Tomahawk-Raketen zu erhalten. Die Ukraine will diese Raketen vor allem für Angriffe tief im Landesinneren Russlands einsetzen.
14.37 Uhr: Ukraine bestätigt Übergabe von 1.000 Leichen durch Russland
Russland hat nach Angaben aus Kiew weitere tausend Leichen mutmaßlich von ukrainischen Soldaten übergeben. Die Leichen "wurden in die Ukraine zurückgebracht", erklärte die zuständige ukrainische Behörde in Onlinenetzwerken. Der Austausch von Gefangenen und getöteten Soldaten ist einer der wenigen Bereiche, in denen Kiew und Moskau noch kooperieren, im aktuellen Fall vermittelte das Internationalen Komitees vom Roten Kreuz.
Sowohl auf ukrainischer als auch auf russischer Seite sind durch den Krieg bereits zehntausende Soldaten getötet worden, jedoch veröffentlicht keine der Seiten regelmäßig Zahlen. Der ukrainische Präsident Selenskyj hatte US-Medien im Februar gesagt, dass bereits mehr als 46.000 ukrainische Soldaten getötet worden seien und weitere Zehntausend als vermisst gelten würden. Die britische BBC und andere Medien hatten über 135.000 getötete russische Soldaten gemeldet. Die tatsächlichen Zahlen liegen vermutlich höher.
14.30 Uhr: Behörden - Mindestens zehn Tote bei Explosion in Fabrik in Zentralrussland
Bei einer Explosion in einer Fabrik in der Stadt Kopejsk im zentralrussischen Ural sind russischen Angaben zufolge mindestens zehn Menschen ums Leben gekommen, weitere 12 würden noch vermisst, erklärte der Gouverneur der Region Tscheljabinsk, Aleksej Teksler, im Onlinedienst Telegram. Dem Gouverneur zufolge wurden fünf Menschen mit schweren Verletzungen in ein Krankenhaus eingeliefert. Zur Ursache der Explosion wurden zunächst keine Angaben gemacht.
Auch der Name des Unternehmens wurde offiziell nicht genannt, nach russischen Medienberichten soll es sich aber um eine Fabrik zur Herstellung von Sprengstoff für die Armee handeln. Die russische Staatsanwaltschaft eröffnete nach eigenen Angaben ein Ermittlungsverfahren. Dabei gehe es um Verstöße gegen "Industriesicherheit". Teksler zufolge gehen die Ermittler nicht davon aus, dass ein ukrainischer Angriff die Ursache für die Explosion war.
14.12 Uhr: Zwei ukrainische Journalisten bei russischem Drohnenangriff getötet
Im Osten der Ukraine sind zwei ukrainische Journalisten bei einem russischen Drohnenangriff getötet worden. Wie der ukrainische Sender Freedom TV mitteilte, befanden sich ihre Reporter Olena Gramowa und Jewgen Karmasin in der Stadt Kramatorsk an einer Tankstelle, als ihr Auto von einer russischen Drohne des Typs Lancet getroffen wurde. Ein dritter Kollege wurde demnach bei dem Angriff verletzt und ins Krankenhaus gebracht.
Der Gouverneur der Region Donezk, Wadym Filaschkin, veröffentlichte Bilder, auf denen die verkohlten Überreste des Autos zu sehen waren. Der zunehmende Einsatz billiger, aber tödlicher Drohnen auf beiden Seiten macht die Berichterstattung aus den Frontgebieten der Ukraine zunehmend gefährlicher und unvorhersehbarer.
14.02 Uhr: Ukraine - Haben russische Ölraffinerie in Rjasan beschossen
Das ukrainische Militär hat nach eigenen Angaben in der Nacht zu Donnerstag die russische Ölraffinerie in Rjasan beschossen. Der Angriff habe einen Großbrand auf der Anlage ausgelöst, die für die Versorgung des Militärs wichtig sei, teilte der ukrainische Generalstab mit. Ukrainische Drohnen hätten zudem ein Munitionsdepot in der russischen Oblast Belgorod getroffen. Belgorod grenzt an die Ukraine, die Oblast Rjasan liegt weiter im Landesinneren Russlands.
13.49 Uhr: Italienisches Gericht vertagt Entscheidung zu Nord-Stream-Auslieferung
Im juristischen Streit um die Auslieferung eines mutmaßlichen Beteiligten an den Anschlägen auf die Nord-Stream-Pipelines an Deutschland hat ein italienisches Gericht seine Entscheidung vertagt. Das Berufungsgericht in Bologna kam noch zu keinem Ergebnis, wie der Verteidiger des Ukrainers Serhij K. mitteilte. Wann eine Entscheidung durch die Richter erfolgt, ist bisher nicht bekannt.
K. war im Sommer auf Grundlage eines europäischen Haftbefehls festgenommen worden, er gilt als einer der mutmaßlichen Drahtzieher der Anschläge auf die Gasleitungen aus Russland im September 2022. Die Bundesanwaltschaft wirft ihm gemeinschaftliches Herbeiführen einer Sprengstoffexplosion und verfassungsfeindliche Sabotage vor. Deshalb soll er in Deutschland vor Gericht gestellt werden. Ursprünglich hatte das Gericht bereits im September grünes Licht für die Auslieferung gegeben. Der Anwalt des Ukrainers brachte den Fall jedoch vor Italiens oberstes Gericht. Dieses stoppte die Auslieferung und gab den Fall zurück nach Bologna.
13.30 Uhr: Bericht - Russland und Ukraine tauschen Leichen von Soldaten aus
Russland und die Ukraine haben einem russischen Medienbericht zufolge erneut die Leichen von Soldaten ausgetauscht. Russland habe die sterblichen Überreste von 1.000 ukrainischen Soldaten übergeben, berichtete das Nachrichtenportal RBC. Im Gegenzug habe Russland die Leichen von 31 seiner gefallenen Soldaten erhalten.
13.04 Uhr: Selenskyj drängt auf rasche Entscheidung über russisches Vermögen
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj dringt auf eine möglichst rasche Entscheidung der EU über die Verwendung der eingefrorenen russischen Vermögenswerte. Der vorgeschlagene Mechanismus sei völlig legal und fair, teilte Selenskyj auf der Online-Plattform X mit. Er hält sich inBrüssel auf, wo sich die EU-Staats- und Regierungschefs zu einem Gipfel treffen. Die Ukraine plane, einen wesentlichen Teil der Mittel für den Kauf europäischer Waffen zu verwenden, fügte Selenskyj hinzu.
12.51 Uhr: Experte - Wirkung der US-Sanktionen entscheidet sich in Indien und China
Die Wirksamkeit der US-Sanktionen gegen die russischen Ölkonzerne Rosneft und Lukoil hängt nach Einschätzung des Wissenschaftlers Janis Kluge von der Durchsetzung bei den Ölimporteuren Indien und China ab. Politisch sei es ein großer Schritt, dass Präsident Donald Trump erstmals Strafmaßnahmen gegen Russland verhängt habe, sagte der Experte von der Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP) in Berlin. Die Beziehung zwischen Trump und Kremlchef Wladimir Putin trete damit in eine neue Phase. "Es ist vorbei, dass Putins Verhalten keine Konsequenzen hat", sagte Kluge der DPA.
Durch die Maßnahmen gerate der Export russischen Öls weiter unter Druck, sagte Kluge: "Die Käufer müssen entscheiden, ob sie weiter Öl bei diesen Unternehmen kaufen." Allerdings sei bei den russischen Firmen, die im Januar noch von US-Präsident Joe Biden sanktioniert wurden, der Export nicht spürbar gesunken. Zu erwarten sei aber, dass Rosneft und Lukoil nun höhere Rabatte gewähren müssen: "Die Marge sinkt". Indische und chinesische Importeure und Banken müssten das Risiko abschätzen, selbst von US-Sanktionen getroffen zu werden.
12.40 Uhr: US-Sanktionspläne treiben Ölpreis nach oben
Nach der Sanktionsankündigung der USA gegen russische Ölkonzerne haben die Ölpreise deutlich angezogen. In London legte am Vormittag der Kurs für ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Dezember um rund fünf Prozent auf 65,67 Dollar (knapp 57 Euro) zu. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI schnellte ebenfalls um gut fünf Prozent auf 61,46 Dollar in die Höhe.
Die USA hatten am Mittwoch Sanktionen gegen die größten russischen Ölkonzerne Rosneft und Lukoil angekündigt. Als Grund nannte Finanzminister Bessent die Weigerung von Präsident Putin, den Krieg in der Ukraine zu beenden. Nach Angaben von UBS-Analyst Giovanni Staunovo stehen Rosneft und Lukoil zusammen für "etwa 50 bis 55 Prozent" der gesamten russischen Rohölproduktion. Die US-Sanktionen würden nun voraussichtlich "negative Auswirkungen auf die russischen Rohölexporte nach Indien und in die Türkei haben", erläuterte Analyst Jorge Leon von Rystad Energy.
12.32 Uhr: Neun Verletzte bei Luftangriff auf Kiew
Bei dem jüngsten russischen Drohnenangriff auf Kiew sind nach neuen Behördenangaben neun Menschen verletzt worden. In der gesamten Hauptstadt seien Gebäude beschädigt worden, sagte der Chef der Kiewer Militärverwaltung, Tymur Tkatschenko. Zwei Wohnhäuser seien direkt getroffen worden. Es ist die zweite Nacht in Folge, dass Kiew unter Beschuss lag. Das ukrainische Militär teilte mit, beim neuen russischen Angriff seien insgesamt 130 Drohnen eingesetzt worden. 92 von ihnen seien abgeschossen worden.
12.04 Uhr: EU-Sanktionen schließen auch chinesische Raffinerien ein
Die EU hat im Rahmen ihres 19. Sanktionspakets gegen Russland auch Maßnahmen gegen zwei wichtige chinesische Raffinerien verhängt, Liaoyang Petrochemical und Shandong Yulong Petrochemical. Sie haben eine Gesamtkapazität von 600.000 Barrel pro Tag (bpd). Zudem wurde Chinaoil Hong Kong auf die Sanktionsliste gesetzt. Die EU erklärte, die drei Unternehmen seien bedeutende Abnehmer russischen Rohöls und stellten eine "erhebliche Einnahmequelle" für Moskau dar.
Gemeinsam mit den G7-Staaten versucht die EU, Russlands Mittel zur Finanzierung seines Krieges in der Ukraine weiter zu verringern, indem sie die Einnahmen aus der Öl- und Gasförderung eindämmt. Shandong Yulong ist Chinas neueste Raffinerie mit einer Kapazität von 400.000 bpd und einer der größten russischen Ölkunden des Landes. Die EU verhängt außerdem Sanktionen gegen die chinesische Tianjin Xishanfusheng International Trading Co., die nach ihrer Darstellung eine bedeutende Rolle bei den Bemühungen Russlands spielte, die Sanktionen zu umgehen.
11.53 Uhr: Unternehmerverband warnt vor Zugriff auf russisches Vermögen
Gegen die EU-Pläne, eingefrorenes russisches Vermögen zur Finanzierung der Ukraine zu nutzen, regt sich Kritik in deutschen Unternehmerkreisen. Ein solcher Schritt werde teure Folgen speziell für Deutschland haben, warnte der Vorstandsvorsitzende der Deutsch-Russischen Auslandshandelskammer, Matthias Schepp. "Deutschland hat wie kein anderes Land in Russland investiert. Es hat deshalb bei der geplanten Nutzbarmachung russischer Zentralbankgelder für Waffenkäufe zugunsten der Ukraine am meisten zu verlieren", sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Zusammengerechnet sei Vermögen von über 100 Milliarden Euro in Gefahr, so Schepp.
Dabei gehe es um den Wert deutscher Fabriken und Ladenketten. Betroffen seien aber auch Unternehmen in den Bereichen Energie, Pharma und Haushaltsgeräte, die Moskau unter Fremdverwaltung gestellt habe, oder Geld, das Russland seinerseits auf Konten eingefroren habe. Tatsächlich hat Russland beispielsweise die Kontrolle über die russischen Tochtergesellschaften der deutschen Energiefirmen Uniper und Wintershall übernommen. Moskau stellte dies als Reaktion auf die Treuhandverwaltung etwa der zu Rosneft gehörenden Raffinerien in Deutschland dar.
11.16 Uhr: Moskau droht der EU mit "schmerzhafter Reaktion"
Russland hat der Europäischen Union für den Fall einer "direkten Konfiszierung" seines eingefrorenen Vermögens gedroht. Jede Maßnahme der EU zur Beschlagnahmung russischer Vermögenswerte auf Euroclear-Konten werde eine "schmerzhafte Reaktion" Russlands nach sich ziehen, sagt die Sprecherin des Außenministeriums in Moskau, Maria Sacharowa. Entsprechende Pläne berate die EU gerade, sagte sie mit Blick auf den EU-Gipfel, auf dem darüber gesprochen wird, Erträge aus eingefrorenem russischen Vermögen für einen 140 Milliarden Euro schweren Kredit an die Ukraine zu verwenden. "Das ist Diebstahl", erklärte Sacharowa. Die EU habe dafür keine rechtliche Handhabe.
11.01 Uhr: Atomkraftwerk Saporischschja wieder mit Strom versorgt
Eine der beiden Stromleitungen zum russisch besetzten ukrainischen Atomkraftwerk Saporischschja ist repariert worden. Dies bestätigte die ukrainische Energieministerin Switlana Hryntschuk im staatlichen Nachrichtenfernsehen. Der in der Besatzungszeit zehnte Blackout habe damit genau einen Monat gedauert. Repariert worden sei eine 750-Kilowatt-Leitung. Die Reparatur der zweiten 330-Kilowatt-Leitung dauere noch an. Hryntschuk erneuerte dabei den Vorwurf an die russische Seite, dass diese systematisch die Stromleitungen zum AKW beschieße, um die Verbindung zum ukrainischen Stromnetz zu kappen. Die Kühlung des abgeschalteten Atomkraftwerks Saporischschja in der Südostukraine hing einen Monat nur von Dieselgeneratoren ab.
10.49 Uhr: Belgien hat Bedenken gegen Mobilisierung russischer Guthaben für Kiew
Der belgische Ministerpräsident Bart De Wever besteht auf EU-Garantien bei der Verwendung des in der EU eingefrorenen Staatsvermögens für die Ukraine. Wenn die EU der Ukraine die größtenteils in Belgien liegenden etwa 194 Milliarden Euro für ihre Verteidigung gegen den russischen Angriffskrieg zur Verfügung stellen wolle, müsse sie das gemeinsam tun, forderte De Wever vor dem EU-Gipfel am Donnerstag. "Falls nicht, könnte die russische Vergeltung nur Belgien treffen. Das ist nicht sehr vernünftig", sagte er.
10.41 Uhr: Mindestens ein Toter bei nächtlichen russischen Angriffen in der Ukraine
Bei nächtlichen russischen Angriffen auf die Ukraine ist nach ukrainischen Angaben ein Rettungshelfer getötet worden. Der Mann sei bei dem Versuch getötet worden, ein Feuer in einem Dorf in der ostkukrainischen Region Charkiw zu löschen, erklärten die Rettungsdienste. Fünf weitere Menschen wurden demnach verletzt. In Kiew teilten die Behörden mit, dass bei russischen Angriffen auf die Hauptstadt acht Menschen verletzt worden seien. Das ukrainische Außenministerium erklärte, dass bei dem Angriff auf drei Kiewer Stadtteile auch eine Synagoge beschädigt worden sei.
10.38 Uhr: Medwedew - Trump ist "auf dem Kriegspfad" mit Russland
US-Präsident Donald Trump ist nach den Worten des russischen Spitzenpolitikers Dmitri Mewedew "auf dem Kriegspfad" mit Russland. Dies zeigten Trumps Entscheidungen, das Gipfeltreffen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin abzusagen und Sanktionen gegen russische Öl-Konzerne zu verhängen, sagt Medwedew. Er ist ein enger Vertrauter Putins und dessen Stellvertreter an der Spitze des wichtigen nationalen Sicherheitsrates. "Die USA sind unser Feind, und ihr redseliger 'Friedensstifter' hat sich nun vollständig auf den Kriegspfad mit Russland begeben", schreibt Medwedew auf Telegram mit Blick auf Trump. "Die getroffenen Entscheidungen sind ein Kriegsakt gegen Russland. Und jetzt hat sich Trump voll und ganz auf die Seite des verrückten Europas gestellt."
10.15 Uhr: Russland nennt US-Sanktionen "kontraproduktiv"
Russland hat die neuen US-Sanktionen gegen die russischen Ölkonzerne Rosneft und Lukoil scharf verurteilt. "Wir halten diesen Schritt für völlig kontraproduktiv", sagte die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, vor Journalisten. Russland habe "eine starke Immunität gegen westliche Restriktionen entwickelt", fügte sie hinzu. Russland werde sein wirtschaftliches Potenzial, "auch im Energiebereich, weiterhin selbstbewusst ausbauen". Wenn die USA dem Beispiel früherer US-Regierungen folgen, werde das ein Misserfolg sein, so Sacharowa. Die russischen Ziele in der Ukraine blieben unverändert und die Ursachen des Konflikts müssten gelöst werden, sagte Sacharowa: "Dies ist ein Ausgangspunkt für den Dialog mit uns."
Im Audio: Moskau zeigt sich unbeeindruckt
Das russische Außenministerium hinter einem Turm des Kreml
09.34 Uhr: Selensky begrüßt "sehr wichtige" EU- und US-Sanktionen gegen Russland
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat neue Sanktionen der EU und der USA gegen Russland als "sehr wichtig" begrüßt. Das 19. Sanktionspaket sei "entscheidend" für sein Land, sagte Selenskyj bei seiner Ankunft beim EU-Gipfel in Brüssel. Er rief seine Verbündeten dazu auf, den Druck auf Russlands Präsident Wladimir Putin weiter zu erhöhen. "Wir müssen uns nicht nur mit ganz Europa, mit den Vereinigten Staaten zusammen verteidigen, wir müssen auch Druck auf Putin ausüben, diesen Krieg zu beenden", erklärte Selenskyj: "Das bedeutet Sanktionen, Langstrecken-Luftverteidigung und natürlich finanzielle Unterstützung, über die wir heute sprechen werden."
08.15 Uhr: EU-Staaten beschließen 19. Sanktionspaket gegen Russland
Die EU-Länder haben formell das 19. Sanktionspaket gegen Russland wegen seines Krieges gegen die Ukraine verabschiedet. Das teilt die dänische Ratspräsidentschaft mit. Es beinhalte ein stufenweises Verbot der Einfuhr russischen Flüssigerdgases und richtet sich gegen die sogenannte Schattenflotte. Zudem werde ein neuer Mechanismus eingeführt, der die Bewegung russischer Diplomaten innerhalb der Europäischen Union einschränke. "Heute ist ein guter Tag für Europa und die Ukraine", sagte der dänische Außenminister Lars Løkke Rasmussen.
Die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im Europäischen Parlament, Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP), begrüßt die neuen Sanktionen der EU gegen Russland. Im Interview mit dem Bayerischen Rundfunk sagte Strack-Zimmermann: "Das ist ein großer Wurf." Wichtig sei "vor allen Dingen, dass Russlands Einnahmen aus dem Verkauf von Gas und Öl eben weiter reduziert werden", betonte sie.
06.59 Uhr: Branchenkreise - Indien dürfte Rohölimporte aus Russland drastisch senken
Angesichts von Sanktionen der USA und der EU dürfte Indien die Rohölimporte aus Russland Insidern zufolge drastisch senken. Der größte indische Abnehmer russischen Öls, das Unternehmen Reliance Industries, erwäge darüber hinaus auch eine vollständige Einstellung der Importe aus Russland, sagen zwei mit den Überlegungen vertraute Personen. Russland ist Indiens größter Öllieferant.
04.28 Uhr: Rubio - USA wollen sich trotz der neuen Sanktionen weiter mit Vertretern Russlands treffen
Die USA wollen sich nach den Worten von Außenminister Marco Rubio trotz der neuen US-Sanktionen gegen Russland mit Vertretern des Landes treffen. "Wir möchten uns weiterhin mit den Russen treffen", sagte Rubio am Mittwoch (Ortszeit) zu Reportern. "Wir sind immer an einem Dialog interessiert, wenn sich die Möglichkeit bietet, Frieden zu erreichen."
Das US-Finanzministerium hatte kurz zuvor Sanktionen gegen die größten russischen Ölkonzerne Rosneft und Lukoil angekündigt. Als Grund nannte Finanzminister Scott Bessent die Weigerung von Kreml-Chef Wladimir Putin, den Krieg in der Ukraine zu beenden. US-Präsident Donald Trump sagte nach der Ankündigung Bessents, er hoffe, dass die "massiven" Sanktionen gegen Russland von kurzer Dauer sein werden.
04.21 Uhr: Indien prüft nach US-Sanktionen russische Öl-Lieferungen
Indische staatliche Raffinerien prüfen einem Insider zufolge ihre Handelsdokumente für russisches Öl. Sie wollen damit sicherstellen, keine Lieferungen direkt von den russischen Konzernen Rosneft und Lukoil zu erhalten, sagt eine mit der Angelegenheit vertraute Person.
04.17 Uhr: Heftige Kämpfe in der Ukraine - beide Seiten melden Erfolge
Russland hat nach eigenen Angaben zwei weitere Dörfer im Südosten der Ukraine sowie eine Insel im Süden des Landes eingenommen. Die Streitkräfte kontrollieren nun Pawliwka in der Region Saporischschja und Iwaniwka in der Region Dnipropetrowsk, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau am Mittwoch mit. Zudem hätten Fallschirmjäger den Fluss Dnipro überquert und die Insel Karantynnyj nahe der Stadt Cherson eingenommen.
Das ukrainische Militär meldete seinerseits einen Erfolg in der Region Donezk. In der Nähe der Stadt Dobropillja habe das 132. selbstständige Bataillon der Luftlandetruppen das Dorf Kutscheriw Jar zurückerobert. Die ukrainischen Behörden hatten mitgeteilt, dass bei russischen Angriffen in der Nacht sechs Menschen getötet worden seien.
03.07 Uhr: Russland - Behörden schließen Drohnenangriff bei Explosion mit vier Toten aus
Bei Explosionen in einer Industrieanlage nahe der russischen Stadt Tscheljabinsk im Ural kommen vier Menschen ums Leben. Fünf weitere Menschen werden schwer verletzt, teilt Gouverneur Alexej Teksler mit. Einen Zusammenhang mit Drohnenangriffen gibt es ihm zufolge nicht. Rettungskräfte sind vor Ort, um einen Brand unter Kontrolle zu bringen.
00.45 Uhr: Trump: Ausbildung der Ukrainer auf Tomahawk-Raketen zu zeitaufwendig
US-Präsident Donald Trump hat seine Entscheidung verteidigt, der Ukraine keine Tomahawk-Marschflugkörper zu liefern. Seiner Begründung zufolge würde es zu lange dauern, das ukrainische Militär im Umgang mit dem Langstrecken-Waffensystem zu schulen. Trump erklärte, es würden "mindestens sechs Monate" oder sogar ein Jahr benötigt, um die Tomahawk-Marschflugkörper effektiv einzusetzen. Dies erfordere eine "enorme Lernkurve" der ukrainischen Streitkräfte.
Donnerstag, 23. Oktober 2025
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