Die "Basisdemokratische Partei Deutschland", kurz "Die Basis", ist eine der jüngsten Pflanzen in Deutschlands Parteienlandschaft. Die Kleinstpartei hat sich im Juli 2020 im Umfeld der Proteste gegen die Corona-Maßnahmen gegründet. Angeblich haben sich ihr zahlreiche Aktivisten der Querdenker-Szene angeschlossen.
Offenbar will nun ein Prominenter bei der Partei Mitglied werden: Babylon-Berlin-Hauptdarsteller Volker Bruch. Die Information will das Nachrichtenportal netzpolitik.org aus einem Online-"Datenleck" haben. "Die Basis" soll demnach die Namen von 15.000 Personen unverschlüsselt ins Netz gestellt haben – Grund dafür sei laut Angaben der Partei ein "fehlerhaft konfigurierter Ordner" gewesen. Inzwischen sei das "Leck" geschlossen und Anzeige erstattet worden.
"Die Basis": Aufnahmeverfahren Bruchs noch nicht abgeschlossen
Die Rechercheure von netzpolitik.org fanden nach eigenen Angaben den Namen Bruchs auf der Liste – das Aufnahmeverfahren sei noch nicht abgeschlossen, berichtet das Portal unter Berufung auf den Medienbeauftragten von "Die Basis". Bruchs Identität müsse noch formal verifiziert werden, man könne aber bereits mit Gewissheit sagen, dass es sich bei dem Antragsteller um den Schauspieler handle.
Eine diesbezügliche Nachfrage von BR24 bei der Partei blieb allerdings bisher unbeantwortet – ebenso wie der Versuch einer Kontaktaufnahme mit Bruch über dessen Agentur in Berlin. Er habe einen Nachtdreh gehabt, man wisse nicht, ob er sich überhaupt zu der Angelegenheit äußern wolle, hieß es dort.
Volker Bruch an umstrittener Aktion #allesdichtmachen beteiligt
Volker Bruch steht derzeit bei den Dreharbeiten für die vierte Staffel von "Babylon Berlin" vor der Kamera, sein Durchbruch als Schauspieler gelang dem 31-Jährigen 2008 an der Seite von Matthias Schweighöfer und Til Schweiger in "Der Rote Baron". Im April unterzeichnete er als einer der ersten die von Schriftsteller und Jurist Ferdinand von Schirach initiierte europaweite Initiative "Jeder Mensch". Die Initiative fordert, neue Grundrechte in die Charta der Europäischen Union aufzunehmen, etwa zu Themen wie Umwelt, Digitalisierung oder Globalisierung.
Auch an der umstrittenen und viel diskutierten Aktion #allesdichtmachen beteiligte sich Volker Bruch. Nachdem die Videos hohe Wellen geschlagen hatte, ließen viele Schauspielerinnen und Schauspieler ihre Beiträge wieder löschen. Volker Bruchs Beitrag ist nach wie vor abrufbar. In der umstrittenen Kampagne kritisierten mehr als fünfzig Schauspielerinnen und Schauspieler die Corona-Politik der Bundesregierung - eine persönliche Nähe zur sogenannten Querdenker-Bewegung wiesen viele von sich. Bruchs Kollegin und Tatort Kommissarin Ulrike Folkerts hatte sich deutlich von der Aktion distanziert.
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