Am letzten Spieltag der DEL können die Augsburger Panther gegen die Iserlohn Roosters aus eigener Kraft die Liga halten. Das wäre nicht nur sportlich ein Befreiungsschlag, sondern der AEV hätte nach Jahren endlich wieder Planungssicherheit vor einer Saison.
In den vergangenen zwei Spielzeiten war man nur nicht abgestiegen, weil der Meister der DEL 2 die Aufstiegsvoraussetzungen nicht erfüllt hatte. Doch bis diese Entscheidung fiel, vergingen Wochen. Zeit, die den Panthern in der Saisonvorbereitung fehlte und so die sportliche Misere verschärfte.
Alles selbst in der Hand dank Sieg in "Endspiel eins"
Zum Ende dieser DEL-Saison ist die Ausgangslage etwas rosiger. Am Dienstagabend brachten die Schwaben mit einem verdienten 5:1-Heimsieg gegen die Düsseldorfer EG das Curt-Frenzel-Stadion ordentlich zum Beben. "Es war heute ein Endspiel für uns und umso schöner ist es, dass wir mit einem Sieg vom Eis gegangen sind", freute sich der gebürtige Augsburger Alexander Oblinger. Auch Fußball-Trainer Jess Thorup hatte mitgefiebert: "Glückwunsch an die Panther für den Sieg gegen Düsseldorf und jetzt hoffen wir alle, dass sie den Klassenerhalt gegen Iserlohn schaffen."
Die Augsburger Panther und die DEG stehen nach Dienstag punktgleich auf dem vorletzten und letzten Platz. Dank des besseren Torverhältnisses haben die Panther aktuell die Nase vorn. "Man schnauft einmal ganz tief durch und dann denkt man schon an die Aufgabe am Freitag", so Maximilian Horber, Geschäftsführer des AEV. Horber ist überzeugt, dass die Mannschaft mit einem guten Gefühl und einer breiten Brust an den Seilersee zum alles entscheidenden 52. Spieltag fahren kann.
Wie die Augsburger Panther die Liga halten
Die Sauerländer haben bereits vergangene Woche den Klassenerhalt klargemacht, für sie geht es um nichts mehr. Wenn die Augsburger mindestens genauso hoch punkten wie die DEG gegen die Grizzlys Wolfsburg (und die Rheinländer die 14 Tore Differenz nicht aufholen), ist der AEV gerettet. Allerdings haben die Panther die letzten fünf Spiele gegen die Roosters allesamt verloren.
Für Stürmer Luca Tosto zählt es, fokussiert zu bleiben: "Am Freitag haben wir nochmal das wichtigste Spiel des Jahres und darauf müssen wir uns vorbereiten." Die Hoffnung sei nach dem Heimerfolg gegen den direkten Konkurrenten "sehr groß", so Tosto. Die Saison der Augsburger verlief durchwachsen. Das sieht auch Oblinger so: "Wir haben phasenweise nicht das abrufen können, was unsere Erwartung war und das frustriert natürlich. Wir haben jetzt die Chance, die Saison mit einem Klassenerhalt zu krönen."
Planungschaos: Erst Abstieg, dann doch nicht
Sowohl 2023 als auch 2024 waren die Panther eigentlich abgestiegen, aber die Meister der DEL 2 konnten aus wirtschaftlichen Gründen nicht aufsteigen. Eine umstrittene Besonderheit der höchsten deutschen Eishockeyliga. Der Tabellenletzte der DEL steht Wochen vor dem Zweitligameister fest, da noch Play-offs gespielt werden.
In dieser Spielzeit ist es deutlich wahrscheinlicher, dass der Zweitligameister auch tatsächlich aufsteigt, denn mit Kassel, Dresden, Rosenheim, Landshut und den Krefeld Pinguinen sind Teams, die die wirtschaftlichen Aufstiegsvoraussetzungen erfüllen, für die Zweitliga-Play-offs qualifiziert.
"Totgesagte leben länger"
Falls die Augsburger Panther es nicht schaffen sollten, im Sauerland den Klassenerhalt perfekt zu machen, hat Geschäftsführer Horber noch einen Plan B in der Schublade: "Wir müssen auf beide Fälle vorbereitet sein und es wäre einfach wieder diese blöde Wartestellung, bis in der zweiten Liga die Play-offs gespielt werden." Dank des 5:1-Erfolgs gegen die DEG sind die Augsburger Fans etwas zuversichtlicher für einen sportlichen Ligaverbleib: "Totgesagte leben länger" lautet hier das Motto.