Lena Oberdorf beim DFB
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Keine EM-Teilnahme von Oberdorf: "Kommt zu früh für sie"

Keine EM-Teilnahme von Oberdorf: "Kommt zu früh für sie"

Kommt sie mit? Bleibt sie zu Hause? Die Frage, ob Lena Oberdorf mit zur EM fährt, ist geklärt. Bundestrainer Christian Wück gab am Mittwoch bekannt, dass er die FC-Bayern-Spielerin nicht für das Turnier nominieren wird.

Über dieses Thema berichtet: BR24Sport am .

Die Hängepartie um Lena Oberdorf ist beendet. Bundestrainer Christian Wück gab am Mittwoch bekannt, dass die FC-Bayern-Spielerin nicht Teil des EM-Kaders sein wird: "Sie ist auf einem guten Weg, aber die EM kommt zu früh für sie", erklärte der Bundestrainer am Mittag nach der 6:0 (6:0)-Torparty bei der Generalprobe in Österreich. Eine Woche vor Bekanntgabe des Aufgebots ist der kniffligste Teil des Kaderpuzzles gelöst, bei der Schlüsselspielerin vom FC Bayern wog die fehlende Spielpraxis elf Monate nach ihrem Kreuzbandriss offenkundig zu schwer.

Wück: "Intensive Auswertung der Trainingseindrücke"

Die 23-Jährige gehörte zum Kader für die Nations-League-Spiele gegen Österreich in Wien (6:0) und gegen die Niederlande in Bremen (4:0), saß aber wie angekündigt nur auf der Tribüne. Die Entscheidung vor dem Turnier vom 2. bis 27. Juli in der Schweiz sei nach einer "intensiven Auswertung der Trainingseindrücke der vergangenen Tage" gefallen, so der Verband. Darüber wurde auch der FC Bayern informiert, der sich von Anfang an skeptisch über eine mögliche EM-Teilnahme der 23-Jährigen gezeigt hatte. Seit ihrem Wechsel vor einem Jahr vom VfL Wolfsburg nach München wartet Oberdorf auf ihr Debüt für die Bayern.

Entscheidung vor EM-Kader-Bekanntgabe

"Zunächst einmal sind wir sehr froh, Obi wieder im Team zu haben. Nicht nur als Spielerin, sondern auch als Persönlichkeit. Sie ist grundsätzlich eine Bereicherung für uns alle - auf und neben dem Platz", ergänzte Wück zu der EM-Absage. Die Mittelfeldspielerin selbst äußerte sich bisher nicht dazu.

Nach wochenlangen Debatten um eine Rückkehr Oberdorfs hatte der 51-Jährige kein Interesse daran, dass das Thema auch die Kaderbekanntgabe im Europapark Rust überlagert. Zudem schickte der DFB-Chefcoach seine Nationalspielerinnen mit klaren Ansagen in den Urlaub. Jede wisse Bescheid, ob sie zum 23-köpfigen Kader für den Saisonhöhepunkt gehört.

Wück: "Vom Kopf her vielleicht noch nicht frei"

Am 19. Juni treffen sich alle zur EM-Vorbereitung in Herzogenaurach. "Es geht ja nicht nur um Obi, es geht um die Mannschaft", hatte Wück zuvor erklärt. Oberdorf habe Tag für Tag ihre Form verbessert. "Wir merken trotzdem, dass sie in der einen oder anderen Situation schon noch sehr in ihren Körper, in ihr Knie reinhört. Und da vom Kopf her vielleicht noch nicht frei ist."

Elisa Senß hat sich als Oberdorf-Vertreterin etabliert

Auf Oberdorfs Position im defensiven Mittelfeld hat sich vor allem Elisa Senß etabliert, auch wenn die Frankfurterin ein ganz anderer Spielertyp ist als die wuchtige Münchnerin. Zudem können Sjoeke Nüsken vom FC Chelsea und die gegen Österreich so starke Sydney Lohmann (Bayern München) variabel in der Schaltzentrale spielen.

In einem ähnlichen Fall wie jetzt bei Oberdorf entschied man sich 2023 vor der WM in Australien gegen eine Nominierung von Giulia Gwinn. Allerdings hatte die heutige DFB-Kapitänin damals bereits ihren zweiten Kreuzbandriss auskuriert.

Oberdorf hat mit ihren 23 Jahren bereits 51 Länderspiele vorzuweisen. 2019 in Frankreich wurde sie mit 17 Jahren, fünf Monaten und 20 Tagen zur jüngsten deutschen WM-Spielerin. Bei der EM 2022 in England hatte sie längst einen Stammplatz erobert. Das Kreuzband riss sich die Bayern-Spielerin in der EM-Qualifikation gegen Österreich am 16. Juli in Bochum. Nach dem Olympia-Aus und der nun verpassten EM-Teilnahme darf Oberdorf erst wieder 2027 auf ein großes Turnier hoffen, wenn in Brasilien die WM stattfindet.

Im Audio: DFB-Frauen deklassieren Österreich

Wien, Österreich 03. Juni 2025: UEFA Nations League Women - 2025 - Österreich vs. Deutschland
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