Werner Lorant
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TSV-1860-Erfolgstrainer Werner "Beinhart" Lorant ist 75

TSV-1860-Erfolgstrainer Werner "Beinhart" Lorant ist 75

Harter Spieler, harter Trainer: Mit dem TSV 1860 München feierte Werner "Beinhart" Lorant seine größten Erfolge. Mit seinen markanten Sprüchen erreichte er Kultstatus. Am Dienstag feierte die Löwen-Legende 75. Geburtstag.

Über dieses Thema berichtet: BR24 am .

Ihm gelang das, wovon die Löwen-Fans heute nur träumen können: der Durchmarsch von der damals drittklassigen Bayernliga in die Bundesliga. Zwischen 1992 und 1994 schaffte Werner Lorant dieses Kunststück mit dem TSV 1860 München, prägte in den kommenden Jahren eine Ära beim Traditionsverein und führte die Sechzger sogar bis auf die Bühne Europas. Sein Erfolgsrezept: "Ich habe ihnen meine Mentalität eingeimpft. Jeden Samstag laufen elf kleine Lorants auf."

Nicht nur mit solchen Sprüchen polarisierte der gebürtige Westfale ganz Fußballdeutschland: Graue Starkstromfrisur, markige Sprüche, viele Zigaretten und legendäre Ausraster: Der gelernte Maler und Anstreicher fiel an der Seitenlinie auf.

Spitzname "Werner Beinhart" - Gefürchtet bei den Gegenspielern

Schon als Spieler, unter anderem für Borussia Dortmund, Rot-Weiss Essen und Eintracht Frankfurt, erarbeitete er sich den Spitznamen "Werner Beinhart". Sein ehemaliger Frankfurter Vereinskollege Bernd Hölzenbein sagte über ihn: "Seine Härte war gefürchtet. Wenn mich mal ein Gegenspieler nervte, drohte ich ihm mit Werner. Nach dem Motto: Ich hetz’ den Lorant auf dich. Schon war Ruhe." Hölzenbeins Gegner hatten da sicher vor allem eine Szene vor Augen: Lorant griff Jupp Kapellmann einmal so stark ins Gemächt, dass dieser in Krankenhaus musste.

Aber auch als Trainer wurde Lorant seinem Ruf als "harter Hund" gerecht, war bekannt für seine aufbrausende Art - mehrmals geriet er mit den Schiedsrichtern aneinander. Seine Spieler bekamen seine unnachgiebige Art ebenfalls zu spüren. Er wechsle Spieler nur aus, "wenn sich einer ein Bein bricht", sagte das Trainer-Urgestein einmal. Auch legendär sein Zitat: "Die Spieler sollen rennen und das Maul halten."

"Jeder darf seine Meinung haben, aber nur meine zählt." Werner Lorant über seine Arbeit als Trainer

2001 endet die Ära Lorant beim TSV 1860 München

Als der TSV 1860 München in der Saison 1999/2000 gleich zweimal gegen den großen Stadtrivalen FC Bayern gewann und Münchner Fußballgeschichte schrieb, fuhr Lorant "gaanz langsam" und hupend durch die Säbener Straße - Sitz des übermächtigen Rekordmeisters - und fragte enttäuschte Bayern-Fans, "ob jemand gestorben ist".

Die Löwen-Fans feierten und liebten ihren Werner Lorant, der nicht selten seinen Espresso volksnah im "Löwen-Stüberl" schlürfte. Doch im Oktober 2001 musste er den Verein - für viele überraschend - verlassen. Lorant verband mit dem damaligen 1860-Präsidenten Karl-Heinz Wildmoser eine langjährige Männerfreundschaft, aber Gerüchte um einen möglichen Wechsel Lorants zu Eintracht Frankfurt sorgten für erste Risse.

Nach einer 1:5-Pleite gegen den Erzrivalen FC Bayern gab Löwen-Boss Wildmoser das Ende der Beziehung bekannt. "Schauen Sie, was danach mit 1860 passiert ist. Es war Wildmosers größter Fehler, mich zu entlassen (...) Ich finde es schade, dass wir uns nie ausgesprochen haben. Was ich festhalten will: Er war trotzdem der größte Löwen-Präsident aller Zeiten. Er war ein herzensguter Mensch, der immer den Erfolg wollte", erzählte Lorant einmal in einem Interview mit "dieblaue24.de".

Seinen 75. Geburtstag feierte Lorant, der in der Nähe des Waginger Sees lebt, "ganz normal" im kleinen Kreis.

Video: Das Wunder der Löwen · Als Lorant 1860 in die Bundesliga führte

Peter Pacult und 1860-Trainer Werner Lorant (rechts) bei der Aufstiegsfeier 1994
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Peter Pacult und 1860-Trainer Werner Lorant (rechts) bei der Aufstiegsfeier 1994