Leroy Sanés Frustfoul gegen Philipp Mwene
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Nach Frust-Foul: Sané verpasst Großteil der EM-Vorbereitung

Nach Frust-Foul: Sané verpasst Großteil der EM-Vorbereitung

Der rabiate Rot-Schubser von Leroy Sané hat fatale Folgen für das DFB-Team und den Offensivspieler: Der 27-Jährige, der sich beim FC Bayern gerade in Topform präsentiert, wird den Großteil der EM-Vorbereitung verpassen.

Über dieses Thema berichtet: BR24 am .

Leroy Sané feierte bei der 0:2-Pleite der deutschen Fußballnationalmannschaft gegen Österreich eine unrühmliche Premiere: Der Bayern-Star kassierte in seinem 402. Pflichtspiel die erste Rote Karte nach einem Frustfoul an Philipp Mwene.

Die Szene in der 49. Minute im Ernst-Happel-Stadion erinnerte etwas an die aus dem WM-Finale 2006 in Berlin: Der Franzose Zinédine Zidane kassierte bei seinem letzten Auftritt als Profifußballer eine Rote Karte. Nach einem Disput mit Marco Materazzi verlor der Weltklassespieler ganz einfach die Fassung und verpasste dem Italiener einen Kopfstoß.

Sanés Frustfoul "normale Emotionen"

Sanés Emotionen im Testländerspiel sind sinnbildlich für die allgemeine deutsche Fußball-Frustration. Bundestrainer Julian Nagelsmann forderte zwar nach der 2:3-Niederlage gegen die Türkei mehr Emotion und mehr Leidenschaft - aber nicht auf diese Weise.

Dennoch sprangen ihm der Coach und auch Mitspieler öffentlich zur Seite. "Es sind normale Emotionen, die passieren. Es war natürlich nicht förderlich für die Mannschaft. Es ist irgendwie auch Fußball. Es gehört auch dazu, emotional zu sein", sagte Mittelstürmer Niclas Füllkrug. 

Nagelsmann monierte eher fehlende Cleverness. Sané hätte in der Situation auch eine Rote Karte für seinen Gegner provozieren können, statt selbst vom Platz zu fliegen. "Das ist auch so ein Reifeprozess, ein bisschen so die Drecksackmentalität", sagte der Bundestrainer. 

Sané entschuldigt sich: "Spiel geht auf meine Kappe"

Nach dem Spiel entschuldigte sich Sané für seine unüberlegte Aktion. "Das Spiel geht heute auf mich, das geht auf meine Kappe. Da muss ich mich beherrschen, das kann nicht passieren, da habe ich die Mannschaft im Stich gelassen", sagte der 27-Jährige.

So viel Selbstreflexion hätte man dem Bayern-Profi vor Kurzem nicht zu getraut und zeigt aber auch, welche Entwicklung er in dieser Saison genommen hat - als Spieler und als Persönlichkeit. Zu anderen Zeiten wäre der Fußball-Profi Sané nach so einer Aktion womöglich wortlos mit großen Kopfhörern über den Ohren durch die sogenannte Mixed-Zone marschiert.

Sané drohen drei Spiele Sperre

Beim FC Bayern präsentiert sich Sané aktuell in Topform, im DFB-Dress gelingt es ihm allerdings nur phasenweise diese Leistung abzurufen. Bei den November-Spielen gegen die Türkei und Österreich war wieder der Wurm drin. Und in den nächsten Länderspiele wird er Nagelsmann nicht zeigen können, was alles in ihm steckt: Drei Spiele Sperre drohen dem Offensivspieler.

Damit steht fest, dass Sané im März in den Testspielen, wenn Nagelsmann endgültig sein taktisches EM-Korsett festzurrt, nur Zuschauer sein wird. Eine Turniersperre droht dem Bayern-Profi immerhin nach derzeitigem Sachstand nicht.

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