Biathlon-Frauenstaffel in Ruhpolding (v.l.) Stefanie Scherer, Selina Grotian, Sophia Schneider, Franziska Preuß
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Plötzlich WM-Favorit? Biathlon-Frauen mit Ruhpolding-Gala

Plötzlich WM-Favorit? Biathlon-Frauen mit Ruhpolding-Gala

Fast vier Jahre mussten die deutschen Biathlon-Frauen in der Staffel auf einen Weltcupsieg warten. Nach dem Sieg von Hochfilzen gab's beim Heim-Weltcup in Ruhpolding nun schon den zweiten der Saison. Folgt bei der WM der ganz große Coup?

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Die deutschen Biathlon-Frauen haben souverän das 4x6-Kilometer-Staffelrennen beim Heim-Weltcup in Ruhpolding gewonnen. Ähnlich wie beim ersten Staffel-Saisonsieg in Hochfilzen im Dezember 2024 fiel die Entscheidung vor allem am Schießstand. Sind Franziska Preuß & Co. jetzt die Top-Favoritinnen für die WM-Staffel?

Ski-Techniker mit "Meisterjob"

"Es war echt ein cooles Rennen. Wir hatten super gute Ski, danke an die Techniker, das war ein Meisterjob. Es hat Spaß gemacht", sagte Preuß nach dem Rennen freudestahlend am ARD-Mikrofon. In der Tat: Stefanie Scherer, die das erste Weltcup-Staffelrennen ihrer Karriere absolvierte, Selina Grotian, Sophia Schneider und eben Preuß waren größtenteils stark in der Loipe - die Wachser hatten abgeliefert.

Zur noch angenehmeren Wahrheit gehört auch, dass das deutsche Quartett erneut am Schießstand überzeugen konnte. Nur vier Nachlader, kein Schießfehler - wie schon beim Sieg in Hochfilzen präsentierten sich die Biathletinnen auch mit dem Gewehr stark.

Keine Schießfehler: "Besser geht's nicht"

Vor einem Monat hatten die Verfolgerinnen aus Frankreich und Schweden jeweils einen Fehler, mit über einer Minute Vorsprung war das deutsche Team ins Ziel gestürmt. Diesmal waren es "nur" 17,4 Sekunden Vorsprung. Wieder aber gab's eine astreine Schießleistung, die am Ende wohl entscheidend war. Oder wie es Debütantin Scherer ausdrückte: "Besser geht's nicht."

Nach unzähligen Wintern des Staffel-Frusts ist bei den deutschen Biathlon-Frauen eine neue Selbstverständlichkeit eingekehrt. Die Gewissheit, dass es einfach läuft. "Es stimmt einfach, die Stimmung ist gut in der Mannschaft." So simpel brachte es Grotian nach dem Heimsieg auf den Punkt, während die Fans in der Chiemgau Arena fleißig "Oh wie ist das schön" sangen.

DSV-Sportdirektor Bitterling: "Es war perfekt"

Natürlich war auch Felix Bitterling, der Sportdirektor des Deutschen Skiverbands zufrieden. "Ich bin sehr stolz, die Mädels haben einen super Job gemacht. Es ist alles aufgegangen, es war perfekt." Vieles scheint möglich für das deutsche Quartett - zumal dieses schon in den verschiedensten Besetzungen seine Qualitäten gezeigt hat.

Beim Hochfilzen-Sieg waren Vanessa Voigt, Julia Tannheimer, Grotian und Preuß für den DSV im Einsatz. In Ruhpolding mussten Voigt und Tannheimer passen. Den kurzfristigen Umbau verkraftete das Team, als hätte es ihn überhaupt nicht gegeben.

Die Leistung in Ruhpolding macht Lust auf die WM 2025, die im Februar im schweizerischen Lenzerheide stattfindet. Bei Weltmeisterschaften waren die deutschen Frauen in der Staffel zuletzt 2019 ohne Medaille geblieben. Gold gab's zum letzten Mal in Hochfilzen 2017. Franziska Preuß & Co. dürfen nach der Gala von Ruhpolding durchaus erneut von einem Coup träumen.