Linus Straßer
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Slalom-Ass Straßer fehlte Motivation: "Hatte keine Lust mehr"

Slalom-Ass Straßer fehlte Motivation: "Hatte keine Lust mehr"

Die letzte Saison verlief enttäuschend für Linus Straßer. Der DSV-Hoffnungsträger im Slalom bekennt vor dem Saisonstart in Gurgl, dass er kurz vor dem Karriereende stand: "Ich hatte einfach keine Lust mehr".

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Wenn die alpinen Skirennfahrer am Samstag (ab 10.30 Uhr im Livestream bei BR24Sport) ihre Weltcup-Premiere im österreichischen Gurgl feiern, richten sich die Augen der Deutschen vor allem auf Linus Straßer. Der Slalom-Spezialist will in diesem Winter um den Gesamtsieg in seiner Paradedisziplin mitfahren.

"Mein persönliches Ziel ist, wirklich bei jedem Rennen konkurrenzfähig zu sein", sagte Straßer unlängst mit Blick auf die neue Saison. "Das heißt, ums Podium mitzufahren oder eben auch um Siege." Der Münchner will also wieder voll angreifen nach der verkorksten letzten WM-Saison. Vergangenen Winter wurde Deutschlands Top-Techniker zwar zweimal Dritter - in Madonna di Campiglio und Adelboden. Zum Saisonende hin ließen die Kräfte und Ergebnisse allerdings nach.

Ski-WM endet für Straßer mit Tränen statt Medaille

Besonders die WM in Courchevel war für ihn frustrierend. Der Slalomspezialist des TSV 1860 München lag nach dem ersten Lauf auf dem aussichtsreichen vierten Platz - doch im zweiten Durchgang fiel Straßer auf den neunten Platz zurück und kämpfte im Ziel mit Tränen der Enttäuschung.

Danach plagte er sich mit Motivationsproblemen herum, dachte sogar an Rücktritt. "Ich hatte einfach keine Lust mehr", sagte der beste deutsche Slalom-Fahrer vor dem Saisonstart in Gurgl, "das kann ich ganz offen und ehrlich zugeben."

Im Parallel-Rennen blieb er als 14. ebenfalls unter seinen Möglichkeiten. "Das hing mir schon nach", sagte Straßer, "das war hart und hat lange gedauert." Ihm war das Skifahren gründlich vergangen - und nicht nur das. "Ich hatte keinen Bock mehr zu trainieren, auch nicht im Sommer", sagte er.

Seine Lustlosigkeit habe aber nicht nur mit den WM-Enttäuschungen zu tun gehabt, sondern auch damit, dass er vor rund elf Monaten erstmals Vater wurde. Sein Leben habe sich damals "grundlegend verändert", erklärte der 31-Jährige. Aus dem Loch geholfen habe ihm ein Kniff. "Ich hab' es einfach als Arbeit gesehen", das Training. Irgendwann sei er dabei "wieder auf andere Gedanken" gekommen.

Straßer dachte schon einmal an Rücktritt - und landete auf dem Podium

Vor viereinhalb Jahren war er schon mal an dem Punkt, dass er sagte, er habe "keine Lust mehr" auf den Stangenkampf. Im Winter 2018/19, dem letzten an der Seite von Felix Neureuther, holte der Hochtalentierte nur in einem einzigen Weltcup-Slalom Punkte. Dabei fuhr er dem großen Neureuther im Training regelmäßig um die Ohren. "Sehr zermürbend" sei es gewesen, dass er sein Können in den Rennen nicht habe umsetzen können. Mit einem neuen Trainerteam startete Straßer dann schließlich doch durch. In der ersten Saison unter neuer Führung fuhr er dreimal in die Top 10, in der zweiten holte er den erlösenden ersten Slalom-Sieg, seitdem ist er in der Weltspitze etabliert.

Und auch jetzt ist Straßer wieder voller Tatendrang. In die Saison, in der ein Höhepunkt wie eine WM oder Olympia fehlt, geht er mit demselben Ziel wie immer: "Bei jedem Rennen um das Podium mitzufahren."

Das DSV-Aufgebot für Gurgl

  • Fabian Himmelsbach (SC Sonthofen)
  • Sebastian Holzmann (SC Oberstdorf)
  • Linus Straßer (TSV 1860 München)
  • Anton Tremmel (SC Rottach-Egern)
  • Linus Witte (SC Bad Aibling)

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