Leroy Sané
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Vertrags-Theater beendet - Sané unterschreibt in Istanbul

Vertrags-Theater beendet - Sané unterschreibt in Istanbul

Alles sah schon nach einer Vertragsverlängerung aus - doch dann wechselte Leroy Sané überraschend den Berater. Nun sind die Nachverhandlungen zwischen Pini Zahavi und dem FC Bayern gescheitert - Sané hat bei Galatasaray Istanbul unterschrieben.

Leroy Sané wird den FC Bayern nach fünf Jahren ablösefrei verlassen. Den deutschen Nationalspieler zieht es zu Galatasaray Istanbul. Dort wurde er in der Nacht von hunderten Galatasaray-Fans am Flughafen empfangen. Nach seiner Landung absolvierte Sané zunächst den obligatorischen Medizincheck absolvieren, anschließend unterschrieb er - nach Angaben des Vereins - einen Vertrag bis 2028.

Den Medien gab er schon vor Vertragsunterschrift bereitwillig Auskunft. "Ich freue mich mega, hier zu sein", sagte Sané, der nach eigenen Worten zu einigen Vereinen hätte gehen können. Aber ihn habe "das Gesamtpaket" überzeugt, "die Atmosphäre, wie sehr mich der Verein wollte, die Fans mich wollten", so der 29-Jährige: "Das hat mich einfach überzeugt zu sagen, ich komme hier zu Galatasaray. Ich will einiges erzielen mit dem Verein." 

"Ich freue mich riesig darauf, mein erstes Spiel zu Hause für Gala zu spielen." Leroy Sané

Sané bedankt sich bei den Fans des FC Bayern

Am Nachmittag verabschiedete sich Sané dann über die Sozialen Medien mit einem emotionalen Statement von den Bayern-Fans. Er habe sich nach "fünf intensiven Jahren" dazu entschieden, ein neues Kapitel zu beginnen, schrieb der 29-Jährige. Er sei "unglaublich stolz, das Trikot des besten und größten Clubs in Deutschland in mehr als 200 Spielen getragen zu haben" und werde die gemeinsam gewonnenen Titel immer schätzen.

Ende wochenlanger Verhandlungen mit dem FC Bayern

Sanés Abgang nach wochenlangen Verhandlungen spiegelt seine Zeit beim Rekordmeister wieder. Eine Vertragsverlängerung zwischen Sané und dem FC Bayern war eigentlich nur noch eine reine Formsache. Sportvorstand Max Eberl kündigte Anfang Mai eine baldige Vertragsverlängerung an: "Wir würden es gerne machen, Leroy auch – jetzt müssen wir noch klarkommen."

Vertrag fast in trockenen Tüchern - doch dann kam Zahavi

Doch dann kam plötzlich alles anders: Völlig überraschend wechselte der 29-Jährige den Berater - fortan kümmerte sich der berüchtigte Pini Zahavi, der von Ehrenpräsident Uli Hoeneß auch schon als "Piranha" bezeichnet wurde, um die Belange des Nationalspielers.

Bayern-Bosse bleiben bei Nachverhandlungen hart

Es kam zu zähen Nachverhandlungen - doch die Bayern-Bosse stellten schnell klar, dass sie das Angebot nicht nachbessern werden. Laut Medienberichten sollte der Vertrag bis 2028 gehen und zehn Millionen Euro Gehalt plus Boni beinhalten.

"Wir waren sehr weit, ja - aber wir waren nicht durch. Das hat dann alle beteiligten Seiten leider meiner Meinung nach unnötig unter Druck gesetzt. Aber es ist nun so wie es ist – ich bin niemandem böse." Leroy Sané

Königstransfer Sané mit wechselnden Leistungen

Deutlich weniger, als das, was er die letzten fünf Jahre beim Rekordmeister verdiente. Denn richtig überzeugen konnte der als "Königstransfer" gefeierte Sané nicht. Für 50 Millionen Euro Ablöse wechselte Sané damals von Manchester City nach München. Eine Summe, die der Nationalspieler nie richtig rechtfertigen konnte. Zu wechselhaft waren die Leistungen auf dem Platz: Ungenaue Pässe, verlorene Zweikämpfe, verschenkte XXL-Chancen - Sanés Auftritte ließen zu oft zu wünschen übrig. An seiner Körpersprache störten sich Fans und Experten. Auch bei seinem letzten Auftritt im Bayern-Dress am letzten Spieltag in Hoffenheim zeigte er sich äußerst lustlos beim Aufwärmen.

Leroy Sané blüht im Frühjahr auf

Doch Sané schaffte es immer wieder, den Kritikern zu antworten: Vor allem in der zweiten Saisonhälfte konnte der 29-Jährige überzeugen. Aus den kritischen Stimmen wurden Lobeshymnen: "Leroy hat eine unfassbar große Qualität. Und wenn er sie abruft (...), dann ist er ein Spieler, der für Bayern München infrage kommt", bemerkte Eberl und wollte deswegen auch mit dem Flügel-Ass verlängern.

Sané wird mit den Fans nicht warm

Sané war in seiner Zeit beim FC Bayern nie der Publikumsliebling, die Fans distanzierten sich oft von dem Offensivspieler. Bei seiner Einwechslung im letzten Heimspiel gab es Pfiffe, bei der Meisterfeier auf dem Rathausbalkon war der Jubel für ihn sehr verhalten.

FCB-Präsident Hainer: Welt geht auch ohne Sané weiter

Die Trauer über Sanés Abschied wird sich also in Grenzen halten - bei Fans wie auch bei den Bayern-Bossen. Wie sagte doch Präsident Herbert Hainer am Rande der Meisterfeier: "Wenn er das Angebot annimmt, freuen wir uns. Und wenn nicht, geht die Welt auch weiter."

mit Informationen von dpa

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