Zwar sinken die Immobilien-Preise vielerorts, aber das kann die gestiegenen Zinsen nicht ausgleichen. Wer jetzt kauft, geht Kompromisse ein.
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Zwar sinken die Immobilien-Preise vielerorts, aber das kann die gestiegenen Zinsen nicht ausgleichen. Wer jetzt kauft, geht Kompromisse ein.

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Auf dem Immobilienmarkt sind nur die Käufer bescheiden

Auf dem Immobilienmarkt sind nur die Käufer bescheiden

Günstiger, kleiner, älter - wer sich heute Wohnträume verwirklichen will, ist oft bescheidener als in früheren Jahren. Grund sind nicht nur die Zinsen, sondern auch Verkäufer, die nicht von ihren hohen Preisvorstellungen abrücken wollen.

Über dieses Thema berichtet: Wirtschaft am .

Immobilieninteressenten sind zurückhaltender geworden. Nach Angaben von Deutschlands größtem Vermittler privater Baufinanzierungen, der Interhyp Gruppe, warten zur Zeit viele Kunden ab und zögern Kaufentscheidungen hinaus - vor allem in der Hoffnung auf sinkende Preise.

  • Zum Artikel: "Immobilien: Jetzt kaufen, warten oder verkaufen?"

Noch sei der Markt aber in keinem Gleichgewicht. Verkäufer von Immobilien hätten oft noch zu hohe Preisvorstellungen. Denn Kaufinteressenten könnten wegen der gestiegenen Zinsen ihre Träume kaum noch finanzieren. Sie seien "noch nicht bereit oder nicht in der Lage, die derart hohen Raten zu bezahlen", so der Vorstandsvorsitzende der Interhyp Gruppe, Jörg Utrecht.

Deutlich gestiegene Finanzierungsraten

So ist die durchschnittliche Finanzierungsrate der Interhyp Kunden im vergangenen Jahr um circa 30 Prozent auf 1.500 Euro gestiegen. Wer eine Immobilie erwirbt, muss also wegen der gestiegenen Zinsen viel tiefer in die Tasche greifen, als ein Jahr zuvor. Zwar seien die Immobilienpreise rückläufig. Aber der Käuferstreik setzt dem Markt weiter zu. Die Interhyp rechnet deshalb in den kommenden Monaten mit anhaltend sinkenden Immobilienpreisen. Es seien deutlich mehr Objekte auf dem Markt und Käuferinnen und Käufer könnten wieder dazu übergehen, die Preise zu verhandeln. Anders als während des Immobilienbooms der vergangenen Jahre.

Sinkende Preise, aber auch kleinere Wohnflächen

Der Trend zu rückläufigen Preisen sei deutschlandweit zu beobachten. In Hamburg, München und Frankfurt seien die Preise aber am stärksten gefallen. Jeweils um ca. 8 Prozent. Leipzig und Berlin hatten ein Minus von rund 4 Prozent zu verkraften. Ältere und weniger energieeffiziente Gebäude mussten zudem stärkere Preisrückgänge hinnehmen. Um sich den Traum vom eigenen Zuhause zu verwirklichen, müssten Käuferinnen und Käufer dennoch weiter Kompromisse eingehen. So habe sich etwa die mittlere Wohnfläche der finanzierten Häuser von 161 auf 156 Quadratmeter verringert.

Kapitalanleger ziehen sich zurück, mehr Eigennutzer

Aufgrund hoher Bau- und Finanzierungskosten würden sich Kapitalanleger immer mehr aus dem Immobilienmarkt zurückziehen. Bei der Interhyp habe sich die Quote in nur einem Jahr von 28 auf 21 Prozent verringert. Der Plan vom Immobilienkauf als Investitionsentscheidung gehe momentan nicht auf. Denn die monatlichen Raten seien im Vergleich zu den erzielbaren Mieteinnahmen zu hoch, als dass es sich lohnen würde.

Eigennutzer hätten dagegen ein ungebrochenes Interesse an Immobilieneigentum. Nur müsse der Markt noch sein Gleichgewicht finden - sodass Kaufpreise und Finanzierungsmöglichkeiten wieder besser zusammenpassen.

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