Symbolbild zum Thema Geldsegen, Reichtum mit Geldscheinen.
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Wer über 100 Millionen Dollar besitzt, gilt als superreich.
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Ab wann bin ich reich, reicher, superreich?

Ab wann bin ich reich, reicher, superreich?

Die Wirtschaftsnation Deutschland ist ein reiches Land. Doch der Reichtum ist ungleich verteilt: Viele haben wenig, wenige haben viel. Ab welchem Vermögen gilt man als reich – und mit welchem Einkommen? Eine Analyse.

Über dieses Thema berichtet: BR24 im Radio am .

Die Deutschen besitzen insgesamt rund 23 Billionen Dollar, das sind etwa 19,5 Billionen Euro. 11 Billionen Dollar liegen auf Sparkonten, sind in Wertpapiere investiert oder sind Bargeld. Der andere Teil steckt vor allem in Immobilien. Die beeindruckende Gesamtsumme sagt nichts darüber aus, wem all diese Besitztümer gehören. Deutschland ist aber seit Jahren dafür bekannt, dass die Vermögen sehr ungleich verteilt sind.

Wie ist das Vermögen in Deutschland verteilt?

Nach einer Erhebung der Bundesbank vom April 2025 (externer Link) besitzen rund 10 Prozent der Haushalte die Hälfte des gesamten Nettovermögens. Doch schon innerhalb dieser Gruppe von Wohlhabenden gibt es gewaltige Unterschiede. Nur ein Prozent besitzt 35 Prozent. Das sind die Milliardäre. 171 gibt es mittlerweile in Deutschland. Knapp die Hälfte der Deutschen besitzt wenig bis nichts. Ihr Anteil am gesamten Vermögen erreicht gerade einmal 2,5 Prozent.

Wer ist reich?

Eine offizielle Definition von "Reichtum" gibt es nicht. Meist wird Reichtum aber am Einkommen oder Vermögen gemessen:

  • Zum Einkommen zählen das Gehalt, die Rente, aber auch Kapitalerträge wie Zinsen und Dividenden. Das durchschnittliche Bruttojahresgehalt lag nach Berechnungen des Statistischen Bundesamtes im vergangenen Jahr bei rund 52.000 Euro oder 4.300 Euro pro Monat. Nach einer Liste der Gehaltsklassen, die das Bundesfinanzministerium regelmäßig erstellt, gehören die Menschen mit Durchschnittsgehalt zu den Besserverdienern. Top-Verdiener sind die, die über 23.000 Euro monatlich verdienen. Die Differenz zu den Niedrigverdienern (1.792 Euro) und zu den Geringverdienern (1.195 Euro) ist gewaltig.
  • Zum Vermögen gehören Immobilien, Aktien, Unternehmensanteile, Sparguthaben. Zieht man die Schulden ab, dann spricht man vom Nettovermögen. Wer über eine Million netto besitzt, gehört nach Berechnungen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) zu den "Reichen". Das bedeutet: Wer wenig verdient, aber im eigenen Haus in einer teuren Großstadt wohnt, ist schon "reich". Auch wenn er nur ein niedriges Einkommen hat, zum Beispiel eine kleine Rente.

Wer gehört zur Oberschicht?

Wer als Alleinstehender rund 6.600 Euro netto verdient, gehört hinsichtlich seines Einkommens zur Oberschicht. Wer selbst mal testen will, wo er mit seinem Einkommen im bundesweiten Vergleich liegt, kann dies auf der Homepage des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) tun. Gibt man die 6.600 Euro in den Einkommensrechner (externer Link) ein, sieht man: Nur drei bis vier Prozent der Deutschen sind reicher als man selbst, 96 bis 97 Prozent dagegen deutlich ärmer.

Für manche Gutverdiener könnte es überraschend sein, dass sie im Vergleich aller Beschäftigten so weit oben stehen. Und das möglicherweise noch ohne Vermögen, das bei dieser Rechnung nicht berücksichtigt ist.

Wer gehört zu den Superreichen?

In Deutschland gibt es nach Berechnungen der Boston Consulting Group, BCG, rund 3.900 Superreiche, die über 100 Millionen Dollar besitzen. Ihre Zahl ist binnen eines Jahres um 500 gestiegen. Ein Grund ist sicher der aktuelle Boom an den Börsen, der den DAX trotz massiver wirtschaftlicher Probleme in Deutschland auf neue Rekorde getrieben hat.

Wer gehört zu den Milliardären?

Die Zahl der Milliardäre ist in Deutschland auf 171 gestiegen. Auch hier spielt der Börsenboom eine wichtige Rolle, denn viele der "Reichen unter den Reichen" besitzen große börsennotierte Konzerne. In Branchen wie Automobilbau, Mode, Einzelhandel und der Industrie haben große Familiendynastien das Sagen. In Deutschland wird man Milliardär durch Erben, schreibt der Reichtumsforscher Thomas Druyen in einer Studie für das Berliner Analyseinstitut Datenpulse. Nur jeder vierte deutsche Milliardär ist es aus eigener Kraft geworden, indem er ein eigenes Unternehmen gegründet hat. Weltweit und vor allem in den USA ist das ganz anderes. Elon Musk (Tesla), Mark Zuckerberg (Facebook) oder Jeff Bezos (Amazon) sind allesamt Selfmade-Milliardäre.

Zur Grafik: DAX-Kurs der vergangenen 12 Monate

Dieser Artikel ist erstmals am 2.7.2025 auf BR24 erschienen. Das Thema ist weiterhin aktuell. Daher haben wir diesen Artikel erneut publiziert.

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