Nachdenklich blickende Frau sitzt vor ihrem Bett
Bildrechte: picture alliance / Westend61 | Svetlana Karner
Audiobeitrag

Nachdenklich blickende Frau sitzt vor ihrem Bett

Audiobeitrag
> Wissen >

Studie: Depression lässt sich an den Pupillen erkennen

Studie: Depression lässt sich an den Pupillen erkennen

Eine Depression zu erkennen, ist selbst für Spezialisten nicht einfach. Wissenschaftler aus München haben aber nun herausgefunden, dass sich Depressionen auch an den Pupillen ablesen lassen. Zumindest bei einem Teil der Patientinnen und Patienten.

Über dieses Thema berichtet: BR24 Wissen kompakt am .

Auch Psychiater und Psychologen sind manchmal ratlos. Denn: Medizinische Tests, mit denen man feststellen könnte, ob jemand eine Depression hat oder eben nicht - die gibt es nicht. Stattdessen setzt man auf subjektive Verfahren - auf Gespräche und Fragebögen.

Doch Forschende vom Max-Planck-Institut für Psychiatrie in München haben nun etwas entdeckt: eine Methode, die objektiv messbare und reproduzierbare Ergebnisse liefert, erklärt Forschungsgruppenleiter Victor Spoormaker.

Zusammenhang zwischen Depression und Reaktion der Pupillen

Mit einer Pupillenmessung, einer sogenannten "Pupillometrie", konnten die Wissenschaftler zeigen: Offenbar gibt es einen Zusammenhang zwischen einer Depression und der Reaktion unserer Pupille. Winzige Veränderungen, die mit bloßem Auge kaum wahrnehmbar sind. Denn während sich die Pupille von gesunden Menschen unmerklich erweitert, wenn sie etwas Schönes erleben, eine Belohnung erwarten oder sexuell aktiv sind, tut sie das bei antriebslosen Menschen weniger.

Und: Je stärker die Depression, desto kleiner die Größenveränderung der Pupille. Bestimmte Teile des Nervensystems sind dann offenbar weniger aktiv.

Bessere Behandlung dank präziser Diagnosen

Für die vergleichsweise wenig aufwendige Messmethode sieht Victor Spoormaker vielversprechende Einsatzmöglichkeiten. Das Ziel sei es, die neuen Tests medizinisch so zu validieren, dass man sie in Zukunft auch in Hausarztpraxen einsetzen könne.

Und: Mit einer Pupillenmessung wäre es etwa möglich, auch die Behandlung zu verbessern: Medikamente gegen Depressionen, die auf eine Aktivierung des Nervensystems zielen, könnten ganz gezielt verschrieben werden.

Im Video: Kann man Krankheiten per Stimmanalyse feststellen?

Eine Sprachnachricht wird im Programm WhatsApp auf ein Smartphone gesprochen.
Bildrechte: picture-alliance/dpa
Audiobeitrag

Kann man Krankheiten einfach per Stimmanalyse feststellen? Depressionen zum Beispiel? Das versprechen manche Apps.

Dieser Artikel ist erstmals am 17.01.2024 auf BR24 erschienen. Das Thema ist weiterhin aktuell. Daher haben wir diesen Artikel erneut publiziert.

Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!