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Guter alter Mond: Der Erdtrabant umkreist die Erde schon wesentlich länger als bislang angenommen.

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Schon lange aufgegangen: Mond ist wesentlich älter als gedacht

Schon lange aufgegangen: Mond ist wesentlich älter als gedacht

Forscher haben im Mondstaub die bislang ältesten Kristalle des Erdtrabanten gefunden. Damit ist klar: Der Mond entstand 40 Millionen Jahre früher als angenommen - und beeinflusst damit bereits wesentlich länger das Geschehen auf der Erde als gedacht.

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Er stabilisiert die Erddrehung, hilft Zugvögeln bei der Orientierung und sorgt für Ebbe und Flut: der Mond. Von der Erde aus gesehen ist er das größte und hellste Gestirn neben der Sonne. Und: Der Mond ist so nah wie kein anderer Himmelskörper. 384.403 Kilometer beträgt der mittlere Abstand zur Erde, wenn er um unseren Planeten kreist.

Dazu, wie der Mond entstanden ist, gibt es eine "heute favorisierte Entstehungshypothese", wie das "Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt" mitteilt. Laut dieser "Kollisionstheorie" entstand der Mond in der Frühphase unseres Sonnensystems aufgrund eines Zusammenpralls der noch jungen Erde mit einem marsgroßen Himmelskörper. Die dabei entstandenen Trümmer aus dem Material des fremden Himmelskörpers und das beim Aufprall ins All geschleuderte Gesteinsmaterial der Erde sammelten sich in einer nahen Erdumlaufbahn: Der Mond entstand, zunächst aus flüssig-heißem Magma, abgekühlt dann als Himmelskörper aus festem Gestein.

Bayerische Forscher an Suche nach Mond-Geburtsstunde beteiligt

Frühere Analysen von Mondgestein hatten ergeben, dass der Erdtrabant 4,42 Milliarden Jahre alt sei. Doch eine aktuelle Untersuchung von Mondstaub, der 1972 bei der "Apollo 17"-Mission gesammelt wurde, zeigt nun: Der Mond ist 40 Millionen Jahre älter. Das berichtete ein internationales Forschungsteam unter Beteiligung des Bayerischen Geoinstituts der Universität Bayreuth im Fachjournal "Geochemical Perspectives Letters".

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Bei der Apollo-17 -Mission sammelte Astronaut Harrison Schmitt 1972 mit einer Schaufel Mondstaub-Proben ein, die jetzt untersucht wurden.

Zirkon-Kristalle verraten Alter des Mondes

Das Team um Jennika Greer von der University of Glasgow in Großbritannien untersuchte aus Mondgestein isolierte Zirkon-Kristalle mithilfe einer sogenannten tomographischen Atomsonde. Da Zirkon-Kristalle sich auch über lange Zeiträume hinweg in ihrer Struktur nicht verändern, sind sie besonders gut zur Altersbestimmung geeignet. Die nur wenige Tausendstel Millimeter großen Kristalle spitzten die Wissenschaftler mit Hilfe eine Ionenstrahls zu, um an dieser sehr scharfen Spitze einzelne Atome aus der Probe herauszulösen. Die Analyse der Atome in einem Massenspektrometer verriet, aus welchen Elementen die Kristalle bestehen.

Im Blick hatten Greer und ihr Team dabei vor allem Uran und Blei, denn Uran zerfällt im Laufe der Zeit zu verschiedenen Blei-Isotopen. Da die Halbwertzeit des Isotops Uran-238 bekannt ist, lieferte die genaue Messung der Häufigkeit von Uran- und Blei-Atomen in den Zirkon-Kristallen den Forschern deren Alter – und damit das Alter des Mondes: 4,46 Milliarden Jahre. Da die Kristalle sich aber erst bilden konnten, als sich die Oberfläche des Mondes verfestigte, muss der Erdtrabant selbst sogar noch ein wenig älter sein.

Mond beeinflusst die Entwicklung der Erde

Für die Wissenschaftler ist das Wissen um das Geburtsjahr des Mondes deshalb interessant, weil der Mond mit seiner Schwerkraft die Entwicklung der Erde wesentlich mitbestimmt. Je älter der Mond, desto länger (und mutmaßlich größer) ist dieser Einfluss auf die Erde. Beispielsweise stabilisiert der Mond die Erde. Ohne ihn geriete die Erdachse alle paar Millionen Jahre kräftig ins Trudeln, was unter anderem riesige Auswirkungen auf unser Klima hätte. Ohne Mond wären auch die Tage kürzer. Denn durch Ebbe und Flut, die der Mond deutlich verstärkt, verliert die Erde ständig an Dreh-Energie und rotiert infolgedessen immer langsamer.

Nicht zuletzt sind die durch den Mond stimulierten Gezeiten auch die Ursache für das Leben auf den Kontinenten der Erde. Denn erst durch die Entstehung der Überschwemmungsgebiete an den Küsten entwickelten sich einst die Amphibien, aus denen schließlich Echsen, Saurier und Säugetiere entstanden. Nun wissen wir: Der gute alte Mond beeinflusst schon seit den ersten 100 Millionen Jahren des Sonnensystems die Geschicke der Erde.

Im Video: Wem gehört der Mond?

Der Mond fast zur Hälfte im Schatten verdeckt
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Nano - Wohin führt der Wettlauf zum Mond?

Mit Informationen von dpa.

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