Die einzelnen Komponenten für den "Lolli-Test" liegen auf dem Schreibtisch der Lehrerin der Klasse 3a der Maria-Kunigunda-Grundschule in Nordrhein-Westfalen.
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An Bayerns Grund- und Förderschulen kommen künftig sogenannte Lolli-Tests zum Einsatz. Sie sollen sicherer als Schnelltests sein.

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FAQ: Was bei den Lolli-Tests an Schulen zu beachten ist

FAQ: Was bei den Lolli-Tests an Schulen zu beachten ist

Am Dienstag startete das neue Schuljahr in Bayern. In Hinblick auf die Corona-Pandemie wird es einige Änderungen geben - auch bezüglich der Tests. Wo bekommt man die Lolli-Tests her, was muss beachtet werden? Und kann ein Kind den Test verweigern?

Erst vor wenigen Tagen wurden von den Gesundheitsministern der Länder bundesweit einheitliche Quarantäne-Regeln für Schülerinnen und Schüler festgelegt. Ab sofort kommt nicht mehr automatisch die ganze Klasse bei einem positiv getesteten Kind in Quarantäne, sondern nur noch die Infizierten und enge Kontaktpersonen (wenn sie nicht geimpft oder genesen sind). Letztere können sich - sofern sie keine Symptome haben - nach dem fünften Tag freitesten. So sollen Neuinfektionen vermieden und die Fallzahlen gering gehalten werden. Am wichtigsten bleibt die Aufrechterhaltung des Präsenzunterrichts.

  • Zur Übersicht: Das sind die neuen Quarantäne-Regeln für Schüler

Neue Corona-Regeln für das Schuljahr

Im Einzelfall sollen aber die Gesundheitsämter vor Ort entscheiden, denn Einfluss auf Quarantäne-Maßnahmen haben auch Lüftungskonzepte, Teststrategien und Maskenpflicht. Diese gilt in Bayern bis mindestens zum 1. Oktober - auch am Platz. Laut Ministerpräsident Markus Söder wird es zukünftig - wenn das logistische System steht - in Grundschulen zweimal wöchentlich sogenannte Lolli-Tests geben, an weiterführenden Schulen dreimal wöchentlich Schnelltests.

  • Zur Übersicht: Schulstart in Bayern - Präsenzunterricht mit Tests und Maske

Wo und ab wann werden Lolli-Tests eingesetzt?

Generell dürfen Schüler nur am Präsenzunterricht teilnehmen, wenn sie einen aktuellen, negativen Covid-19-Test vorweisen können. In den Jahrgangsstufen 1 bis 4 und an Förderschulen mit den Förderschwerpunkten geistige Entwicklung, körperliche und motorische Entwicklung sowie Sehen werden statt der bisherigen Schnelltests sogenannte Lolli-Tests, das sind Speicheltests, eingesetzt. Kultusminister Michael Piazolo kündigte an, dass nur in der ersten Unterrichtswoche noch Antigen-Schnelltests für die Kleinen zum Einsatz kommen, ab 20. September wird auf zwei PCR-Pooltests pro Woche umgestellt.

Wie funktionieren die Lolli-Tests?

Der große Vorteil beim Lolli-Test: Es ist ein PCR-Test, damit ist er sicherer und zuverlässiger als ein Antigen-Schnelltest. Durch die regelmäßigen Tests sollen infizierte Kinder ausfindig gemacht werden, bevor sie überhaupt für andere ansteckend sind. Lolli-Tests funktionieren im Pooling-Verfahren, das heißt, mehrere Tests werden gemeinsam ausgewertet. Es entsteht eine Sammelprobe.

Dabei lutschen die Kinder (etwa aus einer Klasse) etwa 30 Sekunden an einem Tupfer - wie bei einem Lolli. Alle Tupfer kommen dann gemeinsam in ein Pool-Röhrchen, welches wiederum in der Schule abgeholt und im Labor untersucht wird. Es muss also nur ein PCR-Test ausgewertet werden. Das Ergebnis wird laut dem Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus bis 19 Uhr am Testtag per E-Mail an die Eltern oder Erziehungsberechtigten übermittelt.

Was passiert, wenn der Pool negativ ist?

Wenn das Ergebnis des Pool-Tests negativ ist, dürfen alle Kinder am nächsten Tag ganz normal zur Schule gehen und am Präsenzunterricht teilnehmen.

Was passiert, wenn der Pool positiv ist?

Wenn das Ergebnis des Pool-Tests positiv ist, muss schnell herausgefunden werden, welches Kind oder welche Kinder betroffen sind, damit diese in Quarantäne geschickt werden können, während für die übrigen der Präsenzunterricht weiter geht.

Daher werden bei jedem Lolli-Test auch Einzelproben der Kinder entnommen (sogenannte Rückstellproben) - es gibt also immer zwei PCR-Tupfer pro Kind. Diese werden gemeinsam mit dem Pool-Röhrchen abgeholt und können bei Bedarf (einem positiven Pool-Test) über Nacht ausgewertet werden, um herauszufinden, von wem die positive Probe stammt.

Die Ergebnisse sollen bis 6 Uhr morgens am Folgetag per E-Mail an die Erziehungsberechtigten versandt werden, also bevor die Schule beginnt. Das positiv getestete Kind bleibt dann in häuslicher Quarantäne.

Wo bekommt man die Lolli-Tests her?

Die Lolli-Tests werden von der Schule gestellt, das heißt, Eltern oder Erziehungsberechtigte müssen sich nicht selbst darum kümmern und sie besorgen. Bezahlt werden sie auch von der Schule.

Müssen sich geimpfte/genesene Kinder auch testen lassen?

Nein. Vollständig geimpfte Schüler und Schülerinnen müssen sich nicht testen lassen. Gleiches gilt auch für genesene Kinder, wenn die Infektion nicht länger als sechs Monate zurückliegt.

Darf ein Kind den Corona-Test verweigern?

Pressesprecher Lukas Strehle vom Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus erklärt auf BR-Anfrage: "Schülerinnen und Schüler, die nicht geimpft oder genesen sind und keinen negativen Testnachweis erbringen, folgen dem Unterricht im Rahmen des Distanzlernens."

Denn: Die Teilnahme an den Tests in der Schule ist freiwillig. Für die Durchführung der PCR-Pooltests muss aus datenschutzrechtlichen Gründen eine Einwilligungserklärung der Erziehungsberechtigten eingeholt werden. Liegt diese nicht vor oder kann sie nicht erbracht werden, gibt es die Möglichkeit, einen negativen Corona-Test vorzulegen, der außerhalb der Schule von medizinisch geschultem Personal durchgeführt wurde. Das kann nach den Angaben von Strehle ein PCR-Test oder ein POC-Antigen-Schnelltest in einer Teststation oder einer Apotheke sein.

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