Ab Freitag liefert das Atomkraftwerk Isar 2 bei Landshut keinen Strom mehr. Der Meiler wird am Morgen heruntergefahren. Das hat der Kraftwerksbetreiber PreussenElektra mitgeteilt. Die Arbeiten werden rund eine Woche dauern.
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Der Stillstand dient der Wartung der Druckhaltervorsteuerventile im Reaktorbereich. Dafür werden laut Betreiber mehrere Ventile ausgebaut, die Ventilsitze eingeschliffen und ihre Funktionsfähigkeit abschließend geprüft.
Wartungsarbeiten sind für Weiterbetrieb notwendig
Eine solche Wartung sei Routine und fand bisher in jeder vergangenen Revision statt. Da die letzte Revision vor einem Jahr stattfand und Isar 2 jetzt anders als geplant nicht bis Jahresende, sondern bis Mitte April 2023 laufen soll, seien die Wartungsarbeiten erforderlich. "Die Arbeiten während des Kraftwerksstillstandes wurde im Vorfeld mit der atomrechtlichen Aufsichtsbehörde abgestimmt", erklärte Guido Knott, Vorsitzender der Geschäftsführung des Kraftwerkbetreibers. "Nach dem Wiederanfahren kann die Anlage mit dem bestehenden Reaktorkern weiterlaufen", heißt es weiter.
Machtwort des Kanzlers
Am Montag hatte Bundeskanzler Olaf Scholz von seiner Richtlinienkompetenz Gebrauch gemacht und beschlossen, die drei letzten deutschen Atomkraftwerke nicht wie beschlossen zum Jahresende abzuschalten, sondern sie angesichts der Energiekrise bis zum 15. April weiterlaufen zu lassen. Neben dem Atomkraftwerk Isar 2 bei Landshut sind das die Atommeiler Neckarwestheim und Emsland. Tagelang hatten vor allem FDP und Grüne darum gestritten, ob und wie lange die drei noch laufenden Atomkraftwerke weiterbetrieben werden sollen.
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