Die Projektpartner unterzeichnen die Kooperationsverträge für den Medizincampus Niederbayern
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Alles bereit für den Medizincampus Niederbayern ab 2024

Alles bereit für den Medizincampus Niederbayern ab 2024

Die Projektpartner des Medizincampus Niederbayern haben an der Universität Regensburg die Verträge unterschrieben. Ab 2024 können 110 Studierende ihre Praxisstationen an Kliniken in Straubing, Landshut, Deggendorf/Mainkofen und Passau absolvieren.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Niederbayern am .

In fast allen bayerischen Regierungsbezirken finden sich Universitäten, an denen Abiturienten ein Studium der Humanmedizin aufnehmen können. Nicht so in Niederbayern. Bald wird es auch hier möglich sein und auf Umwegen auch an einer Universität.

Ab dem Wintersemester 2024/2025 haben Medizinstudenten der Universität Regensburg die Möglichkeit, an den Klinikstandorten in Straubing, Landshut, Deggendorf/Mainkofen und Passau einen Teil ihres Studiums zu absolvieren. In Landshut ist gerade eine große Klinikfusion geplant, in Straubing wurde in diesem Jahr ein moderner Neubau eröffnet.

Die ersten Semester verbringen die Studierenden zwar in der Oberpfälzer Bezirkshauptstadt. Die darauf aufbauende Ausbildung in den klinisch-praktischen Fächern wie Innere Medizin oder Chirurgie erhalten sie aber an den niederbayerischen Kliniken. Zusammen bilden sie den Medizincampus Niederbayern (kurz MCN).

Euphorie in der Kommunalpolitik

Landshuts Oberbürgermeister Alexander Putz (CSU) nannte die Schaffung des MCN bei der Unterzeichnung des Kooperationsvertrags am Mittwochabend in Regensburg einen Meilenstein. "Wir erhoffen uns einen Klebeeffekt, dass junge Menschen, die Medizin studieren, auch am Ort, an der Region, am Arbeitsplatz Gefallen finden und nach ihrer Ausbildung hierbleiben", so Putz. Ähnlich äußerte sich Jürgen Dupper (SPD), der Oberbürgermeister von Passau. Er sei froh, "dass die Kooperation so viele Partner hat und wir heute zu einem Abschluss gekommen sind", sagte Dupper.

Der Deggendorfer Landrat Bernd Sibler (CSU) bemerkt schon jetzt erste Erfolge der niederbayerischen Kooperation. Zum Beispiel bei der Besetzung von Chefarztposten, bei der man nun aus einem größeren Bewerberpool schöpfen könne. Das wirke sich auch auf die Qualität der medizinischen Versorgung aus, sagte Sibler.

Mehr Ärzte durch Medizinstudium in der Heimat

Ziel der Kooperation zwischen der Universität Regensburg und den niederbayerischen Kliniken ist, den angehenden Ärzten eine ortsnahe Ausbildung zu ermöglichen. Und die Mediziner nach ihrem Abschluss in der Region zu halten. Nach dem Motto: "Ausbildung in der Region für die Region".

Bereits zuvor wurden mit einer medizinischen Fakultät für die Universität Augsburg und einem Medizincampus in Oberfranken neue Studienplätze für die Humanmedizin geschaffen. Für den niederbayerischen Ableger erhält die Universität Regensburg zusätzlich 110 Studienplätze. Langfristig sollen bis zu 600 Medizinstudenten am MCN ihre Arztausbildung absolvieren.

Neuer Lehrstuhl für Allgemeinmedizin in Regensburg

Bereits im August wurde bekannt, dass die Universität Regensburg ab dem Wintersemester 2024/2025 einen neuen Lehrstuhl für Allgemeinmedizin erhält – als letzter bayerischer Uniklinik-Standort. Ausschlaggebend für die Einrichtung des Lehrstuhls sei laut Bayerns Wissenschaftsminister Markus Blume (CSU) auch der geplante MCN, den die Universität Regensburg verantworten wird.

Der Freistaat wird den neuen Lehrstuhl jährlich mit über einer halben Million Euro finanzieren. Eine Investition, die sich auszahlen soll. Und so hofft auch Oliver Kölbl, ärztlicher Direktor der Uniklinik, dass sich Studierende für das Fach besser begeistern können und so dem Hausarztmangel entgegenwirken und eine Lücke schließen können.

Bezirkstag hat schon zugestimmt

Eine breite Unterstützung für das Modell ist den Verantwortlichen sicher. Bereits am Freitag vergangener Woche hat der niederbayerische Bezirkstag einstimmig den vertraglichen Rahmenbedingungen zugestimmt. Der Bezirk wird unter anderem mit dem Bezirksklinikum Mainkofen an der Ausbildung im Bereich Psychiatrie und Neurologie mitwirken.

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