Bienen arbeiten auf Waben
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Bienen arbeiten auf Waben: Die Amerikanische Faulbrut betrifft die Larven.

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Amerikanische Faulbrut in Bayern: Was betroffene Imker sagen

Amerikanische Faulbrut in Bayern: Was betroffene Imker sagen

Eine Seuche, die ganze Bienenvölker dahinraffen kann: die Amerikanische Faulbrut. Gefürchtet unter Imkern, tritt sie in Bayern jedes Jahr bis zu 50 Mal auf. So auch zuletzt in Rosenheim. Was das für betroffene Imker und ihre Völker bedeutet.

Über dieses Thema berichtet: Bayern 2 Nah dran am .

Bei seinen Bienenlarven hat Christian Fischer sie entdeckt, die amerikanische Faulbrut – eine meldepflichtige und hochansteckende, bakterielle Infektionskrankheit.

Aufmerksam geworden ist der Rosenheimer Hobby-Imker auf die Seuche rein zufällig: Eigentlich hatte er Ableger seiner Bienenvölker verkaufen wollen. Dafür braucht es ein Gesundheitszeugnis. Bei der dafür notwendigen Kontrolle wurde auch auf Faulbrut getestet. Dann kam der Schock: ein positives Testergebnis. "Mein erster Gedanke war eigentlich, dass es nicht so schlimm sein wird", sagt Fischer. Optisch ließ sich zunächst kaum erkennen, dass mit den Waben, in denen eigentlich Larven herangezogen werden, etwas nicht stimmt. Dann aber stellt sich heraus: 30 seiner 40 Völker haben sich mit dem Bakterium infiziert.

Hochansteckende Seuche: Sperrbezirke eingerichtet

Der Münchner Imker Mohamed Rehan hat Glück gehabt: Seine Bienen sind nicht von der Amerikanischen Faulbrut befallen. Mitten in der Landeshauptstadt und weniger als einen Kilometer von seinem Bienenstand entfernt hat es Mitte April einen Ausbruch gegeben. Jetzt liegen drei seiner 75 Bienenvölker, die der Hobbyimker überall in München betreut, im sogenannten Sperrbezirk. Den hat das Veterinäramt um den betroffenen Bienenstand im Münchner Westend gezogen.

Hier gelten strenge Vorsichtsmaßnahmen: Etwa dürfen keine Bienen oder Zubehör wie Waben oder Werkzeug das Gebiet verlassen oder neu eingeführt werden. Wie alle Maßnahmen bei einem Ausbruch der Seuche ist auch diese einheitlich geregelt. Besteht auch nur der Verdacht, dass die Larven eines Bienenvolkes befallen sind, dann greift die staatliche Bienenseuchen-Verordnung. Grund ist die besonders hohe Ansteckungsgefahr.

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Fadenziehende Masse statt Larve: Der sogenannte Streichholztest kann einen Befall bestätigen.

Bieneninstitut: "Es kann jede Imkerei treffen"

"Es kann im Grunde jede Imkerei treffen", sagt Stefan Berg, Leider des Instituts für Imkerei und Bienenkunde an der Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau in Veitshöchheim. "Weil es Austausch zwischen den Bienenvölkern gibt in der Fläche und wenn ein krankes Volk in der Nähe ist, dann kann es andere Völker anstecken." Bleibt die bakterielle Infektion unbehandelt, kann sie ein ganzes Volk auslöschen. Oft sind unbetreute Bienenvölker ein Ansteckungsherd.

Geruchstest belegt Befall von Amerikanischer Faulbrut

Sämtliche Bienenvölker innerhalb eines Sperrbezirks müssen daher auf Krankheitssymptome kontrolliert werden. Auch die Bienen von Mohamed Rehan wurden vom Veterinäramt beprobt – negativ, seine Bienen sind bisher nicht befallen. Zusätzlich muss der Imker nun seine Bienen engmaschig beobachten. Aufschluss gibt vor allem der Geruchstest. "Riecht die Bienenwabe mit den Larven faulig, ist sie wahrscheinlich mit der Amerikanischen Faulbrut befallen", sagt der Imker. Typische Anzeichen sind außerdem eine braun verfärbte Brutzelle, die mit einer fadenziehenden Masse gefüllt ist. Oft ist die Brutzelle nach innen eingedellt. Wölben sich die Brutzellen aber nach oben und enthalten eine weiße Larve, ist in der Regel alles in Ordnung.

München und Rosenheim: bisher keine weiteren Fälle

Auch für alle anderen Bienenvölker im Münchner Sperrbezirk gibt das Veterinäramt vorläufig Entwarnung: Auf Anfrage hieß es, dass alle Bienen klinisch gesund seien, also keine Krankheitssymptome aufwiesen. Echte Entwarnung gebe es aber erst mit negativen Laborergebnissen. Bis diese vorliegen, kann es noch einige Wochen dauern. Und auch der Sperrbezirk muss weiter aufrechterhalten werden. Mindestens nämlich so lange, bis die befallenen Bienenvölker "saniert", also alle Krankheitserreger verschwunden sind.

Auch in Rosenheim will das Veterinäramt den Sperrbezirk noch mehrere Monate aufrechterhalten. Die von der Faulbrut betroffenen Völker müssen in dieser Zeit saniert werden. Genau das stehe jetzt beim betroffenen Imker Christian Fischer an. Was besonders belastend sei, sei der Mehraufwand, der jetzt betrieben werden müsse. "Wir müssen die Beuten mit dem Flammenwerfer ausflammen, dass wir wirklich saubere Bienenwohnungen wieder haben", so der Hobby-Imker.

Bekämpfung von Amerikanischer Faulbrut: Sanierung statt Antibiotika

Eine Behandlung mit Antibiotika ist nicht zulässig, obwohl die Amerikanische Faulbrut durch Bakterien ausgelöst wird: Diese "maskieren" die Seuche lediglich, heißt es im Leitfaden des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz. So können Sporen letztlich im Honig landen. Kommen Bienen damit in Kontakt, kann es zu einem erneuten Ausbruch kommen.

Christian Fischer will neben seinen Bienen auch deren Honig retten. In diesen Tagen will er ihn schleudern und verkaufen. Für Menschen nämlich ist die Bienenseuche ungefährlich. Weil sich aber Bienen an kontaminiertem Honig anstecken können, sei es wichtig, leere Gläser auszuspülen, bevor sie im Müll landen, so Fischer.

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