In Bayern werden die Plätze in Asylunterkünften knapp.
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Ankerzentren in Bayern: "Es wird echt eng"

Ankerzentren in Bayern: "Es wird echt eng"

Wegen der weltweiten Krisen steigen in Bayern die Asylbewerberzahlen - so stark, dass die Ankerzentren und Unterkünfte überfüllt sind. Im Winter könnte der letzte freie Platz belegt sein. Die CSU spricht von Fehlentwicklungen und nennt Gründe.

Durch die weltweiten Konflikte - wie aktuell etwa der Ukraine-Krieg - steigt in Bayern die Zahl der Menschen, die um Asyl suchen. Das führt zu einer extremen Auslastung der Unterbringungsmöglichkeiten, warnt das bayerische Innenministerium. "Es wird echt eng", sagte eine Ministeriumssprecherin am Donnerstag gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. Wenn sich die Situation nicht ändere, werde der letzte Platz in den Wintermonaten belegt sein. Die Regierungen und Kreisverwaltungsbehörden würden daher daran arbeiten, neue Unterkünfte zu erwerben.

Ankerzentren zu 108 Prozent gefüllt

Die derzeit sieben Ankerzentren seien aufgrund der hohen Zugangszahlen bereits zu rund 108 Prozent gefüllt - die Anschlussunterbringungen zu 93 Prozent, hieß es aus dem Innenministerium. Es könnten aber noch weitere Asylbewerber aufgenommen werden, wenn die Menschen schnell aus den Zentren in die Folgeunterkünfte umzögen.

  • Zum Artikel: "Flüchtlingszahlen schnellen hoch: Bayerns Ankerzentren am Limit"

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Kreutzer fordert gezielte Verteilung von Ukraine-Flüchtlingen

Derart volle Unterkünfte habe man seit der Flüchtlingskrise 2015/2016 nicht mehr gehabt, sagte CSU-Landtagsfraktionschef Thomas Kreuzer zum Abschluss der CSU-Fraktionsklausur im oberfränkischen Kloster Banz. Grund hierfür seien verschiedene "Fehlentwicklungen": etwa dass in anderen EU-Staaten anerkannte Asylbewerber visafrei nach Deutschland reisen könnten und dann zum Teil hier blieben.

Zugleich beklagte er Fehlanreize durch hohe Sozialleistungen in Deutschland. Man könne den Menschen keinen Vorwurf machen, wenn sie dorthin gingen, wo es die bessere soziale Absicherung gebe, sagte Kreuzer. Deshalb müsse man "sehr aufpassen, dass wir hier nicht überfordert werden". Es dürfe auf Dauer keine "Pull-Faktoren und Fehlanreize größten Ausmaßes" geben. Der Fraktionschef forderte zudem eine gezielte Verteilung von Ukraine-Flüchtlingen in Europa.

Landkreise: Lage ist "sehr herausfordernd"

Auch der bayerische Landkreistag bezeichnet die aktuelle Lage als "insgesamt sehr herausfordernd". In den ersten acht Monaten des Jahres wurden laut Bundesamt für Migration und Flüchtlinge in Deutschland 115.402 Erstanträge auf Asyl gestellt - ein Plus von über 35 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Geflüchtete aus der Ukraine seien dabei nicht mitgerechnet worden, da sie einen anderen Status haben.

Daher haben die kommunalen Spitzenverbände in Bayern am vergangenen Freitag einen Brief an Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) geschickt, in dem sie darum bitten, "die Aufnahme von Flüchtlingen nach Deutschland stärker und auch begrenzend zu steuern." Darüber hinaus argumentierten die Verbände: "Eine Flüchtlingskrise wie 2015 on top werden wir nicht noch einmal stemmen können."

Asylbewerberzahl hat sich verfünffacht

Insgesamt haben sich die Zugangszahlen dem bayerischen Innenministerium zufolge im Vergleich zum vergangenen Jahr mehr als verfünffacht. In den Monaten Mai, Juni und Juli 2022 habe es in den bayerischen Ankerzentren einen durchschnittlichen monatlichen Zuzug von rund 5.600 Menschen gegeben. Zum Vergleich: Im Mai, Juni und Juli 2021 habe der monatliche Zuzug im Schnitt bei rund 1600 Personen gelegen.

Mit Material der dpa.

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