Miriam Mehrl von Bayern Genetik hat den Bullen Medeon ersteigert. Daneben steht Züchter Martin Pilz.
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Miriam Mehrl von Bayern Genetik hat den Bullen Medeon ersteigert. Daneben steht Züchter Martin Pilz.

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Belohnung für Zuchtarbeit: Bulle für 153.000 Euro versteigert

Belohnung für Zuchtarbeit: Bulle für 153.000 Euro versteigert

Sie sollen Gesundheit, möglichst keine Hörner, viel Milchleistung und Fleischansatz vererben. Hohe Erwartungen an Zuchtbullen. Einer Landwirtfamilie aus Kallmünz ist es gelungen, so ein "Gesamtpaket" zu züchten und für 153.000 Euro zu versteigern.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Niederbayern und Oberpfalz am .

Den Tag wird die Landwirtfamilie Pilz aus Kallmünz im Oberpfälzer Landkreis Regensburg wohl nie mehr vergessen. Seit Jahrzehnten züchtet sie Fleckviehrinder, hat auch schon Durststecken hinnehmen müssen. Doch diesen Mittwoch wurde die Familie für ihre lange Zuchtarbeit belohnt.

Medeon, der neue Bullen-Star

Einer ihrer Bullen - der rund zehn Monate alte mischerbig hornlose Medeon - wurde für 153.000 Euro versteigert. So eine Summe zu erzielen, ist etwas ganz besonders Seltenes, erklärt der 21-jährige Landwirtssohn David Pilz: "Man hat über die Anpaarung einen gewissen Einfluss drauf, aber wie sich dann die DNA von der Mutter und vom Bullen verbindet und wie dann der Nachkomme wird, ist schon sehr viel Glück. Deswegen freut es uns, dass wir so einen guten Bullen anbieten dürfen. Das ist der beste Bulle, den wir jemals gezüchtet haben."

Top5 der teuersten Bullen in Bayern

Im Februar war Bulle Witness aus der Zucht von Christiane Böhm aus dem Landkreis Bayreuth für 206.000 Euro vom Besamungsunternehmen RiverGen ersteigert worden. Noch nie zuvor hat eine bayerische Besamungsstation so viel Geld für einen Jungstier ausgegeben.

Medeon gehört nun zu den Top5 der teuersten bayerischen Bullen. Mit der Versteigerung am Mittwoch war zum ersten Mal am Zuchtviehmarkt in Schwandorf die 100.000 Euro-Marke geknackt worden.

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Medeon, einer der teuersten Zuchtbullen Bayerns.

Top-Vererber: Interesse an Medeon war groß

Mehrere Besamungsstationen hatten starkes Interesse an Medeon. Die Besamungsstationen vermarkten das Sperma der Bullen für die künstliche Besamung. Der sogenannte "Natursprung", bei dem Bulle und Kuh zusammenkommen, wird immer seltener, da es für die Haltung eines Stieres am Hof besondere Auflagen gibt und das Risiko eines Angriffs auf Menschen als hoch eingestuft wird.

Bei der Versteigerung in Schwandorf lieferten sich zwei Stationen ein "Bieterduell", was den Preis immer weiter nach oben trieb. Das letzte Gebot kam von der Besamungsstation Bayern Genetik mit Sitz im oberbayerischen Grub. Deren Leiterin für Rinderzucht Miriam Mehrl ersteigerte dann den hochgelobten Bullen: "Weil er das Komplettpaket mitbringt, das wir suchen: Diese Doppelnutzung, dann natürlich die Hornlosigkeit, was für die Zukunft immer wichtiger wird. Also es ist ein stimmiges Tier."

Doppelnutzung heißt: Die weiblichen Nachkommen von Medeon werden eine hohe Milchleistung haben, aber auch gut Fleisch ansetzen. Bei vielversprechenden Zuchttieren wird schon als Kalb eine genetische Probe genommen, und anhand der DNA - also des sogenannten genomischen Zuchtwerts - konnte man erkennen, dass Medeon sozusagen ein Top-Vererber ist.

Zuchtziel: Hornlosigkeit, Langlebigkeit und Milchleistung

Außerdem ist Medeon mischerbig hornlos. Viele andere hornlose Tiere haben züchterisch noch nicht die Qualität der behornten Tiere erreicht. Ziel ist aber in Zukunft mehr natürlich hornlose Fleckviehrinder zu züchten, um die Verletzungsgefahr im Stall zu verringern und das Enthornen zu vermeiden.

Das Hornlos-Gen wird dominant vererbt. Bei mischerbig hornlosen Bullen werden mindestens die Hälfte aller Nachkommen auch hornlos sein – je nachdem, ob das Muttertier hornlos oder behornt ist.

Neben der natürlichen Hornlosigkeit ist auch wichtig, dass die Tiere gesund, fit und langlebig sind. Bayern gilt als Vorreiter in der Fleckviehzucht. Die Genetik der Tiere ist international gefragt. Ganz besonders gute Zuchtbullen - wie Mahango - haben mehrere zehntausend Nachkommen auf der ganzen Welt.

Zum Nachhören: Interview mit Jungzüchter David Pilz

Jungzüchter David Pilz
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Um so einen guten Bullen zu züchten, braucht es jahrelange Erfahrung und auch ein bisschen Glück, erklärt Jungzüchter David Pilz.

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