Die Büste von Benedikt XVI. vor der Kirchenmauer der katholischen Stadtpfarrkirche St. Oswald in Traunstein. Darunter liegen frische Blumen.
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Der emeritierte Papst Benedikt XVI. wurde als Joseph Ratzinger in Oberbayern geboren. Vor der Kirche St. Oswald in Traunstein steht seine Büste.

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Benedikt XVI. und seine Verbindung zu Oberbayern

Benedikt XVI. und seine Verbindung zu Oberbayern

Joseph Ratzinger, der emeritierte Papst Benedikt XVI., hat die letzten Jahre in Rom verbracht, doch geboren und aufgewachsen ist er in Oberbayern. Seiner Heimat ist er immer verbunden geblieben. Viele Stationen seines Lebens sind hier zu finden.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Oberbayern am .

Der emeritierte Papst Benedikt XVI. wurde als Joseph Ratzinger im ersten Stock eines Hauses in Marktl am Inn am 16. April 1927 geboren. Der Vater, ein Gendarmeriemeister, wurde öfter versetzt, so dass die Familie zunächst in der Salzachstadt Tittmoning, dann in Aschau am Inn wohnte. Dort hat Joseph Ratzinger auch die Grundschule besucht.

Benedikt empfand Traunstein als "Vaterstadt"

Nach der Pensionierung des Vaters lebten die Ratzingers ab April 1937 in bescheidenen Verhältnissen in Hufschlag bei Traunstein. Der emeritierte Papst Benedikt sprach immer davon, dass Traunstein seine "Vaterstadt" gewesen sei, die eigentliche Heimat der Familie. Er und auch sein älterer Bruder Georg Ratzinger besuchten das Chiemgau-Gymnasium und das erzbischöfliche Studienseminar.

Priesteramt als früher Wunsch

Schon früh wollte Joseph Ratzinger Priester werden. Er studierte katholische Theologie und Philosophie. Seine Primiz, den ersten Gottesdienst als Priester, feierte er im Juli 1951 zusammen mit seinem Bruder in der Traunsteiner Stadtpfarrkirche St. Oswald. Eine Bronzebüste des emeritierten Papstes Benedikt steht dort auf einer Stele vor dem Haupteingang der Kirche.

Wichtige Station im Leben: Freising

Mit der Stadt des Heiligen Korbinian, dessen Bären der Papst als Wappentier führt, verbindet ihn vieles: Weihnachten 1945 trat Joseph Ratzinger in das Priesterseminar der Erzdiözese auf dem Freisinger Domberg ein. Am 29. Juni 1951 weihte ihn der damalige Münchner Kardinal Michael Faulhaber im Freisinger Mariendom zum Priester - gemeinsam mit seinem Bruder Georg und 42 anderen jungen Männern.

Von 1952 bis 1954 unterrichtete Ratzinger am Erzbischöflichen Klerikalseminar. Die folgenden drei Jahre war er Dozent für Dogmatik und Fundamentaltheologie an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Freising. In jener Zeit wohnte er auch zusammen mit seinen Eltern auf dem Freisinger Domberg.

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Rathaus am Papst-Benedikt-Platz in Marktl.

Auf Reisen: Papst Benedikts Pilot fliegt extra über Marktl

Nur wenige Monate, nachdem Joseph Ratzinger 2005 zum Papst gewählt worden war, begegnete er den Menschen in seiner Heimat auf eine außergewöhnliche Art und Weise. Auf dem Rückflug vom Weltjugendtag in Köln im August 2005 flog Papst Benedikt über seine Geburtsgemeinde. Der damalige Tourismuschef von Marktl am Inn Stephan Semmelmayr hatte den Überflug der Lufthansa-Maschine samt Funkverkehr eingefädelt.

Das Geburtshaus von Joseph Ratzinger in Marktl, im Vordedrgrund die Benediktsäule.
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Das Geburtshaus von Joseph Ratzinger in Marktl, vorn die Benediktsäule.

Benedikt XVI. betet über Funkverkehr

An diesem Tag waren zwar die Wetterbedingungen schwierig, doch der Pilot Martin Ott steuerte das Flugzeug mit dem damaligen Papst unter den Wolken durch. Einige hundert Menschen standen dicht an dicht am Platz zwischen Rathaus und Geburtshaus und blickten nach oben, als sie plötzlich das Lufthansa-Flugzeug sahen. In der Menschenmenge unten harren viele Marktler aus, darunter auch der damalige Bürgermeister Hubert Gschwendtner.

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Der frühere Bürgermeister Hubert Gschwendtner.

Die Freude war groß. Noch größer aber war die Überraschung, als sich der Papst höchstpersönlich aus dem Cockpit meldete. Er sah die Marktler mit Taschenlampen und Kerzen stehen, grüßte sie per aufgebauter Funkstrecke aus einem aufgestellten Lautsprecher und sprach mit ihnen ein Gebet.

Die Maschine flog weiter nach Altötting, zog auch dort eine Schleife und kam noch einmal nach Marktl zurück, bevor sie mit dem Papst zurück nach Rom flog.

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Papst Benedikt XVI. schenkte 2006 der Stadt Altötting den goldenen Bischofsring.

Ehrenbürger trotz Kritik an Verhalten zu Missbrauchsfällen

Viele Jahre später wurde Benedikt für sein Verhalten bei Missbrauchsfällen innerhalb der Kirche stark kritisiert. Trotzdem blieb er in Traunstein, Freising und Tittmoning Ehrenbürger. Außerdem wurde - nach seiner Wahl - der Platz vor dem Landratsamt in Traunstein zum Papst-Benedikt-Platz umbenannt. Dem Marienwallfahrtsort Altötting schenkte er seinen Bischofsring. Dieser befindet sich in der bekannten Gnadenkapelle.

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Altötting: Kapellplatz mit Gnadenkapelle.

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