Sie sollen an Menschen erinnern, die in der Zeit des Nationalsozialismus ermordet wurden: sogenannte Stolpersteine aus Messing auf der Straße. Mehrere sind vergangene Woche in Regensburg mit Farbe beschmiert worden.
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Tätern droht Geld- oder Haftstrafe
Den Tätern droht eine empfindliche Strafe. Der Strafrahmen liege bei einer Geldstrafe oder einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren, sagte ein Sprecher der Regensburger Staatsanwaltschaft dem BR. Es sei in der Stadt bislang der erste Anschlag auf solche Steine.
Susanne Feichtmayer-Arnold ist Sprecherin der Initiative, die in Regensburg die Geschichten hinter den Stolpersteinen recherchiert. Sie findet den Vorfall "traurig". Die Steine müssten jetzt aufwendig gesäubert und wieder instandgesetzt werden. Die Kosten liegen bei mehreren Hundert Euro.
Ermittlungen: Antisemitismus oder Vandalismus?
Die Ermittlungen wegen Sachbeschädigung liefen weiterhin in alle Richtungen – vom Dummejungenstreich bis hin zu einem mutmaßlich antisemitischen Hintergrund, so eine Polizeisprecherin. Zeugenhinweise gebe es aktuell noch keine. Die Stadt Regensburg, die Eigentümerin der Stolpersteine ist, stellt indes Anzeige.
"Stolpersteine" als Erinnerung an Judenverfolgung – immer wieder Angriffe
Bislang wurden rund 270 Steine in Regensburg verlegt. Ins Leben gerufen hat die "Aktion Stolpersteine" der Künstler Gunter Demnig – als Erinnerung an die Deportation und Ermordung unter anderem von Juden oder Sinti und Roma. Auf den Stolpersteinen sind auf einer Messingplatte Namen und Daten von Menschen eingraviert, die während der Zeit des Nationalsozialismus verfolgt und ermordet wurden, aus Deutschland fliehen mussten oder die Lager überlebten.
Die Gedenksteine des Künstlers Gunter Demnig sind immer wieder Ziel von Angriffen. In Essen wurden am 8. November, einen Tag vor dem Gedenken an die Reichspogromnacht, Stolpersteine mit roter Farbe besprüht. In München, Aschaffenburg, Weimar und Dresden wurden im vergangenen Jahr mehrere der Gedenk-Messingsteine geschändet.
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