Der Weltblutspendetag würdigt das Engagement aller Spenderinnen und Spender, die sich freiwillig Blut abnehmen lassen, um anderen Menschen zu helfen. Eine Blutspende kann bis zu drei Patienten versorgen, für das Blut gibt es keine künstliche Alternative. Allein in Bayerns Kliniken werden täglich rund 2.000 Blutprodukte benötigt, für chronisch Kranke wie Krebspatienten, bei Operationen und für die Versorgung von Verletzten oder Unfallopfern.
Regelmäßiger Nachschub frischer Blutpräparate ist unersetzlich, denn die Präparate sind nur 42 Tage haltbar. Patric Nohe vom Blutspendedienst des Bayerischen Roten Kreuzes (BSD) betont, "Je mehr Leute sich regelmäßig engagieren, desto besser können wir Ausfälle von Spendern aufgrund der Reisezeit kompensieren".
Warum es im Sommer immer wieder zu Blut-Engpässen kommt
Aufgrund saisonaler Effekte wie extremer Hitze, in den Ferien und an Feiertagen, bei Sportturnieren oder wegen einer Grippewelle könne es zu Engpässen kommen, deshalb seien auch im Sommer Blutspenden für die medizinische Versorgung wichtig.
Während der Pfingstferien pausieren besondere Blutspende-Aktionen in Bayern, die beispielsweise in Berufsschulen, an Universitäten und auch in Betrieben organisiert werden. Trotzdem gibt es viele freie Termine, ortsnah beim lokalen Blutspendedienst des BRK oder in Kliniken. Die Kampagne #missing Type der DRK Blutspendedienste macht derzeit darauf aufmerksam und wirbt dafür, gerade jetzt zur Blutspende zu kommen.
Generationswechsel bei den Spendenwilligen
Noch gehen vor allem die Babyboomer am häufigsten zur Blutspende. Thilo ist Grafikdesigner, der 56-Jährige will anderen Menschen helfen und auch seine eigene Gesundheit mit dem Blutspenden fördern. Wenn die Boomer-Generation aber jetzt allmählich von der verlässlichsten Spender- zur größten Empfängergruppe wird, verschärft das die Gefahr von Engpässen, gerade im Sommer.
Während die Reisezeit bis in den Herbst dauert, gibt es keine Sommerpause beim Bedarf an Blutspenden für Erkrankte und Notfälle, sagt Patric Nohe vom BSD: "Tausende Menschen, vom Säugling bis zum Greis, deren Leben an Blutpräparaten hängt, sind auf kontinuierliches Engagement angewiesen."
Breites Engagement soll Versorgungsengpässe verhindern
Nur etwa fünf Prozent der spendefähigen Bevölkerung in Bayern lässt sich regelmäßig Blut abnehmen. Doch während die Boomer-Generation langsam wegfällt, geht auch die Zahl der Erstspender zurück: von knapp 50.000 im Jahr 2023 auf rund 45.000 im vergangenen Jahr.
Damit die Versorgung auch in Zukunft gewährleistet ist, müssten es langfristig wieder mehr Menschen werden, die so solidarisch handeln, sagt Nohe.
Wer wo wie Blut spenden kann
Blut spenden kann jeder, der mindestens 18 Jahre alt ist und mehr als 50 Kilogramm wiegt. Männer dürfen jährlich sechsmal, Frauen viermal Blut spenden. Eine Altershöchstgrenze gibt es nicht mehr. Inklusive der medizinischen Voruntersuchung, bei der zum Beispiel der Blutdruck und der Hämoglobinwert gecheckt werden, dauert eine Blutspende zwischen einer halben und einer Stunde.
Wer sich für die Blutspende interessiert, kann sich beim örtlichen Blutspendedienst des BRK (externer Link) informieren. Neben dem BRK kann in Bayern auch bei privaten Anbietern und an den Kliniken in Regensburg, Würzburg, Erlangen und München Blut gespendet werden.
Im Video: Der Weltblutspendetag in München
Beim Weltblutspendetag geht es ums Blutspenden - aber auch um Aufmerksamkeit: Denn Blut kann nicht künstlich hergestellt werden.
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