Mehrere bunte Vapes (E-Zigaretten)
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Brandgefahr – Vapes können Reyclingbetriebe anzünden

Brandgefahr – Vapes können Reyclingbetriebe anzünden

Einweg-Elektrozigaretten sorgen für Abermillionen Euro Schäden in Müll verarbeitenden Betrieben. Auch in Bayern kommt es zunehmend zu Bränden. Der Verband der Bayerischen Entsorgungsunternehmen schlägt Alarm.

Über dieses Thema berichtet: Besser leben. Der Bayern 1 Nachhaltigkeitspodcast am .

90 Großbrände in Recyclingbetrieben hat es in diesem Jahr bis September schon gegeben, laut Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Kreislaufwirtschaft. Den Schaden beziffert der Verband auf einen hohen dreistelligen Millionen-Betrag. Die Zahl dieser Brände sei seit Einführung der Vapes rasant gestiegen, weil sie massenhaft falsch entsorgt werden, sagen die Müllentsorger.

Akku als Gefahr

Das Problem der Einweg-Zigaretten sind die Akkus. Werden die Einweg-Zigaretten in den Restmüll geworfen, sorgen sie in Recyclingbetrieben für Gefahr. So können Akkus schon beim Auskippen aus dem Müllfahrzeug so beschädigt werden, dass sie anfangen zu brennen. Oder es passiert erst beim Öffnen der Abfalltüten. In den Sortieranlagen wird dies häufig mit Schreddern oder Gebindeöffnern gemacht, die das Material langsam aufscheren, also aufschneiden. Dabei werden häufig auch Vapes erfasst. Wird dabei der Akku beschädigt, kann er sich entzünden.

E-Zigaretten sind Elektrogeräte

Da Vapes als Elektrogeräte gelten, müssen sie im Wertstoffhof entsorgt werden. Das betont Sebastian Böhme. Er hat selbst im oberfränkischen Rehau ein Entsorgungsunternehmen und ist Präsident des Verbands der Bayerischen Entsorgungsunternehmen. Die meist in den E-Zigaretten verbauten Lithium-Ionen-Akkus könnten besondere Gefahren verursachen, wenn sie nicht fachgerecht entsorgt werden. Daher müssten sie in den Wertstoffhof oder zum Einzelhandel zurückgebracht werden.

Neues Gesetz erleichtert Entsorgung

Um den Verbrauchern den Weg zum Wertstoffhof zu ersparen, hat der Deutsche Bundestag Anfang November ein neues Gesetz verabschiedet. So können ab dem 1. Januar 2026 Einweg-E-Zigaretten unentgeltlich da abgegeben werden, wo sie verkauft werden. Also zum Beispiel am Kiosk. Es muss im Austausch auch kein neues Produkt gekauft werden.

Pfandsystem für Vapes?

Aus Sicht des fränkischen Unternehmers Sebastian Böhme würde es eine bessere Möglichkeit geben, um die korrekte Entsorgung zu gewährleisten. Seiner Meinung nach wäre es das Beste, Pfand für E-Zigaretten einzuführen. Dies wäre mit einem gewissen Aufwand verbunden und so ein System müsste erst aufgebaut werden.  Aber Böhme hält das für das wirkungsvollste Instrument. Dem Bundestag lag ein solcher Vorschlag bei den Beratungen des neuen Gesetzes auch vor, er fand jedoch nicht ausreichend Zustimmung.

Radikalste Lösung: Komplettverbot

Der Bundesrat hat bei den Beratungen zu den E-Zigaretten sogar ein generelles Verbot gefordert. Auch das konnte sich im Bundestag nicht durchsetzen. In anderen Ländern dagegen wurden solche Verbote bereits erlassen. Allerdings nicht - wie es oft heißt - in China. Von dort kommen knapp 90 Prozent der in Deutschland verkauften Vapes. Und in der Tat sind in China die bei uns besonders beliebten aromatisierten E-Zigaretten verboten. Dort wird ihr Suchtfaktor als Grund für das Verbot angeführt. Dennoch können in China Vapes gekauft werden, allerdings nur solche mit Tabakgeschmack.

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