Das Münchner Haus steht unterhalb des Zugspitzgipfels, wo es eine gute Netzabdekcung gibt.
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Im Münchner Haus an der Zugspitze gibt es eine gute Netzabdeckung, so dass die Gäste bargeldlos zahlen können.

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Cash only: Warum auf Hütten oft nur Bares geht

Cash only: Warum auf Hütten oft nur Bares geht

Netzabdeckung und Stromversorgung machen eine Kartenzahlung auf Hütten oft schwierig. Doch sie gehört immer mehr zum Alltag und manche Bergbegeisterte haben deshalb kein Bargeld dabei. Für die Wirte entstehen jedoch Mehrkosten und einige Probleme.

Über dieses Thema berichtet: Rucksackradio am .

Wer die Wiener Neustädter Hütte unterhalb der Zugspitze betritt, steht direkt in der alten Holzstube von 1884. Es ist die älteste erhaltene Hütte im Wettersteingebirge. Genau das gefällt Hüttenwirt Guido Schweigl, denn er mag das Rustikale: Rund 40 Betten, vorwiegend im Lager, und einfache Mahlzeiten. Bezahlen können die Gäste nur bar. Denn die Kartenzahlung funktioniert technisch hier oben auf 2.209 Metern nicht besonders gut. "Trotz Antennen und Verstärkern kann ich nur in der Küche telefonieren, denn die Netzabdeckung ist sehr schwach", erzählt der Hüttenwirt.

Homepage der Berghütte genau lesen

Für Kartenzahlungen muss eine Verbindung zum Zahlungsnetzwerk hergestellt werden. Guido Schweigel hat dies einige Zeit lang ausprobiert und musste feststellen, dass es die meiste Zeit nicht gut funktionierte. "Für die Kartenzahlung bräuchte ich eine durchgehend verlässliche Verbindung und die habe ich hier nicht", so Schweigl. Also besann er sich wieder zurück auf die ausschließliche Barzahlung in der Wiener Neustädter Hütte. Gäste können dies auf der Homepage nachlesen: Cash only! Die Abrechnungen macht der Hüttenwirt handschriftlich auf Zetteln. Das passt zur urigen Hütte, aber für viele nicht in die heutige Zeit. Ein junges Paar hat tatsächlich nicht genügend Bargeld dabei, um die Übernachtung, Essen und Getränke komplett zu bezahlen.

Das Paar hat Verständnis dafür, dass nicht auf jeder Berghütte mit Smart Pay, EC- oder Kreditkarte bezahlt werden kann. "Doch überall sonst bezahlen wir im Alltag mittlerweile bargeldlos, weil es einfach und bequem ist", gibt der junge Bergsteiger zu Bedenken. Deshalb ist vielen gar nicht bewusst, dass es in den Bergen anders sein könnte. In diesem Fall hat sich das Paar etwas Geld von anderen Gästen geliehen, um die Zeche zu bezahlen. Für Hüttenwirt Guido Schweigl ist es kein Einzelfall: "Es kommt immer häufiger vor, dass Leute kein Geld dabei haben und nach der Einkehr nicht bezahlen können", sagt Hüttenwirt Guido Schweigl. Bisher ließ sich das jedoch immer irgendwie lösen, indem der Betrag überwiesen wurde. Ehrlichkeit gewinnt!

Strom nur begrenzt verfügbar

Aufgrund ihrer isolierten Lage gibt es auf Hütten aber nicht nur begrenzte Funknetze, sondern oft auch nur begrenzt Strom. Auch das ist ein Grund, weshalb sich manche Hüttenwirte gegen elektronische Kartenterminals entscheiden. Die meisten Gäste haben dafür Verständnis, auch wenn sich manche wundern, dass dies in nordeuropäischen Ländern auch in entlegenen Gebieten funktioniert. Doch in den Alpen gibt es keine hundertprozentige Netzabdeckung und wer dort auf einer Mehrtagestour unterwegs ist, muss mehrere Hundert Euro mitnehmen. Ein Tipp für die Aufbewahrung ist eine Bauchtasche, in der das Geld nicht unbeaufsichtigt bleibt.

Guter Empfang auf dem Münchner Haus

Ortswechsel zum höher gelegenen Münchner Haus auf 2.964 Metern: Knapp unter dem Gipfel der Zugspitze gibt es einen Souvenirladen und eine Einkehr bei Hüttenwirt Toni Zwinger. Der Netzempfang ist am höchsten Punkt des Wettersteingebirges sehr gut, sodass die Gäste alle Getränke und das Essen mit Karte bezahlen können. Für die Übernachtung gilt eine andere Regelung. "Wir nutzen das Hobexsystem und haben jeweils ein Kartenlesegerät in der Hütte und eines im Souvenirshop", berichtet Toni Zwinger. Demnach nutzen etwas mehr als die Hälfte der Gäste und Kunden die Kartenzahlung, sogar wenn nur eine Breze zu bezahlen ist. Der einzige Vorteil sei, dass er weniger Wechselgeld hochschleppen müsse, merkt der Hüttenwirt an: "Aber einer der Nachteile ist, dass es weniger Trinkgeld für die Mitarbeitenden gibt." Denn anders als beispielsweise in den USA oder Schweden gebe es keine Extrazeile, in der Trinkgeld automatisch angefragt werde.

Kartenzahlungen verursachen Kosten

Es gibt noch einen weiteren Nachteil für Hüttenwirte, die eine Kartenzahlung anbieten: Es fallen einige Kosten an: zum einen für die Kartenlesegeräte, die sie entweder kaufen oder mieten müssen. Zum anderen kommen die Gebühren des Kartenanbieters zwischen ein und drei Prozent hinzu. Das summiert sich. Hüttenwirt Toni Zwinger hat in diesem Jahr auch schon "draufgezahlt", weil der Blitz zweimal eingeschlagen hat. Dadurch hat auch die Kartenzahlung nicht mehr funktioniert. Einige Besucher auf der Zugspitze, die kein Bargeld dabeihatten, sind deshalb nicht im Münchner Haus, sondern woanders eingekehrt. Generell gilt: Tadellose Technik, stabile Internet- oder Telefonverbindungen und Stromversorgung sind in den Bergen eben nicht selbstverständlich.

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