Europa-Wahl: Frau steckt Stimmzettel in Urne
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Am 9. Juni wählt die EU ein neues Parlament. Eine Frau in Bad Reichenhall wunderte sich, als sie auf ihrem Wahlbogen bereits ein Kreuz entdeckte.

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Doch kein Wahlbetrug in Reichenhall – Stimmzettel waren alt

Doch kein Wahlbetrug in Reichenhall – Stimmzettel waren alt

Der Verdacht auf Wahlfälschung hat dieser Tage die Stadt Bad Reichenhall aufgeschreckt. Die Justiz ermittelte. Jetzt ist klar: Es handelte sich um alte Stimmzettel, die nicht hätten in Umlauf geraten sollen.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Oberbayern am .

Vor einigen Tagen und damit nur wenige Wochen vor der Europawahl war in Bad Reichenhall der Verdacht auf Wahlbetrug laut geworden. Am Donnerstag gab es nun Entwarnung: Der gravierende Verdacht einer vorsätzlichen Wahlmanipulation habe ausgeräumt werden können, teilte die Stadt Bad Reichenhall mit. "Vielmehr handelte es sich um ein menschliches Versehen in der Vorbereitung der Wahl."

Stimmzettel mit Kreuz bei FDP

Drei Briefwähler in Bad Reichenhall hatten einen Stimmzettel für die Europawahl im Juni bekommen, bei dem das Kreuz bereits bei der FDP gesetzt war. Zwei weitere Exemplare der vorausgefüllten Stimmzettel fanden sich dann noch bei den noch auszugebenden Unterlagen.

Handelt sich um alte Wahlzettel

Bei der Untersuchung des Falls habe sich nun herausgestellt, dass es sich um alte Wahlzettel der Europawahl 2019 handelte, die nach Form, Größe und Optik den aktuellen Stimmzetteln ähneln. Die Stimmzettel seien aber nicht gezielt in der Absicht in den Verkehr gebracht worden, die Wahlen zu beeinflussen. 

Ein Mitarbeiter der Stadt konnte den Angaben zufolge den Fall aufklären. Er berichtete demnach, die Stimmzettel einem im Aktenvernichtungsraum gelagerten Paket der gültigen Stimmen der Europawahl 2019 entnommen zu haben, um die Abmessungen der Wahlzettel zu prüfen und daraus Schlüsse für die Vorbereitung der diesjährigen Europawahl zu ziehen.

Durch einen Kommunikationsfehler seien die Stimmzettel dann aber nicht wieder in den Aktenvernichtungsraum zurückgebracht, sondern gefaltet zu den Briefwahlunterlagen für die diesjährige Europawahl gelegt worden. 

Oberbürgermeister ist verärgert

"Offenkundig sind durch einen menschlichen Fehler fünf gekennzeichnete Stimmzettel der Europawahl 2019 in die auszugebenden Unterlagen für die Europawahl 2024 gelangt. Das ärgert uns sehr", kommentierte Oberbürgermeister Christoph Lung (CSU).

"Wir haben durch unser Verhalten in Reaktion auf den Vorfall aber gezeigt, dass wir schnelle und ernsthafte Aufklärung betrieben haben und sind den staatlichen Ermittlungsbehörden für ihre Arbeit sehr dankbar", so Lung weiter.

Die Stadt hatte wegen des Verdachts eines Wahlfälschungsversuchs Anzeige gegen Unbekannt erstattet. Die Staatsanwaltschaft Traunstein hatte bereits Ermittlungen eingeleitet.

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