Wenn es brennt oder der Keller vollläuft, kommt die Feuerwehr. Damit es dafür auch genug freiwillige Kräfte gibt, hat Bayern das Gesetz geändert: Die Älteren bei der Freiwilligen Feuerwehr dürfen statt bis zum 65. Geburtstag bis zum regulären Renteneintrittsalter arbeiten – aktuell 67 Jahre. Auch der Landtag hat dem neuen Feuerwehrgesetz schon zugestimmt. Am 16. Juli soll es laut Innenministerium in Kraft treten.
Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) spricht von "wichtigen Weichen für die Zukunft der Feuerwehren". Und auch vor Ort bei den Freiwilligen Feuerwehren begrüßen viele die Anpassung der Altersgrenze.
Ältere können fehlenden Nachwuchs zum Teil ausgleichen
Klaus Vogl aus Starnberg profitiert selbst von der Neuregelung. Der 63-Jährige ist seit über 50 Jahren bei der Freiwilligen Feuerwehr und kann nun zwei weitere Jahre im aktiven Dienst bleiben: "Solange ich noch einigermaßen fit bin – im Moment fühle ich mich noch sehr fit – solange will ich das auch noch machen", sagt er.
Der Feuerwehr Starnberg kommt das gelegen. Sie hat laut Klaus Vogl bisher etwa 70 Einsatzkräfte. Das seien "viel zu wenig" für circa 400 Einsätze im Jahr, erklärt er. Es gebe zwar Nachwuchs und viele engagierte junge Leute, aber man könnte noch mehr gebrauchen.
Landesfeuerwehrverband Bayern begrüßt neue Altersgrenze
Insgesamt aber ist die Freiwillige Feuerwehr in Bayern personell gut aufgestellt. Nach Angaben des Bayerischen Landesverbands engagieren sich immer mehr Menschen – vergangenes Jahr seien es etwa 320.000 gewesen.
Verbandsleiter Johann Eitzenberger weist aber darauf hin, dass auch die Zahl der Einsätze steige. Und dass es nicht in allen Regionen immer genügend aktive Feuerwehrkräfte gebe. Deswegen sei jeder Baustein, der die aktiven Zahlen erhöht, sehr willkommen – und die Anhebung der Altersgrenze ist eben einer davon."
Feuerwehrkräfte freuen sich über längeren aktiven Dienst
Auch bei der Feuerwehr Oberaign in der niederbayerischen Gemeinde Grattersdorf im Landkreis Deggendorf freut man sich über die Gesetzesänderung. Für die 68-jährige Sonja Raith war es nicht einfach, mit 65 Jahren aus dem aktiven Dienst bei der Freiwilligen Feuerwehr auszuscheiden. Es tue schon ein bisschen weh, wenn man beim Einsatz keine Arbeiten mehr verrichten dürfe, schildert sie, "weil dann sagst du ja gleich: Ah, jetzt geht die Sirene, ich bin eh nicht wichtig, ich bleib' daheim".
Ihr Kollege in Oberaign, Sepp Murr, hingegen profitiert als 65-Jähriger noch von der Neuregelung. Er freut sich über die Möglichkeit, seine Erfahrung wieder direkt einbringen zu können: "Man hat einen ganz anderen Elan, dass man da mitmachen darf".
Im Video: Feuerwehr - Altersgrenze wird auf 67 angehoben
Bayern hat das Gesetz geändert, damit die Älteren bei der Freiwilligen Feuerwehr länger arbeiten dürfen.
Dieser Artikel ist erstmals am 11.07.2025 auf BR24 erschienen. Das Thema ist weiterhin aktuell. Daher haben wir diesen Artikel aktualisiert und erneut publiziert.
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