Am 11. Mai 1992 wurde im Erdinger Moos gefeiert. Die Flughafen München GmbH hatte zur Einweihung ihres neuen Airports geladen. Wo er gebaut würde, war lange unklar gewesen. Am Bedarf hatte es aber kaum Zweifel gegeben.
Standortsuche nach zwei Flugzeugabstürzen
Der alte Flughafen München-Riem war zu klein geworden. Platz für einen Ausbau gab es dort nicht. Ein neuer Standort wurde also gebraucht.
Er sollte weiter weg von der Stadt sein – erst recht nach zwei Flugzeugabstürzen. Bei dem Unglück 1958 starben 23 Menschen, unter ihnen acht Spieler des englischen Rekordmeisters Manchester United. 1960 prallte eine Maschine gegen die Paulskirche, 52 Menschen kamen ums Leben.
Im Gespräch: Manching, Sulzemoos und Hofoldinger Forst
Für den neuen Flughafen waren zunächst Manching und Sulzemoos in der engeren Wahl. Auch der Hofoldinger Forst war im Gespräch. Nach heftigem Protest der Politiker dort wurde auch noch das Erdinger Moos bei Freising in das Raumordnungsverfahren aufgenommen und 1969 schließlich ausgewählt.
Dorf Franzheim musste Startbahn weichen
Im Umland gab es erbitterten Widerstand und große Protestaktionen gerade auch der Landwirte. Am Ende verkauften dann doch alle – die einen früher, die anderen quasi in letzter Minute.
Das Dorf Franzheim musste ganz weichen. Heute ist dort eine der beiden Start- und Landebahnen.
Baustopp in den 1980er-Jahren
Im Jahr 1981 war der Bau noch einmal gerichtlich gestoppt worden. Die Richter sahen eine Interessenskollision, weil Anton Jaumann als Wirtschaftsminister der Chef der obersten Flughafengenehmigungsbehörde und zugleich Mitglied des Flughafen-Aufsichtsrats war. Außerdem gab es mehrere Tausend Klagen gegen den hohen Flächenverbrauch.
Nach vier Jahren durfte aber weitergebaut werden. Die Planer hatten das Vorhaben abgespeckt und sich erst einmal mit zwei Startbahnen begnügt. Bis heute wird erbittert darüber gestritten, ob es eine dritte Startbahn braucht oder nicht.
Acht Jahre Bauzeit und 8,6 Milliarden Euro für den Flughafen
Die Bauzeit betrug insgesamt acht Jahre. 8,6 Milliarden Euro wurden in den neuen Flughafen 30 Kilometer außerhalb des Münchner Stadtzentrums investiert. Sechs Tage nach der feierlichen Einweihung wurde der neue Airport dann in Betrieb genommen.
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