Fahnen von Bündnis 90/Die Grünen wehen bei einer Landesdelegiertenkonferenz der bayerischen Grünen vor dem Messezentrum. (Symbolbild)
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Bei den bayerischen Grünen werden auf dem Landesparteitag am Wochenende zwei Kampfabstimmungen um die Vorsitzenden-Posten erwartet.

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Grünen-Parteitag in Lindau: Kampfabstimmungen erwartet

Grünen-Parteitag in Lindau: Kampfabstimmungen erwartet

Auf ihrer Landesdelegiertenkonferenz in Lindau wählen die bayerischen Grünen einen neuen Landesvorstand. Die beiden bisherigen Vorsitzenden, Eva Lettenbauer und Thomas von Sarnowski, haben drei Gegenkandidaten.

Über dieses Thema berichtet: BR24live am .

Ludwig Sporrer beschreibt sich selbst als "Festivalarbeiter", arbeitete für zahlreiche Filmfestivals und möchte jetzt Landesvorsitzender der Grünen werden. Er glaubt, der Parteitag wird der spannendste seit Langem: "Und das ist auch gut so, das macht Demokratie aus. Am Samstagmittag wissen wir mehr." Dann ist auch klar, wer die grüne Landespartei die kommenden zwei Jahre führt.

Drei Kandidaten für einen Posten

Sporrer bewirbt sich um einen der beiden Posten. Er ist ein Mann, ursprünglich aus dem Bayerischen Wald, der der breiten Öffentlichkeit kaum bekannt ist, aber nach eigenen Angaben innerhalb der Grünen gut vernetzt ist. Er möchte die Basis stärker einbinden: "Wir sind eine andere Partei, wir sind nicht die CSU, mit einer starken Parteizentrale. Wir sind auch nicht die One-Person-Show Aiwanger, sondern wir sind die Grünen. Unsere Stärke sind die Mitglieder und denen muss man als Vorsitzender auch mehr Gewicht geben."

Neben Sporrer und Amtsinhaber Thomas von Sarnowski bewirbt sich auch Robert Herbst um den Landesvorsitz. Der 41-jährige Marketingberater aus dem Ostallgäu hatte erst vor wenigen Tagen seinen Hut in den Ring geworfen.

Ex-Landtagsabgeordnete will Landesvorsitzende werden

Die beiden amtierenden jungen Vorsitzenden, die 31-jährige Landtagsabgeordnete Eva Lettenbauer und der Politologe Thomas von Sarnowski, 35 Jahre, führen die bayerischen Grünen seit drei Jahren gemeinsam, wohl wirkungsvoll nach innen, aber kaum wahrnehmbar nach außen. Dabei hat die Landtagswahl gezeigt, wo die Grünen besonders verloren haben: auf dem Land und bei den Jungen.

Zumindest was die Landbevölkerung angeht, will die 63-jährige Bio-Bäuerin Gisela Sengl das ändern und bewirbt sich um den Frauenplatz in der Landesspitze. Sie meint, gute Chancen zu haben. "Und ich glaube, um unsere grünen Ideen auf dem Land und in der Stadt verwirklichen zu können, da brauchen wir einfach Bodenständigkeit und Pragmatismus, und dafür stehe ich." Ihr werden die größten Chancen eingeräumt, einen der beiden Landesvorsitzenden zu beerben.

Sengl könnte Grüne auf dem Land stärken

Sengl hat als ehemalige Landtagsabgeordnete nach wie vor gute Kontakte in die Fraktion. Der ehemalige Fraktionsvorsitzende und Spitzenkandidat Ludwig Hartmann unterstützt ihre Kandidatur. Er glaubt, Sengl könnte helfen, Defizite auf dem Land auszugleichen: "Ich finde es ganz spannend, dass Gisela Sengl ein Angebot macht, das eine Lücke schließt, die im Wahlkampf deutlich geworden ist." Ähnlich äußert sich Hartmanns Fraktionskollege Andreas Krahl. Er glaubt, Menschen wählen Menschen, mit denen sie sich identifizieren können: "Wenn wir in Zukunft auch auf dem Land wieder mehr punkten wollen, müssen wir das auch mit Menschen widerspiegeln, die in diese Gesellschaft, in das ländliche Gefühl auch reinpassen."

Schulze unterstützt Amtsinhaber

Die amtierende Landesvorsitzende, Eva Lettenbauer, sieht personell keinen Nachholbedarf. Gleichzeitig räumt sie ein, dass die Grünen auf dem Land ihr Potenzial nicht ausschöpfen: "Wir haben bei der Landtagswahl gesehen, dass wir Grüne in den ländlichen Gegenden, auf dem Land, deutlich mehr Präsenz zeigen müssen. Ich bin ja eine derjenigen, die in einem sehr ländlichen Stimmkreis Abgeordnete ist." Ihr Mit-Vorsitzender Thomas von Sarnowski nimmt die Herausforderung sportlich: "Die Demokratie lebt von der Auswahl, und ich freue mich auf unseren Landesparteitag, denn am Ende entscheiden es die Delegierten und ich würde mich freuen, wenn ich die bayerischen Grünen zwei weitere Jahre führen kann."

Katharina Schulze, inzwischen alleinige Fraktionsvorsitzende, will am amtierenden Vorsitzenden-Duo festhalten. Sie findet, die beiden obersten Parteimanager hätten die Grünen gut durch den Wahlkampf geführt. Gewählt wird am Samstag gegen Mittag. Möglicherweise steht den Grünen also ein ungewöhnlicher Generationswechsel an der Landesspitze bevor: aus jung mach älter.

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