Ein Pilger hält ein kleines Notizbuch mit einer Herz-Zeichnung vor der Kaaba in Mekka, Saudi-Arabien. (Symbolbild)
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Ein Pilger hält ein kleines Notizbuch mit einer Herz-Zeichnung vor der Kaaba in Mekka, Saudi-Arabien. (Symbolbild)
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9.000 Euro gespart – Ein junger Münchner pilgert nach Mekka

9.000 Euro gespart – Ein junger Münchner pilgert nach Mekka

Die Pilgerfahrt nach Mekka ist ein zentrales Element im Islam. Einmal im Leben soll jeder Muslim und jede Muslima den Hadsch begehen. Auch aus Bayern pilgern viele Gläubige Anfang Juni nach Saudi-Arabien – ein junger Münchner hat dafür lange gespart.

Über dieses Thema berichtet: Abendschau am .

Emin Sacirović packt schon mal probeweise seinen Koffer: Sandalen, einen Koran, Kleidung zum Wechseln, eine Waschtasche. Der 29-Jährige will mit vergleichsweise leichtem Gepäck zu einer dreiwöchigen Wallfahrt nach Saudi-Arabien aufbrechen. Denn die Pilgerkleidung zum Hadsch – bestehend aus zwei hellen Tüchern – gibt es beispielsweise erst vor Ort.

Sein Imam habe ihm geraten, den Koffer erst mal mental zu packen, so der Produktionsleiter einer Maschinenbaufirma. "Nehmt viel Ruhe und Geduld mit und dann nehmt die Dinge mit, die ihr braucht, aber reist nicht zu schwer."

Eine Summe, für die andere ein Auto kaufen

Zum Hadsch reisen jedes Jahr an die zwei Millionen Menschen nach Mekka. Und das bei Temperaturen von teilweise bis zu 50 Grad. Jedes Jahr sterben Pilgernde durch Hitze und die Menschenmassen. Diese Reise begeht nur, wer sie wirklich will.

Sacirović und seine Frau haben sich deshalb im Vorfeld intensiv mit ihrer Motivation für den Hadsch beschäftigt und sich gefragt, was sie mit dieser Reise bezwecken wollen. Denn für die dreiwöchige Reise zahlen die beiden so viel, wie andere für einen Kleinwagen ausgeben würden: etwa 9.000 Euro pro Person. Den beiden ist es die Investition wert. "Die Ziele, die man sich setzt, verfolgt man", sagt der zweifache Vater.

Imam hilft bei der Reiseorganisation

Neben der mentalen und körperlichen Vorbereitung – Sacirović ist extra viel spazieren gegangen – muss so eine Reise schon Monate vorher organisiert werden, und zwar ganz praktisch, sagt Izet Bibic. Der Imam der bosnischen Moscheegemeinde im Münchner Süden hilft Pilgern mit bosnischen Wurzeln aus ganz Deutschland dabei, ihren Hadsch zu organisieren. 13 Mal war er selbst schon dabei.

Allein das spezielle Hadsch-Visum brauche seine Zeit, mindestens drei bis vier Monate zuvor müsse es beantragt werden. Erst wenn das grüne Licht aus dem Hadsch-Ministerium in Saudi-Arabien da sei, werde gebucht, so Bibic.

Komplettpakete für den Hadsch

Für die Pilgerreise gibt es in der Regel Komplettpakete mit Flügen, Hotels und Transfers von A nach B. Die meisten Reisenden wollen nämlich nicht nur den viertägigen Hadsch machen und die Kaaba in Mekka umrunden, sondern auch andere heilige Stätten sehen: etwa die erste Moschee und das Grab des Propheten Mohammed in Medina.

Bei Emin Sacirović hat die Organisation seiner Pilgerreise geklappt. Am 24. Mai ging es zum Flughafen in München. Der Hadsch selbst beginnt dann je nach Stand des Mondes am 4. oder 5. Juni.

Ob seine Hoffnungen und Erwartungen erfüllt würden, liege jetzt nicht mehr in seiner Hand. "Man sagt bei uns: 'Ob der Hadsch angenommen wurde, dazu wird man nie einen Brief bekommen'. [...] Sondern das sind so Dinge, die man spürt." Man merke danach eine Veränderung bei sich. "Der Hadsch soll einen Stempel auf dem Charakter hinterlassen."

Dieser Artikel ist erstmals am 23.05.2025 auf BR24 erschienen. Das Thema ist weiterhin aktuell. Daher haben wir diesen Artikel erneut publiziert.

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