Sonne und Fahnen vor dem Würzburger Rathaus
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Hitzeaktionsplan in Würzburg: Gesundheitsschutz im Hotspot

Hitzeaktionsplan in Würzburg: Gesundheitsschutz im Hotspot

Würzburg gehört im Sommer zu den heißesten Städten Deutschlands. Das birgt auch ein erhöhtes Gesundheitsrisiko. Würzburger Mediziner warnen aktuell verstärkt vor den Gefahren. Der neu beschlossene Hitzeaktionsplan bietet Lösungsansätze.

Über dieses Thema berichtet: Frankenschau aktuell am .

"Achtung Hitze!", blinkt es in kleinen orangenen Buchstaben: "Suchen Sie sich einen Schattenplatz und denken Sie an Trinken und Sonnenschutz." Solche Warnungen laufen aktuell über die Anzeigetafeln der Würzburger Straßenbahnhaltestellen – dort, wo sonst Meldungen zu Baustellen oder Fahrtausfällen angezeigt werden.

Immer wenn der Deutsche Wetterdienst eine Hitzewarnung für die Stadt ausspricht, werden im Stadtgebiet seit Neuestem Warnungen ausgespielt. In letzter Zeit immer häufiger, denn Würzburg gehört zu den heißesten Städten in Deutschland. Im Hitzeaktionsplan haben Stadt und Landkreis daher Maßnahmen verankert, die die Gesundheit der Menschen schützen sollen.

Kessellage und Versiegelung: Würzburg ist ein "Hotspot der Klimaerwärmung"

Im unterfränkischen Würzburg staut sich aufgrund der Kessellage die Hitze im Innenstadtbereich besonders stark auf. Hinzu kommt die historisch bedingt starke Bebauung der Stadt. Die Gebäude nehmen die Hitze auf und geben sie insbesondere nachts wieder ab. "Würzburg ist ein Hotspot der Klimaerwärmung", so Martin Heilig, Klimabürgermeister der Stadt, "und deswegen müssen wir überlegen: Was können wir tun, um das Leben hier angenehmer und vor allem auch sicherer zu machen?"

Aktuell hohes gesundheitliches Risiko

Denn gerade aktuell warnen Mediziner in Würzburg wieder vor den gesundheitlichen Risiken, die mit der Hitze einhergehen. Insbesondere Risikogruppen sollten aktuell vorsichtig sein, rät Michael Schwab, Chefarzt im Bürgerspital Würzburg. Dazu gehören Menschen mit chronischen Erkrankungen, Senioren, Kinder und Schwangere.

Auch Menschen, die in sozial schwierigen Bedingungen leben oder durch Trainingsmangel oder Übergewicht nicht fit sind, seien besonders gefährdet. "Doch auch ganz gesunde Menschen sind nur begrenzt hitzeanpassungsfähig", so Schwab. Bei Temperaturen ab 31 Grad werde körperliche Anstrengung für jeden sehr gefährlich und sollte unbedingt vermieden werden.

Hitzeaktionsplan für Stadt und Landkreis

Um die Bevölkerung verstärkt auf die Hitzerisiken aufmerksam zu machen und gezielte Gegenmaßnahmen zu ergreifen, haben Stadt und Landkreis Würzburg gemeinsam einen Hitzeaktionsplan beschlossen. Nach BR-Recherchen haben nur vier weitere Kreise oder Städte im Freistaat ein solches Konzept.

Darin vorgesehen sind bauliche Maßnahmen wie das Freihalten von Frischluftschneisen, verstärkte Begrünung und die Isolation von Gebäuden. Im Bereich des Gesundheitsschutzes sollen zudem gezielte Impulse für Seniorenheime und Kindergärten gesetzt werden. Die Stadt arbeite dafür Schulungen für einen sensiblen Umgang mit der Hitze aus, so Klimabürgermeister Heilig.

Vorsicht bei Medikamenten

Es gehe darum, Menschen gezielt anzusprechen, ein Bewusstsein für die Hitze zu schaffen und auch für gefährdete Mitmenschen zu sensibilisieren, betont Heilig, "um vielleicht auch mal nach den Nachbarn zu gucken." Neben den Hitzewarnungen, die im öffentlichen Raum ausgespielt werden, würden Stadt und Landkreis dafür auch intensiv mit Ärzten und Apothekern zusammenarbeiten.

Ein Punkt dabei ist beispielsweise der bewusste Umgang mit Medikamenten. Einige Arzneimittel könnten bei starker Hitze anders wirken oder sogar gefährlich werden, warnt Altersmediziner Schwab. Insbesondere wassertreibende und blutdrucksenkende Medikamente könnten Probleme verursachen. Patienten müssten daher gezielt beraten werden, so Schwab.

ReFill-System ergänzt Trinkwasserbrunnen

In den Hitzeaktionsplan mit eingebunden sind auch die "ReFill"-Stationen, an denen Menschen sich bereits seit dem vergangenen Jahr mit Trinkwasser bedienen können. Mehrere Einrichtungen, Gastronomiebetriebe und Geschäfte im Landkreis bieten hierfür kostenfrei Leistungswasser zum Auffüllen von Trinkflaschen an.

Ergänzend hierzu plant Würzburg nun auch Trinkwasserbrunnen im Stadtgebiet. Bereits diesen Sommer strebt die Stadt an, den Marktbärbel-Brunnen am Unteren Markt sowie den Brunnen an der Juliuspromenade neu in Betrieb zu nehmen. Laut Pressestelle laufen aktuell noch entsprechende Trinkwasseruntersuchungen. Und auch danach müsse die Wasserqualität einmal pro Woche überprüft werden, so Klimabürgermeister Martin Heilig: "Das alles ist nicht ganz billig. Aber wir sehen einfach: Wir brauchen das und deswegen wollen wir so etwas in Zukunft auch im öffentlichen Raum zur Verfügung stellen."

Würzburg gehört im Sommer zu den heißesten Städten Deutschlands.
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Würzburg gehört im Sommer zu den heißesten Städten Deutschlands.

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