Hinter einer Solaranalage geht die Sonne auf.
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Ideen für den Klimaschutz: EU fördert bayerisches Unternehmen

Ideen für den Klimaschutz: EU fördert bayerisches Unternehmen

Mit dem Green Deal will die EU das Pariser Klimaziel umsetzen. Ein Fahrplan, für den mehr als 100 Gesetze verabschiedet wurden. Um Klimaschutz umzusetzen, gibt es auch Geld. Wie ein bayerisches Unternehmen von der EU profitiert.

Über dieses Thema berichtet: radioWelt am .

Franz-Josef Feilmeier hat 2011 im Landkreis Deggendorf ein Unternehmen gegründet. Das produziert Stromspeicher für Eigenheime. Mit deren Hilfe kann der vor Ort erzeugte Photovoltaik-Strom vom Dach über Nacht gespeichert und auch dann genutzt werden, wenn die Sonne gerade nicht scheint. Aber Unternehmer Feilmeier wollte auch andere Speicher bauen: Großspeicher. Denen kommt beim Ausbau der erneuerbaren Energien eine wichtige Bedeutung zu. Sie stehen zum Beispiel an großen Solarparks und sind etwa 5 mal 2 Meter groß und 3 Meter hoch. "Großspeicher nehmen Strom auf, wenn wir zu viel haben und speisen ihn zeitversetzt ein", erklärt Feilmeier. Das entlastet nicht nur die Netze, sondern sorgt auch dafür, dass Strom aus erneuerbaren Energien, wie Wind und Sonne, auch dann genutzt werden kann, wenn er gerade nicht anfällt.

32 Projekte in der EU gefördert, nur zwei aus Deutschland

Solche Großspeicher sorgen also dafür, dass weniger klimaschädlicher Strom aus Kohle- und Gaskraftwerken benötigt wird. Der Unternehmer Feilmeier baut bereits seit 2016 solche Speicher in kleinem Umfang – auf Projekt-Ebene. Doch dann kommt ein Förderaufruf der EU. "Das war für uns der Moment, wo wir gesagt haben: Das ist die Chance, solche Speicher auch im großen Stil serienmäßig zu fertigen", erinnert sich Franz-Josef Feilmeier. Er bewirbt sich bei der EU mit einem umfangreichen Konzept und bekommt die Zusage für einen Investitionszuschuss.

Insgesamt wurden 32 Projekte in der Förderrunde in ganz Europa ausgewählt, nur zwei in ganz Deutschland. "Das war für uns der Ritterschlag", sagt Feilmeier. Die EU bewilligt einen Zuschuss in Höhe von 4,5 Millionen Euro. Das Geld fließt aus dem "Innovation Fund": Einnahmen der EU aus dem Emissionshandel werden dabei in besonders klimafreundliche Innovationen und Projekte investiert.

Staatliche Gelder gibt es für Entwicklung, nicht für die Markteinführung

Energieökonomin Prof. Karen Pittel vom Ifo Institut München hält solche Investitionen für sehr wichtig. "Diese klimafreundlichen Technologien werden in Forschungslaboren und an Universitäten entwickelt. Dafür gibt es staatliche Gelder. Aber für die Markteinführung oft nicht." Aber gerade da bestehe für Innovationen das "Tal des Todes", weil neue klimafreundliche Technologien oft teurer seien und sich erst auf dem Markt behaupten müssten, so die Wirtschaftswissenschaftlerin Karen Pittel.

Nachfrage für Stromspeicher steigt

Franz-Josef Feilmeier hat in Iggensbach im Landkreis Deggendorf eine neue Fabrik errichtet. Ein Schild am Eingang weist darauf hin: "Gefördert von der EU." Seit Anfang des Jahres 2024 werden hier Großspeicher gebaut. Bevor die Gelder bewilligt wurden, hat die EU das Projekt intensiv geprüft und ermittelt, dass mit den gefertigten Stromspeichern in den nächsten Jahren 1,4 Millionen Tonnen Kohlendioxid eingespart werden können. "Das hat uns noch mal bestätigt, dass wir ökonomisch und ökologisch auf dem richtigen Weg sind", sagt Franz-Josef Feilmeier. Weil die Nachfrage für solche Stromspeicher weiter steige, hat er nicht nur die anfangs eingeplanten sieben Millionen Euro, sondern insgesamt 25 Millionen Euro investiert. Dazu gab es von der Wirtschaftsförderung Bayern einen Zuschuss in Höhe von 1,7 Millionen Euro.

Überzählige E-Auto-Batterien für Stromspeicher

Das neue Werk in Niederbayern heißt offiziell "CarBatteryReFactory". Die Idee: Etwa 10 bis 20 Autobatterien zusammenzuschließen und in einer Art großen Metallschrank, der geheizt und gekühlt werden kann, zu verbauen – als Großspeicher. Batterien, die für Elektrofahrzeuge produziert wurden, werden hier einer neuen Verwendung zugeführt. Es gebe nämlich Vorgaben, dass in Premium-Elektroautos keine Batterien eingebaut werden dürften, die schon ein oder zwei Jahre alt wären, erklärt Feilmeier. "Die Batterie muss genauso neu sein wie das Auto, das sich der Auto-Kunde kauft."

Im Video: Strom-Großspeicher mithilfe von Auto-Batterien (YouTube)

Auch zweiter Nutzungszyklus für Alt-Batterien möglich

Da aber Batterieproduktion und Autoproduktion zeitlich immer wieder auseinanderklaffen, fielen viele nagelneue Batterien an, die überzählig seien, als Stromspeicher aber sinnvolle Dienste leisten, so Feilmeier weiter. Der Unternehmer will aber auch Batterien verbauen, die im Auto bereits ausgedient haben. "Mit einem E-Fahrzeug kann man praktisch gar nicht so viele Kilometer fahren, dass die Batterie kaputt wäre." Nach dem Fahrzeugleben sei die Batterie immer noch perfekt geeignet, einen neuen Einsatz in einem stationären Großspeicher zu bekommen, bevor sie dann am Ende der Strecke recycelt werde, findet Franz-Josef Feilmeier.

200 Großspeicher versorgen 50.000 Haushalte über Nacht

Seine Kunden, also die Abnehmer von Großspeichern, sind Netzbetreiber, Energieversorger, Industriebetriebe und auch Projektierer von Solar- und Schnellladeparks. Allein in diesem Jahr sollen 200 Großspeicher mit einer Gesamtkapazität von 250 MWh produziert werden. Damit könnte der Strombedarf von 50.000 Haushalten über Nacht mit klimafreundlichem Strom gedeckt werden.

Im Video: Wie ein Unternehmen in Niederbayern vom Green Deal profitiert

Ein Unternehmen in Niederbayern profitiert vom Green Deal.
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Ein Unternehmen in Niederbayern profitiert vom Green Deal.

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