ARCHIV - 12.05.2023, Hessen, Frankfurt/Main: Joachim Herrmann (CSU), Innenminister von Bayern. (zu dpa: «Herrmann: Einsatz von Tasern unter Bedingungen sinnvoll») Foto: Arne Dedert/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
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Bayerns Innenminister Joachim Herrmann

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Krieg in Nahost: Herrmann warnt vor deutschen "Überreaktionen"

Krieg in Nahost: Herrmann warnt vor deutschen "Überreaktionen"

Israels Angriff auf den Iran hat international Besorgnis ausgelöst. Bayerns Innenminister Herrmann spricht von einer "dramatischen Eskalation". Jüdische und israelische Einrichtungen hierzulande müssten nun besonders geschützt werden.

Über dieses Thema berichtet: BR24 im Radio am .

Mit der Eskalation zwischen Israel und dem Iran rückt auch Sicherheitslage in Deutschland wieder stärker in den Fokus der Innenminister. Der bayerische Ressortchef Joachim Herrmann (CSU) sprach am Morgen im Deutschlandfunk von einer "dramatischen Eskalation" der Situation im Nahen Osten.

Schutz jüdischer und israelischer Einrichtungen im Fokus

Die Innenminister würden den Schutz von jüdischen und israelischen Einrichtungen besonders in den Blick nehmen. Auch müssten auf den Straßen "Überreaktionen möglichst verhindert" werden, so der bayerische Ressortchef Herrmann. Bereits seit dem Angriff der terroristischen Hamas auf Israel hätten tätliche Angriffe sowie Hass und Hetze zugenommen. In Bremerhaven tagt noch bis Mittwoch die Innenministerkonferenz.

Bisher keine Hinweise auf konkrete Gefahren in Bayern

In Bayern gibt es nach den Worten des CSU-Politikers bisher aber keine Erkenntnisse über konkrete Gefährdungen jüdischer Einrichtungen als Folge der israelischen Angriffe auf den Iran. Zur Einschätzung der Gefährdungslage stünden Polizei und Verfassungsschutz im Freistaat in ständigem Austausch mit den Sicherheitsbehörden des Bundes und der anderen Bundesländer, erklärte Herrmann. Die bayerische Polizei habe ihre Sicherheitsvorkehrungen für die jüdische Bevölkerung und israelische Einrichtungen bereits deutlich verstärkt.

Angriff Thema im UN-Sicherheitsrat?

Auch der SPD-Außenpolitiker Rolf Mützenich äußerte sich im Deutschlandfunk. Es müsse nun darum gehen, einen möglichen Flächenbrand im Nahen und Mittleren Osten noch einzugrenzen. Israel habe ein Recht auf Selbstverteidigung, das sei aber gebunden an eine unmittelbare Gefahr und eine existenzielle Bedrohung. Ob Israel dies habe nutzen können, werde sicher im UN-Sicherheitsrat behandelt, mutmaßte das Mitglied im Auswärtigen Ausschuss des Bundestages. 

Mützenich unterstrich zugleich die Gefährlichkeit des iranischen Atomprogramms. "Teheran hat immer an dieser Spirale gedreht, unverantwortlich", sagte er.

Großangriff auf Iran - Teheran kündigt Vergeltung an

Israel hatte vergangene Nacht einen Großangriff auf den Iran gestartet. Die Attacke galt laut Ministerpräsident Netanjahu nuklearen und militärischen Zielen. Er sprach von einem Schlag ins "Herz des iranischen Atomprogramms". Im iranischen Staatsfernsehen waren brennende Wohnhäuser in der Hauptstadt Teheran und Rauch über der Urananreicherungsanlage Natans zu sehen. Bei den Angriffen wurden offenbar auch führende Atomwissenschaftler und hochrangige Militärs getötet.

Der Iran hat Vergeltung angekündigt. Israelischen Medien melden, dass bereits mehr als 100 Drohnen in Richtung Israel fliegen. Im Land gilt der Ausnahmezustand.

Im Video: Israel greift iranische Atomanlagen an

Nach einer Explosion in Teheran steigt Rauch auf.
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Israel hat in der Nacht auf Freitag den Iran angegriffen.

Im Video: BR-Reporter berichten zur aktuellen Situation aus Nahost

Israels Angriff auf den Iran hat international Besorgnis ausgelöst. BR-Reporter berichten für die ARD aus beiden Ländern.
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Israels Angriff auf den Iran hat international Besorgnis ausgelöst. BR-Reporter berichten für die ARD aus beiden Ländern.

Mit Informationen von dpa

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