25.09.22: Susanne Seehofer spricht bei der Vorstellung der Direktkandidaten der FDP München-Mitte für die Landtagswahl 2023.
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25.09.22: Susanne Seehofer spricht bei der Vorstellung der Direktkandidaten der FDP München-Mitte für die Landtagswahl 2023.

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Landtagswahl: Seehofer kandidiert - für die FDP

Landtagswahl: Seehofer kandidiert - für die FDP

Der Name Seehofer gehört bisher zur CSU. Im Landtagswahlkampf dürfte sich das ändern: Susanne Seehofer, 31-jährige Tochter des Ex-Ministerpräsidenten, kandidiert für die FDP in München. Bayern dürfe man nicht den Christsozialen überlassen, sagt sie.

Über dieses Thema berichtet: BR24 am .

Vier Kandidaten treten an, am Ende ist das Ergebnis deutlich im übervollen Paulaner-Bräuhaus-Nebenzimmer in München: Von 56 stimmberechtigten FDP-Mitgliedern votieren am Sonntagabend 36 für Susanne Seehofer, Tochter des früheren CSU-Chefs und Ministerpräsidenten Horst Seehofer. Die 31-Jährige tritt damit für die Liberalen bei der bayerischen Landtagswahl in einem Jahr an.

Schon jetzt ist klar: München-Mitte, Stimmkreis 109, wird einen besonderen Blick wert sein. Gegner von Seehofer ist unter anderem Ludwig Hartmann, landesweiter Spitzenkandidat der Grünen, der bei der vergangenen Landtagswahl das Direktmandat holte. "In München leben Tausende unserer Wähler", sagt Seehofer in ihrer Bewerbungsrede. Den anwesenden FDP-Mitgliedern verspricht sie einen "Wahlkampf, wie ihr ihn hier noch nie gesehen habt", sie habe "richtig Bock anzupacken".

Seehofer arbeitet bei BMW: Schwerpunkt Nachhaltigkeit

Ihren Vater erwähnt Seehofer nur einmal indirekt. Vor allem spricht sie über ihre politischen Themen - neue Technologien, nachhaltige Mobilität, Bildung, Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Das passt alles zu ihrer eigenen Lebenssituation: Seehofer arbeitet als Referentin für Nachhaltigkeit bei BMW, hat eine kleine Tochter. Bei den Liberalen ist sie seit eineinhalb Jahren - und dort inzwischen stellvertretende Vorsitzende der München-FDP.

Auch der Bereich Attacke findet sich in ihrer Bewerbungsrede. Ministerpräsident Markus Söder (CSU) attestiert sie Populismus, er zeige immer wieder nur nach Berlin. Wirtschaftsminister Aiwanger sei ein "Wohlstandsrisiko". Seehofers Fazit: "Wir dürfen Bayern weder den Freien Wählern noch der CSU überlassen."

Und der bekannte Familienname? "Ich weiß, dass mein Nachname nicht mein Verdienst ist", sagt Seehofer. Das wegen dieses Namens schon jetzt hohe Medieninteresse wolle sie für die Partei und ihre Inhalte nutzen, nicht nur für sich selbst. Und: Sollte es klappen mit dem Mandat, wolle sie im Landtag "keine Hinterbänklerin" sein.

Hagen: "Tolle Performance hingelegt"

Zur Aufstellungsversammlung gekommen ist auch Martin Hagen, bayerischer FDP-Chef und Vorsitzender der Landtagsfraktion, die aktuell aus zehn Männern und nur einer Frau besteht. Mit Seehofers Wahl ist Hagen hochzufrieden: "Sie hat hier eine tolle Performance hingelegt, sie hat die Leute im Stimmkreis überzeugt." Zudem habe sie es sich nicht einfach gemacht, sondern sich in einem umkämpften Stimmkreis mit drei Gegenkandidaten für die Direktkandidatur beworben.

Nur "Tochter von" soll Seehofer im Wahlkampf laut Hagen auf keinen Fall sein: "Sie ist nicht deshalb eine tolle Kandidatin, weil ihr Vater Ministerpräsident war, sondern weil sie eine unglaublich intelligente junge Frau ist, die die Menschen überzeugen kann." Ähnlich äußert sich die Vorsitzende der München-FDP, Jennifer Kaiser-Steiner, die selbst auch bei der Landtagswahl antritt. "Susanne Seehofer vertritt liberale Inhalte - und wird das auch im Wahlkampf machen", sagt Kaiser-Steiner. "Ihr Nachname ist dann zweitrangig."

Seehofer: "Ich weiß, worauf ich mich einlasse"

Um kurz nach 21 Uhr wird der nächste Tagesordnungspunkt aufgerufen bei den Liberalen in München-Mitte. Draußen auf dem Gehsteig torkeln immer mehr Wiesn-Besucher nach Hause oder zumindest in die grobe Richtung. Drinnen im Bräuhaus drängen sich Parteimitglieder, Gäste und Reporter um die frisch gekürte Kandidatin.

"Ich weiß, worauf ich mich einlasse", sagt Susanne Seehofer dann noch auf die Frage, warum sie sich für den Weg in die Politik entschieden habe. "Und ich bin ganz fest überzeugt, dass die positiven Dinge überwiegen - nämlich etwas für die Menschen zum Besseren zu bewegen."

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