Das Franziskaner-Kloster auf dem Engelberg bei Großheubach
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Nach fast 200 Jahren: Franziskaner verlassen den Engelberg

Nach fast 200 Jahren: Franziskaner verlassen den Engelberg

Seit 1828 arbeiten und beten Franziskaner-Mönche auf dem Engelberg bei Großheubach in Unterfranken. Doch der Orden hat Nachwuchssorgen. Ende Juli verlassen die beiden letzten verbliebenen Brüder das Kloster, das auch ein beliebter Ausflugsort ist.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Mainfranken am .

Eine fast 200-jährige Ära geht zu Ende: Seit 1828 wirken Franziskaner auf dem Engelberg bei Großheubach. Ende Juli ist damit Schluss: Die letzten beiden verbliebenen Mönche verlassen das Kloster. Dabei ist Bruder Othmar erst seit einem Jahr auf dem Engelberg - und er hatte eigentlich noch viel vor, sagt er.

Abschied schweren Herzens

Das Aus nun sei ein schwerer Schlag in voller Fahrt gewesen. Gemeinsam mit Pater Richard hält er bis zum Schluss in einem halben Jahr die Stellung auf dem Engelberg. Die Franziskaner sind ein Bettel- und Wanderorden, verweilen nicht sehr lange an einem Standort. Pater Richard ist immerhin bereits seit sieben Jahren auf dem Engelberg, betreut Wallfahrer und hat engen Kontakt zu den Gläubigen. Es ist ihm anzusehen, wie schwer ihm der Abschied fällt.

Franziskaner gehen, Klosterschänke bleibt aber auf

Bereits um 1300 fanden erste Wallfahrten auf den Engelberg statt, wo die Gottesmutter Maria als "Königin der Engel" verehrt wird. Allein 40 Wallfahrten aus der Region gibt es heute noch jedes Jahr. Doch der Ort am Rande des fränkischen Rotweinwanderwegs ist auch ein beliebter Ausflugsort.

Die Franziskaner Klosterbetriebe GmbH betreiben die Klosterschänke und den Biergarten auf dem Engelberg. Wer die 612 Buntsandsteinstufen hinauf zum Kloster und der Kirche geschafft hat, kann sich mit einem herrlichen Blick über die Mainebene belohnen - und mit einer Vesperplatte. "Glaube und Genießen gehören auf dem Engelberg wie auch auf dem Kreuzberg zusammen. Im Gegensatz zu unserer Ordensgemeinschaft hat die Franziskaner Klosterbetriebe GmbH noch genügend Mitarbeiter", sagt Bruder Othmar. Klosterschänke und Biergarten bleiben also geöffnet.

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Die letzten beiden verbliebenen Franziskaner verlassen Ende Juli das Kloster Engelberg

Nachwuchssorgen

Einen der ältesten Standorte der Franziskaner in Deutschland aufzugeben, sei nicht leicht, betont Bruder Markus in München. Der Provinzialminister der Deutschen Franziskanerprovinz (Ordensprovinz des Franziskanerordens für Deutschland) begründet den Schritt mit Nachwuchssorgen. 2010 seien es noch 330 Mitbrüder deutschlandweit gewesen. Mittlerweile sind es nur noch 218. Nur fünf von ihnen sind unter 50 Jahre alt. Bruder Markus: "Unsere Lebensform ist gegen den Zeitgeist. Wir sind am Überaltern und unsere Zukunft in Deutschland wird internationaler sein müssen. Erste gemischte Gemeinschaften gibt es bereits." Weltweit haben die Franziskaner 11.000 Mitbrüder.

Ordensgemeinschaften im Bistum Würzburg rückläufig

Die Zahl der Ordensgemeinschaften im Bistum Würzburg ist den letzten Jahren deutlich zurückgegangen. Die Kapuziner am Käppele, die Missionsdominikanerinnen in Neustadt am Main und die Augustiner in Fährbrück haben sich zurückgezogen. Ende Juni steht der Rückzug der Redemptoristen aus dem Kloster St. Alfons in Würzburg an. Am Untermain geben die Franziskaner gleich zwei Standorte auf - bis Ende Juli dieses Jahres das Kloster Engelberg im Landkreis Miltenberg. Bis zum Sommer 2025 werden sie auch die Kreuzburg in Großkrotzenburg an der bayerisch-hessischen Landesgrenze verlassen. Eine Stiftung übernimmt die Trägerschaft des dortigen Gymnasiums.

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Das Kloster Engelberg ist ein beliebtes Ausflugsziel - auch dank der Klosterschänke.

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