Polarlichter über Bamberg
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Erneut Polarlichter über Bayern – bald seltener zu sehen

Erneut Polarlichter über Bayern – bald seltener zu sehen

Schon die zweite Nacht in Folge waren in Teilen Deutschlands Polarlichter zu sehen – auch in Bayern. Warum das Himmelsspektakel hierzulande künftig wieder seltener sichtbar sein wird.

Wer in der Nacht zum Donnerstag in Bamberg in den Himmel geblickt hat, müsste ihn gesehen haben: einen rosaroten Schimmer am Horizont. Die Polarlichter zeigten sich bereits die zweite Nacht in Folge. Auch in Teilen des Allgäus, im Osten Brandenburgs sowie Sachsen-Anhalts war das Himmelsspektakel sichtbar. Dort leuchtete der Nachthimmel noch stärker grün und rosa.

Polarlichter über Bayern: Ist das normal?

Aber wieso zeigten sich erneut Polarlichter über Deutschland? Erst im März war die Lichterscheinung in Bayern zu sehen, zuvor bereits im Januar. Sind Polarlichter nicht eigentlich nur am Nord- und Südpol zu beobachten?

Polarlichter erscheinen zwar häufiger im sogenannten "Polarlichtoval", das sich um die geomagnetischen Pole herum orientiert, schreibt das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR, externer Link). Das Polarlichtoval könne sich in Phasen stärkerer Sonnenaktivität aber ausweiten.

Aktuell befinden wir uns in einer solchen Phase: "Wir sind gerade im Maximum der Sonnenaktivität im Elf-Jahres-Sonnenzyklus", sagt Bernhard Mayer, Professor am Lehrstuhl für Experimentelle Meteorologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) auf BR-Anfrage. Daher zeigen sich Polarlichter auch hierzulande immer wieder.

Direkt über Deutschland befindet sich das Polarlichtoval laut DLR trotzdem nur in seltenen Ausnahmefällen. Deswegen erscheinen Polarlichter hier selten als strukturierte Bögen, sondern meist nur als schleierhafte Lichter am nördlichen Horizont – wie in der Nacht zu Donnerstag in Bamberg.

Bessere Kameras und soziale Medien machen Polarlichter sichtbar

Empfindliche Webcams auf Berggipfeln, ambitionierte Fotografen und soziale Medien tragen laut Mayer dazu bei, dass die Polarlichter bekannter werden: "Die Smartphone-Kameras sind mittlerweile so gut, dass praktisch jeder die Polarlichter einfach sichtbar machen kann, was im letzten Zyklus vor elf Jahren noch nicht der Fall war."

Das Leuchtspiel sei hierzulande recht schwach zu sehen und werde erst mithilfe einer Kamera richtig sichtbar. Der Klimawandel habe wenig Einfluss auf die Sichtbarkeit.

So entsteht das Himmelsspektakel

Ursache für Polarlichter sind Sonnenstürme, die auf das Magnetfeld der Erde treffen. Die Sonne stößt ständig einen Strom geladener Teilchen aus – den sogenannten Sonnenwind. Bei starken Sonnenaktivitäten wie Sonneneruptionen wird dieser Strom verstärkt.

Energiereiche Sonnenwindpartikel werden dann in großen Mengen und mit hohen Geschwindigkeiten ins Weltall geschleudert. Sie treffen auf das Magnetfeld der Erde, wo sie Polarlichter erzeugen.

Künftig weniger Polarlichter über Deutschland

An den Anblick der tanzenden Lichter am Himmel sollte man sich aber nicht gewöhnen: "Wir haben das Maximum des aktuellen Zyklus erreicht, das heißt in den nächsten Jahren wird wieder weniger zu sehen sein", sagt Bernhard Mayer von der LMU. "Ich bin mir aber sicher, dass wir auch in elf Jahren wieder viele schöne Polarlichter sehen werden."

Mit Informationen von News5 und dpa.

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