Protest bei Airbus gegen Einkaufspolitik der Bundeswehr
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Protest bei Airbus gegen Einkaufspolitik der Bundeswehr

Protest bei Airbus gegen Einkaufspolitik der Bundeswehr

Rund 2000 Mitarbeiter von Airbus Helicopters haben gegen die Einkaufspolitik der Bundeswehr demonstriert. Sie fürchten um ihre Arbeitsplätze, sollten Aufträge aus dem Sondervermögen der Bundeswehr vor allem an amerikanische Unternehmen gehen.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Schwaben am .

Bei Airbus Helicopters in Donauwörth haben am Vormittag rund 2000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zusammen mit der Geschäftsführung protestiert. Die Forderung: Bundeswehr und Bundesregierung sollen Aufträge aus dem 100-Milliarden-Euro-Sondervermögen stärker an die europäische und deutsche Industrie vergeben.

Mit Trillerpfeifen und Plakaten stehen die Mitarbeiter vor einer Bühne direkt neben dem Flugfeld auf dem Werksgelände in Donauwörth. Auf einem Plakat ist zu lesen: "Lass den Cash in deinem Land". Bundeswehr und Bundesregierung sollen bei Airbus einkaufen und nicht bei amerikanischen Herstellern. Vom 100-Milliarden-Euro-Sondervermögen ist bei Airbus Helicopters in Donauwörth bislang nichts angekommen, kritisiert der Deutschland-Chef von Airbus Helicopters, Stefan Thomé.

Neue Hubschrauber aus den USA

Stattdessen würde die Bundeswehr mit Ausrüstung aus den USA verstärkt. Die Hubschrauber von Airbus retteten täglich Leben und würden für Sicherheit in der Welt sorgen, sagte Thomé auf der Kundgebung zu seinen Mitarbeitern, "die Botschaft an unsere Bundesregierung, ganz klar: Wir lassen uns das nicht kaputtmachen!" Tatsächlich will die Bundeswehr zum Beispiel für sieben Milliarden Euro neue Chinook-Transporthubschrauber bei Boeing in den USA kaufen. Zur Wahrheit gehört aber auch: Airbus produziert gar keine so großen Hubschrauber.

Arbeitsplätze sollen gesichert werden

Der Betriebsratsvorsitzende von Airbus Helicopters in Donauwörth, Martin Gnad, sagte dem BR, aktuell sei der Standort in Donauwörth zwar ausgelastet, aber es gehe jetzt darum, die Arbeitsplätze bis in die 2030er-Jahre hinein zu sichern.

Beispiel schwere Transporthubschrauber: Da wartet und repariert Airbus für die Bundeswehr Hubschrauber, die nicht in Donauwörth, sondern den USA gebaut wurden. Jetzt will die Bundesregierung wieder in den USA ordern. Für sieben Milliarden Euro sollen Chinook-Hubschrauber von Boeing gekauft werden. Gnad fordert, dass dann auch wieder der Auftrag für die Wartung nach Donauwörth geht. Ansonsten seien 1100 Arbeitsplätze langfristig in Gefahr. Bei Airbus in Donauwörth arbeiten zurzeit insgesamt 7000 Menschen.

Knowhow soll in Deutschland bleiben

Roberto Armellini, Geschäftsführer der IG Metall Augsburg, sagte auf der Bühne, er höre überall, dass sich Europa in der Sicherheitspolitik unabhängig machen müsse. An die Bundesregierung gerichtet forderte er deshalb: "Kümmert euch um die Arbeitsplätze, kümmert euch um die Technologie, kümmert euch um unsere Produkte und kauft nicht die amerikanischen Produkte – dadurch werden wir nicht unabhängig!"

Allen Rednern ging es auch darum, dass mit Aufträgen auch Forschung und Entwicklung verbunden ist und somit Knowhow in Deutschland bleibe. Um die jahrzehntelange Erfahrung und das Wissen aufrechtzuerhalten und fortzuführen, brauche man zuverlässig Aufträge, sagte der Deutschland-Chef von Airbus Helicopters dem BR. Auf der anderen Seite brauche es auch einfachere Genehmigungen für den Export militärischer Hubschrauber ins Ausland. Airbus Helicopters mache die Hälfte seines Umsatzes mit militärischen Geräten.

Beschäftigte von Airbus Helicopter demonstrieren auf dem Werksgelände gegen die Einkaufspolitik der Bundesregierung. Sie tragen Warnwesten und Transparente
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