Können in Bayern lebende Familien mit schulpflichtigen Kindern billiger in den Urlaub fahren? Prinzipiell ja, lautet das Ergebnis einer Erhebung und das bestätigt die Klagen anderer Bundesländer, dass der Freistaat hier bevorteilt wird. Aber um wie viel billiger ist es tatsächlich?
Die Schulregelungen in Bayern sowie auch in Baden-Württemberg ermöglichen es den Menschen, vergleichsweise günstig während der Ferienzeit in den Urlaub zu fahren. Und das gilt nicht nur für die Sommerferien, sondern bereits für die zweiwöchigen Pfingstferien, die es in dieser Form nur in Süddeutschland gibt.
Pfingst- und späte Sommerferien bringen für Bayern Preisvorteile
Der Münchner Onlinereisevermittler Holidaycheck hat die Buchungen für das vergangene Jahr analysiert, ohne auf Reisedauer und Ziel zu achten. Fazit: Immer, wenn in Bayern Ferien sind, ist ein Urlaub für eine Familie mit zwei schulpflichtigen Kindern eher günstig.
Während der Schulferien in Bayern sind Reisen meist günstiger.
Urlaub im Mai und September deutlich billiger
Eine vierköpfige Familie hat laut Holidaycheck im Mai 2024, also innerhalb der Pfingstferien, für eine Pauschalreise im Schnitt 3.849 Euro bezahlt. Für eine Buchung im Juli musste eine Familie dagegen über 1.000 Euro mehr ausgeben. Im September, wenn nur noch in Bayern und Baden-Württemberg Schulferien sind, war es dann wieder deutlich weniger.
Noch deutlicher sind die Unterschiede, wenn allein ein Hotel gebucht wurde. Allein für die Unterbringung hat eine Familie im Mai durchschnittlich 1.388 Euro bezahlt. Im Juli fast das Doppelte. Zum Ende der bayerischen Sommerferien 2024 hin wurde es dann wieder spürbar billiger.
Verband: Kurzer Ferienkorridor verstärkt Preisdruck bei Urlauben
Zwar wechseln sich die Bundesländer beim Start in die Sommerferien ab, Bayern und Baden-Württemberg beteiligen sich allerdings nicht daran und starten traditionell als letzte Bundesländer in die Ferien. Das finden nicht nur einige der anderen Bundesländer ungerecht, sondern auch der Deutsche Tourismusverband (DTV). Dieser plädiert darüber hinaus für eine generelle Entzerrung der Sommerferien. Leider hätten sich die Bundesländer nun bis 2030 auf einen historisch kurzen Ferienkorridor von 80 Tagen geeinigt, dabei wären 90 Tage problemlos machbar, sagt DTV-Präsident Reinhard Meyer. Denn je weniger Länder gleichzeitig Ferien haben, umso günstiger werden die Reisen.
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