Symbolbild: Ein Gast an der Hotelrezeption.
Bildrechte: Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten
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Ein Hotelgast klingelt an der Rezeption nach einem Angestellten.

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Start der Urlaubssaison – Fehlendes Hotelpersonal in Würzburg

Start der Urlaubssaison – Fehlendes Hotelpersonal in Würzburg

Die Hotellerie in Würzburg ist am Limit: Die Sommerferien stehen kurz bevor, doch zum Start der Urlaubssaison mangelt es den Hotels in Würzburg an Personal. Aktuell sei es einfacher Gäste zu finden als Mitarbeiter, heißt es von der Gewerkschaft NGG.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Mainfranken am .

Die Hotelbetten sind gebucht, doch zum Betten machen kommt niemand auf die Zimmer. Denn zu Beginn der Hauptreisezeit fehlt in vielen Würzburger Hotels und Wirtshäusern das nötige Personal. Das teilt die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) heute mit. "Rezeptionistinnen, Köche, Barkeeper, Service- und Reinigungskräfte werden händeringend gesucht. Ohne sie kann die Branche in der wichtigsten Saison des Jahres nicht durchstarten“, sagt NGG-Geschäftsführer Ibo Ocak.

Personal in andere Branchen abgewandert

Die Gewerkschaft verweist auf eine Statistik der Bundesagentur für Arbeit. Danach zählte das Beherbergungsgewerbe in Würzburg Ende Juni 74 offene Stellen – 76 Prozent mehr als Mitte 2019, also vor Beginn der Corona-Pandemie. Für viele Hoteliers sei es aktuell einfacher, Gäste zu finden als Mitarbeiter. Denn in der Folge von Lockdowns und Kurzarbeit haben etliche Beschäftigte ihre Branche verlassen, heißt es von der NGG. Jetzt komme jetzt darauf an, Fachleute mit guten Konditionen zu locken, um für die steigende Nachfrage nach Urlaubs- und Geschäftsreisen gewappnet zu sein.

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Löhne steigen dank neuem Tarifvertrag

Ein entscheidender Punkt sei die Bezahlung. Hier habe sich bereits einiges getan. Mit dem neuen Tarifvertrag, den die Gewerkschaft mit dem Deutschen Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) ausgehandelt hat, steigen die Einkommen in Bayern in diesem und im nächsten Jahr um insgesamt bis zu 27 Prozent. Eine gelernte Köchin mit drei Jahren Berufserfahrung kommt aktuell auf einen Stundenlohn von 15,68 Euro. Wichtig sei dabei, dass sich die Unternehmen an den Tarifvertrag halten. Beschäftigte, die in einem tarifgebundenen Betrieb arbeiten, hätten nicht nur beim Lohn die besseren Karten.

Bei Arbeitsbedingungen ist noch "Luft nach oben"

Auch in puncto Arbeitsbedingungen seien sie im Vorteil, ergänzt Ocak. Gleichwohl sei hier "viel Luft nach oben." Hotelangestellte arbeiteten oft dann, wenn andere frei haben – nachts, am Wochenende oder an Feiertagen. Das gehe zulasten von Familie und Freizeit. "Arbeitszeiten müssen im Sinne der Beschäftigten organisiert werden“, fordert Ocak. Flexibilität dürfe keine Einbahnstraße nur für die Firmen sein.

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Urlaub daheim ist sehr beliebt

Für die Beherbergungsbranche in Würzburg rechnet Ocak mit einer hohen Auslastung für die kommenden Monate: "Nach fast zweieinhalb Jahren Corona machen viele Menschen zum ersten Mal wieder richtig Urlaub. Der Tourismus im eigenen Land steht dabei hoch im Kurs – gerade in Bayern." Hinzu kämen die Geschäftsreisenden. Und auch manche verschobene Geburtstags- oder Hochzeitsfeier würden derzeit nachgeholt.

Branche muss attraktiver werden

Damit die Pläne der Gäste nicht an fehlendem Personal scheiterten, müsse die Branche für die Beschäftigten attraktiver werden, ist der NGG-Geschäftsführer überzeugt. Das gelinge nur, indem sich Löhne und Arbeitsbedingungen verbesserten. Zwar würden damit gerade für kleinere Betriebe die Personalkosten steigen, räumt der Gewerkschafter ein. Aber anders seien keine Menschen mehr für den Job im Gastgewerbe zu gewinnen. Es komme darauf an, dass jetzt auch die Kunden Verständnis zeigten. Für ein sauberes Hotelzimmer und einen guten Service solle man bereit sein, etwas mehr auszugeben. Das gelte auch im Restaurant. "Ein Schnitzel für neun Euro ist heute nicht mehr machbar", so Ocak.

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