Streitwagenrennen mit menschlichen Pferden in Günzach, Ostallgäu
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Die "Tennisschönheiten" aus Günzach kämpften die um die Titelverteidigung.

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Streitwagenrennen: Ben Hur im Ostallgäu

Streitwagenrennen: Ben Hur im Ostallgäu

Es ist Sommer und damit auch Zeit für kuriose Rennen. Eines davon fand am Wochenende in Immenthal im Ostallgäu statt. In der kleinen Gemeinde herrschte Römer-Flair, und die "Gladiatoren" lieferten sich ein vergnügliches Kopf-an-Kopf-Rennen.

Über dieses Thema berichtet: Abendschau am .

Kurz vor drei Uhr nachmittags wird es ernst: Die Gladiatoren machen sich bereit. Zum fünften Mal heißt es hier in Immenthal: Willkommen im Circus Maximus. 14 Teams aus dem Ostallgäu kämpfen in diesem Jahr um die Krone. Wieder mit dabei die Tennisschönheiten aus Günzach – im letzten Jahr gingen sie als Sieger vom Platz und so heißt das Ziel für heute einzig und allein: Titelverteidigung.

Menschliche Pferde sind vor den Streitwagen gespannt

Immer zwei Teams treten gegeneinander an. Auf dem Wagen: der Gladiator. Davor gespannt: vier menschliche Pferde. Absolviert werden muss ein Hindernisparcours. Gefragt sind Zielwasser, Geschicklichkeit und Schnelligkeit. Evi Daufratshofer und Steffi Hartmann vom Team "Reisegruppe Borkenkäfer" kommen ganz schön ins Schwitzen: "Man ist außer Atem, obwohl wir gar nicht so viel machen – unser König ist top in Schuss!"

Das Streitwagenrennen ins Leben gerufen hatte ursprünglich eine andere Gemeinde – als es den Veranstaltern dort zu viel wurde, sprang der Schützenverein aus Immenthal ein. Erika Daufratshofer, Schützenkönigin aus Immenthal, sah ihren Verein geradezu prädestiniert für die Austragung des Rennens: "Wir sind ja auch ein verrückter Haufen und darum haben wir gesagt, das wollen wir weiterführen und deswegen haben wir's jetzt in Immenthal."

Riesengaudi für alle - Zuschauer wie Teams

Für die Zuschauer ist es auf jeden Fall eine Riesengaudi: "Es ist einfach ein Dorffest, es ist einfach schön, wenn man da beieinander ist. Und wir feuern alle an, der Beste soll gewinnen!"

Für die Tennisschönheiten läuft's erst mal wie geplant, sie sind auf der Gewinnerspur. In den ersten Runden dominieren sie. Doch dann das: Im Viertelfinale passiert der entscheidende Fehler: Der Streitwagen fährt am Hindernis vorbei. Sie müssen noch mal zurück, verlieren wichtige Sekunden – das andere Team zieht vorbei, die Tennisschönheiten scheiden aus. Stefan Rothermel, Gladiator der Tennisschönheiten, nimmt es mit Humor: "Die Zugpferde waren leider zu schwach und das Zielwasser hat leider nicht gereicht, um über den Balken zu treffen."

Und so stehen sich im Finale in diesem Jahr die "Reisegruppe Borkenkäfer" und die "Alcohooligans 1" gegenüber. Letztere haben am Ende die Nase vorn, gehen als Sieger vom Platz – und freuen sich über 30 Liter Bier.

In zwei Jahren aber werden die Karten wieder neu gemischt – dann heißt es in Immenthal wieder: "Möge der beste Gladiator gewinnen!"

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