Hauptkommissar Mark B. vor Monitoren mit Bildern aus Überwachungskameras des Münchner Hauptbahnhofs
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Super-Recognizer der Bundespolizei fahnden bei der Fußball-EM nach Straftätern

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Klick im Kopf: Super-Recognizer fahnden bei EM nach Straftätern

Klick im Kopf: Super-Recognizer fahnden bei EM nach Straftätern

Zur Euro 2024 setzt die Bundespolizei zum ersten Mal bei einer Großveranstaltung in München sogenannte "Super-Recognizer" ein. Sie sollen dank ihrer überragenden Fähigkeit zur Gesichtserkennung Hooligans, aber auch andere Straftäter identifizieren.

Über dieses Thema berichtet: Abendschau am .

Hauptkommissar Mark B., seinen Klarnamen dürfen wir nicht nennen, sein Gesicht nicht zeigen, ist Super-Recognizer bei der Bundespolizei in München. An seinem Arbeitsplatz hängen vor ihm an der Wand Dutzende Fotos von Männern, alles mutmaßliche Hooligans, die gesucht werden. Darunter stehen mehrere Monitore, die Live-Bilder aus Überwachungskameras vom Münchner Hauptbahnhof zeigen. Mark B. schaut sich die Menschenmengen darauf an, ob ihm eine Person auffällt, die er sich auf Fahndungsfotos eingeprägt hat.

Bereits vier Fahndungstreffer bei EM

"Es ist natürlich nicht immer so einfach, aber wenn ich die Person tatsächlich erkennen sollte, dann macht das bei mir im Kopf einfach Klick", erklärt der Hauptkommissar seine Arbeit. Viermal hat es bei dem Super-Recognizer und seinem Team seit dem Eröffnungsspiel schon Klick gemacht.

Mit anderen Worten: Die Spezialisten konnten vier Straftäter identifizieren, denen Körperverletzung, Diebstahl und Beleidigung vorgeworfen wird. Hooligans waren bislang nicht darunter.

Nächster Schwerpunkteinsatz Halbfinale

Wie viele Spezialisten zu dem Super-Recognizer-Team in München gehören, wie viele Kameras sie im Blick haben und wo, behält die Bundespolizei für sich, aus einsatztaktischen Gründen. Kein Geheimnis ist dagegen, dass die Super-Recognizer vor allem dann im Einsatz sind, wenn es Spiele in München gibt.

Und zwar vor dem Anpfiff bei der Anreise, aber auch am Tag danach. Der nächste Schwerpunkteinsatz ist also das Halbfinale am 9. Juli - unabhängig davon, welche Mannschaften an dem Dienstagabend in der Fußball-Arena München aufeinandertreffen werden.

Bundespolizei sucht neue Super-Recognizer

Die Bundespolizei setzt seit 2022 Super-Recognizer ein. Bundesweit zertifiziert sind 115 Beamtinnen und Beamte, Hauptkommissar Mark B. gehörte von Anfang an dazu. Die Fähigkeiten der Spezialisten haben die Behörde so überzeugt, dass sie weitere Super-Recognizer einsetzen will. Dazu sollen intern 12.000 Kolleginnen und Kollegen getestet werden, ob sie über die erwünschten, herausragenden Gesichtserkennungsfähigkeiten verfügen. Erfahrungsgemäß beträgt die Quote ein bis zwei Prozent.

Die Hoffnung sei, dass man durch den Test deutlich mehr als 100 geeignete Super-Recognizer akquirieren könne, so der Sprecher der Bundespolizeiinspektion München, Wolfgang Hauner, zu BR24. Bewerben darf sich demnach nicht nur das verbeamtete Personal der Bundespolizei, auch Tarifbeschäftigten und Verwaltungsangestellten steht der Test offen.

Super-Recognizer besser als KI?

Die Bundespolizei hat in einem halbjährigen Pilotprojekt zwischen 2017 und 2018 in Berlin am Bahnhof Südkreuz drei computergestützte Gesichtserkennungssysteme getestet. Dabei seien die freiwilligen Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit einer Genauigkeit von 80 Prozent identifiziert worden, heißt es im Abschlussbericht. Auch unter schwierigen Lichtverhältnissen und bei verändertem Aussehen.

Eine Entscheidung über einen Einsatz der äußerst umstrittenen Technik ist bislang nicht gefallen. Super-Recognizer Mark B. erkennt die Vorteile von KI an ("nie müde"), ist aber überzeugt, dass Spezialisten wie er der Technik überlegen seien: "Wir können auch Personen von hinten, von der Seite, nur Ausschnitte, oder wenn die Person eine Basecap trägt, oder ähnliches, können wir die Person trotzdem erkennen."

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