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Ukraine-Russland-Konflikt: Auswirkungen in Eichstätt

Ukraine-Russland-Konflikt: Auswirkungen in Eichstätt

Der Ukraine-Konflikt bereitet nach wie vor vielen Menschen große Sorgen. Auch wenn es erste Anzeichen einer Entspannung gibt, bleibt die Lage schwierig. Im Eichstätter Collegium Orientale leben russische und ukrainische Studenten unter einem Dach.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Oberbayern am .

Seit 1998 gibt es in Eichstätt das Collegium Orientale. Ein Priesterseminar für Männer der verschiedenen Ostkirchen. Sie können in Deutschland ein Studium aufnehmen oder fortführen. So kommt es, dass in Eichstätt Menschen unterschiedlichster Konfessionen und Nationen unter einem Dach leben. Derzeit sind es über 30 Studenten. Sie kommen beispielsweise aus Georgien, Weißrussland, der Ukraine und Russland. Sie müssen auch jetzt gut miteinander zusammenleben.

Toleranz wird groß geschrieben

Offenheit gegenüber anderen Nationen, Konfessionen und Kulturen - das ist oberstes Gebot. "Wer das nicht mitbringt, ist hier am falschen Ort", meint Rektor Oleksandr Petrynko. Hilfreich sei zudem, dass die Studenten sich auf einem neutralen Boden befinden, meint er. Zudem sind die Kollegiaten geübt in Toleranz. Denn sie gehören den unterschiedlichsten Ostkirchen an und auch hier gibt es oft Diskussionen. Und so funktioniert das Zusammenleben trotz des Konflikts ziemlich gut. Alle können noch miteinander essen und beten, berichtet Petrynko. Sorgen machen sich die Menschen trotzdem.

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Andriy Mykhaleyko hat auch im Collegium studiert. Mittlerweile ist er Professor für Kirchengeschichte an der Universität in Eichstätt.

Angst vor einem Krieg in der Ukraine

Die Angst und die Sorge um einen möglichen Krieg in der Heimat beschäftigt die Ukrainer in Eichstätt. Andriy Mykhaleyko hat selbst vor rund 20 Jahren im Collegium in Eichstätt studiert. Mittlerweile ist er Professor an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt. Er lebt mit seiner Frau und seinen Kindern in der Gegend. Er kommt zwar aus dem Westen des Landes und ist jetzt in Deutschland, seine Angst vor dem Krieg ist trotzdem groß: "Nach 80 Jahren relativem Frieden in Europa ist eine solche Vorstellung furchtbar. Meine Mama lebt in der Ukraine, mein Bruder mit seiner Familie, viele Freunde. Man kann nicht hier sitzen und sagen, das geht mich nichts an."

Es gehe alle Europäer an, meint er. Denn ein Krieg würde in irgendeiner Form jeden betreffen. Natürlich ist er froh, seine Familie in Sicherheit zu wissen, auch stehen nun die ersten Anzeichen auf Entspannung.

Multiplikatoren aus Eichstätt

Andriy Mykhaleyko schätzt zudem den Beitrag des Collegiums zu einem friedlichen Miteinander sehr hoch ein. In Eichstätt können sie sich austauschen - ohne den gesellschaftlichen Druck, der in der Heimat oft herrscht. Die Diskussionen werden auf einer akademischen Ebene auf neutralem Boden geführt. Er hofft, dass die Kollegiaten das dann auch mit in ihre Heimat nehmen: "Diese Menschen sollen dann auch irgendwann Multiplikatoren werden. Sie können ein anderes Bild vermitteln. Ein Russe bekommt anderes Bild von einem Ukrainer und ein Ukrainer von einem Russen. Und das ist wertvoll."

Oft haben kleine Schritte in Friedensprozessen große Wirkung. Und die Hoffnung auf einen friedlichen Ausgang des Konflikts eint auch die Menschen im Collegium. Am Freitag schließen sie sich einem bundesweiten Friedensgebet an.

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