Eine Tafel mit bunten magnetischen Buchstaben und Zahlen in einer Kita.
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Viereinhalb- und Fünfjährige wurden erstmals auf ihre Deutschkenntnisse getestet. Gut die Hälfte der geprüften Kinder schaffte den Test nicht.
Bildrechte: picture alliance/dpa | Christoph Soeder
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Viereinhalb- und Fünfjährige wurden erstmals auf ihre Deutschkenntnisse getestet. Gut die Hälfte der geprüften Kinder schaffte den Test nicht.

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Vorschul-Sprachtests: Gut jedes zweite geprüfte Kind fällt durch

Vorschul-Sprachtests: Gut jedes zweite geprüfte Kind fällt durch

Heuer wurden Viereinhalb- und Fünfjährige erstmals auf ihre Deutschkenntnisse getestet. Das Kultusministerium legt nun Zahlen vor: Gut die Hälfte der geprüften Kinder schaffte den Test nicht. Knapp ein Fünftel des ganzen Jahrgangs hat Förderbedarf.

Über dieses Thema berichtet: BR24 am .

Möglichst alle Kinder sollen bei ihrer Einschulung so gut Deutsch sprechen, dass sie dem Unterricht problemlos folgen und sich mit ihren Mitschülerinnen und Mitschülern verständigen können. Um diejenigen Kinder zu finden, die Förderbedarf haben, hat die bayerische Staatsregierung die Sprachstandserhebung eingeführt. Laut Kultusministerium sind im Jahr 2026/27 voraussichtlich 130.000 Kinder schulpflichtig. 42.300 dieser Kinder sind gut ein Jahr vor ihrer Einschulung getestet worden Gut die Hälfte von ihnen ist durchgefallen. Genauer: 56 Prozent.

Ein knappes Fünftel hat Förderbedarf

Das bedeutet, dass rund ein Fünftel der Kinder des Jahrgangs 2026/27 einen Förderbedarf hat. Von den Kindern mussten aber längst nicht alle zum Test. Wenn Erzieherinnen und Erzieher einer staatlich geförderten Kita bestätigen, dass ein Kind fit in Deutsch ist, muss es nicht zusätzlich bei dem Test in der Schule antreten.

Schon jetzt werden Kinder allerdings auch in der Kita getestet, ihre Kenntnisse dokumentiert. Anders sieht es bei nicht-staatlich geförderten Einrichtungen aus: Hier müssen alle Kinder zur Sprachstandserhebung. So lässt sich auch erklären, dass knapp die Hälfte der Kinder, die getestet wurden, bestanden hat.

Für die Kultusministerin sind die Sprachstandserhebungen ein "wesentlicher Baustein" auf dem Weg zum Bildungserfolg. "Unser Anspruch muss sein, allen Kindern in Bayern die bestmöglichen Startchancen zu Beginn ihrer Schullaufbahn zu ermöglichen", sagt Anna Stolz (Freie Wähler). Das Verfahren rund um die Sprachtests werde analysiert und dann entsprechend nachgebessert.

Verpflichtender Vorkurs Deutsch

Kinder, die nicht bestanden haben, müssen ab September verpflichtend einen Vorkurs Deutsch besuchen. Ein Jahr später, wenn sie tatsächlich in die Schule gehen, sollen sie damit so fit wie möglich gemacht werden. Schon jetzt gibt es diese Vorkurse, allerdings sind sie bislang freiwillig. Aktuell besuchen bayernweit rund 39.000 Kinder einen solchen Vorkurs, allerdings über mehrere Jahrgänge hinweg.

Im kommenden Schuljahr werden es knapp 23.800 Kinder sein - diejenigen, die jetzt nicht bestanden haben. Verantwortlich für die Vorkurse sind zu je 50 Prozent das Kultus- und das Sozialministerium. Je nach Kommune finden die Kurse entweder in den Grundschulen, in den Kitas oder an beiden Orten statt. Das Kultusministerium geht davon aus, dass es trotz Lehrermangels auch im kommenden Schuljahr die Deutschkurse durchführen kann.

Im Audio: Gut jedes zweite geprüfte Kind hat Förderbedarf in Deutsch

Die Rückansicht von fünf Kindern, die sitzend sich die Arme um die Schultern legen. (Symbolbild) Im Frühjahr ist in Bayern zum ersten Mal die verpflichtende Sprachstandserhebung durchgeführt worden bei Kindern, die nächstes Jahr im Herbst in die Schule sollen. Wie die Tests ausgefallen sind, hat das Kultusministerium jetzt bekannt gegeben.
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Laut erster Sprachstandserhebung des Kultusministeriums hat knapp ein Fünftel der Schulanfänger 2026 Förderbedarf bei der deutschen Sprache.

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