Ein Bundeswehrhubschrauber bei der Wasseraufnahme aus dem Stausee Großarmschlag
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Waldbrand in Grafenau: Bundes- und Feuerwehr üben Ernstfall

Waldbrand in Grafenau: Bundes- und Feuerwehr üben Ernstfall

Die Gefahr von Waldbränden wird immer größer. Feuerwehren versuchen, sich darauf einzustellen und spielen entsprechende Szenarien durch. So eine Übung hat jetzt in Grafenau stattgefunden.

Über dieses Thema berichtet: Abendschau - Der Süden am .

Feuer in einem schwer zugänglichen Waldgebiet im Ortsteil Großarmschlag. Die Flammen breiten sich aus, bedrohen besiedeltes Gebiet. Gottseidank nur eine Übungslage, die 60 Feuerwehreinsatzkräfte und eine Hubschrauberbesatzung der Bundeswehr an einem Tag durchspielen.

Löschwasser aus Stausee

Pilot Wilhelm Geresbek hebt ab mit seinem Heli Typ NH 90. Der Transporthubschrauber will mit einem an einem Seil hängenden "Bambi Bucket", einem speziellen Löschbehälter, Wasser aus dem nahen Stausee aufnehmen. Schon beim Start verheddern sich einige Drähte des Behälters. Abbruch! Ein Soldat am Boden reagiert schnell und kann das Problem beheben. Der zweite Versuch klappt reibungslos. Der Hubschrauber holt im Flug Wasser aus dem See und fliegt damit zur Brandstelle. "Das Befüllen ist schwierig. Wir können ihn nur im ganz leichten Vorwärtsflug durchs Wasser ziehen und befüllen", erklärt der flugerfahrene Stabshauptmann.

Heli in der Luft, Flughelfer am Boden

Etwa 20 Transportflüge in das fiktive Waldbrandgebiet werden durchgespielt, die Handgriffe der Feuerwehrleute am Boden eingeübt, an einer besseren Kommunikation zwischen den beteiligten Einheiten gearbeitet. Mit dabei sind auch so genannte Flughelfer aus Straubing und aus dem Landkreis Cham. Diese Spezialkräfte der Feuerwehr sind für Einsätze mit Hubschraubern extra ausgerüstet und ausgebildet.

Für Kreisbrandinspektor und Übungsleiter Thomas Thurnreiter sind solche Trainingseinheiten unerlässlich: "Trockene und heiße Phasen werden immer mehr. Damit steigt die Waldbrandgefahr, auch wenn das Problem in Franken noch deutlich größer ist als bei uns im Bayerischen Wald." Bei Übungen wie in Grafenau ist auch die Evakuierung von Dörfern ein Thema.

Ursachen: Trockenheit und Unachtsamkeit

In den Jahren 2020 und 2021 musste die Feuerwehr im Landkreis Freyung-Grafenau knapp 60 Mal zu Wald- und Flächenbränden ausrücken. Heuer waren es bereits 15 Einsätze. "Dabei steht der heiße Teil des Sommers noch bevor", befürchtet Thurnreiter. Brennende Wälder werden immer mehr zum brennenden Thema, bestätigt auch Norbert Thiel, der stellvertretende Vorsitzende des Landesfeuerwehrverbandes dem BR. Neben langen Trockenphasen ist vor allem der Mensch schuld, wenn plötzlich ein Wald und die angrenzende Vegetation in Flammen stehen. "Unglaublich, wie unachtsam Zigarettenkippen oder glimmende Grillkohle ins Gelände geworfen werden."

Etwa sechs Stunden dauerte die Waldbrandübung in Großarmschlag. Rund 17.000 Liter Löschwasser wurden in das fiktive Brandgebiet geflogen, aber auch den Transport von Schläuchen und sonstigem Werkzeug haben die Kräfte von Feuer- und Bundeswehr geübt. "Es ist gut gelaufen", sagt Übungsleiter Thomas Thurnreiter.

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