Der Leiter des Traunsteiner Impfzentrums sitzt im BR-Studio in Traunstein und beantwortet unsere Fragen.
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Dr. Herbert Bruckmayer, Leiter des Impfzentrums des Landkreises Traunstein in Altenmarkt im BR-Interview.

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BR24-Interview: Warum es im Traunsteiner Impfzentrum gut läuft

BR24-Interview: Warum es im Traunsteiner Impfzentrum gut läuft

Schlechte Nachrichten über Pannen und lange Wartezeiten bei Impfzentren überwiegen - es geht aber auch anders. Der Leiter des Zentrums für den Landkreis Traunstein, erzählt im Interview, warum bei ihm Senior*Innen schnell an ihre Termine kommen.

Von
Michael Weberpals
Christine Haberlander
BR24 Redaktion

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Oberbayern am .

Vielerorts gibt es Klagen, weil man keinen Impftermin bekommt und in den Warteschleifen einer Hotline hängen bleibt. Nicht so im Impfzentrum des Landkreises Traunstein in Altenmarkt. Der Leiter des dortigen Zentrums gibt uns einen Einblick in seine Arbeit.

Jeder Zehnte über 80-Jährige im Landkreis ist bereits geimpft

Das Impfzentrum des Landkreises Traunstein ist in einem großen Büro-Container untergebracht. Es gibt genügend Parkplätze, kaum Wartezeiten und vor allem freundliches, geschultes Klinik-Personal, das die über 80-jährigen Frauen und Männer im Landkreis empfängt. Sie werden zunächst über Impfung und Wirkstoff aufgeklärt und dann kommt die Spritze. Wer zum ersten Mal geimpft wird, hat bereits den Nachfolge-Termin ausgedruckt auf einem Zettel oder als Nachricht auf dem Handy. Etwa 3.500 Senioren haben bereits die volle Covid19-Impfung erhalten. Das sind mehr als zehn Prozent der über 80-Jährigen im Landkreis Traunstein.

BR24: "Dr. Herbert Bruckmayer, Leiter des Impfzentrums des Landkreises Traunstein in Altenmarkt - wie kommt man am besten an einen Impftermin?"

Dr. med. Bruckmayer: "Wenn es irgendwie geht, sollte man sich über das Internet anmelden. Es geht aber auch telefonisch. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vom Landkreis und den Kliniken nehmen die Daten der älteren Menschen auf und geben sie in das zentrale bayerische System ein.“

BR24: "Und wie lange muss man auf einen Termin warten?"

Dr. med. Bruckmayer: "Sehr unterschiedlich, weil dieses bayerische System nach einem Logarithmus priorisiert, den wir nicht kennen und da kann es sein, dass man sehr schnell einen Termin bekommt oder dass es eben länger dauert."

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BR24: "Da höre ich etwas Kritik, weil Sie den Eindruck machen, da habe ich die Fäden gar nicht mehr in der Hand?"

Dr. med. Bruckmayer: "Nein, das ist eher günstig. Das Problem für uns in den Impfzentren ist, dass jeder von sich selbst glaubt, dass er einen besonderen Grund hat und das macht es sehr schwierig für uns zu werten . Das bayerische System erleichtert uns eher die Rechtfertigung, wer wann dran kommt."

BR24: "Wie kommen die Männer und Frauen zu Ihnen, mit welcher Einstellung und wie läuft das dann ab?"

Dr. med. Bruckmayer: "Die älteren Personen sind eigentlich sehr dankbar, dass sie einen Termin bekommen haben und es ist erstaunlich, mit welcher Impfbereitschaft und mit welcher Freude sie es dann auch mitmachen."

BR24: "Es gibt verschiedene Impfstoffe. Kann ich entscheiden, welche Impfung ich haben möchte?“"

Dr. med. Bruckmayer: "Nein, das wird vorgegeben."

BR24: "Es ist vorgekommen, dass Menschen, die geimpft waren, doch noch an Corona erkrankt sind. Wie kann das sein. Worauf muss man die Menschen bei der Aufklärung hinweisen?"

Dr. med. Bruckmayer: "Wir weisen immer darauf hin, dass ein Impfschutz erst 7 – 8 Tage nach der zweiten Impfung vollständig besteht. Was immer wieder vorkommt ist, dass man – weil man es vorher nicht weiß – in einen beginnenden Infekt hineinimpft. Das macht den Infekt nicht schlimmer. Bis zur zweiten Impfung kann man sich noch immer einen Corona-Infekt holen, wobei der meistens milder verläuft."

BR24: "Wann sind die über 80-Jährigen durchgeimpft, wann kommen die Jüngeren dran?"

Dr. med. Bruckmayer: "Ich kann es jetzt nur für den Landkreis Traunstein sagen. In der Priorisierungsgruppe 1 sind bei uns im Landkreis ungefähr 30.000 Personen, die das Recht hätten, jetzt schon geimpft zu werden. Mit zwei Impfungen vollständig geimpft sind ungefähr 3.500 Menschen. Das liegt daran, dass im Moment ein genereller Impfstoffmangel besteht, und dass man dadurch nicht wirklich mit Volldampf arbeiten kann."

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