Der bayerische Innenminister Joachim Herrmann und die Münchner Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) haben heute in München die neue Übersetzungs-App der Polizei vorgestellt. Entwickelt hat sie die LMU gemeinsam mit der Münchner Polizei.
Polizeiarbeit mehrsprachig: App übersetzt Einsatzsituationen
Elf Sprachen stehen in der App zur Verfügung, die in mehr als 5.000 Diensthandys der Münchner Polizei installiert ist. Sie soll bei Einsätzen dazu beitragen, Menschen, die kein Deutsch sprechen, polizeiliche Maßnahmen kurz und bündig zu übersetzen. Erfasst sind derzeit 21 Situationen, in denen Polizeikräfte beispielsweise nach einem Ausweis fragen, eine vorläufige Festnahme erklären oder nach einem Fall von häuslicher Gewalt ein Kontaktverbot verhängen.
Die Übersetzungen werden von der App vorgelesen und erscheinen gleichzeitig als Text zum Ablesen. Im Unterschied zu gängigen Übersetzungs-Apps ist die Anwendung speziell auf die Bedürfnisse von Polizeieinsätzen zugeschnitten und bietet standardisierte Übersetzungen.
App kein Ersatz für Dolmetscher
Ein freier Dialog ist damit nicht möglich. Das Dolmetschen etwa bei Vernehmungen kann die App nicht ersetzen. Seit Februar ist die App namens "FLAP" bei der Münchner Polizei im Testbetrieb. Das Übersetzungsprogramm soll künftig allen bayerischen Präsidien zur Verfügung stehen. Zudem soll sie weiter ausgebaut werden, etwa durch das Ergänzen weiterer Sprachen und Einsatzsituationen.
Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.
"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!